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Muskelhypothek: Lohnt Eigenleistung am Bau?

Eigenleistungen sind unter Bauherren sehr beliebt. Doch nicht immer führen sie am Ende auch zum gewünschten Einsparpotenzial. Wer sich überschätzt, hat am Ende das Nachsehen und muss doppelt soviel zahlen, als ursprünglich geplant!

Eigenleistung am Bau

Eingenleistungen am Bau müssen gut geplant sein. (Thorben Wengert / Pixelio.de)"

Wer sich Eigenleistung am Neubau zutraut, kann eine Menge Geld sparen. Davon zumindest sind viele Bauherren überzeugt. Doch Vorsicht: Wer sich überschätzt, kann am Ende in eine Kostenfalle geraten, mit der er zuvor nie gerechnet hat. Schließlich verfügt nicht jeder Häuslebauer über das erforderliche Know-how am Bau.

„Muskelhypothek“ wird anerkannt

Bauherren, deren Eigenkapitaldecke zu dürftig erscheint, können den Eigenkapitalanteil teilweise und in manchen Fällen sogar komplett durch den eigenen Einsatz einbringen. Die sogenannte „Muskelhypothek“ wird von der Bank anerkannt. Dennoch sollte jeder umsichtige Bauherr den Finanzplan nicht zu eng schnüren. Zusätzliche Rechnungen, Nachbesserungen und Unvorhersehbares erfordern eine kalte Reserve.

Lohnt das Sparen durch Eigenleistung?

Wer beim Bau ernsthaft sparen möchte, darf die eigene Leistung nicht überschätzen. Leicht verdient ist das Geld am Neubau keinesfalls. Wer beispielsweise ein kleines Einfamilienhaus mit drei Etagen plus Keller mit einer Gesamtfläche von 140 Quadratmetern baut, der kann bei einer Gesamtbausumme von etwa 275.000 Euro nicht einmal zehn Prozent – also weniger als 27.000 Euro – einsparen. Der Einsatz für dieses Sparergebnis ist immens: Satte 850 Stunden muss der Bauherr persönlich Hand anlegen, um auf eine solche Ersparnis zu kommen. Das entspricht einer Arbeitsleistung von etwa einem halben Jahr.

Empfohlene Arbeiten in Eigenleistung

Experten raten zu folgenden Arbeiten, die durchaus von Bauherren erledigt werden können und ein spürbares Sparpotenzial beinhalte

  • Anlegen des Gartens: Ersparnis bei 30 bis 45 Arbeitsstunden 1.400 bis 2.200 Euro
  • Tapezieren: Ersparnis bei 125 bis 190 Stunden Arbeitsstunden etwa 7.800 Euro
  • Einbau der Fußbodenbeläge: Ersparnis bei 40 bis 90 Arbeitsstunden 1.700 bis 3.900 Euro
  • Dachausbau: Ersparnis bei Dämmung von Schrägen etwa 4.100 bis 5.300 Euro
  • Zimmertüren: Ersparnis bei etwa 20 Arbeitsstunden ca. 1.000 Euro.

Bauherren sollten sich nicht überschätzen

Entscheidend ist es, dass sich Bauherren nicht überschätzen. Dies betrifft insbesondere Arbeiten, deren mögliche Mängel zu weitreichenden und kostenintensiven Schäden führen können. In dem Fall sind nicht nur die erwünschten Einsparungen hinfällig. Vielmehr wird es dann schnell doppelt so teuer, wie geplant. Zudem sollten Bauherren, die Eigenleistungen erbringen wollen, die längere Bauzeit einkalkulieren. Schließlich arbeiten Profis schneller als Laien. Doch je länger die Bauphase andauert, umso mehr Kosten entstehen, die der Ersparnis gegenübergestellt werden müssen. So muss der Bauherr in dieser Zeit beispielsweise weiterhin Miete und Nebenkosten zahlen.

Der Nachbar, Dein Freund und Helfer

Schließlich sollte auch die Hilfe der Nachbarn als Kostenfalle nicht unerwähnt bleiben. So beliebt die nachbarschaftliche Hilfe auch ist, so wichtig ist auch die entsprechende Bauhelferversicherung. Diese ist schon für wenige Euro zu erhalten. Ebenfalls ratsam ist ein Unfallschutz sowie die unverzügliche Anmeldung der freundlichen Helfer bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). So gerüstet, kann nicht mehr allzu viel schiefgehen und die Eigenleistungen und Hilfestellungen der Nachbarn und Verwandten einen echten Mehrwert erzielen.

Verweise:
Das eigene Haus auch für Normalverdiener

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