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10 Stolperfallen beim Hausbau

Es gibt einige Stolperfallen beim Hausbau, die besonders häufig zu beobachten sind. Damit verbundene Fehler sind mitunter schwer oder kostenintensiv auszumerzen. Bauherren und alle, die es noch werden wollen, sollten daher die wichtigsten Gefahrenquellen beim Hausbau kennen.

Paar prüft Unterlagen zum Hausbau

Aktive Prüfung vermeidet Stolperfallen (Bild: HayDmitriy / clipdealer.de)

„Aus Fehlern wird man klug.“ Oder auch: „Jeder Fehler ist ein Geschenk.“ Doch im Ernstfall und vor allem, wenn es wie beim Hausbau um hohe Geldsummen geht, sind solche Sprüche wenig hilfreich. Was nutzt es dem Bauherren, dass er weiß, dass seine Planung nicht ausreichend, das Fundament doch nicht tragfähig und die Bauqualität mangelhaft ist? Jeder Fehler oder Mangel im Hausbau kostet Geld und sollte daher tunlichst vermieden werden. Das wiederum ist aber nur möglich, wenn die schlimmsten Stolperfallen bekannt sind. Es gilt daher, sich vorab darüber zu informieren, was wirklich wichtig ist, was schiefgehen kann und worauf Bauherren achten sollten. Wir haben zusammengetragen, was für Häuslebauer wichtig ist und dabei zehn häufige Stolperfallen gefunden:

1. Mangelhafte Weitsicht bei der Finanzplanung

Der eigene Geldbeutel hat in der Regel Grenzen, die beim Hausbau beachtet werden sollten. Wie viel Haus und Grundstück sich jeder leisten kann, ist individuell verschieden und nur weil die Nachbarn eine Villa mit Pool im Garten haben, muss diese Konstellation nicht für jeden realistisch sein. Das Hausbaubudget sollte daher gewissenhaft ermittelt werden, wobei neben den üblichen Lebenshaltungskosten auch Urlaube, Reparaturen und andere Sonderausgaben berücksichtigt werden müssen. Das Einplanen unvorhergesehener Sonderausgaben macht hier den Unterschied und das über Jahre hinweg! Schließlich wird ein Hauskredit meist über 15 bis 20 Jahre angelegt, was einen enormen Zeitraum für mögliche Finanzfehler darstellt.

2. Belastungen auf dem Grundstück

Viele Grundstückseigentümer waren beim Kauf der Immobilie blind. Sie waren von der Lage oder vom Preis beeindruckt und wollten hier unbedingt ihr Haus bauen. Doch ein felsiger Untergrund oder auch ein Boden, der nicht tragfähig ist, kann finanzielle Unterschiede in fünfstelliger Höhe bewirken. Vor dem Grundstückskauf sollte daher ein Bodengutachten beauftragt werden, ehe die Entscheidung für den Kauf getroffen wird. Eine Ausgabe, die sich auszahlt!

3. Mangelhafte Raumplanung

Viele angehende Bauherren planen ihr Haus nach den aktuellen Bedürfnissen. Doch was ist in zwanzig Jahren, wenn die jetzt noch kleinen Kinder aus dem Haus sind und die eigene körperliche Mobilität vielleicht eingeschränkt ist? Das barrierefreie Bauen mag anfangs teurer sein, rechnet sich aber später. Wichtig ist, genügend Platz für alle Familienmitglieder einzuplanen, dabei aber auch die künftigen Bedürfnisse aller zu berücksichtigen.

4. Gesamtkosten nicht berücksichtigt

Nicht nur, dass die Kredithöhe nicht richtig berechnet wird – häufig genug werden auch die Gesamtkosten unvollständig kalkuliert. Dabei ist es mit der Zahlung des Kaufpreises für die Immobilie nicht getan. Hinzu kommen Kosten für den Notar, die Grunderwerbssteuer, die Kosten für die Eintragung im Grundbuch usw. Bis zu 20 Prozent des eigentlichen Kaufpreises können noch einmal hinzugerechnet werden. Wer das nicht bedenkt, kann direkt nach dem Kauf die ersten finanziellen Probleme bekommen.

