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Energieeffiziente Fenster und Türen lohnen sich

Wussten Sie, dass Fenster und Türen die Hauptverursacher von Wärmeverlusten sind? An diesen Stellen entweicht die meiste Wärme aus Ihrem Haus. Nicht ohne Grund legt die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und Gebäudekomponenten strenge Werte für die Dämmeigenschaften von Fenstern und Türen fest. Mit Isolierglas und spezieller Dämmung tragen die früheren Schwachstellen eines Hauses sehr viel zur Energie-Effizienz bei und helfen auch in Altbauten und älteren Wohnhäusern die Heizkosten deutlich zu senken.

Fenster und Türen können Hauptverursacher von Wärmeverlusten sein.  Durch den Einbau energieeffizienter Fenster und Türen kann sich dies ändern.

Der Einbau moderner Fenster lohnt sich. (Foto: cherezoff / clipdealer.de)

Welche Rolle spielen Fenster und Türen bei der Energie-Effizienz?

Eine sehr große, denn Fenster und Türen sind Bauteile mit Wärmedurchgang, die dennoch lange Zeit vernachlässigt wurden. Fenster und Türen in alten und älteren Wohnhäusern sind daher in der Regel schlecht gedämmt und verfügen nur selten über Isolierglas. Die meiste Energie geht bei alten Gebäuden über diese Bauelemente verloren, sie lassen sehr viel Wärme entweichen und gleichzeitig kalte Luft eindringen. Laut Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gehen bis zu 15 Prozent der Energie vor allem über die Fenster verloren. Moderne Energiespar-Fenster mit Isolierglas und auch speziell gedämmte Türen verhindern, dass kostbare Wärme über die Öffnungen im Mauerwerk verloren geht. Der Einbau neuer Türen und Fenster macht sich umso bezahlter, je älter die Fenster sind. Aus diesem Grund sollten nicht nur Bauherren auf die Energie-Effizienz dieser Bauelemente achten. Hausbesitzer können durch den Austausch alter und technisch überholter Fenster und Türen ihre Heizkosten deutlich senken. Von den Kostenvorteilen abgesehen, schreiben die EU-Richtlinien bei Renovierung und Neubau außerdem eine Reihe von Anforderungen für diese Bauelemente vor.

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Welche gesetzlichen Anforderungen müssen Fenster und Türen erfüllen?

Das große Ziel der EU ist es, den Energiebedarf langfristig zu senken. Es gibt daher nicht nur Richtlinien für die Gesamtenergie-Effizienz eines Gebäudes, sondern auch für Bauteile mit Wärmedurchgang wie Türen und Fenster. Diese müssen zur Energie-Effizienz beitragen, indem sie ausreichend gedämmt sind. Ob dies der Fall ist, zeigt der Wärmedurchgangskoeffizient, der U-Wert. Der Wärmedurchgangskoeffizient von Fenstern wird als Uw-Wert bezeichnet, der für Türen als Ud-Wert. Je kleiner dieser Wert ist, desto besser ist das Dämmvermögen.

Da die Fenster in der Regel eine deutliche größere Fläche im Haus einnehmen als Außentüren, stehen sie besonders im Fokus der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und Gebäudekomponenten. Die Mindestanforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizient von Fenstern sind in den einzelnen EU-Staaten unterschiedlich, da diese die EU-Vorgaben verschärfen dürfen.

LandMaximal zulu00e4ssiger Uw-Wert
DeutschlandUw-Wert u2264 1,3 W/m 2 K
u00d6sterreichUw-Wert u2264 1,1 W/mu00b2K

Aber auch Haustüren sollten einen möglichst niedrigen Ud-Wert besitzen. Allerdings ist die EU-Richtlinie hier nicht ganz so streng und schreibt einen Ud-Wert von maximal 2,5 W/m2K vor. Da moderne gedämmte Türen bereits deutlich niedrigere Werte erreichen können, empfehlen Experten jedoch immer Modelle zu wählen mit einem maximalen Ud-Wert von 2,0 W/ m2K.

Moderne Fenster und Türen mit deutlich besserem Wärmeschutz

Durch Isolierglas und spezielle Dämmmaßnahmen erreichen moderne Türen und Fenster die gesetzlichen Anforderungen spielendleicht. Sie bieten im Vergleich zu früher einen deutlich besseren Wärmeschutz. Wenn Sie die Fenster und Außentüren in Ihrem Haus tauschen oder in einem Neubau einbauen, sollten Sie auf folgende Eigenschaften achten:

Bei Fenstern

Schon gewusst?

Zu einem Fenster gehört nicht nur die Verglasung, sondern auch der Rahmen. Er macht immerhin 30 bis 40 Prozent des Fensters aus und muss auch entsprechend gedämmt sein.

