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Tipps zur richtigen Planung von Fenstern und Türen

Wenn Sie den Grundriss Ihres Hauses planen, ist neben der Raumaufteilung auch die Positionierung von Fenstern und Türen von entscheidender Bedeutung. Wo setzt man sie am besten? Wo soll der Anschlag sein? Welche Fenster und welche Zimmertüren eignen sich für die jeweilige Raumsituation? Die durchdachte Planung Ihrer Fenster und Türen ist essentiell, damit Sie Ihren Wohnraum voll ausnützen können.

Fenster und Türen haben sowohl optische als auch funktionale Aspekte

Fenster und Türen haben sowohl optische als auch funktionale Aspekte (Foto: nikonaft / clipdealer.de)

In der Regel steht Ihnen bei der Hausbauplanung ein Architekt zur Seite. Er hat Erfahrung und kann Sie sehr gut beraten. Zudem wird er sicherlich bei seinem ersten Planungsentwurf Vorschläge für Fenster und Türen machen. Das letzte Wort haben aber immer Sie, denn der Architekt kennt weder Ihre Bedürfnisse noch Ihren Geschmack. Es ist Ihr Traumhaus, in dem Sie lange wohnen wollen. Aus diesem Grund sollten Sie die Positionierung von Fenstern und Türen genau überdenken und nicht nur optische, sondern vor allem funktionale Aspekte berücksichtigen.

Wo sollen Fenster und Türen sitzen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie sich schon während der Bauplanung ein paar Gedanken zur Inneneinrichtung machen. Denn Sie wollen schließlich auch Möbel wie Schränke und Betten in Ihren Zimmern unterbringen.

Unser Praxistipp

Am besten beraten Sie sich mit Ihrem Architekten, wo die Fenster und Türen am besten sitzen, um den Raum ideal nutzen zu können. Ihr Architekt hat Erfahrung, wie viel Platz für Schränke, Betten und Schreibtische im Normalfall einzuplanen sind.

Fenster sind eine schöne Sache: Sie lassen Licht ins Zimmer und ermöglichen die Sicht nach draußen. Der Trend geht daher zu großflächigen, bodentiefen Fenstern. In Schlaf- und Kinderzimmern sind große Fensterflächen jedoch nicht immer ideal. Schauen Sie sich den Grundriss des betreffenden Zimmers genau an und überlegen Sie, wo Sie große Möbelstücke wie Betten, Schränke und Schreibtische platzieren könnten. Ein Schreibtisch steht an einem Fenster ideal, während es nicht jeder schätzt, wenn er direkt mit dem Kopf an einem Fenster schläft. Einen Schrank platziert man am besten an einer fensterlosen Wand, er kann auch hinter einer Tür stehen. Aspekte dieser Art sollten Sie bei der Bauplanung berücksichtigen und danach entscheiden, ob die Fenster dort, wo sie geplant sind, auch Sinn machen.

Auf die Platzierung der Zimmertüren haben Sie etwas weniger Einfluss. Fast alle Zimmertüren sind durch die Raumaufteilung vorgegeben und gehen vom Flur ab . Sie können jedoch in vielen Fällen entscheiden, an welcher Stelle der Wand die Tür sitzt. Die mittige Platzierung ist nicht immer die beste Lösung. Bei kleinen Räumen wie WCs, Speisekammern und Hauswirtschaftsräumen empfiehlt es sich, die Tür möglichst nah an die angrenzende Wand zu setzen. Dadurch haben Sie noch ausreichend Platz, um an die lange Wandseite Schränke oder Kommoden zu stellen. Sie sollten jedoch auch fragen, ob Sie eventuell hinter die Tür einen Schrank stellen möchten. Dann müssen Sie einen Mindestabstand von 65 cm zwischen Tür und der rechtwinklig verlaufenden Nachbarwand einplanen. Denn eine Zimmertür sollte man immer mindestens 90 Grad öffnen können, um auch sperrigere Gegenstände bequem hindurch tragen zu können.

