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Kalkanstrich: ein natürlicher Schutz für Obstbäume

Die Hauptversorgungsader der Obstbäume ist ihr Stamm, der normalerweise durch eine Rinde vor äußeren Einflüssen geschützt wird. Die Sonne und die trockene Luft verursachen Risse in der Rinde. Diese vergrößern sich durch den Frost in der Nacht. Schädlinge können leichter in das Bauminnere eindringen.

Vor allem im Winter sind Obstbäume starken Belastungen ausgesetzt.

Vor allem im Winter sind Obstbäume starken Belastungen ausgesetzt. (Bild: jackmac34 / pixabay.com)

Warum schützt ein Kalkanstrich den Baum?

Durch die weiße Kalkfarbe wird das Sonnenlicht reflektiert. Die von der Sonne bestrahlte Seite des Obstbaumes erwärmt sich langsamer. In der Rinde treten geringere Spannungen auf. Ein Frostschaden wird verhindert.

Ein Kalkanstrich schützt vor Schädlingen

Kleine Risse in der Rinde werden durch die Kalkfarbe geschlossen. Moose und Flechten können sich nicht mehr an den Unebenheiten festsetzen. Das Eindringen von Schädlingen ist nicht möglich.

Warum schützt ein Kalkanstrich vor Pilzinfektionen

Die Kalkfarbe hat eine antibakterielle und antimykotische Wirkung. Pilze und Bakterien werden durch den Kalkanstrich abgetötet und können sich in dem Holz nicht mehr vermehren.

Welche Vorteile hat ein Kalkanstrich?

  • ein Frostschaden durch Spätfrost wird verhindert
  • Wildverbiss findet nicht statt
  • Die Rinde ist vor äußeren Einflüssen besser geschützt
  • Der Kalk gelangt mit dem Regen in den Boden. Die Baumwurzeln können den Mineralstoff aufnehmen.

Wie können Sie einen Kalkanstrich herstellen?

Sie können die Kalkfarbe fertig im Handel kaufen oder auch selber herstellen. Das geht eigentlich ganz einfach. Für die Mischung benötigen Sie nur drei Ausgangssubstanzen:

  • Ein Liter Tapetenleim
  • 1,5 Kilogramm Kalk
  • Zehn Liter Wasser

Ist das Mischen der Kalkfarbe gefährlich?

Während der Herstellung entsteht Hitze. Die Kalkfarbe spritzt. Tragen Sie daher immer alte Kleidungsstücke und Handschuhe. Schützen Sie Ihre Augen mit einer Schutzbrille.
Kommt die Kalkfarbe mit der Haut in Kontakt, entstehen Verätzungen. Spülen Sie die Hautverletzungen immer sofort mit reichlich Wasser.

Was ist beim Mischen der Farbe wichtig?

Tapetenleim der Kunstharze enthält ist für einen Kalkanstrich nicht geeignet. Verwenden Sie besser billigen Tapetenleim, in dem keine weiteren Zusatzstoffe enthalten sind.
Die Mischung darf nicht zu dick sein, damit alle Risse gut ausgefüllt werden. Die richtige Konsistenz ist etwas dünnflüssiger als Wandfarbe. Ist die Mischung zu dick, können Sie noch etwas Wasser unterrühren.

Wie wird ein Obstbaum gekalkt?

Für die Art des Kalkens ist das Alter des Baumes wichtig. Bei älteren Obstbäumen müssen Sie vor dem Aufbringen der Kalkfarbe einige Vorbereitungen durchführen. Farbe, die auf die Erde tropft, muss nicht entfernt werden. Die Pflanzen in der Umgebung können den Kalk gut verwerten.

Der Kalkanstrich bei jungen Obstbäumen

Die Kalkfarbe wird mit einem dicken, weichen Pinsel auf den Stamm aufgetragen. Tragen Sie die Farbe dünn auf und führen Sie anschließend einen zweiten Anstrich durch. Dadurch haben Sie die Gewissheit, dass die Kalkfarbe in kleine Risse eindringen kann.

Der Kalkanstrich bei älteren Bäumen

Alte Obstbäume haben im Lauf der Jahre eine dicke Rinde mit einer starken und rissigen Borke entwickelt. Entfernen Sie die Borke am Stamm und an den dicken Ästen mit einer Drahtbürste. Junge Äste oder grüne Baumteile dürfen nicht mit der Drahtbürste bearbeitet werden. An diesen Stellen ist die Rinde dünn und verletzlich. Schädlinge und Krankheitserreger könnten durch die Verletzungen in das Holz eindringen.