5. Falsch kalkulierte Eigenleistung

Viele Bauherren möchten Geld sparen, indem sie möglichst große Eigenleistungen erbringen. Doch das geht oft nach hinten los, da sie selbst zu wenig Fachkenntnis mitbringen. Der Mangel an Fachwissen führt zu Fehlern oder einer langsamen Arbeitsweise, die die Gewerke aufhält. Auch die passende Ausrüstung fehlt häufig, zudem überschätzen viele die eigenen handwerklichen Fähigkeiten. Mängel und ein geringer Baufortschritt sind mögliche Risiken, die mit überschätzten Eigenleistungen einhergehen. Das kann zudem zusätzliches Geld kosten. Als Faustregel gilt, dass die Eigenleistungen mit maximal 10 bis 15 Prozent angesetzt werden sollten.

6. Erbpacht nicht richtig kalkulieren

Angesichts immer knapper werdenden Baulands bekommt die Erbpacht wieder enorme Bedeutung. Sie ist an sich eine gute Sache, dennoch birgt sie gewisse Tücken. Unter anderem muss berücksichtigt werden, dass es finanzielle Stolperfallen bei der Erbpacht geben kann, weil zwar der Kreditzins irgendwann abbezahlt ist, die Erbpachtzinsen jedoch kontinuierlich weiterlaufen.

7. Unklare Baubeschreibung

Undeutliche Formulierungen in der Baubeschreibung können teuer werden. Solche sind nicht selten bei Verträgen zur schlüsselfertigen Übergabe eines Eigenheims. Es entstehen Kosten, die dem Bauherren nicht klar waren, um die er aber letzten Endes nicht mehr herumkommt. Vereinbarte Bauleistungen müssen unbedingt genau formuliert sein. Es sollte zudem deutlich werden, was nicht im Festpreis enthalten ist und wie mit unvorhergesehenen Dingen umgegangen wird. Auch Sonderwünsche müssen exakt formuliert werden.

8. Mangelnde Kompetenz der Baupartner

Ein Bauvorhaben ist die wohl größte Investition im Leben des Bauherrn. Aus Kostengründen sollte aber nicht versucht werden, auf Billiganbieter zu setzen. Vielmehr ist es empfehlenswert, sich im Bekanntenkreis nach Empfehlungen umzuhören, auf Bewertungen im Internet zu bauen und die Referenzen der einzelnen Anbieter unter die Lupe zu nehmen. Letztere sind nicht allein maßgeblich, es sollte immer möglich sein, diese auch vor Ort zu überprüfen. Zudem macht es die Vielzahl an verschiedenen Bewertungsarten, die ein Hinweis auf Seriosität gibt.

9. Rechtliche Vorgaben missachten

Manche Bauherren sehen in der Beantragung der Baugenehmigung lediglich einen verwalterischen Akt, der lediglich empfehlenden Charakter hat. Doch diese gesetzliche Vorschrift hat eine große Bedeutung und kann mitunter dazu führen, dass das Bauprojekt angehalten wird. Sogar der Abriss des schon fertigen Gebäudes ist möglich, wenn die Baugenehmigung unvollständig oder fehlerhaft war. Eine sorgfältige Planung auch rechtlicher Vorgaben ist daher unverzichtbar.

10. Schlechte Materialqualität

Beim Hausbau geht es auch ums Geld, das ist allen Beteiligten klar. Doch das Setzen auf besonders günstige Materialien kann sich rächen. Meist sind kurzfristige Kosteneinsparungen anfangs erfreulich, schon bald jedoch sehr ärgerlich. Das gilt dann, wenn die Langlebigkeit der Baustoffe nicht gegeben ist und ungeeignete Materialien zu Schäden oder teuren Nachbesserungen führen. Auch höhere Instandhaltungskosten sind möglich, sodass anfängliche Einsparungen durch vielfach höhere Ausgaben aufgehoben werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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