Die Entscheidung, das eigene Haus zu bauen, ist die wohl wichtigste im Leben. Und gleichzeitig auch die kostspieligste, bei der schon kleine Fehler zum finanziellen Desaster führen können. Damit das nicht passiert, hier einige der wichtigsten Tipps zum Sparen beim Hausbau.

Das eigene Hau muss kein Schloss sein! (Bild: tobs.lindner.gmx.de / clipdealer.de)
Die meisten Menschen haben einen Traum und stellen sich ihr Traumhaus in allen Details vor. Hier ein Wintergarten, dort die Terrasse. Möbel aus Massivholz und das riesige Lounge-Sofa krönen den Innenbereich. Doch nicht immer ist es möglich, das auch alles zu finanzieren. Es ist daher wichtig zu wissen, wie viel Haus sich ein Bauherr leisten kann, wobei die zugehörige Planung bereits vorab vorgenommen werden sollte. Wer erst rechnet, wenn der Hausbau schon begonnen hat, kann durchaus auf ein finanzielles Desaster zusteuern. Hier also die besten Tipps, mit denen sich beim Hausbau sparen und eine sichere Zukunft in den eigenen vier Wänden aufbauen lässt:
1. Die richtige Wohnlage wählen
Bezahlbares Bauland findet sich in Innenstädten nicht mehr, selbst die Randgebiete sind mittlerweile so teuer, dass vor allem Familien mit mehr Platzbedarf dankend abwinken. Doch die ländlichen Regionen haben viel zu bieten! Hier gibt es neben der Ruhe und freiem Gelände auch bezahlbares Bauland. Vor allem das flache Land punktet in Sachen Preis, denn Grundstücke am Hang sind zwar wunderschön, aber doch sehr teuer.
Allerdings sollte auch die vorhandene Infrastruktur berücksichtigt werden. Wer später lange Wege mit dem Auto zurücklegen muss, weil das Haus nicht einfach nur auf dem Land, sondern in einer absoluten Einöde steht, zahlt den eingesparten Preis wieder drauf. Das gilt auch dann, wenn das Grundstück weder an Strom noch an Wasser oder Abwasser angeschlossen ist. Diese Kosten unbedingt berücksichtigen!
2. Es muss kein Schloss sein
Sicherlich ist es toll, in einem Haus mit vielen Quadratmetern Wohnfläche zu leben. Gerade Familien freuen sich darüber, wenn jedes Kind sein eigenes Zimmer bekommt, dazu noch ein Büro, eine Bibliothek und ein Spielzimmer möglich sind. Doch hier sollten Bauherren bedenken, dass die Kinder eines Tages erwachsen sein werden und das Haus verlassen.
Ein leeres Haus kann teuer werden, denn beheizt werden muss es dennoch. Außerdem kostet schon beim Bau jeder Quadratmeter mehr viel Geld. Wer für die Familie unbedingt größer bauen möchte, sollte so planen, dass sich später eine Etage zur Einliegerwohnung umbauen lässt. So wird aus dem Einfamilienhaus ein Haus mit zusätzlicher Wohnung, die vermietet werden kann. Auch das Wohnen mit zwei Generationen ist dann leichter möglich.
3. Der Keller muss nicht sein
In den meisten Fällen ist der Keller unnötig und kann durch einen Abstellraum im Haus ersetzt werden. Sicherlich ist ein Keller sehr praktisch und kann als zusätzlicher Wohnraum ausgebaut werden. Doch beim Bau des Hauses kostet er mit bis zu 50.000 Euro viel Geld. Geld, das an anderer Stelle dringender gebraucht wird. Ein ebenerdiger Hauswirtschaftsraum kann die Alternative sein und wird das Zuhause für Waschmaschine, Trockner und Co.
4. Bei der Garage sparen
Auch die Garage ist ein Kostenpunkt, der mit bis zu 20.000 Euro zu Buche schlägt. Anfangs reicht auch ein Carport, was vor allem auf umzäunten Grundstücken gilt. Die gemauerte Garage kann später immer noch ergänzt werden, wenn das Geld wieder etwas flüssiger ist.
5. Nur auf Profis setzen
Viele Berufsbezeichnungen sind nicht geschützt und so tummeln sich mitunter einige schwarze Schafe in der Immobilienwelt. Doch es macht sich bezahlt, nur auf Profis zu setzen! Bauherren sollten sich unbedingt mehrere Angebote ansehen und diese sowohl vom Bauträger als auch vom Architekten unterbreiten lassen.
Da der Pfusch am Bau als großes Risiko gilt, das auch noch viel Geld kosten kann, sind Referenzen wichtig. Vor der Entscheidung für einen Bauplaner und ein ausführendes Unternehmen ist es daher wichtig, genauer hinzuschauen und sich Beispiele der jeweiligen Arbeit zeigen zu lassen.
6. Baukosten durch Reihenhaus sparen
Ein Reihenhaus kann deutlich günstiger sein als ein konventionelles Einfamilienhaus, das allein steht. Das Reihenhaus ist als Serienhaus konzipiert und braucht weniger Grundstücksfläche. Zudem werden weniger Baumaterialien benötigt. Diese Ersparnisse lassen die Baukosten sinken. Auch energetisch gesehen ist diese Bauart günstiger, da es weniger Außenwände gibt.
Alternativ ist eine Doppelhaushälfte eine gute Idee. Derlei Bauvorhaben werden gern im Sinne des Mehrgenerationenhauses umgesetzt, bei dem sich ältere und jüngere Generationen ein Haus teilen, das über getrennte Wohnungen verfügt.
7. Eigenleistungen erbringen
Viele Bauherren versuchen, über Eigenleistungen zu sparen. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn der betreffende Bauherr auch wirklich Ahnung hat von dem, was er dort macht. Ist das nicht der Fall, ist es wenig sinnvoll, auf Eigenleistungen zu setzen, denn dann werden die Profi-Handwerker meist nur aufgehalten oder müssen schlimmstenfalls noch Pfusch beseitigen. Gespart werden können zudem nur die Lohnkosten, das Baumaterial braucht auch der Bauherr, der in Eigenleistung etwas bewerkstelligen möchte.
Beim Innenausbau ist es anders: Ist der Bau abgenommen und geht es nur noch um die Gestaltung der Wände oder um das Verlegen der Bodenbeläge, ist die Eigenleistung gewinnbringend. Doch auch hier ist es wichtig, dass gewisse handwerkliche Fähigkeiten vorhanden sind. Wer keine Ahnung vom Tapezieren hat, sollte eher mehr Geld ausgeben, als sich später über herabfallende Tapeten zu ärgern.
8. Zuschüsse rechtzeitig beantragen
Bei vielen Vorhaben beteiligt sich der Staat an den Kosten. So zum Beispiel beim energetischen Ausbau, bei der Sanierung oder auch bei der Installation einer Heizung, die auf erneuerbare Energiequellen setzt. Wichtig ist nur, die Zuschüsse von der KfW oder BAFA rechtzeitig zu beantragen. In der Regel müssen die Anträge vor Baubeginn gestellt werden. Wer sie zu spät einreicht, bekommt meist nur noch die Absage.
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