  • Dreifachverglasung der Fensterscheiben: Je mehr Scheiben, desto höher die Wärmedämmung, da sie isolierende Luftschichten einschließen.
  • Gasfüllung in den Scheibenzwischenräumen anstelle von Luft erhöht die Energie-Effizienz noch einmal deutlich. Mit teurerem Krypton als Gasfüllung erzielt man noch bessere Ergebnisse als mit Argon.
  • Durchsichtige Spezialbeschichtung für die Fensterscheiben, welche die Wärmestrahlung reflektiert.
  • Wärmegedämmter Fensterrahmen.
  • Bautiefen für den Fensterrahmen von 70 Millimetern oder mehr.
  • Vor allem für die Wetterseite zu empfehlen: Fensterrahmen mit Sandwichelementen, die aus einem druckfesten Wärmedämmkern aus Polyurethan und einer zusätzlichen Wetterschale aus Aluminium bestehen.
  • Wärmedämmender Abstandshalter zwischen den Scheiben, am besten aus Kunststoff oder Edelstahl, da diese besser isolieren als Abstandshalter aus stark wärmeleitfähigem Aluminium.

Schon gewusst?

Moderne Fenster dämmen dank Dreifachverglasung und Isolierung so gut wie eine massive Außenwand. Sie erreichen sehr gute Uw-Werte zwischen 0,9 und 1,4 W/m²K.

Moderne Haustüren erreichen Ud-Werte zwischen 0,7 bis 0,8 W/m²K.

Bei Türen

  • Einbautiefen ab 7,5 Zentimetern.
  • Innenliegender Dämmkern, der durch Dampfsperren und Holzplatten abgedeckt ist.
  • Mehrfach-Dichtungen und Absenkdichtung unten an der Tür.
  • Aluminiumtüren mit Kunststoff-Dämmschicht als Trennung für die Profile. Diese dient als Puffer zwischen innen und außen.
  • Aluminiumtüren mit Polyurethan-Schaum als Füllung für die Profile.
  • Kunststofftüren mit mehreren Luft-Kammern.

Was ist bei Passivhaus Fenstern und Türen zu beachten?

Ein Passivhaus stellt spezielle Anforderungen an die Energie-Effizienz von Fenster und Türen, die von denen eines Niedrigenergiehauses abweichen. Das Passivhaus deckt – wie der Name schon sagt – seinen Wärmebedarf fast ausschließlich aus „passiven“ Quellen, weshalb man Wärmeverluste unbedingt vermeiden sollte. Aus diesem Grund sind die Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten von Passivhaus Fenstern und Türen noch höher als bei einem Niedrigenergiehaus oder einem normalen Wohnhaus.

Bauelemente im PassivhausWu00e4rmedurchgangskoeffizient
Tu00fcrenUd-Wert u2264 0,62 W/m 2 K
FensterUw-Wert u2264 0,8u00a0W/mu00b2K

Wenn Sie in Ihrem Passivhaus Türen mit Glaseinsätzen einbauen, sollte diese aus speziellem Isolierglas bestehen, damit über diese Bauteile keine Wärme entweichen kann. Beispielsweise empfiehlt sich ein ISO-Wärmeschutzglas mit sehr gutem U-Wert von 0,7 W/m2K.

Passivhaus Fenster nennt man auch Warmfenster. Zu Recht: Sie verringern den Wärmeverlust im Vergleich zu anderen Fenstern um bis zu 50 Prozent und mehr. Hierfür sind sie mit

  • einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung,
  • einem wärmegedämmten Randverbund
  • und einem hochgedämmten Fensterrahmen ausgestattet.

Mit Passivhaus Fenstern nutzen Sie den solaren Energiegewinn

Warmfenster haben Dreifach-Wärmeschutzverglasung, einen wärmegedämmten Randverbund und einen hochgedämmten Fensterrahmen

An Fenster werden hohe qualitative Anforderungen gestellt (Foto: begiz / clipdealer.de)

Für Passivhaus Fenster ist neben dem Wärmedurchgangskoeffizienten, auch noch der Energiedurchlassgrad, der g-Wert, relevant. Zu den „passiven“ Quellen, aus denen das Passivhaus seinen Wärmebedarf deckt, gehört nämlich die Sonnenstrahlung. Der Energiedurchlassgrad gibt an, wie viel Energie mit dem Sonnenlicht durch das Fenster in den Wohnraum eindringen und für die Wärmegewinnung genutzt werden kann. Dies bezeichnet man als solaren Energiegewinn. Je höher der g-Wert, desto höher ist der Energiedurchlass und desto stärker kann sich der Wohnraum durch die Sonnenstrahlung erwärmen.

Für Niedrigenergiehäuser wählt man in der Regel Isolierglas-Fenster mit einem eher niedrigen g-Wert von 0,6 oder weniger, weil ein hoher Energiedurchlass im Sommer dazu führen kann, dass sich die Innenräume unangenehm aufheizen. Ein g-Wert von 0,6 bedeutet, dass 60 Prozent der auftreffenden Sonnenenergie ins Haus gelangt. Da man im Passivhaus gerade diesen Effekt nutzen möchte, besitzen Passivhaus Fenster einen höheren g-Wert. Im Sommer sollten Sie dann einen geeigneten Sonnenschutz, zum Beispiel Markisen, Rollläden oder Jalousien, an den Fenstern anbringen, um eine Überhitzung der Räume zu verhindern.

