Wenn der regelmäßige Hausputz oder der Frühjahrsputz ansteht, stellt sich die Frage nach dem passenden Reinigungsmittel. Was Oma schon wusste: Alte Hausmittel helfen ebenso gut wie die Chemiekeule und sind nachhaltiger.
Kalkablagerungen im Bad, Fettrückstände in der Küche, Wasserflecken und Insektenschmutz auf den Fenstern: Die Vielfalt möglicher Verschmutzungen ist erstaunlich. Doch es braucht nicht immer aggressive chemische Reinigungsmittel, um diese zu entfernen. Wer mit Hausmitteln zum Putzerfolg gelangt, hat nicht nur die Wohnung auf Vordermann gebracht, sondern auch die Umwelt entlastet.
Denn: Laut Studien fließen jährlich rund 630.000 Tonnen Haushaltschemie durch die Abflüsse. Das kann nicht gut sein und wäre doch so einfach zu vermeiden. Alte Hausmittel wie Soda oder Natron reinigen ebenso gut und sind ganz im Sinne der Nachhaltigkeit zu verwenden.
Effektive Hausmittel für die Reinigung
Natron
Natron ist unglaublich günstig und kann vielseitig angewendet werden. Backofenreiniger, Allzweckreiniger und Co. werden damit nicht mehr benötigt, ohne auf Sauberkeit verzichten zu müssen.
Vor allem hartnäckige Verschmutzungen lassen sich sehr gut mit Natron entfernen: In der Küche sind es eingebrannte Töpfe und Pfannen, der Backofen oder der Herd, die damit gereinigt werden können. Das Pulver kann einfach verteilt werden oder wird im Verhältnis von einem Teil Natron zu einem Teil Wasser zu einer Paste angemischt und aufgetragen. Einwirken lassen, abspülen oder abwischen – fertig.
Dabei ist Natron vor allem in der Küche hilfreich, um schlechte Gerüche zu entfernen sowie Kaffee- und Teeflecken aus Tassen zu beseitigen. Im Bad hilft Natron wunderbar gegen schmierige Seifenrückstände und dabei reicht schon Wischen statt Schrubben völlig aus.
Essig und Zitrone
Beide können gegen Kalk und Fett eingesetzt werden, sie müssen lediglich auf die betreffenden Stellen aufgetragen werden und ein wenig einwirken. Zitrone und Essig sind gleich gut wirksam, allerdings mag nicht jeder den Geruch von Essigsäure. In dem Fall sollte Zitrone zur Anwendung kommen.
Soda
Fettflecken erweisen sich beim Putzen oft als besonders hartnäckig. Sie sind vor allem in der Küche zu finden und dort auf der Arbeitsplatte oder rund um Herd und Dunstabzugshaube. Sind Kinder im Haus, finden sich Fettflecken auch gern auf Textilien, auf den Polstern der Stühle oder sogar auf dem Teppich.
Soda ist stark alkalisch und wirkt wunderbar gegen Fette und Eiweiße. Dafür ist es nötig, einen Eimer mit 500 ml warmem Wasser zu füllen, dazu einen Esslöffel Soda zu geben und dieses aufzulösen. Nun können die betroffenen Oberflächen einfach mit einem in der Mischung getränkten Lappen gereinigt werden.
Bei Kleidung empfiehlt sich die Anwendung einer Sodapaste, die auf den Fleck aufgetragen wird. Einwirken lassen und wie gewohnt in der Waschmaschine reinigen. Tipp: Soda nicht auf Glas, lackierten Oberflächen, Aluminium und bei tierischen Fasern anwenden. Die genannten Oberflächen können stumpf und blind werden, tierische Fasern wie Wolle werden beschädigt.
Spülmittel als vielseitiger Helfer
Spülmittel ist nur zum Geschirrspülen da? Weit gefehlt, denn dieses Mittel ist ein erstaunlicher Helfer gegen Fett und Schmutz. Dabei ist Spülmittel zwar kein Hausmittel im herkömmlichen Sinne, allerdings ist es deutlich verträglicher als die industriellen Reiniger, die angeblich für bestmögliche Sauberkeit in Küche und Bad sorgen sollen.
Bei der Auswahl ist wichtig, dass ein umweltverträgliches Mittel gewählt wird, das keine Erdöl-Tenside aufweist und auch ohne Duftstoffe und chemische Zutaten auskommt. Angesichts des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit werden derartige Spülmittel in jüngster Zeit stärker angeboten und sind auch im gut sortierten Supermarkt erhältlich. Nachhaltige Spülmittel setzen auf Zuckertenside oder Fettalkoholsulfate zur Reinigung.
Überblick: Die besten Hausmittel für verschiedene Einsatzzwecke
- Natron: geeignet für die Reinigung von Toiletten, Waschbecken, Kühlschrank und Backofen
- Essig: geeignet für die Reinigung von Toiletten, Waschbecken, Armaturen, Böden, Fenstern und Kühlschrank, Oberflächen und Schränken
- Zitronensäure: geeignet für die Reinigung von Waschbecken, Armaturen und Kühlschrank
- Soda: geeignet für die Reinigung von Backofen, Oberflächen und Schränken
- Spülmittel: geeignet für die Reinigung von Böden, Fenstern, Kochfeldern, Kühlschrank, Oberflächen, Schränken
Das richtige Equipment
Beim Putzen mit einem Hausmittel statt mit der chemischen Keule kommt es nicht nur auf das Mittel selbst an, sondern auch auf das Equipment. Dieses besteht in einem Reinigungstuch aus Kupfer und verschiedenen Bürsten. Das Kupfertuch ist völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten, denn die raue Oberfläche des Tuchs löst spielend leicht verschiedene Verschmutzungen. Es bringt Töpfe auf Hochglanz und ist sogar bei 60 °C waschbar.
Bürsten wie die Topfbürste oder die Spülbürste reinigen Oberflächen auch an schwer zugänglichen Stellen besonders gründlich. Verschmutzungen, die fest eingebrannt sind, verschwinden durch die Verwendung von extra harten Borsten. Einfach nach dem Schrubben nachwischen und fertig.
Für Letzteres eignen sich Schwammtücher sehr gut, sie bestehen aus Baumwolle oder Zellulose und verhindern, dass beim Putzen feinste Kunststoffteile in die Umwelt abgegeben werden.
Nachhaltigkeit beim Putzen
Kommen doch einmal industrielle Reiniger zum Einsatz, sollten diese so sparsam wie möglich verwendet werden. Besser ist es, ein wenig Muskelkraft beim Schrubben einzusetzen, als die Umwelt mit zu viel Gift zu belasten.
Das gilt auch für die Verwendung von Duftsteinen: Diese spülen bei jedem Spülgang giftige Stoffe in den Abfluss. Ebenso schädlich sind Lufterfrischer, denn sie geben synthetische Stoffe ab, die die Atemwege belasten können. Des Weiteren sollten Spezialreiniger, Rohrreiniger und Weichspüler nicht oder nur selten verwendet werden. Sie alle sind umweltschädlich, auch wenn auf der Verpackung von einer gewissen Umweltverträglichkeit die Rede ist.
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