Eine weitere wichtige Frage während der Hausbauplanung ist die Frage, ob Zweittüren gewünscht sind, die angrenzende Räume miteinander verbinden. Denkbar wären solche Verbindungstüren zwischen zwei Kinderzimmern sowie zwischen Elternschlaf- und Kinderzimmer. Wenn Sie zwei Türen in einem Zimmer einplanen, müssen Sie bedenken, dass Sie dadurch Platz im Raum verlieren. Sie sind auch weniger flexibel beim Stellen der Möbel.

Die Frage nach einer zweiten Tür stellt sich auch, wenn das Badezimmer an das Schlafzimmer angrenzt. Vielleicht möchten Sie das Bad sowohl vom Flur als auch von Ihrem Schlafzimmer erreichen.

Unser Praxistipp

Wenn Sie Verbindungstüren zwischen zwei Räumen planen, überlegen Sie sich, wie wichtig es Ihnen ist, einen Raum von zwei Seiten betreten zu können. Entscheidend sind dabei vor allem die Größe und die Funktion des Raumes.

Es ist sicher praktisch, wenn Sie direkt vom Schlafzimmer in Ihr Badezimmer gelangen. Jedoch ist die Größe des Zimmers hierbei ganz entscheidend. Wenn Sie mehr als ein Badezimmer in Ihrem Haus haben, können Sie auch überlegen, auf die Tür vom Flur zu verzichten, so dass Sie nur über Ihr Schlafzimmer in Ihr Badezimmer kommen.

Wie groß sollen Ihre Fenster sein?

Fenster gibt es in unterschiedlichen Größen und Formaten von schmalen liegenden oder stehenden Schießschartenfenstern bis zu breiten bodentiefen Fenstern und Fenstertüren zum Schieben. Bei der Frage nach Größe und Format der Fenster sind wieder Funktion und Größe des Raumes entscheidend. Je größer die Fenster, desto mehr Stellfläche für Möbel geht verloren.

Die liegende Fenstervariante ist eine Möglichkeit, ins Badezimmer genügend Licht zu bringen und dennoch die Privatsphäre zu schützen.

Diese liegende Fenstervariante schützt die Privatsphäre. (Foto: davidmartyn / clipdealer.de)

Schießschartenfenster

  • Gibt es als liegende und stehende Varianten.
  • Stehende Varianten eignen sich sehr gut für Lichteinlässe im Flur.
  • Liegende Varianten können auf unterschiedlichen Höhen sitzen.
  • Liegende Varianten auf Kopfhöhe eignen sich für Badezimmer , da für sie nicht zwingend ein Sichtschutz erforderlich ist, sie aber dennoch die Privatsphäre schützen.
  • In der Küche sind liegende Varianten auf Kopfhöhe ideale Oberlichter.
  • Für Speisekammern, Hauswirtschaftsräume und andere Zimmer, bei denen möglichst wenig Stellfläche durch Fenster verloren gehen soll.

Mittelgroße Fenster

  • Gibt es als Einflügel- und Doppelflügel-Fenster.
  • Eignen sich für fast alle Räume.
  • Sind ideal, wenn Kleinmöbel sowie Schreibtische, Polstermöbel oder Betten am Fenster stehen sollen.
  • Bringen Licht in Küchen und Badezimmer, ohne dabei zu viel Stellfläche zu verlieren.
Bodentiefe Fenster und Fenstertüren lassen viel Licht und Wärme in den Raum.

Bodentiefe Fenster im Wohnbereich steigern die Wohnqualität. (Foto: roseburn / clipdealer.de)

Bodentiefe Fenster und Fenstertüren

  • Fenstertüren gibt es zum Schwenken oder Schieben.
  • Für Wohn- und Essbereich sowie Kinderzimmer und Büros ideal.
  • Lassen sehr viel Licht und Wärme in einen Raum.
  • Sehr gut für die Gartenseite geeignet.

Wie groß sollen Ihre Zimmertüren sein?

