Wenn das Haus neu gebaut wurde, ist in Bezug auf die Einrichtung alles offen. Und doch greifen viele Hausbesitzer zu Standardmöbeln und typischer Deko. Damit das Haus wohnlich wird, braucht die Einrichtung aber einen individuellen Charakter.
Bevor es an die Einrichtung des Hauses geht, muss klar sein, in welchem Stil es gestaltet werden soll. Dieser wiederum ist vom persönlichen Geschmack abhängig: minimalistisch oder Boho-Style? Eine ganzheitlich stimmige Optik ist maßgeblich dafür, ob sich am Ende eine Gesamtheit ergibt, in der sich die Bewohner später wirklich wohlfühlen werden.
Verschiedene Stilrichtungen sind mitunter zu verbinden, doch dies ist nicht in jedem Fall sinnvoll möglich. Passen sie nicht zusammen, wirkt das Haus überladen, chaotisch und stillos. Um das zu vermeiden, sind klare Strukturen wichtig. Wohnlich wird das Haus zudem dank der folgenden Tipps:
- Die passenden Farben wählen: Für jedes Zimmer wird ein Grundton bestimmt, darauf abgestimmt können die Möbel und Deko-Gegenstände gewählt werden. Meist ist es sinnvoller, keinen Anspruch auf sofortige Perfektion zu haben, sondern die Gestaltung der Räume nach und nach wachsen zu lassen. So entsteht neben dem kalkulierten Design eine persönliche Note und das Haus „atmet Geschichte“.
- Gebrauchte Möbel verwenden:
Den meisten ist es wohl schon einmal so ergangen, dass sie ein Möbelstück gesehen und sich gewünscht haben, es selbst zu besitzen. Warum eigentlich nicht? Abgesehen von den Kosten, die für die Einrichtung eines kompletten Hauses nicht gerade unerheblich sind, können gebrauchte Möbel durchaus ihren Charme haben. Dazu kommt, dass das Haus somit im Sinne der Nachhaltigkeit eingerichtet wird, was inzwischen zu einem wichtigen Aspekt bei fast allen Kaufentscheidungen geworden ist.Alte Möbel können beispielsweise durch einen Neuanstrich oder einen neuen Bezug individualisiert werden und stellen eine Verbindung aus Alt und Neu dar.
- Der Boden macht den Unterschied:
Es ist unglaublich, welchen Einfluss die Bodengestaltung auf eine wohnliche Wirkung hat. Ein warmer Holzfußboden sorgt dafür, dass sich jeder, der den Raum betritt, direkt wohl und willkommen fühlt. Auch Fliesen sollten daher in einem warmen Farbton gewählt werden. Einige Räume können mit Teppichböden oder mit einzelnen Teppichen auf dem Parkett oder Laminat gestaltet werden. Das wirkt zum einen wohnlich, zum anderen schafft es einen Blickfang im Zimmer. Zudem wird der Grundton des Raumes unterstützt. Zusätzlich muss der Bodenbelag praktische Erwartungen hinsichtlich der Belastbarkeit erfüllen.
- Rollos, Gardinen und Vorhänge:
Ein Raum, vor dessen Fenster keine Gardine hängt, wirkt nackt. Schon eine einfache Scheibengardine kann Wunder wirken! Der Handel bietet eine große Auswahl auch an Gardinen, die nicht klassisch Weiß oder mit Blümchen gestaltet sind. Die Fenstergestaltung trägt zur Raumwirkung bei: Wer sich für einen konservativen Stil entschieden hat, in dem dunkle Möbel und schwere Samtvorhänge eine Rolle spielen: Warum nicht? Wichtig ist nur, dass alles stimmig ist und vor allem persönlich gefällt.
- Die passende Beleuchtung:
Lampen und Leuchten haben nicht nur das Ziel, für genügend Helligkeit im Raum zu sorgen. Sie können auch einzelne Bereiche in Szene setzen oder dafür sorgen, dass einzelne Deko-Gegenstände zum Hingucker werden. Die Beleuchtung lässt einen Raum wohnlich wirken. dabei müssen es nicht die klassischen Hängelampen im Wohnzimmer sein, auch moderne Strahler oder Stehlampen sind ideal. Wichtig ist, auf ein warmes Licht zu setzen, wenn es sich nicht gerade um die Einrichtung des Arbeitszimmers handelt.
Und, der wohl wichtigste Punkt: Wer den Neubau wohnlich gestalten möchte, muss sich unbedingt selbst treu bleiben. Als wirklich wohnlich wird letzten Endes nur empfunden, wenn sich die Bewohner wohlfühlen, sich mit der Gestaltung identifizieren können und persönliche Emotionen damit verbunden sind. Eine Einrichtung ohne Emotionen mag zwar praktisch und objektiv betrachtet hübsch anzusehen sein, doch wirklich wohnlich wird sie nicht sein. Das ist sie erst, wenn mit Deko-Gegenständen Erinnerungen verbunden sind, wenn die Möbel eine Geschichte haben und die Einrichtung den Idealvorstellungen der Hausbewohner entspricht. Die Wohnung soll eher chaotisch als minimalistisch sein? Sei’s drum, schließlich gilt: Wohlfühlen ist wichtiger als repräsentieren!
Die drei größten Fehler bei der Hauseinrichtung
Auf der einen Seite soll das Haus eingerichtet werden, wie es persönlich beliebt. Auf der anderen Seite gibt es drei Fehler, die leider immer wieder gemacht werden, die aber dafür sorgen, dass das Haus nicht wirklich wohnlich ist:
- Massenware statt individuelle Einrichtung
- zu bunte oder zu langweilige Wände
- zu wenig Deko
Vor allem der erstgenannte Fehler ist häufig: Nach der Fertigstellung des Hauses gehe man in ein Einrichtungshaus und sehe sich nach Möbeln um. Dort sind die immer gleichen, angeblich gerade total angesagten Sofas, Stühle und Schränke zu sehen. Nun kaufe man die, die den eigenen Vorstellungen in Bezug auf die Farbe am ehesten entsprechen – von Stil reden wir an dieser Stelle lieber nicht, denn der ist bei diesen Möbeln ohnehin immer ähnlich. Am Ende kommen Räume heraus, die nicht mehr individuell sind, sondern sich im Einheitslook präsentieren. Das Haus der Nachbarn ist vielleicht ganz ähnlich eingerichtet!
Es ist sinnvoller, die Möblierung ganz nach eigenen Vorstellungen vorzunehmen und langsam wachsen zu lassen. Auf dem Flohmarkt findet sich vielleicht ein toller Schaukelstuhl, beim Tischler kann ein individuelles Regal designt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Haus wohnlich und individuell einzurichten, das Möbelhaus um die Ecke ist hierfür ein denkbar schlechter Berater.
Der nächste Fehler betrifft die Wände, wobei diese durch eine geeignete Deko ausgeglichen werden können. Drei einfarbige und eine knallige Wand ist besser, wobei die bunte Wand die Gelegenheit bekommen muss, zu wirken. Sie sollte nicht mit Deko verstellt werden.
Apropos Deko: Erinnerungsstücke kann es nie zu viele geben! Wichtig ist nur, wie sie präsentiert werden. Eine lieblose Aneinanderreihung ist zu vermeiden, besser sind Regale, (unsichtbare) Böden und die gekonnte Platzierung der Deko an der Wand.
Fakt ist: Natürlich gibt es einige Regeln der Raumgestaltung, doch die sollten immer individuell ausgelegt werden. Die genannten Fehler aber sind unbedingt zu vermeiden.
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