Um eine alte Holztreppe wieder wie neu zu bekommen, muss nicht gleich der Tischler geholt werden. Mit den folgenden sechs Tipps gelingt es auch Heimwerkern, die Treppe zu renovieren und ihr zu neuem Glanz zu verhelfen.
Irgendwann ist es nötig, eine alte Holztreppe aufzuarbeiten und ihr damit zu neuem Glanz zu verhelfen. Glanz, der früher einmal selbstverständlich war und stückweise abgenommen hat. Denn nach und nach verblasste der sanfte Schimmer des Holzes, es zeigten sich Kratzer und Risse. Die Trittstufen begannen zu knarren.
Irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem es sich nicht mehr um eine Alterserscheinung handelte, die die geliebte Holztreppe zu etwas Besonderem werden ließ. Vielmehr wurden diese Erscheinungen als inakzeptabel empfunden. Doch gleich eine professionelle Treppenaufarbeitung beauftragen? Das ist meist nicht nötig und nur unnötig teuer.
Die folgenden sechs Möglichkeiten erlauben es auch ambitionierten Heimwerkern, eine alte Holztreppe wieder wie neu erscheinen zu lassen:
1. Holztreppen neu streichen
Alte Treppen, deren Stufen abgenutzt sind, können durch einen Anstrich oder durch das Beizen wieder wie neu aussehen. Sinnvoll sind diese Methoden immer dann, wenn nur leichte Verschleißerscheinungen vorliegen oder wenn eine bloße Stiländerung gewünscht wird.
Die Vorgehensweise ist dann ganz leicht: Zuerst entscheidet sich der Treppenbesitzer für eine Farbe, einen Lack oder eine Beize, die zur Treppe und zum Wohnstil passt. Eventuell noch vorhandene Unebenheiten auf der Treppe werden mithilfe von Schleifpapier und Holzkitt ausgeglichen. Danach kann der Farbauftrag erfolgen, wobei es wichtig ist, die Farbe oder die Beize gleichmäßig aufzutragen und ausreichend lange trocknen zu lassen. Nach der Trocknung ist die Treppe direkt wieder benutzbar.
2. Holztreppen neu versiegeln
Diese Aufarbeitungsmethode ist schon ein wenig aufwendiger und erfordert ein Mindestmaß an handwerklichem Geschick. Geeignet ist diese effektive Methode immer dann, wenn die Oberfläche der Treppe durch Kratzer, Dellen und Abnutzungserscheinungen beeinträchtigt ist. Auch eine gewünschte farbliche Veränderung oder der Erhalt der natürlichen Schönheit durch Betonung der Holzmaserung sind Gründe dafür, warum eine Treppe abgeschliffen und neu versiegelt werden soll.
Die Aufarbeitung wird durch das Entfernen aller Hindernisse und eventuell noch vorhandener Stufenmatten eingeleitet. Danach können die Stufen mit einem Schleifgerät vorsichtig abgeschliffen werden. Dabei bitte sorgfältig vorgehen, damit das Ergebnis gleichmäßig wird. Nach der Reinigung, bei der auch das letzte Staubkorn entfernt wird, kann die Treppe mit Lack, Öl oder Wachs versiegelt werden. Auch ein farbiger Anstrich ist auf Wunsch möglich. Das aufgebrachte Mittel sollte nun am besten über Nacht trocknen können, erst danach ist die Treppe wieder zur Benutzung freigegeben.
3. Holztreppe mit Stufenmatten bekleben
Sind die Holzstufen schon stark beschädigt, die Renovierung der Treppe soll aber möglichst wenig Zeit und Mühe beanspruchen, sind Stufenmatten die ideale Lösung. Sie stellen eine Art Teppichbelag für die Treppe dar und sind vergleichsweise einfach zu verlegen. Neben der starken Abnutzung, die durch Stufenmatten kaschiert werden soll, ist auch das Plus an Sicherheit maßgeblich für das Kleben dieser Matten. Denn: Auf einem Teppichbelag rutscht es sich deutlich weniger schnell aus als auf der blanken Holzstufe. Teppichbeläge wirken warm und sind vor allem auch bei Stein- und Betontreppen sinnvoll, um eine wärmende Optik zu erzielen.
Tipp: Es müssen nicht einmal vorgegebene Stufenmatten aus dem Handel verwendet werden. Es ist auch möglich, einen alten Teppichboden zurechtzuschneiden, sodass dieser auf die Stufen gelegt werden kann.
Das Auftragen des Klebers sollte allerdings erst erfolgen, nachdem die betreffende Stufe gründlich gereinigt worden ist. Danach wird der Kleber aufgetragen (Klebeband) und der Teppich kann aufgelegt werden. Nun noch alles glattstreichen, andrücken und schon ist die Stufe fertig bearbeitet. An der vorderen Kante können jetzt noch Stufenkantenprofile montiert werden, die die Kanten schützen und außerdem zur Sicherheit beitragen.
4. Fliesen oder Naturstein aufkleben
Es müssen nicht immer Stufenmatten sein, die auf die Holztreppe geklebt werden, um diese zu verschönern. Auch Fliesen oder Naturstein sind in entsprechender Stärke erhältlich und können ganz einfach zur Renovierung der Treppe genutzt werden. Der anwendende Heimwerker sollte dafür allerdings ein wenig versierter sein – wer noch gar keine Erfahrung damit hat, sollte diese Art der Verschönerung besser einem Profi überlassen. Fliesenleger erledigen diese Aufgabe rasch und unkompliziert. Wer auf diese Art alte Treppen renovieren lassen möchte, muss allerdings auch mit höheren Kosten rechnen.
Ideal ist die Methode immer dann, wenn eine starke Abnutzung der Treppe vorliegt und gleichzeitig mit einem hohen Fußverkehr zu rechnen ist. Soll die Treppe darüber hinaus leicht zu reinigen sein und ein elegantes Design aufweisen, sind Fliesen oder Naturstein ideal.
5. Treppenverkleidungen nutzen
Treppenverkleidungen können aus Holz, Vinyl oder Laminat sein und dienen der einfachen optischen Verbesserung der Holztreppe. Bei starker Abnutzung, wenn eine Wertsteigerung gewünscht wird und die Kosten für die Verschönerung im engen Rahmen bleiben sollen, ist die Treppenverkleidung die beste Wahl.
Hinzu kommt, dass sie ebenso warm wirkt wie die originale Holztreppe. Die Verkleidungen werden einfach auf den Stufen aufgeklebt, nachdem sie zuvor das passende Maß erhalten haben. Trocknungszeiten sind hierbei nicht nötig.
6. Treppenstufen erneuern
Sind strukturelle Schäden in der Treppe vorhanden oder soll die Funktionalität verbessert werden, ist eine Erneuerung der gesamten Treppe oder einzelner Stufen unumgänglich. Das gilt auch bei einer Nachbesserung der Treppe zur Erfüllung von Sicherheitsstandards zur Benutzung. Der Ansprechpartner ist dafür ein Tischler, der die nötigen Arbeiten vornimmt.
Versierte Heimwerker können Setz- und Trittstufen jedoch auch selbst tauschen, wobei diese Art der Renovierung meist nur bei einzelnen Stufen infrage kommt, da der Wechsel sehr aufwendig ist und zahlreiche Vorschriften beachtet werden müssen. Sollen alle Stufen instand gesetzt werden, ist es daher besser, direkt den Profi zu beauftragen.
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