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Der Einbau moderner Fenster rechnet sich für Sie

Durch moderne Energiespar-Fenster lassen sich die Heizkosten deutlich senken – ganz gleich ob in einem Neubau oder in einem älteren Wohnhaus. Denn alte Fenster sind große Wärmeverlustquellen. Je älter sie sind, desto größer ist das Kostensparpotential durch einen Fenstertausch.

Erst seitdem die Preise für fossile Brennstoffe drastisch gestiegen sind, hat das Thema Energie-Effizienz bei Fenstern an Bedeutung gewonnen. Isolierglas kam erst vor 60 Jahren auf den Markt, und bis in die 1980er waren Einfachverglasungen Standard. Man findet solchen Fenster daher noch in vielen älteren Wohnhäusern. Bis Anfang der 1990er hat man Doppelverglasungen verbaut, die aufgrund der isolierenden Luftschicht schon besser dämmen. Moderne Energiespar-Fenster besitzen jedoch sehr häufig eine Dreifach-Verglasung, deren Zwischenräume mit Edelgasen gefüllt sind. Fenster mit Edelgas-Füllung haben ein noch einmal deutlich höheres Dämmvermögen als Fenster, zwischen deren Scheiben nur Luft eingeschlossen ist. Welche Unterschiede sich dadurch ergeben, zeigt ein Vergleich:

FensterartWu00e4rmedurchgangskoeffizient
Einfachverglasung Uw-Wert zwischen 5,2 und 5,8 W/mu00b2K
2-Scheiben-IsolierglasUw-Wert zwischen 2,7 und 3,2 W/mu00b2K
3-Scheiben-IsolierglasUw-Wert zwischen 1,9 und 2,0 W/mu00b2K
2-Scheiben-Wu00e4rmeschutzglas mit Edelgas-Fu00fcllung und reflektierender BeschichtungUw-Wert zwischen 1,0 und 1,3 W/mu00b2K
3-Scheiben-Wu00e4rmeschutzglas mit Edelgas-Fu00fcllung und reflektierender BeschichtungUw-Wert zwischen 0,4 und 0,7 W/mu00b2K

Schon gewusst?

Energieberater empfehlen, Fenster mit einem Uw-Wert über 1,9 W/m²K auszutauschen. Das mit dem Tausch verbundene Energiesparpotential ist enorm.

Wie man sieht, haben moderne Energiesparfenster ein bis zu 14-fach besseres Wärmedämmvermögen als alte Einfachverglasungen. Durch einen Austausch der Fenster können Sie Ihre Heizkosten deshalb drastisch senken. Bereits mit Fenstern, deren Uw-Wert um 0,1 W/m²K unter dem Wert Ihrer alten Fenster liegt, sparen Sie pro Quadratmeter Fensterfläche einen Liter Heizöl im Jahr. Das belegen auch verschiedene Berechnungen wie die des TÜVs Rheinland. Laut dessen Angaben können Sie mit neuen Wärmeschutz-Fenstern den Wärmeverlust um 50 bis 70 Prozent senken. Das entspricht einer Ersparnis von ungefähr 250 Euro an Heizkosten pro Jahr.

Checkliste: Einbau energieeffizienter Türen und Fenster

  • Wie alt sind Ihre Fenster? Je älter, desto lohnender der Austausch!
  • Achten Sie unbedingt auf den Wärmedurchgangskoeffizienten.
  • Achten Sie auf Energiespar-Fenster mit Uw-Wert ? 1,3 W/m²K (Deutschland) bzw. mit Uw-Wert ? 1,1 W/m²K (Österreich).
  • Achten Sie auf gedämmte Türen mit Ud-Wert ? 2,0 W/ m2K.
  • Bauen Sie Fenster mit speziellem Isolierglas (am besten 3-Scheiben-Wärmeschutzglas), hochgedämmtem Rahmen und Abstandshalter ein.
  • Mit einer Gasfüllung zwischen den Scheiben und einer Wärmestrahlung reflektierenden Beschichtung ist der Wärmeschutz von Fenstern noch besser.
  • Achten Sie bei gedämmten Türen auf Einbautiefen ab 7,5 Zentimetern, einen innenliegenden Dämmkern und gute Abdichtung.
  • Passivhaus Fenster sollten einen Uw-Wert ? 0,8 W/ m2K haben.
  • Passivhaus Türen sollten einen Ud-Wert ? 0,62 W/ m2K haben.
  • Wählen Sie für Ihr Niedrigenergiehaus Fenster mit einem maximalen g-Wert von 0,6.
  • Passivhaus Fenster sollten einen g-Wert haben, der etwas über 0,6 liegt.
  • Tauschen Sie Fenster mit einem Uw-Wert über 1,9 W/ m2K aus.
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Hausbau, Ratgeber
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