Der „Wohnraum im Freien“, also die Terrasse, wird mit der passenden Terrassenüberdachung komplettiert. Bei der Dachneigung und der Wahl des idealen Baumaterials kommt es aber auf einige spezielle Punkte an. Hier eine Übersicht.

Mit einer Terrassenüberdachung ist man vor Hitze, Sonneneinstrahlung und Regen geschützt (Bild: scornejor / clipdealer.de)
Die richtigen Bedingungen schaffen
Eine Terrasse besteht meist aus einer Bodenplatte oder zumindest aus einer gepflasterten Fläche. Wichtig ist, dass diese Fläche völlig eben ist. Ist damit der Grundstein für den perfekten Sommer im Freien gelegt, braucht es nur noch eine passende Terrassenüberdachung, um vor allzu großer Hitze, Sonneneinstrahlung und Regen geschützt zu sein.
Die Wahl des passenden Materials für das Dach ist unter anderem von der gewünschten Lichtdurchlässigkeit, der Optik, dem Wartungs- und Pflegeaufwand sowie von den zu kalkulierenden Kosten abhängig. Weitere wichtige Aspekte rund um die Planung des Terrassendachs betreffen die richtige Lage für Terrasse und Terrassenüberdachung.
Die Frage ist hier: Wie viel Sonne ist gewünscht? Je nach Himmelsrichtung ist die Sonneneinstrahlung unterschiedlich:
- Ausrichtung nach Norden: Terrasse wird zum kühlen Ort fast ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Ausrichtung nach Osten: Morgensonne trifft auf die Terrasse, mittags und abends ist es kühler
- Ausrichtung nach Süden: fast den ganzen Tag Sonne im Hochsommer, oft sehr heiß
- Ausrichtung nach Westen: Sonne nur nachmittags und abends auf der Terrasse, morgens und mittags eher geschützt
Terrassendach richtig befestigen
Die gewünschte Lage der Terrasse ist maßgeblich für die Art der Terrassenüberdachung. Folgende Varianten stehen zur Wahl:
- Befestigung der Terrassenüberdachung an der Hauswand: Diese Befestigungsart ist die wohl gängigste. Sie schließt direkt am Haus ab und Sie können von drinnen einfach nach draußen gehen, ohne unter freiem Himmel laufen zu müssen. Damit ist die Terrasse auch bei Regen komfortabel nutzbar, eine angemessene Temperatur einmal vorausgesetzt. Zu klären ist, ob die Überdachung am Haus durch eine sicherlich vorhandene Wärmedämmung wie gewünscht befestigt werden kann. Notfalls muss eine Rahmenkonstruktion geschaffen werden.
- Befestigung einer frei stehenden Terrassenüberdachung: Diese Variante ist besonders gut geeignet, wenn die Montage an der Hauswand nicht gewünscht oder nicht möglich ist. Bei der Platzierung sind Sie sehr frei, die Terrasse kann überall auf dem Grundstück eingerichtet werden. Wichtig: Fällt die Hauswand als Stütze weg, muss das Augenmerk auf die Statik des Dachanbaus gelegt werden. Ein belastbares und stabiles Fundament ist nötig, sodass die Dachkonstruktion hier sicher verankert werden kann.
Ebenfalls anwendbar ist die Aufdachmontage, diese wird auch als Dachsparrenmontage bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Montageart, die mit großem Aufwand verbunden ist, denn es muss eine separate Spezialkonsole angefertigt werden. Sie besitzt die gleiche Neigung wie das Hausdach.
Darüber hinaus braucht die Terrassenüberdachung ein passendes Fundament. Geeignet ist ein Punktfundament, in das die Pfosten eingelassen werden. Sie wiederum nehmen die Last des Daches auf. Die Umsetzung eines solchen Fundaments ist vergleichsweise einfach, denn der Beton muss nur an den Stellen in den Boden gegossen werden, an denen auch die Pfosten stehen sollen.
Wichtig: Das Fundament muss mindestens 80 cm tief werden, damit die Frostfestigkeit gewährleistet ist. Eventuell ist eine noch größere Tiefe nötig, weil die Konstruktionspfosten sehr groß und schwer sind. Sie sind das Maß für das Fundament, was sich auch nach dem Material der Pfosten bemessen muss. Sind sie aus Stahl oder Aluminium hergestellt, können sie direkt in die Punktfundamente einbetoniert werden. Holz hingegen wird nicht einbetoniert, denn es wäre hier ständig Feuchtigkeit aus dem Boden ausgesetzt und würde schneller verwittern. Holzpfosten werden auf sogenannte Pfostenträger gesetzt, die wiederum im Fundament verankert werden.