Bei der Hausbauplanung müssen Sie auch die Größe der Zimmertüren festlegen. Im Fertigbau ist eine nachträgliche Größenänderung nicht möglich, im Massivbau können statische Gründe gegen eine Größenänderung während des Hausbaus sprechen. Das Standardmaß einer Zimmertür beträgt 86 cm x 198,5 cm. Unter Umständen sind jedoch höhere, breitere oder schmalere Türen von Vorteil. Weitere Standard Durchgangsmaße sind 211 cm und 223,5 cm. Höhere Türen haben den gestalterischen Vorteil, dass der Raum dadurch höher wirkt. Dies verleiht großen Räumen noch mehr Großzügigkeit.

 
Schmale Türen sollten Sie nur in Notfällen einplanen, wenn es ein Raum gar nicht anders zulässt beispielsweise bei sehr kleinen Gäste-WCs oder Abstellkammern. Sie sollten daran denken, dass Sie auch im Alter bequem alle Zimmer betreten können. Schmale Durchgangsbreiten unter 75 Zentimetern sind für Gehhilfen völlig ungeeignet.

Türen, die breiter sind als die üblichen 86 Zentimeter haben den gleichen Effekt wie höhere Türen. Höhe und Breite sollten aber auch immer aufeinander abgestimmt sein, da sich bei hohen, schmalen oder breiten, niedrigen Türen eine verzerrte Optik ergibt.

 

Welche Tür für welchen Raum?

Es gibt verschiedene Türarten, sodass Sie die Möglichkeit haben, die Tür zu wählen, die am besten zur jeweiligen Raumsituation passt.

Einfache Zimmertüren

  • Sind Standardtüren.
  • Eignen sich für fast alle Räume.
  • Sind flexibel, was Anschlag und Öffnungsrichtung betrifft.

Flügel- oder Doppeltüren

  • Sind sehr repräsentativ.
  • Auch als Schiebetüren möglich.
  • Für Wohn- und Essbereiche geeignet.
  • Es muss ausreichend Platz vorhanden sein, da man diese Türen idealerweise mittig in einer Wand platziert.
  • • Vorteil bei offenen Wohnraumlösungen: Bei Bedarf kann die Doppeltür geschlossen werden, um beispielsweise Schallschutz zu bieten.

Schiebetüren

  • Haben keinen Schwenkbereich.
  • Überall dort ideal, wo der Schwenkbereich einer Flügeltür störend oder unerwünscht ist.
  • Eignen sich für kleine Räume, bei denen nicht genug Platz für eine sich nach innen öffnende Tür ist.
  • Für barrierefreies Bauen ideal.
  • Nicht für Schlafzimmer geeignet, da Schiebetüren wenig Schallschutz bieten.

Raumspar- bzw. Falttüren

  • Das Türblatt faltet sich beim Öffnen wie eine Ziehharmonika.
  • Haben einen sehr kleinen Schwenkbereich.
  • Eignen sich für kleine Räume wie Abstellräume, WCs und Speisekammern.

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Wollen Sie Ihre Fenster und Türen nach rechts oder nach links öffnen?

Im Alltag macht man sich in der Regel keine Gedanken darüber, in welche Richtung Zimmertüren und Fenster geöffnet werden und warum das so ist. Bei der Bauplanung müssen Sie jedoch darüber eine Entscheidung fällen und sollten sich diese gut überlegen. In welche Richtung man Fenster und Türen öffnen kann, wird mit den Begriffen DIN rechts und DIN links ausgedrückt, oft spricht man auch von „links angeschlagen“ und „rechts angeschlagen“. Die DIN-Begriffe sind die Richtungsbezeichnung für die Öffnungsrichtung von Fenstern und Türen.

DIN links

bezeichnet die Öffnungsrichtung von Türen und Fenstern, die links angeschlagen sind. Die Öffnungsrichtung wird von der Seite aus festgestellt, auf der bei geschlossener Tür/geschlossenem Fenster, die Tür- bzw. Fensterangeln links sichtbar sind.

