Ist wenig Platz vorhanden, gleichzeitig aber der Wunsch nach einem eigenen Garten, kommt rasch der Gedanke an einen Balkongarten. Eine gute Idee, die schon mit wenig Aufwand umzusetzen ist.

Beim Balkongarten geht es in die Höhe statt in die Breite (Bild: burns.ashleybelle / clipdealer.de)
Hier sind einige der besten Tipps zum Anlegen des Balkongartens:
- Nach oben statt in die Breite: Der Balkongarten ist naturgemäß in seiner Fläche begrenzt. Was hilft? Genau, nach oben gärtnern! Ein Hoch- oder Etagenbeet ist eine gute Lösung, auch Rankpflanzen sind ideal. An einer Seite kann ein Regal aufgestellt werden, von dem die Ablagefläche zum Abstellen der Blumen und Pflanzen genutzt wird. Auch Bänke oder Hocker sorgen dafür, dass der Platz nach oben besser ausgenutzt wird und weniger am Boden steht. Gleichzeitig bewirkt die vertikale Gestaltung, dass der Balkon geräumiger und gemütlicher wirkt.
- Den passenden Standort wählen: Grundsätzlich erlaubt der Balkongarten ein ähnliches Gärtnern wie der richtige Garten – nur eben im Kleinformat. Das heißt aber auch, dass die gewünschten Pflanzen ähnliche Standortbedingungen geboten bekommen müssen. Nun lässt sich an der Ausrichtung des Balkons nach Norden oder Osten nichts tun, doch die Pflanzen können entsprechend gewählt werden. Vorteilhaft ist, dass der Balkongarten meist sehr windgeschützt ist, sodass auch empfindliche Pflanzen gut wachsen werden. Nachteilig ist die Wärmespeicherung, daher sollten Balkonpflanzen zum gewissen Maß hitzeresistent sein.
- Pflanzen als Lückenfüller: Ob als Lückenfüller, Bienennahrung oder um sich einen eigenen kleinen Dschungel zu schaffen: Pflanzen können in allen Größen und Formen auf dem Balkon leben. Besonders hübsch sind Dauerblüher wie die Hortensien, die mit ihren großen Blüten für eine märchenhafte Balkonidylle sorgen. Ebenfalls empfehlenswert sind immergrüne Pflanzen wie Buchs, Nadelgewächse oder Lorbeer, die auch in einer blütenfreien Zeit als optischer Ausgleich dienen.
- An die Bewässerung denken: Dass der Balkon nicht mit dem Rasensprenger gegossen werden kann, versteht sich von selbst. Als ideales Bewässerungssystem gilt daher das tägliche Gießen mit der Gießkanne. Es ist kaum möglich, „auf Vorrat“ zu gießen, da Töpfe und Kübel schnell austrocknen. Wer nicht täglich im Bewässerungseinsatz sein möchte, muss über ein spezielles Bewässerungssystem nachdenken, welches per Zeitschaltuhr oder App gesteuert werden kann.
Diese Pflanzen sind für den Balkongarten ideal
Ganz so einfach ist es nicht: Es reicht nicht, einfach nur kleinbleibende Pflanzen für den Balkongarten auszuwählen. Vielmehr werden hohe Anforderungen an die Pflanzen gestellt. Sie müssen hitze- und trockenheitsresistent sein, sollen auch mit wenig Wasser und eventuell einem ganztägig sonnigen Standort klarkommen.
Tipp: Balkongärtner, die noch Neulinge sind, sollten erst einmal mit wenigen Pflanzen beginnen. Wachsen diese gut, kann die Anzahl der Pflanzen und deren Art gesteigert werden. Für Anfänger sind vor allem Kräuter gut geeignet, denn sie sind genügsam und pflegeleicht. Dazu können sie noch in der Küche verwendet werden, sind somit keine reinen Zierpflanzen. Besonders geeignete Kräuter für den Balkongarten sind:
- Basilikum (schnellwüchsig, ab Ende April draußen zu säen, sollte feucht gehalten werden, kein nasser Standort)
- Petersilie (ab Ende April pflanzen, Vorziehen auf dem Fensterbrett möglich, Kombination mit Schnittlauch optimal)
- Schnittlauch (unkompliziert, wächst schnell, braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, kann notfalls auch im Schatten stehen, braucht viel Wasser)
- Pfefferminze und Zitronenmelisse (sonniger bis halbschattiger Standort, feuchter und nährstoffreicher Boden nötig)
Neben den genannten Kräutern gibt es weitere Pflanzen, die ideale Balkonpflanzen sind. Allen voran ist der Salat zu nennen, wobei es nicht Kopfsalat sein sollte, der im Balkongarten wächst. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Kopfsalat braucht viel Platz und ist nach der Ernte nicht mehr brauchbar.
Pflücksalat hingegen wächst immer wieder nach und es wird nur so viel abgepflückt, wie gerade benötigt wird. Es ist dabei wichtig, die äußeren Blätter zu schneiden, damit die Pflanze von innen weiterwachsen kann. Darüber hinaus sind die folgenden Pflanzen für den Balkongarten zu empfehlen:
- Mangold
- Tomaten
- Paprika
- Gurken
- Beeren
Wichtig ist, auf die richtigen Sorten zu setzen, die weniger Ranken bilden. Es gibt beispielsweise Brombeeren, die nicht mehr ranken, sondern in Säulenform wachsen. Vor allem Naschgemüse ist sinnvoll, da die Pflanzen kleiner bleiben und somit weniger Platz benötigen. Hier kommen unter anderem Mini-Paprika und Nasch-Gurken infrage.
Vertikales Gärtnern als Lösung
Der Platzbedarf der Pflanzen ist ein allgegenwärtiges Problem bei allen, die auf dem Balkon Gemüsepflanzen ziehen wollen. Die Lösung: einfach vertikal gärtnern! So können mehrere Blumenkästen übereinander an einer Wand angebracht werden und verschiedenen Pflanzen ein Zuhause bieten.
Auch das Aufstellen eines Regals mit mehreren Böden ist hilfreich und kann bei entsprechender Gestaltung ein optischer Hingucker sein. Mithilfe von Europaletten lassen sich derartige Regale auch wunderbar selbst bauen. Fertig zu kaufen sind sogenannte Pflanzen-Etageren, in die vor allem Kräuter gesetzt werden können.
Für andere Pflanzen wie zum Beispiel Gurken muss eine Rankhilfe vorhanden sein. Selbst Tomaten brauchen eine solche, um sich abzustützen und die Tomaten reifen zu lassen, ohne dass ein Pflanzenteil abbricht.
Hochbeete erlauben nicht nur das vertikale Gärtnern, da auch unter den hohen Beinen schattenliebende Pflanzen stehen können. Sie sind vielmehr auch dazu geeignet, möglichst rückenschonend zu gärtnern.
Wichtig ist dafür allerdings die passende Höhe, außerdem darf das Hochbeet nicht zu groß sein. Wer halb über dem Gestell liegen muss, um an die Pflanzen zu gelangen, hat eine Nummer zu groß gewählt. Hier passt zwar viel hinein, doch die Pflanzenpflege und das Ernten machen schon bald keinen Spaß mehr. Zu hoch ist der sportliche Anspruch dabei.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren