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Planungshilfen für die perfekte Terrassenüberdachung

Die Gestaltung einer Terrasse ist immer auch eine Auseinandersetzung mit Licht. Genauer:
mit hitze- und blendfreiem Tageslicht. Welches Sonnenschutz-System am besten passt, hängt von
Nutzungsart, Platz, lokalen Bauvorschriften und natürlich vom Budget ab.

Terrasse die durch ein Lamellendach und einen vertikalen Rollscreen vor der Sonne geschützt ist

Lammellendach mit vertikalem Rollscreen kombiniert (Bild: volkanozgumus / clipdealer.de)

Im Folgenden werden die gängigen Kategorien detailliert beleuchtet. Nachfolgende Tabelle dient als
kompaktes Nachschlagewerk, während die Abschnitte darunter die technischen Hintergründe,
Materialfragen und Auswahlkriterien gängiger Systeme für einen geeigneten Sonnenschutz weiter vertiefen.

Kurzübersicht der gängigsten Systeme

Kategorie Typische Ausführung Pluspunkte Mögliche Nachteile
Sonnenschirm Stock- oder Ampelschirm, frei aufstellbar schnelle Montage, mobil, günstiger Einstieg beschattet kleine Fläche, windempfindlich, störende Ständer
Kurbel-Falt-Markise Wand- oder Deckenmontage, Gelenk-, Hülsen- oder Kassetten-bauart große Spannweiten; Kassetten schützen Tuch; motorisierbar feste Montage nötig; Wind- und Schneelasten begrenzen Einsatz
Pergola-Markise Markise mit vorderer Stütze auf Pfosten erhöhte Windstabilität; Tiefen bis 6 m Pfosten im Bewegungsraum; höherer Preis
Lamellendach / Bioklimatische Pergola Alu-Rahmen mit drehbaren oder einfahrbaren Lamellen regendicht; steuerbare Belüftung; ganzjährig hohe Investition; Punktlasten ↔ Fundament erforderlich
Festes Glasdach + Unterglas-Markise Aluminium- oder Holzprofil, ESG/VSG-Verglasung dauerhafter Witterungsschutz; gute Lichtausbeute teuerste Lösung; oft genehmigungspflichtig
Textiles Sonnensegel Drei- oder Viereck, fest verspannt oder rollbar freie Formwahl; schwebende Optik; moderater Preis komplexe Lastabtragung; Regenschutz nur bei > 15 % Gefälle
Faltsegel / Pergola-Sail Segel im Schienensystem, per Seilzug einfahrbar flexibel; elegante Optik; windrobuster als loses Segel Unterkonstruktion nötig; Kosten mittleres Segment
Roll- oder Zip-Screens vertikale Screens, Schrägscreens Blendschutz, Wind- und Sichtschutz; smart steuerbar Ergänzung statt Hauptdach; veränderte Durchsicht
Pflanzenschatten Rankgitter, Pergola mit Wein, Blauregen etc. natürliche Kühlung; ökologischer Mehrwert lange Anwachszeit; kein Regenschutz; Pflegeaufwand
Freistehender Pavillon Textildach oder Hardtop-Gazebo saisonal mobil; rasche Montage geringere Lebensdauer (Textil); Sicherung gegen Sturm obligatorisch

Konstruktive Prinzipien und Lastannahmen

Schirm- und Markisenlösungen zeichnen sich dadurch aus, dass das Tuch unter Zugspannung
quer zum Gestänge gespannt wird. Bei windreichem Standort sollte die zulässige
Windwiderstandsklasse (DIN EN 13561) mindestens 2 betragen. Pergola-Markisen verschieben
die Last von der Wand weitgehend auf Frontpfosten, wodurch sich größere Tiefen realisieren lassen.
Das ist ideal bei Süd-Terrassen, wo die Sonnenbahn niedrig anliegt.

Lamellendächer arbeiten momentsteif wie kleine Pultdächer: Die Lamellen liegen auf Trägerpfetten,
rotieren um ihre Längsachse und schließen mit EPDM-Dichtungen nahezu regendicht. Schneelastwerte
bis 550 N/m² sind am Markt erhältlich, was sie zur all-season-Option macht.

Textile Segel müssen wegen ihres großen Hebelarms unbedingt auf Punktfundamente oder biegesteife
Stahlpfosten gekreuzt verspannt werden. Ein Gefälle von mindestens 10–15 % verhindert Wassersäcke.
Bei quadratischen Segeln wird oft eine Ecke abgesenkt. Hier lohnt ein Blick auf spezialisierte
Hersteller, die Zugkraftberechnung, Edelstahlsysteme und konfektioniertes High-Tech-Gewebe aus
einer Hand anbieten.

Materialkunde: Tücher, Profile, Beschichtungen

Polyacrylmarkisenstoffe (ca. 300 g/m²) sind spinndüsengefärbt; dadurch bleibt das Farbspiel
fünf bis sieben Jahre brillant. Für höhere Wasserdichtigkeit wird PU-beschichtetes Polyester
(> 330 g/m²) eingesetzt.

Screen-Gewebe (Glasfaser oder Polyester-Core) besitzen eine PVC-Mantelung und bleiben formstabil
bis 5 m Breite, was bei Zip-Screens wichtig ist.

Bei Lamellen kommen pulverbeschichtete Aluminiumstrangpressprofile zum Einsatz. Die Beschichtung
(≥ 60 µm) verhindert Kontaktkorrosion. Optional steigert eine PVDF-Deckschicht die
Reinigungsfähigkeit (Lotus-Effekt).

Für Glasdächer wird Verbundsicherheitsglas (VSG) in 10–12 mm verwendet; die Milchfolie zwischen
den Scheiben filtert UV-B-Strahlen, ohne die Helligkeit drastisch zu senken. Unterglas-Markisen
laufen dann geschützt im Trockenen – wichtig bei Pollenbelastung.