Das passende Material für die Terrassenüberdachung wählen
Was sind passende Materialien für eine Terrassenüberdachung? Verschiedene Varianten stehen zur Auswahl, wobei Konstruktion und Art der Eindeckung über das ideale Material mitentscheiden. Infrage kommen Holz, Stahl oder Aluminium, teilweise sind Materialkombinationen möglich. Auch die Optik spielt eine Rolle, denn die Überdachung darf nicht für sich allein gesehen werden. Sie soll mit der Terrasse und dem Haus stilistisch und farblich gesehen harmonieren. Diese Eigenschaften der einzelnen Materialien sind zu bedenken:
- Holz: Holz wirkt sehr natürlich und ist ein nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff. Dafür braucht das Material aber auch zeitweise etwas Pflege, wobei ein regelmäßiger Anstrich mit Leinöl bereits ausreichend ist. Mit einer ausreichenden Imprägnierung ist Holz zudem lange Zeit schön anzusehen und überaus witterungsbeständig.
- Aluminium: Das Material ist sehr leicht und lässt sich gut verbauen, es ist robust und pflegeleicht. Aluminium ist ideal, wenn eine moderne Optik gewünscht ist. Zudem ist es relativ kostengünstig.
- Stahl: Robust, langlebig, witterungsbeständig, wartungsfrei – die Rede ist ganz klar von Stahl. Nachteilig ist jedoch das hohe Gewicht, das eine stabile Unterkonstruktion erfordert. Zudem ist meist Hilfe beim Aufbau nötig.
Neben den Materialien für die Trägerkonstruktion und Pfosten spielt auch das eigentliche Dach eine Rolle. Moderne Terrassen werden mit lichtdurchlässigen Materialien eingedeckt, sodass das Tageslicht hindurchscheinen kann und der Bereich darunter nicht zu stark abgedunkelt wird. Steg- oder Wellplatten sowie Glas können dafür verwendet werden. Meist wird auf Polycarbonat oder Acryl gesetzt, da diese Materialien ebenfalls lichtdurchlässig sind, jedoch deutlich günstiger als Echtglas.
Ist eine lichtundurchlässige Dacheindeckung gewünscht, besteht die Wahl zwischen Holz, Metall, Reet oder Tondachziegeln. Wer ganz nachhaltig agieren möchte, setzt auf ein Terrassendach, mit dem sich Strom aus der Sonne gewinnen lässt. Ein Photovoltaik-Dach ist zwar etwas teurer, amortisiert sich aber durch die Erzeugung des eigenen Stroms wieder. Idealerweise wird die Anlage mit einem Stromspeicher kombiniert, sodass der überschüssige Strom im Sommer gespeichert und an Tagen mit geringer Sonneneinstrahlung genutzt werden kann. Eine solche Terrassenüberdachung erfordert jedoch in der Regel professionelle Unterstützung.
Die richtige Dachrinne installieren
Eine gut gewählte und korrekt installierte Dachrinne schützt die Terrasse und das angrenzende Mauerwerk vor Feuchtigkeitsschäden. Die Wahl des Materials spielt dabei eine entscheidende Rolle. Kunststoff, Zink und Kupfer sind die gängigsten Varianten.
Eine Dachrinne aus Kunststoff ist besonders preiswert, leicht zu montieren und ideal für den Selbstbau, da sie über ein Stecksystem verfügen. Allerdings sind einzelne Teile nach der Montage nicht mehr austauschbar.
Zinkrinnen bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sind langlebig und lassen sich nach einiger Zeit passend zum Haus streichen.
Kupferrinnen sind teurer, überzeugen jedoch mit extrem langer Haltbarkeit. Wer höchste Qualität sucht, kann auf Edelstahlrinnen setzen, die nahezu unverwüstlich sind, aber nur vom Fachmann montiert werden sollten.
Neben dem Material sind auch die Form und Größe der Regenrinne wichtig. Halbrunde oder halbovale Rinnen sind die Standardlösung für größere Dachflächen, während Kastenrinnen optisch oft besser zu kleineren Überdachungen wie Carports oder Gartenhäusern passen.
Damit Regenwasser effizient abfließt, ist ein Gefälle von mindestens drei Millimetern pro Meter erforderlich. Um das Gefälle später nachjustieren zu können, sollten die Schrauben der Rinnenhalter mittig in die Langlöcher gesetzt werden. Zusätzliche Laubfanggitter helfen, Verstopfungen durch Blätter und Schmutz zu vermeiden.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren