Wer mit vorgefertigten Bausätzen im Do-it-yourself-Verfahren einen Carport hochziehen will, der kann schnell das Nachsehen haben. Schlimmstenfalls stürzt das Konstrukt später in sich zusammen. Experten geben Tipps, damit das ambitionierte Vorhaben gelingt.
Die warme Jahreszeit ist endlich da. Hausbesitzer nutzen die Zeit für vielfältige Arbeiten rund um Haus und Garten. Vieles wird allein schon aus Kostengründen selbst gemacht. Auch der Bau eines Carport zählt dazu. Doch Vorsicht: Wer nicht aufpasst, steht schnell vor den Scherben seines Bauglücks. Nicht selten fault das Konstrukt in Marke Eigenbau vor sich hin und fällt später schlimmstenfalls sogar in sich zusammen.
Carport – ein Dach für das geliebte Auto
Der Wunsch nach einem schützenden Dach für das geliebte Auto ist nur allzu verständlich. Als Alternative zur aufwändigen und kostenintensiven Garage bietet sich ein Carport geradezu an und ist auch durchaus optisch ein Highlight. Wer dann zum Bausatz für das Carport greift, glaubt sich schnell am Ziel seiner Träume. Angesichts der Vielfalt der Angebote, die von Anlehncarports für Hauswände bis hin zum frei stehenden Unterstand reichen, glauben Hausbesitzer an den „easy way to go“. Doch Hausbesitzer sollten Vorsicht walten lassen und sich vor dem Kauf gründlich über das Produkt informieren.
Carport – Eigenbau in geübten Händen
Experten sind sich einig, dass ein geübter und geschickter Heimwerker ein Carport durchaus in Eigenregie hochziehen kann. Zusammen mit dem Bausatz erhalten die Hobbyhandwerker auch eine statische Berechnungsgrundlage. Diese gewährleistet, dass der Carport sicher und stabil steht und auch Lasten wie Schnee und Eis tragen kann. Hersteller garantieren sogar für dahingehende Sicherheit. Grünes Licht geben die Experten auch in Hinblick auf das erforderliche Werkzeug. Wer über Hammer, Spaten und Zollstock sowie eine Säge und Bohrmaschine verfügt, der kann bald loslegen.
Carport – Experten geben Tipps
- Baugenehmigung
Vor Beginn der Arbeiten zum Bau eines Carports, sollten Hausbesitzer beim Bauamt nachfragen, ob sie eine Baugenehmigung benötigen. Darauf weist Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Auch ein Gespräch mit den Nachbarn erscheint sinnvoll. So wird Streit im Vorfeld vermieden, der oftmals durch die Nichteinhaltung von Grenzabständen entsteht. - Fundament
A und O für den Carport-Bau ist ein solides Fundament. Schließlich muss das neue Zuhause für den PKW Wind und Wetter trotzen. Wird lediglich ein Holzpfosten in das Erdreich gerammt, dann lässt sich im Grunde schon voraussehen, dass die Pfosten faulen und später schließlich in sich zusammenfallen. Alleine eine Imprägnierung schafft keine Abhilfe. Vielmehr müssen die Pfosten sicher auf Träger montiert werden. Zudem sollten die einbetonierten Pfähle tief in frostfreie Zonen gesetzt werden. Somit müssen Erdlöcher über einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern verfügen und bis zu 80 Zentimeter in die Tiefe reichen. - Verfüllung
Verfüllungen können mittels Estrichboden durchgeführt werden. Experten raten jedoch, aus Sicherheitsgründen in die Erdlöcher sogenannte PE-Rohre zu integrieren und dann zu verfüllen. Dies kann sichern verhindern, dass sich Beton mit Erde verbindet. Außerdem können auf diese Weise Unebenheiten angeglichen werden. Es empfiehlt sich, die speziellen Pfostenträger in H- oder in U-Form einzusetzen. - Errichten des Carports
Anschließend muss der Beton zunächst gründlich austrocknen, bevor es weitergehen kann. Dies dauert je nach Witterungsverhältnissen in der Regel mindestens 48 bis 72 Stunden. Erst danach sollte der Carport gemäß Montageanleitung aufgerichtet werden. Zur Stabilisierung und zum Schutz vor Wetterkapriolen sollte der Carport druckkesselimprägniert sein. - Lackierung
Je nach Geschmack lässt sich nach dem Aufbau das Holz lackieren oder läsieren. Experten raten dazu, vorab eine Grundierung aufzutragen. Diese verhindert eine sogenannte Ausblühung und pilzbedingte Blaufärbungen des Holzes. Wer lasiert, sollte sich für durchsichtige Grundierungen entscheiden. - Dacheindeckung
Wurde bis hierhin alles planmäßig bewerkstelligt, so kann es endlich an die Eindeckung des Daches gehen. Fachleute raten für den Carport mit Flachdach zu Schindeln oder Bahnen aus Bitumen. Alternativ lassen sich auch Dächer decken, die völlig transparent sind, Diese können mit der Unterkonstruktion verschraubt werden. Dabei weisen die Experten darauf hin, dass auf ein ausreichendes Gefälle von mindestens zehn Prozent geachtet werden sollte. Nur so kann Regenwasser sicher ablaufen.
Verweise:
Mietvertrag für Garage ist kündbar
Schimmelalarm in der Garage
Garage – mit System zu mehr Stauraum
Carports in Holzbauweise
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