Dass die Baukosten richtig kalkuliert sein müssen, leuchtet ein. Doch häufig werden die Baunebenkosten dabei vergessen, die sich jedoch auf erstaunliche Summen belaufen können. Mit diesen Tipps kalkulieren Sie Kosten für die Gestaltung von Garten und Außenanlagen richtig.

Auch die Kosten für die Gestaltung der Außenanlage sind beim Bau zu berücksichtigen (Bild: PantherMediaSeller / clipdealer.de)
Nach dem Hausbau sind die Außenanlagen an und es geht um die Gestaltung des gesamten Grundstücks. Auch der Garten möchte angelegt und für die weitere Nutzung vorbereitet werden. Die dafür nötigen Arbeiten können sich auf erstaunliche Beträge belaufen, die im Rahmen der Kostenkalkulation für den Hausbau vielleicht nicht in dieser Höhe eingeplant waren. Bauherren tun daher gut daran, einige Dinge schon bei der Finanzierungsplanung des Hausbaus zu berücksichtigen.
Tipp: Mit einer rechtzeitigen Planung und verschiedenen Eigenleistungen lässt sich gerade bei der Gartengestaltung viel Geld planen. Wer dennoch auf den Profi setzen möchte, kann die Kosten für Arbeitsleistungen bei der Einkommenssteuererklärung angeben.
Was soll der Garten können?
Zuerst muss klar sein, welche Wünsche Sie selbst an Ihren Garten haben. Soll er ein Rückzugsort werden, eine grüne Oase der Ruhe? Entscheiden Sie sich eher für ein Fußballtor und die Gestaltung des Gartens als Bolzplatz oder für die perfekte Gartenliege, um die Ruhe im Grünen zu genießen? Oder soll der Garten als Obst- und Gemüseanbaufläche dienen? Viele dieser Entscheidungen sind verbindlich bzw. nur mit umfangreichen – und mitunter teuren – Maßnahmen wieder zu ändern.
Allerdings entscheiden nicht nur die eigenen Wünsche und die der Familie über die Gartengestaltung, sondern auch das Budget. Als Faustformel ist davon auszugehen, dass die Kosten für die Gestaltung von Garten und Außenanlagen zwischen 40 und 100 Euro pro Quadratmeter liegen, abhängig von der Art der geplanten Arbeiten.
Die Budgetplanung
Möchten Sie nach dem Ende der Baumaßnahmen nicht in einem Haus wohnen, das auf einem offensichtlichen Baugrundstück steht, sollten Sie die Außenanlagen bereits bei der Finanzierungsplanung berücksichtigen. Eine Ausnahme stellen die Bauherren dar, die selbst über das nötige Know-how und den berühmten grünen Daumen verfügen, mit dem sie das ehemalige Baugrundstück in einen schönen Garten verwandeln können.
Möchten Sie die Arbeiten durch einen Landschaftsarchitekten durchführen lassen, müssen Sie diese Kostenfaktoren berücksichtigen:
- Zugänglichkeit des Grundstücks (Hanglage kostet mehr als ebene Grundstücke)
- Verwendung von Baumaschinen oder manuelle Bearbeitung
- verwendete Baumaterialien
- Art der Bepflanzung
- Menge der Bepflanzung
- Alter der Pflanzen (vor allem bei Bäumen und Sträuchern wichtig)
- Bewässerung und gewünschte Beleuchtung
- Erstellung eines Schwimmteichs, Brunnens oder Gewächshauses
Gegen diese Kostenfaktoren können mögliche Eigenleistungen gegengerechnet werden. Bei diesen gilt wie bei Eigenleistungen am Bau: Erbracht werden sollten sie nur, wenn Sie selbst die nötige Fachkenntnis mitbringen. Ansonsten wird die Gestaltung der Außenanlagen oft sogar teurer, weil der Landschaftsarchitekt eigene Zeitpläne nicht einhalten kann oder Fehler Ihrerseits wieder rückgängig machen muss.
