Klimawandel, schwindende Ressourcen und ein schlechtes Gewissen beim Bauen: Bauherren stehen vor großen Herausforderungen. Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe wird immer bedeutsamer, dabei tritt auch Stahl vermehrt auf den Plan. Dieser ist aus verschiedenen Gründen ideal für das nachhaltige Bauen.
Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe wird immer wichtiger und das gilt in allen Bereichen des Bauens. Im Zuge dessen steigt auch die Bedeutung von Stahl, der recyclefähig und wiederverwendbar ist. Genau aus diesem Grund ist es nahezu fahrlässig, dass Stahl bisher noch wenig gefragt ist. Doch eine Trendumkehr ist absehbar, wobei die Tendenz in Richtung des grünen Stahls geht. Normalerweise entstehen bei der Herstellung von einer Tonne Stahl derzeit rund 1,5 Tonnen Kohlendioxid. Bei der Produktion von grünem Stahl aber wird auf Wasserstoff gesetzt, Kohlenstoff wird nicht verwendet. Somit sind weder Schwefel noch Phosphor im Endprodukt enthalten. In Deutschland gibt es bisher einige Unternehmen, die sich im Rahmen von Großprojekten der Herstellung von grünem Stahl gewidmet haben. Andere Firmen ziehen nach.
Darum ist Stahl die beste Alternative beim Bauen
Stahl ist langlebig und erlaubt es sogar, ganze Konstruktionen wieder abzubauen, um sie in andere Konstruktionen einzupassen oder neu einzusetzen. Diese Wiederverwendbarkeit ist neben der Recyclingfähigkeit die wichtigste Eigenschaft von Stahl, über den es ermöglicht werden soll, die Klimakrise aufzuhalten oder sogar zu überwinden. Die Industrie, die ein maßgeblicher Verursacher von zu viel CO₂ ist, hat damit endlich die Chance, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun.
Einfach durch Verzicht auf andere Materialien und durch die Entscheidung für grünen Stahl. Wirtschaftlich gesehen bringt er viele Vorteile, darunter die niedrigen Transportkosten, die schnelle Montage vor Ort sowie die einfache Instandhaltung und lange Lebensdauer. Ob für kleine oder große Projekte: Stahl ist dabei immer die erste Wahl. Im Bereich des Hausbaus hat Stahl auch diese Vorteile:
- Gute Recyclingfähigkeit: Stahl ist wiederverwendbar und hoch recyclingfähig. Die Bauteile können nach ihrer Verwendung wieder zurückgebaut und in anderen Bauwerken genutzt werden. Der Recyclinghäufigkeit sind keine Grenzen gesetzt, denn Stahl kann unendlich oft recycelt werden. Das Gute daran: Dies ist ohne Qualitätsverluste vergleichsweise leicht möglich. Teilweise wird durch das Recycling die Qualität sogar noch besser. Stahl ist damit vergleichbar mit Energie, die nie verschwinden, sondern sich immer in neue Formen umwandeln kann. Im Zuge des Mehrwegsystems wird auch Baustahl nie verbraucht, sondern kann immer wieder neu verwendet werden. Offiziellen Berechnungen zufolge werden bereits heute etwa 88 Prozent der Baustähle recycelt.
- Reduktion des Materialeinsatzes: Die Entwicklung hin zu höherfestem Stahl hat dazu geführt, dass das Bauen heute mit weniger Stahl möglich ist als früher. Damit reduziert sich auch das Gewicht, das beim Transport berücksichtigt werden muss. Dieses niedrigere Gewicht ist zudem beim Bauen selbst wichtig, denn das Fundament wird damit weniger stark belastet. Die Bauzeit hingegen wird minimiert.
