Die Preisspirale kennt nur den Weg nach oben und das ist beim Heizen nicht anders. Analysen zeigen jetzt aber, dass das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht ist und 2025 ein wahrer Preisschock drohen könnte.
Preissteigerungen belasten schon jetzt
Ob für Heizung, Kraftstoffe oder Strom: Verbraucher werden derzeit geschröpft wie noch nie. Werden die Preise aus 2021 mit den aktuellen Preisen für Heizenergie verglichen, zeigt sich deutlich, dass weitaus mehr Geld ausgegeben werden muss: Rund 41 Prozent mehr sind es laut aktuellen Auswertungen.
Berechnungen von Verbraucherportalen zufolge muss ein Haushalt mit drei Personen nun rund 1.534 Euro mehr ausgeben, um mit Energie versorgt zu sein. Die deutlichen Preissteigerungen beim Heizen schlagen zu Buche und mindern die Kaufkraft für andere Güter, was wiederum die Wirtschaft empfindlich zu spüren bekommt.
Werden alle Mehrausgaben zusammengenommen, sind es sogar 5.306 Euro pro Jahr bei dem genannten Musterhaushalt mit drei Haushaltsmitgliedern. Die Energiemenge, die hier verbraucht wird, machte im Jahr 2021 noch rund 3.772 Euro aus, wobei von einem Wärmebedarf von 20.000 kWh ausgegangen wird. Der Stromverbrauch wird für die Musterberechnung auf 4.000 kWh und die jährliche Fahrleistung der familieneigenen Pkw auf 13.300 km geschätzt.
Das Heizen als größter Preistreiber
Das Heizen ist der größte Preistreiber, wobei vor allem die Ölheizung wahre Unsummen verschlingt. Im betrachteten Zeitraum wurden hier rund 64 Prozent mehr fällig. Im Februar 2021 zahlte die Musterfamilie noch 1.270 Euro für 2000 Liter Heizöl, Mitte 2024 sind es etwa 2.088 Euro für die gleiche Menge.
Nicht nur Heizöl hat sich verteuert, auch bei Gas ist ein Preisanstieg zu verzeichnen. Die Kosten stiegen dabei für die Musterfamilie im zugrunde liegenden Zeitraum von 1.162 auf 2.033 Euro bei einem geschätzten Bedarf von 20.000 kWh. Die Steigerung liegt damit bei 75 Prozent.
Und es wird noch teurer!
Schon jetzt gilt die Energiekrise als große Belastung für Verbraucher, doch ein Ende ist nicht absehbar. Als zum 1. April 2024 die Mehrwertsteuer auf Fernwärme und Erdgas auf 19 Prozent erhöht wurde – vorher waren es sieben Prozent – bekamen das Kunden schmerzhaft zu spüren. Sie mussten viel mehr Geld zum Heizen, Kochen und für das Warmwasser ausgeben als bisher. Es wird davon ausgegangen, dass die finanzielle Mehrbelastung dafür bei mindestens 300 Euro pro Jahr und Haushalt liegt.
Doch damit nicht genug: Die aktuelle Horrormeldung bezieht sich auf die Preise ab 2025, wenn Erdgas, Fernwärme, Öl und Strom schon wieder teurer werden sollen. Der Grund liegt in der Erhöhung des CO2-Abschlags, der von 45 auf 55 Euro pro Tonne steigen soll.
Beispielhafte Preissteigerungen 2024 zu 2025:
- Heizöl: von 233 auf 284 Euro
- Erdgas: von 177 auf 217 Euro
- Fernwärme: von 158 auf 194 Euro
Derartige Erhöhungen sind nur beim Heizen mit Biomasse oder mit der Wärmepumpe nicht zu erwarten.
Rohstoffpreise geben den Ausschlag
Die Entwicklung der Rohstoffpreise ist die Basis für die möglichen Preissteigerungen. In den letzten Jahren ist der Erdgaspreis für private Verbraucher meist nur gesunken, auch der Preis für Heizöl lag auf einem teils niedrigeren Niveau als vor einigen Jahren.
Möglicherweise können Verbraucher auch davon profitieren, dass sich einige Anbieter zu Zeiten der Niedrigpreise mit Rohstoffen eingedeckt haben und nun eigene Ersparnisse an ihre Kunden weitergeben können. Die CO2-Erhöhung würde damit nur unwesentlich ins Gewicht fallen.
Auch Autofahrer könnten betroffen sein
Das Autofahren ist ohnehin schon sehr teuer – und es könnte noch teurer werden. Nicht nur die Preise für Heizöl und Erdgas könnten ab 2025 kräftig anziehen, auch Besitzer von Benzinern und Dieselfahrzeugen werden feststellen, dass sie noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Wer sich vor den hohen Kosten schützen möchte, ist nun mit Kaufentscheidungen gefragt. Eine neue Heizung kann ebenso helfen wie der Umstieg auf das E-Auto. Wer sich dafür entscheidet, muss aber schnell sein, denn die mögliche Fördersumme für den Austausch der alten Heizsysteme sinkt ab 2026.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren