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Trockene Luft: Erste Hilfe und langfristige Maßnahmen

Trockene Luft im Haus und in der Wohnung ist auf vielerlei Weise nicht gesund. Sie lässt den Menschen schneller ermüden, rascher krank werden, kann Infekte sogar verstärken und Allergien fördern.

Die Luft, die von draußen ins Haus gelangt, ist ohnehin schon deutlich trockener als die Luft im Sommer.

Die Luft, die von draußen ins Haus gelangt, ist ohnehin schon deutlich trockener als die Luft im Sommer.
(Bild: alistairmacrobert / unsplash.com)

Trockene Luft verursacht nur Probleme

Immer wieder wird empfohlen: Zimmerpflanzen verbessern die Raumluft! Die Erklärungen dahinter sind aber oft spärlich. Fakt ist, dass Zimmerpflanzen einer der besten Tipps gegen trockene Luft in Räumen sind. Sie verdunsten Wasser, das sie zuvor durch das Gießen aufgenommen haben. Damit tragen sie zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit bei und diese wiederum ist gesund. Allerdings sollte trotzdem klar sein, woher die trockene Luft überhaupt kommt.

Woher kommt trockene Luft in der Wohnung?

Zu feuchte Luft ist in Bezug auf die Schimmelbildung in der Wohnung problematisch. Doch auch zu trockene Luft kann ein Problem werden. Sie entsteht, wenn im Winter gelüftet wird: Die Luft, die von draußen ins Haus gelangt, ist ohnehin schon deutlich trockener als die Luft im Sommer. Wird diese Luft dann noch erwärmt, fühlt sie sich immer trockener an. Im Winter sind Luftfeuchten von weniger als 10 Prozent in den Räumen keine Seltenheit! Hinzu kommt, dass die Luft, wenn sie sehr trocken ist, kaum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wichtig ist nun, auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu achten und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Ursache, nämlich der Winter, kann nicht behoben werden. Doch mit einem angepassten Heiz- und Lüftungsverhalten sowie einigen weiteren Maßnahmen ist die Verbesserung der Luft möglich.

Darum ist zu trockene Luft schädlich

Zu trockene Luft hat vielerlei negative Auswirkungen:

  • Atemwege
    Ist die Luft zu trocken, trocknen auch die Schleimhäute und Atemwege aus. Damit sind sie anfälliger für Erreger und Allergene. Außerdem erhöht sich das Risiko für weitere Beschwerden, zu denen unter anderem Nasenbluten gehört.
  • Erreger
    Bei trockener Luft können sich Viren und Bakterien rasch vermehren und halten sich überdies länger in der Luft. Damit ist das Infektionsrisiko deutlich erhöht, zumal auch die Lebensdauer der Viren und Bakterien verlängert wird.
  • Augen und Haut
    So, wie die Schleimhäute austrocknen, trocknen auch Haut und Augen durch eine zu trockene Raumluft aus. Es können Schuppen, Rötungen und Juckreiz auftreten. Das Risiko für trockene Augen oder für eine Bindehautentzündung steigt.
  • Möbel
    Echte Holzmöbel leiden ebenfalls unter zu trockener Luft. Sie wollen atmen und benötigen eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Diese sollte am besten um 40 Prozent liegen. Trocknen Holzmöbel zu stark aus, können sich Risse im Holz zeigen. Das gilt übrigens auch für Musikinstrumente aus Holz!

Die besten Tipps gegen trockene Raumluft

Um festzustellen, wie trocken die Raumluft wirklich ist, sollte ein Hygrometer verwendet werden. Es zeigt an, ob die Luftfeuchtigkeit optimal, zu niedrig oder gar zu hoch ist. Je nach Anzeige können dann die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Ist die Luftfeuchte zu hoch, reicht es meist schon, das Fenster in regelmäßigen Abständen zu öffnen. Die feuchte Luft entweicht nach draußen, trockenere Luft kommt nach drinnen. Diese wird durch die Heizung zusätzlich getrocknet, sodass sich das Problem der zu feuchten Luft bald erledigt haben dürfte.

 

Einfach die Tür nach dem Duschen oder Baden offen lassen und schon wird die Raumluft feuchter.