Gartengestaltung durch den GaLa-Betrieb
Der Profi kann helfen, Zeit und Geld zu sparen. Er weiß, was er macht, kann zügig arbeiten und setzt eventuell nötige Maschinen aus dem eigenen Fuhrpark ein. Dabei ist der Arbeitsumfang des Gartenarchitekten ebenfalls verhandelbar. Es ist möglich, durch den Profi lediglich eine Entwurfsplanung vornehmen zu lassen. Die Umsetzung dieses Entwurfs wird dann in Eigenleistung erbracht.
Allerdings kostet auch die Erstberatung durch den Gartenarchitekten Geld, für diese sowie die erste Entwurfsskizze werden in der Regel zwischen 200 und 400 Euro berechnet. Danach folgen die genauen Ausführungspläne, zu denen auch Pflanzpläne gehören. Diese sind ebenfalls zu beauftragen, die eigentliche Ausführung der Arbeiten obliegt dann immer noch dem Grundstückseigentümer.
Gut zu wissen: Neben dem Gartenarchitekten gibt es auch den Gartenplaner, der meist noch einmal deutlich günstigerer ist. Allerdings kann sich jeder, der Gärten plant, auch als Gartenplaner bezeichnen – die Berufsbenennung ist nicht geschützt. Einen Hinweis auf die Qualifikation des angeblichen Profis gibt es damit nicht.
Tipp 1: Sie sollten niemals unvorbereitet in die Verhandlungen mit den Gartenprofis gehen. Vielmehr sollten Sie genau wissen, was Sie von Ihrem Garten erwarten und in welchem Stil er gestaltet werden soll. Wünschen Sie sich einen natürlichen oder einen modernen Garten? Soll er dem Klimawandel angepasst sein und entsprechend robuste Pflanzen beheimaten? Es kann lohnend sein, sich vorab Gartenmessen anzusehen oder sich bei anderen Gartenbesitzern nach deren Erfahrungen zu erkundigen.
Tipp 2: Es ist sinnvoll, die Gartengestaltung bereits zu Beginn des Hausbaus geplant zu haben. Sind einmal große Maschinen aufgrund des Hausbaus vor Ort, können diese bei der eventuell nötigen Verlegung von Wasserrohren und Stromleitungen im Garten direkt eingesetzt werden. Das spart ebenfalls Geld.
Weitere Spartipps für die Gartengestaltung
Nicht nur bei der Planung ergibt sich ein hohes Sparpotenzial. Auch bei der Bepflanzung lässt sich weniger ausgeben: Nicht jeder Quadratzentimeter des Gartens muss direkt gestaltet werden. Viele Pflanzen breiten sich rasch aus und werden zu einem dichten Netz, sodass die Außenanlagen bereits nach kurzer Zeit begrünt sind. Darüber hinaus muss die Bepflanzung nicht zu groß sein.
Eine Hecke beispielsweise benötigt für rund 20 Meter etwa 80 Pflanzen. Es ist daher empfehlenswert, erst einmal größere Abstände zu lassen, die später zuwachsen oder separat bepflanzt werden können. Viele Baumschulen und Gartenbaubetriebe bieten bei Abnahme größerer Mengen Rabatte an – Nachfragen kann sich lohnen!
Sie möchten selbst Hand anlegen, um mit niedrigeren Kosten kalkulieren zu können? Prinzipiell kann jeder mithelfen, solange kein Spezialwissen gefragt ist. Umgraben, Jäten, Pflanzen oder das Verlegen von Rollrasen sind nur einige Beispiele für die umfassenden Eigenleistungen, die durch den Eigentümer erbracht werden können. Wer also kein Geld im Überfluss hat und die Baunebenkosten für den Garten so knapp wie möglich einplanen möchte, kann hier ruhig Hand anlegen. Andere Arbeiten aber wie das Errichten von Stützmauern oder eines Schwimmteichs sollten bei nicht ausreichenden Fachkenntnissen den Profis überlassen werden.
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