Ob geplatzter Waschmaschinenschlauch, Bratpfanne in Flammen oder ein Missgeschick beim Fensterputzen: Schäden passieren im Alltag schneller, als man denkt – und können kostspielige Folgen haben. Besonders in Haushalten mit hochwertigen Möbeln, Elektrogeräten oder wertvoller Einrichtung lohnt es sich, auf einen umfassenden Versicherungsschutz zu setzen.

Eine Haushaltsversicherung schützt den gesamten beweglichen Besitz innerhalb der eigenen vier Wände (Bild: logoff / clipdealer.de)
Eine Haushaltsversicherung schützt vor den finanziellen Folgen solcher Alltagsschäden und ist für viele EigenheimbesitzerInnen und MieterInnen in Österreich längst ein unverzichtbarer Bestandteil der Absicherung.
Was ist eine Haushaltsversicherung?
Sie schützt den gesamten beweglichen Besitz innerhalb der eigenen vier Wände. Dazu gehören Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Kücheninventar, aber auch Wertgegenstände. Versichert sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Einbruchdiebstahl, Vandalismus sowie Glasbruch. Je nach Anbieter und Tarif kann auch grobe Fahrlässigkeit mitversichert sein – ein wichtiger Aspekt im hektischen Alltag.
Besonders für EigentümerInnen mit hochwertiger Ausstattung, ist eine umfassende Haushaltsversicherung ein unverzichtbarer Schutz. Sie greift dann, wenn unvorhergesehene Schäden entstehen, die man aus eigener Tasche nur schwer begleichen könnte.
Schäden sind häufiger, als viele denken
Viele unterschätzen, wie schnell ein Schaden entstehen kann. Schon ein offenes Fenster bei einem Sommerunwetter oder ein geplatzter Wasseranschluss kann die gesamte Einrichtung gefährden.
Noch gravierender sind Schäden durch Brände. 7 491 Brandeinsätze in privaten Haushalten (Jahr 2023) sind eine erschreckende Zahl. Besonders auffällig: 44 % aller Brände passieren in der Küche, meist verursacht durch überhitztes Öl oder Unachtsamkeit.
Typische Alltagsschäden – und wer sie bezahlt
Viele Alltagsrisiken, denen wir täglich begegnen, sind durch eine Haushaltsversicherung abgedeckt:
- Leitungswasserschäden: Ein geplatzter Schlauch der Waschmaschine oder eine undichte Stelle im Bad kann schnell große Mengen Wasser austreten lassen und Möbel, Böden oder Elektrogeräte zerstören.
- Glasschäden: Ein herunterfallendes Trinkglas ist oft kein Problem – ein gesprungenes Ceranfeld oder zerbrochene Glastüren hingegen können teuer werden.
- Sturmschäden: Stürme ab Windstärke 8 sind in der Regel mitversichert – fällt ein Baum aufs Gartenhaus oder zerstört Hagel Fenster, springt die Versicherung ein.
- Einbruch und Diebstahl: Werden bei einem Einbruch Gegenstände entwendet oder beschädigt, ersetzt die Haushaltsversicherung den Zeitwert oder in manchen Tarifen den Neuwert.
- Brandschäden: Von verschmorten Steckdosen bis hin zu durch Kurzschluss verursachten Zimmerbränden – auch hier deckt die Versicherung Sachwerte ab.
Schutz vor den finanziellen Folgen
Ein einzelner Haushaltsunfall kann leicht Schäden in vierstelliger Höhe verursachen – gerade bei teurer Einrichtung oder hochwertiger Elektronik. Eine Haushaltsversicherung nimmt dem Ereignis zumindest die finanzielle Schärfe. Je nach Vertrag werden nicht nur die beschädigten Gegenstände ersetzt, sondern auch Kosten für Aufräumarbeiten, Hotelübernachtungen oder Transportkosten übernommen.
Zudem lohnt es sich, auf folgende Zusatzleistungen zu achten:
- Glasversicherung: Sie deckt speziell Schäden an Türen, Fenstern, Kochfeldern und Duschwänden aus Glas ab.
- Fahrlässigkeitsschutz: Besonders wichtig bei alltäglichen Missgeschicken – etwa wenn eine Kerze unbeaufsichtigt brennt oder man das Fenster offen lässt.
- Außenversicherung: Diese deckt Schäden ab, die außerhalb der Wohnung entstehen, etwa bei Diebstahl aus dem Kofferraum oder im Hotelzimmer.
Was ist nicht versichert?
Wichtig zu wissen: Eine Haushaltsversicherung schützt nur das bewegliche Eigentum. Schäden am Gebäude selbst (etwa Mauerdurchfeuchtung oder Dachschäden) sind über eine separate Gebäudeversicherung abzudecken. Ebenso wenig greift sie bei Vorsatz, bei Schäden durch Krieg oder Kernenergie oder bei mangelnder Instandhaltung.
Auch die Haftpflicht für Schäden, die man anderen zufügt – etwa beim Umstoßen eines fremden Fernsehers oder bei ausgelaufenen Aquarien im Mietshaus – ist nicht Bestandteil der Haushaltsversicherung, sondern über eine eigene Privathaftpflichtversicherung abzudecken.
Versicherungssumme richtig wählen
Ein häufiger Fehler beim Abschluss einer Haushaltsversicherung ist die zu niedrig angesetzte Versicherungssumme. Dabei gilt als Faustregel: etwa 650 bis 800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung ergibt das eine empfohlene Versicherungssumme von mindestens 65.000 bis 80.000 Euro. Liegt die tatsächliche Summe darunter, kann es im Schadensfall zu Kürzungen kommen – man ist unterversichert.
Viele Anbieter bieten heute sogenannte „Unterversicherungsverzicht“-Klauseln an, die dies vermeiden, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – etwa die Einhaltung der empfohlenen Quadratmeterpauschale.
Moderne Tarife: Mehr als nur Ersatz
Moderne Versicherungen bieten mittlerweile nicht nur Schadenregulierung, sondern auch Serviceleistungen: 24h-Schadenhotlines, Online-Schadensmeldung, schnelle Ersatzbeschaffung und sogar Unterstützung bei der Handwerkersuche. Auch digitaler Vertragsabschluss und Verwaltung über Kundenportale sind inzwischen Standard.
Wer seine Haushaltsversicherung regelmäßig prüft und bei Bedarf anpasst – etwa nach Neuanschaffungen oder Umbauten – ist gegen die meisten Alltagsschäden gut gewappnet.
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