Einfach die Tür nach dem Duschen oder Baden offen lassen und schon wird die Raumluft feuchter.
(Bild: Point3D Commercial Imaging Ltd. / unsplash.com)

6 Tipps gegen zu trockene Luft

Die folgenden Tipps können leicht umgesetzt werden und sind nicht mit großen Investitionen verbunden. Möglich ist natürlich auch der Einsatz eines Luftbefeuchters, doch von diesen Geräten raten Experten ab. Sie verbreiten Aerosole, mit denen Krankheitserreger direkt bis in die Lungenbläschen transportiert werden können. Luftbefeuchter sind daher immer nur eine kurzzeitige Möglichkeit, um die Raumluft zu verbessern. Gesünder sind diese Tipps, die den Rat zu mehr Zimmerpflanzen noch ergänzen:

  1. Feuchte Wäsche aufhängen
    Statt die Wäsche in den Trockner zu geben, wird sie einfach in der Wohnung aufgehängt. Der Wäscheständer wird am besten dort aufgestellt, wo die Luft am trockensten ist, außerdem sollte die Wäsche nicht abends aufgehängt werden. Dann staut sich die feuchte Luft und der gewünschte Effekt schlägt leicht ins Gegenteil um. Wer Wäsche im Haus trocknet, sollte immer wieder das Fenster öffnen, um die zu große Menge an Wasser nach draußen zu entlassen.
  2. Nach dem Duschen die Badezimmertür offen lassen
    Nicht nur beim Duschen, sondern auch beim Baden oder Kochen entsteht viel feuchte Luft. Diese kann in die Wohnung gelassen werden, statt sie durch ein Öffnen des Badezimmerfensters nach draußen zu leiten. Einfach die Tür nach dem Duschen oder Baden offen lassen und schon wird die Raumluft feuchter.
  3. Weniger heizen
    Je mehr die Luft erwärmt wird, desto trockener wird sie. Künstliche Wärme zieht die Feuchtigkeit aus der Luft und so wird die ohnehin schon trockene Winterluft in der Wohnung noch trockener. Es hilft daher, die Heizung ein wenig niedriger einzustellen. Vor allem die Schleimhäute profitieren davon, denn sie werden nun beim Atmen weniger stark ausgetrocknet. Tipp: Trockene Luft fühlt sich kühler an, ist aber nicht wirklich kühler. Bitte nicht die Heizung höher drehen, sondern lieber nach unten regulieren und stattdessen einen Pullover mehr anziehen.
  4. Wasserschale auf die Heizung stellen
    Eine einfache Möglichkeit: Wasser in eine Schale mit möglichst großer Oberfläche füllen und diese auf die Heizung stellen. So verdunstet das Wasser beständig. Wichtig: Die Schale muss immer wieder gereinigt werden, damit sich keine Bakterien und Pilze bilden. Diese Möglichkeit funktioniert auch bei einer Fußbodenheizung, die Verdunstung ist dann allerdings nicht so stark wie bei einem Heizkörper.
  5. Aquarium aufstellen
    Viele verschiedene Tipps gegen trockene Raumluft helfen, so auch dieser hier: Einfach ein Aquarium aufstellen! Auch hierüber verdunstet Wasser und das Beobachten der Fische ist auch noch für die Psyche gut.
  6. Wasser mit der Sprühflasche vernebeln
    Sprühflaschen, die eigentlich zum Besprühen von Pflanzen gedacht sind, können ebenfalls als Luftbefeuchter verwendet werden. Zum einen ist es natürlich möglich, damit die Pflanzen zu besprühen, die sich über die kleine Erfrischung mit Sicherheit freuen werden. Zum anderen kann ein wenig Wasser einfach in den Raum gesprüht werden. Dabei die Flasche schräg nach oben halten und auf einen möglichst feinen Nebel stellen. Ansonsten besteht der einzige Effekt in Wasserflecken auf dem Boden.

Ein letzter Tipp: Um dm Körper etwas Gutes zu tun, sollte zudem viel getrunken werden. Die Flüssigkeit, die der Körper aufnimmt, ist gut für die Durchblutung der Schleimhäute. Außerdem freut sich die Haut, denn auch sie profitiert von viel Wasser oder ungesüßten Tees.

Fazit: Schnelle Mittel gegen trockene Raumluft

Viele Wege führen nach Rom – ebenso viele Wege führen zu einer besseren Raumluft. Sinkt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 40 Prozent, kann das gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Mit verschiedenen Maßnahmen ist es kurz- und längerfristig möglich, die Luftfeuchte zu verbessern und damit für eine bessere Gesundheit zu sorgen.

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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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