Bedienkomfort und Automation

  • Kurbel oder Motor? Bei Breiten über 5 m empfiehlt sich generell Rohrmotor + Funkhandsender.
    Gleichstrommotoren mit integrierter Hinderniserkennung stoppen, wenn das Tuch klemmt.
  • Sensorik: Windwächter fahren Markisen bei > 40 km/h automatisch ein,
    Regensensoren schließen Lamellen. Kombiniert mit Lux-Sensoren lässt sich die Terrasse
    tagsüber beschatten und abends zur Wohnraumerweiterung öffnen.
  • Smart-Home-Anbindung: IO-Homecontrol, Somfy RTS, KNX oder Matter-Bridges ermöglichen Szenen.
    Ein Beispiel: „Sommerabend“ dimmt die LED-Stripes im Lamellendach auf 30 %, startet die
    Bewässerung für 10 Minuten und schließt die Zip-Screens.

Klimatische Effekte und Nachhaltigkeit

Der thermische Gewinn eines unverschatteten Terrassenfensters kann im Juli bis zu 800 W/m² betragen.
Außenliegender Sonnenschutz – Markise, Segel, Screen – hält 70–96 % der solaren Strahlung fern,
bevor sie ins Glas eindringt. Innenliegende Vorhänge dagegen fangen die Hitze erst hinter der
Scheibe – die Kühlung ist ineffizienter.

Green-Shading mittels Laubgehölzen bietet einen Bonus: Die Verdunstungskälte der Pflanze senkt die
mikroklimatische Temperatur um 1–3 K. Gepaart mit einem leichten Lattendach aus Lärchenholz und
begrünter Dachhaut entstehen ökologische Multilayer, die Insektenraum schaffen. Allerdings ist das
Wachstum wetter- und pflegeabhängig.

Kostenrahmen und Lebensdauer

System ca. Preis / m²* erwartbare Nutzungsdauer**
Sonnenschirm 25 – 75 € 5–7 Jahre (Tuchwechsel möglich)
Gelenk-Markise 90 – 180 € 12–15 Jahre (Arme/Federn wartungsbedürftig)
Pergola-Markise 180 – 260 € 15–20 Jahre
Lamellendach 480 – 650 € 25–30 Jahre (Motorwechsel ≈ 15 Jahre)
Glasdach + Unterglas 550 – 750 € > 30 Jahre
Sonnensegel 80 – 140 € 10–12 Jahre (Segelwechsel)

*Bruttopreise inkl. Stahl-/Alupfosten, exkl. Erdarbeiten
**Erfahrung aus Wartungsverträgen mittelständischer Hersteller

Genehmigung, Statik und Brandschutz

In Deutschland regelt das jeweilige Landesbaurecht, ab wann ein Terrassendach
baugenehmigungspflichtig ist. Häufige Grenzwerte: 30 m² Grundfläche oder 3 m Tiefe.
Sonnenschirme, Segel und offene Pergola-Markisen gelten meist als Vorrichtung und bleiben
genehmigungsfrei. Trotzdem muss die DIN EN 1991-1-4 (Windlastzonen I–IV) eingehalten werden.

Öffentliche Terrassen erfordern häufig B1-Tücher gemäß DIN 4102 bzw. Landesbauordnung.
Private Terrassen profitieren von dieser Eigenschaft ebenfalls, da abfliegende Grillfunken
oder Silvesterfeuerwerk das Tuch nicht durchschlagen.

Praxisbeispiele zur Kombination

  1. Schirm + Zip-Screens: Für Mietwohnungen, bei denen keine Bohrung in die
    Fassade erlaubt ist, schafft ein Ampelschirm temporären Schatten. Frontseitig montierte
    Screens zwischen zwei Holzpfosten schützen vor Westsonne und dienen gleichzeitig als
    Sichtschutz.
  2. Glasdach + Faltsegel: Bei Ost-Terrassen verhindert das feste Dach morgendlichen
    Tau, während das Faltsegel die steile Mittagssonne blockt. Ein Regensensor holt das Segel
    bei Gewitter ein – klarer Vorteil gegenüber fix verspannten Segeln.
  3. Lamellendach + Pflanzenschatten: Wer eine ganzjährige Outdoor-Küche plant,
    montiert ein Lamellendach mit integrierter LED-Linie. Rankende Kletterhortensien an
    seitlichen Spalieren schaffen im Sommer zusätzlich diffuse Kühlung – im Winter wandert die
    Sonne ungehindert bis zur Fassade.

Checkliste für die Systemwahl

  • Orientierung & Dachvorsprung: Süd- und Westlagen ohne Dachüberstand
    benötigen außenliegende, flächige Lösungen.
  • Windexponiertheit: Küstenbereiche → Lamellendach oder Pergola-Markise mit
    Windklasse 3.
  • Regennutzung: Wollen Sie auch bei Schlechtwetter draußen sitzen? Dann festes
    Glasdach, Lamellendach oder wasserdichtes Segel mit mindestens 15 % Gefälle.
  • Baukörperintegration: Auf Wärmedämmverbundsystemen müssen Schwerlastdübel oder
    Spreizanker bis in die tragende Wand geführt werden.
  • Automation: Prüfen Sie, ob eine 230-V-Zuleitung an der Hauswand liegt;
    nachrüsten via Photovoltaik-Akku oder Funksolar kann den Kostenvorteil einer einfachen
    Markise schnell relativieren.

Mit diesen Hintergrundinformationen lässt sich das passende Sonnenschutz-System zielgerichtet
auswählen und langfristig belastbar kalkulieren, ohne böse Überraschungen bei Wind, Wetter
oder Wartungskosten zu erleben.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Ratgeber
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