Bis zu welcher Höhe wird gekalkt?

Junge und kleine Obstbäume müssen bis in die obersten Spitzen mit der Farbe gestrichen werden. Bei älteren Bäumen ist es ausreichend, den Anstrich bis zu einer Höhe von zwei Metern anzubringen, damit ein Wildverbiss vermieden wird.

Wie oft sollten Sie Obstbäume kalken?

Damit die Bäume gut vor Frost, Schädlingen und Wildverbiss geschützt sind, sollten Sie den Kalkanstrich jedes Jahr erneuern. Führen Sie den Anstrich im Herbst und im Frühjahr durch, damit die ganze Rinde von der Farbe bedeckt wird. Vor allem im Herbst ist der Anstrich wichtig, damit im Winter kein Frostschaden an der Rinde entsteht.

Wie wirkt sich der Kalk auf den Boden aus?

Der Kalkanstrich bringt nicht nur für die Obstbäume Vorteile. Regen wäscht immer wieder Teile des Kalkanstrichs ab. Der Kalk gelangt in den Boden und erhöht im Bereich der Baumwurzeln den pH-Wert. Die Wachstumsbedingungen der Obstbäume werden bei zu sauren Böden durch den Kalk verbessert.

Schützt der Kalkanstrich die Blüte im Frühjahr?

Der Anstrich verhindert im Winter einen Frostschaden durch die Reflexion des Sonnenlichts. Auch im Inneren erwärmt sich der Baum in den kommenden Monaten langsamer. Das Wachstum ist über die Wintermonate deutlich verringert. Das Austreiben der Blätter- und Blütenknospen findet um einige Wochen verzögert statt. Durch die spätere Blüte wird ein Absterben der Blüten durch späten Frost verhindert.

Warum schützt der Kalkanstrich vor Wildverbiss?

In der kalten Jahreszeit ist das Futter knapp. Die Rinde der Bäume ist für das Wild schmackhaft und einfacher zu finden, als unter der Schneedecke liegendes Gras. Durch den Kalk erhält die Rinde einen bitteren Geschmack. Der Appetit des Wildes wird verringert.

Warum ist Wildverbiss schädlich?

Die größten Gefäße, die den Obstbaum mit Nährstoffen und Wasser versorgen, sitzen direkt an der Rinde. Wird die Baumrinde bei einem Wildverbiss abgeschält, kommt es gleichzeitig zu einer Unterbrechung der Versorgung des Baums. Zweige und Äste sterben ab. Junge Bäume sterben durch den Wildverbiss häufig vollständig ab.

Welchen Einfluss hat der Kalk auf das Baumwachstum?

Durch den Kalk werden Spannungen in alten Holzteilen verringert. Das Immunsystem des Baumes wird gefördert. Der Obstbaum wächst nicht nur in die Höhe, sein Stamm wird deutlich dicker.

Warum siedeln sich in einer gekalkten Rinde keine Schädlinge an?

Schäden in der Rinde entstehen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. Die Sonne und fehlende Regenfälle lassen den Baum austrocknen. Unkraut, das in der Baumscheibe wuchert, entzieht dem Baum zusätzlich Nährstoffe. Versorgungswurzeln, die für einen Ausgleich sorgen, sind bei jungen Bäumen noch nicht vorhanden.

Moose und Flechten besiedeln den Baum

Die ausgetrocknete Rinde platzt an einigen Stellen auf. Hier ist jetzt die ideale Angriffsfläche für Moose und Flechten vorhanden. Die Parasiten beginnen, die Baumrinde zu besiedeln und sich immer weiter auszubreiten. In den Flechten vermehren sich Schädlinge und Pilze. Diese dringen in das Bauminnere vor. Der Baum wird krank und stirbt ab.

Durch Pilze entsteht Rindenbrand

An der Rinde von Apfelbäumen bilden sich dunkle Stellen. An diesen eingesunkenen Bereichen stirbt das Wachstumsgewebe des Baumes durch den Pilzbefall ab. Ist die Widerstandsfähigkeit des Apfelbaumes durch Trockenheit oder schlechte Nährstoffversorgung geschwächt, ist schnell der ganze Baum betroffen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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