DIN rechts

bezeichnet die Öffnungsrichtung von Türen und Fenstern, die rechts angeschlagen sind. Die Öffnungsrichtung wird von der Seite aus festgestellt, auf der bei geschlossener Tür/geschlossenem Fenster, die Tür- bzw. Fensterangeln rechts sichtbar sind.

DIN links oder DIN rechts?

Die beiden Begriffe können Sie sich ganz einfach so merken:
Wenn Sie vor einer geschlossenen Tür oder einem geschlossenen Fenster stehen, handelt es sich um eine DIN rechts Tür oder ein DIN rechts Fenster, wenn die Tür- bzw. Fensterangeln rechts sitzen – und umgekehrt. Maßgeblich dabei ist außerdem, dass Sie die Tür in Ihre Richtung ziehen und nicht von sich weg in den Raum öffnen. Wenn Sie den Raum durch dieselbe Tür verlassen, sitzen die Türangeln auf der anderen Seite und Sie drücken die Tür beim Öffnen von sich weg. Trotzdem handelt es sich immer noch um eine DIN rechts Tür. Bei Fenstern ist dies irrelevant, da Sie diese nur in eine Richtung öffnen können.

Sollen Ihre Türen in den Raum öffnen oder nach außen?

Fenster öffnen Sie selbstverständlich immer nach innen. Bei Zimmertüren haben Sie hingegen die Wahl, ob Sie diese in den Raum oder nach außen öffnen wollen. In den meisten Fällen öffnet man Zimmertüren in Wohnhäusern in den Raum hinein, den man durch die Tür betritt. Es kann aber in einigen Fällen praktischer sein, wenn man die Tür nach außen – also auf sich zu – öffnet. Dies ist beispielsweise bei sehr kleinen Räumen wie einem Gäste-WC zu überlegen. Öffnet die Tür wie sonst auch nach innen, ist der Platz unter Umständen zu gering, um bequem hindurchzugehen. Oder die Tür kollidiert mit Gegenständen, die sich im Raum befinden wie dem Waschbecken oder einem Badezimmerschrank.

Berücksichtigen Sie Ihre Fenster auch von außen!

Zu guter Letzt sollten Sie bei der Bauplanung auch prüfen, ob sich von außen durch die Anordnung der Fenster ein Bild ergibt, das Ihnen gefällt. Eine Grundregel in der modernen Architektur ist es, mit gleichartigen Fenstern Symmetrie zu erreichen. D.h., dass zum Beispiel die auf einer Hausseite nebeneinander liegenden Fenster gleich groß und gleich breit sind, oder das man für eine Hausseite nur Schießschartenfenster in der gleichen Größe verwendet. Nach dieser Grundregel versucht man auch, die Fenster in der gleichen Flucht zu setzen, d.h. dass man zwei gleich breite Fenster übereinander setzt.

Die Optik, die sich durch die Fenster von außen ergibt, sollte jedoch die sekundäre Rolle spielen. Wichtig ist, dass Sie sich in Ihrem Haus wohlfühlen und den Wohnraum optimal nutzen können.

Checkliste Fenster und Türen bei der Bauplanung

  • Wo platzieren Sie Ihre Fenster und Türen, um den Raum optimal zu nutzen?
  • Haben Sie Platz für große Möbelstücke eingeplant?
  • Wie groß sollen Fenster und Türen in einem Raum sein?
  • Haben Sie Platz für breite Glasflächen und große Türen?
  • Ist der Raum klein und benötigt schmalere Türen und kleinere Fenster?
  • Bieten die Fenster in Ihren Badezimmern genug Privatsphäre?
  • Wollen Sie Fenster und Türen nach rechts oder nach links öffnen?
  • Sollen Ihre Türen in den Raum oder nach außen öffnen?
  • Ergibt sich durch die Fenster ein harmonisches Bild von außen?
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Hausbau, Ratgeber
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