- Haltbarkeit und Langlebigkeit: Stahl braucht keine Instandhaltungsmaßnahmen bzw. nur sehr wenige, die dadurch überschaubar bleiben. Die Lebensdauer ist so hoch, dass selbst Skeptiker zufrieden sind. Die Haltbarkeit von wetterfestem Stahl wird beispielsweise mit über 120 Jahren angegeben. Während dieser langen Zeit braucht der Stahl keine Wartungsarbeiten, was ebenfalls Ressourcen schont.
- Ideal für die Kreislaufwirtschaft: Geht es um das Thema Nachhaltigkeit, spielt die Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Auch dabei punktet Stahl durch seine Flexibilität und Langlebigkeit sowie durch seine Wiederverwendbarkeit. Ressourceneinsatz und Abfallproduktion werden weiter minimiert – ein Plus für die Umwelt! Das Ziel der Kreislaufwirtschaft, die verschiedenen Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten, gelingt mit Stahl mühelos.
Werden Baustoffe für das nachhaltige Bauen gesucht, führt also kein Weg an Stahl vorbei. Die Jahrzehnte der Stahlproduktion zahlen sich jetzt aus und es gibt neben den genannten Vorteilen noch zahlreiche weitere:
- Reduktion der CO₂-Emissionen bei der Stahlproduktion
- geringer Energieaufwand bei der Herstellung
- für Vorfertigung und modulares Bauen geeignet
- kürzere Bauzeit und damit höhere Effizienz beim Bauen
Stahl als Baumaterial Nr. 1?
Ganz so weit wird es wohl nicht kommen, denn auch Holz hat als nachhaltiger Baustoff seine Berechtigung. Dafür finden viele Nebenprodukte, die bei der Stahlerzeugung entstehen, bei anderen Prozessen eine Verwendung. Das Baumaterial wird somit ganzheitlich genutzt und nicht nur in Teilen, während andere Teile der Abfallverwertung zugeführt werden müssen. Die Verarbeitungseigenschaften und die Umformbarkeit aller bei der Stahlproduktion entstehenden Nebenprodukte erlaubt deren weitere Nutzung.
Stahl trägt zur Baukultur bei
Geht es um eine nachhaltige Baukultur, überzeugt Stahl ebenfalls auf ganzer Länge. Er muss nicht zur Verbesserung der Tragfähigkeit eines Gebäudes unsichtbar verbaut werden, sondern kann auch für verschiedene Metallkonstruktionen im Haus sichtbar verbaut werden. Damit wird das Auge direkt auf diese Konstruktionen gelenkt, ihre Präsenz wird extra betont. Stahlträger können sichtbar an der Decke entlanglaufen und dem Betrachter gewissermaßen einen Eindruck von der Kraft, die in diesem Haus steckt, offenbaren.
Auch Rohre, Lüftungen, Elektrik und die Vorrichtungen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen können sichtbar bleiben. Die Metallkonstruktionen werden vor allem im Industrial Style genutzt. Dabei entstehen Gebäude, die an frühere Industriehallen und Lagerhäuser erinnern, die aber hochmodern sind und einen ganz eigenen Charme versprühen.
Fazit: Bauen mit Stahl als nachhaltige Alternative im Hausbau
Stahl ist das Baumaterial der Zukunft, meinen Experten, die sich mit den positiven Eigenschaften dieses Materials befasst haben. Schon bei der Planung gibt es durch die große Freiheit bei der künftigen Gestaltung viele Vorteile. Auch große Spannweiten von Hallen können realisiert werden.
Technisch überzeugt Stahl durch seine strukturelle Stärke, durch eine leichte Kombinierbarkeit mit anderen Materialien sowie durch die hohe Fertigungstechnologie. Es handelt sich um ein bewährtes Material, das sich bereits vielfältig beweisen durfte. Der moderne „grüne Stahl“ geht nun noch einen Schritt weiter in puncto Nachhaltigkeit und Kampf gegen die Klimakrise. Bei diesem sind auch in der Herstellung deutlich verringerte CO₂-Emissionen nachweisbar.
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