Die Meldungen über Flüsse, die über die Ufer treten, Starkregen mit verheerenden Folgen oder plötzliche Unwetter mehren sich. Damit einher gehen vollgelaufene Keller, was Hausbesitzer und Versicherer mit Sorge erfüllt. Bei Wasser im Keller heißt es: schnell handeln!
Mittlerweile werden auch kleine Fließgewässer zu großen Risiken, wenn innerhalb weniger Stunden 100 Liter Regen oder mehr vom Himmel stürzen. Die Empfehlungen zur Hochwasservorsorge werden kontinuierlich erweitert und Eigenheimbesitzer schauen mitunter mit großer Sorge auf den Wetterbericht: Wird das angekündigte Unwetter auch mein Haus treffen? Dabei gibt es nicht nur den Regen bei einem starken Unwetter, der für vollgelaufene Keller aufgrund übervoller Flüsse und Kanäle sorgt. Auch andere Ursachen kommen infrage:
- verstopfte Regenrinnen
- defekte Abflüsse
- verstopfte Kanalisationssysteme
- stark steigendes Grundwasser
Diese Gegebenheiten bedingen für sich noch kein Wasser im Keller. Doch sie sorgen dafür, dass das Wasser bei einem starken Regen nicht abfließen kann und sich einen Weg sucht. Dieser Weg führt nicht selten in die Keller der Häuser, mit denen die Oberfläche verbaut ist.
Zusätzlich können noch ganz profane Ursachen für Wasser im Keller sorgen. Eine ausgelaufene Waschmaschine entlässt erstaunlich viel Wasser, auch ein Rohrbruch kann verheerende Folgen für alle Gegenstände, die im Keller gelagert werden, haben. Die Frage steht nun zum einen danach, wie das Wasser wieder aus dem Keller herauskommt und zum anderen, wie die Ursache für das Problem künftig gemieden werden kann.
Haben Sie Wasser im Keller?
Bei manchem Dauerregen geht der bange Blick des Hausbesitzers zum Keller: Schwimmen die ersten Gegenstände schon? Drückt Wasser durch die Wände oder steigt vom Boden auf? Eindringendes Wasser ist gut erkennbar:
- feuchte Stellen auf dem Boden zeigen eindringendes Wasser durch die Bodenplatte
- Wasseranstieg in den Toiletten durch zurückdrückendes Wasser in der Kanalisation
- Wasserflecken an den Wänden
- nasse Flecken oder herunterlaufendes Wasser an den Wänden
Bei Dauerregen sind derartige Anzeichen oft nur für kurze Zeit zu sehen. Schon bald ist es wirklich nass im Keller, was durch kleine Pfützen, die rasch zunehmen, deutlich wird. Vielerorts war es in der Vergangenheit so schlimm, dass der gesamte Keller unter Wasser stand.
Erste Hilfe bei Wasser im Keller
Wichtig: Bei Wasser im Keller hilft Panik oder Resignation nicht weiter. Es gilt vielmehr, die richtigen Schritte einzuleiten, um das eigene Hab und Gut zu schützen. Dabei beginnt alles mit den Sicherheitsmaßnahmen: Zuerst muss der Strom im betreffenden Bereich abgeschaltet werden!
So wird sichergestellt, dass Hausbewohner und Helfer vor einem elektrischen Stromschlag geschützt sind. Es ist zudem sinnvoll, Gummistiefel und Handschuhe zu tragen, auch Wathosen sind ideal. Das Wasser aus dem Keller sollte keinesfalls an den Körper gelangen, denn mitunter haben sich schädliche Stoffe gelöst oder es schwimmen sogar Giftstoffe im Wasser.
Im nächsten Schritt rufen Sie die Feuerwehr, die mit den nötigen Geräten dafür sorgt, dass das Wasser schnell wieder aus Ihrem Haus verschwindet. Dies wird nur schwierig, wenn auch andere Menschen im Ort betroffen sind. Auf das Eintreffen der Feuerwehr muss mitunter lange gewartet werden.
Es ist daher sinnvoll, wenn Hausbesitzer in gefährdeten Gebieten bereits in Zeiten ohne große Notwendigkeit dafür sorgen, dass Wasser bei Bedarf abgepumpt werden kann. Gute Tauchpumpen können gelagert werden (bitte nicht im Keller!). Wenn möglich, sollten Sie elektronische Geräte und transportable Gegenstände aus dem Wasser holen und an einen trockenen Ort bringen. Wichtig: Sind auch Öltanks von dem Wasser betroffen, muss die Feuerwehr das wissen. Sie pumpt das Wasser mit einem speziellen Gerät ab, das das Öl herausfiltert.
Prüfen Sie nach dem Abpumpen des Wassers, welcher Schaden entstanden ist. Fertigen Sie dafür Fotos oder Videos an, halten Sie die Schäden in Wort und Bild fest. Gehen Sie davon aus, dass die Gebäude- oder Hausratversicherung viele Fragen haben wird, um den genauen Schaden beziffern zu können.
Keller nach Staunässe trocken legen
Um große Schäden zu verhindern, sollten Sie bei Wasser im Keller rasch handeln. Entstand dieses jedoch aufgrund eines Hochwassers und kann das Wasser aus diesem Grund nicht so schnell aus dem Haus entfernt werden, drohen weitere Schäden. Vor allem die Bildung von Schimmel lässt sich selbst bei Anwendung professioneller Maßnahmen bei vollgelaufenen Kellern nicht immer verhindern.
Neben gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist ein Schaden an der Bausubstanz möglich. Risse und Verformungen können auftreten, Schäden an Trockenbauwänden, Tapeten und Putz zeigen sich.
Beim Trockenlegen des Kellers gehen Sie in mehreren Schritten vor:
- Wasser mit Tauchpumpen oder Schmutzwasserpumpen aus dem Keller pumpen
- restliches Wasser mit dem Nass-Trocken-Sauger entfernen
- Feuchtigkeit mit Lappen oder Schwämmen aufnehmen
- Trocknung des Kellers mit dem Bautrockner
Auch wenn das oberflächlich sichtbare Wasser schnell wieder weg zu sein scheint, ist der Keller erst wirklich trocken, wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 60 Prozent liegt.
Nun geht es darum, der Versicherung die entstandenen Schäden zu übermitteln, was mit Hilfe von Beschreibungen und den bereits getätigten Fotos und Videos möglich ist. Wichtig zu wissen: Die Wohngebäudeversicherung zahlt hier nicht, denn sie tritt nicht bei Naturkatastrophen ein.
Vielmehr ist es die Elementarschadenversicherung, die in Leistung gehen muss. Sie ist zusätzlich zur Hausrat- und Gebäudeversicherung abschließbar. Die Kosten für derartige Versicherungen sind für Hauseigentümer in Risikogebieten deutlich höher als für Anwohner in Gegenden, in denen Hochwasser ein eher unwahrscheinliches Risiko darstellt.
Grundsätzlich sollten Hausbesitzer ihre Policen auf Einschluss von Hochwasserschäden checken und gegebenenfalls entsprechend erweitern. Dies gilt übrigens im Vorfeld möglicher Schäden – wer diese erst versichern möchte, wenn das Hochwasser schon da ist, bekommt keinen Schutz mehr geboten.
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