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Wann müssen Sie Ihre Fenster sanieren oder austauschen?

Fenster sind der Witterung ausgesetzt. Regen, Schnee, Frost und die UV-Strahlung setzen ihnen zu und sorgen dafür, dass sie mit der Zeit verwittern. Der Rahmen wird unansehnlich und die Dichtungen werden porös. Aber auch die tägliche Beanspruchung durch das Öffnen und Schließen setzt den Fenstern mit der Zeit zu. Daher müssen Fenster regelmäßig gepflegt und gewartet werden, um ihre Funktionsfähigkeit möglichst lange zu erhalten. Doch Fenster halten nicht ewig und sind technisch irgendwann auch überholt. Wann lohnt sich noch eine Fenstersanierung? Und wann ist der Zeitpunkt gekommen, um die Fenster endgültig auszutauschen?

Kein Fenster hält ewig - wann ist der richtige Zeitpunkt es auszuwechseln? (Fotoquelle: jamiewilson / clipdealer.de)

Kein Fenster hält ewig – wann ist der richtige Zeitpunkt es auszuwechseln? (Fotoquelle:jamiewilson / clipdealer.de)

Woran erkennen Sie, dass eine Fenstersanierung notwendig ist?

Ob Bedarf an einer Fenstersanierung oder gar an einem Fenstertausch besteht, erkennen Sie an den folgenden Phänomenen:

  • Die Farbe des Rahmens blättert ab.
  • Der Rahmen ist durch die Witterung unansehnlich geworden.
  • Sie können deutlich Zugluft am Fensterrahmen feststellen.
  • Es bildet sich Kondenswasser an der Scheibe oder zwischen den Scheiben.
  • Sie haben nach kalten Nächten Eisblumen an den Fenstern.

Wenn Sie eines dieser Phänomene feststellen, haben Witterung und Beanspruchung den Fenstern über die Jahre bereits stark zugesetzt, so dass sie unter Umständen undicht sind und eine ausreichende Wärmedämmung nicht mehr gewährleisten können. Eine Fenstersanierung ist dann in jedem Fall erforderlich, indem Sie je nach Beschädigung die Fenster renovieren, die Dichtungen austauschen oder bei der Wärmedämmung nachrüsten. Unter Umständen kommen Sie jedoch um einen Fenstertausch nicht herum, damit Ihre Fenster ihren vollen Funktionsumfang erfüllen. Das ist vor allem bei veralteten Fenstern zu empfehlen, die auch nicht den modernen Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen.

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Was tun, wenn der Fensterrahmen verwittert ist?

Der Lack blättert ab, es zeigen sich unschöne Verfärbungen oder Risse in der Farbe. Dann benötigen Ihre Fenster einen neuen Anstrich. Bei Holzfenstern ist dies regelmäßig notwendig, da diese empfindlich gegenüber Witterung und Sonnenstrahlen sind. Aber auch der Farblack von Kunststoff- und Aluminiumfenstern kann mit der Zeit verblassen oder vergilben. Fenster neu zu streichen, ist relativ einfach. Sie können diese Fenstersanierung mit etwas handwerklichem Geschick selbst erledigen:

  • Wenn Sie nur die Außenseite streichen wollen, können die Fenster im Rahmen bleiben.
  • Sie sollten dann die Hauswand, die Fensterscheibe und das Fensterbrett mit Klebeband abkleben und Folie, Malervlies oder eine Plane als Tropfschutz auslegen.
  • Bei Kunststofffenstern müssen Sie unbedingt auch die Gummileiste abkleben.
  • Zunächst muss der abblätternde Lack runter. Hierfür verwenden Sie einen Stechbeitel, oder einen Spatel.
  • Schimmeliges und poröses Silikon zwischen Rahmen und Scheibe entfernen Sie mit einem Teppichmesser.
  • Unser Praxis-Tipp

    Die Stellen am Rahmen, die Sie bis zum Holz abschleifen mussten, sollten eine zusätzliche Lack-Schicht bekommen. Am besten streichen Sie zunächst diese Stellen und danach den gesamten Fensterrahmen. Sie sollten das Fenster idealerweise zweimal streichen. Nach dem ersten Anstrich rauen Sie den getrockneten neuen Lack noch einmal mit dem Schleifpapier auf, damit sich die Farbschichten besser verbinden. Bei Kunststofffenstern können Sie sich das Anrauen zwischen den zwei Lackschichten sparen.

  • Dann schleifen Sie bei Holzfenstern die porösen Lackstellen mit einem Elektroschleifer oder manuell mit einem Schleifklotz ab bis zum Holz ab und rauen alle anderen Stellen an. Ansonsten hält der neue Anstrich nämlich nicht.
  • Bei Kunststofffenstern reicht es in der Regel, wenn Sie den Rahmen mit einem feinen Schleifpapier aufrauen und danach gründlich reinigen.
  • Kunststofffenster müssen zweimal grundiert werden, bevor Sie diese neu lackieren.
  • Für eine schöne, glatte Oberfläche streichen Sie erst mit dem Pinsel und fahren dann sofort mit dem Lackroller über die gestrichenen Stellen.
  • Lassen Sie den Rahmen bei offenem oder gekipptem Fenster trocknen.
  • Nachdem Sie das Klebeband entfernt haben, denken Sie daran, das Silikon zu erneuern.

Was tun, wenn die Scheiben beschlagen?

Wenn Ihre Fenster beschlagen, ist das fast immer ein schlechtes Zeichen. Beschlagene Fenster sind ein Hinweis für feuchtes Raumklima, das Ihnen und dem Mauerwerk schaden kann. Die Wände um das Fenster, aber auch der Fensterrahmen nehmen die Feuchtigkeit auf. Über einen längeren Zeitraum kann sich dann an diesen Stellen gefährlicher Schimmel bilden.

Bei Fenstern können Innen- und Außenseiten, aber auch der Raum zwischen den Scheiben beschlagen. Dies hat unterschiedliche Gründe und dementsprechend unterscheiden sich auch die Maßnahmen, die Sie gegen beschlagene Scheiben ergreifen können:

Beschlagene Innenseite

  • Entsteht dadurch, dass die warme Raumluft an der kalten Fensterscheibe abkühlt und sich als Feuchtigkeit an den Fenstern niederschlägt.
  • Je feuchter die Raumluft und je kälter die Scheiben, desto stärker beschlagen sie. Bestes Beispiel: Man duscht an einem kalten Wintertag.
  • Unser Praxis-Tipp

    Sehr oft beschlagen die Fenster von Räumen, in denen hohe Luftfeuchtigkeit durch Wasserdampf entsteht wie in Badezimmern und Küchen. Bei einer Raumtemperatur von maximal 20 Grad beschlagen Fenster weniger stark, außerdem sollten Sie während dem Kochen und nach dem Baden oder Duschen immer lüften.

  • Halten Sie den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft möglichst niedrig und überhitzen Sie ihn nicht.
  • Lüften Sie regelmäßig und sorgen für Sie einen guten Luftaustausch.
  • Schwere Vorhänge behindern den Luftaustausch – wählen Sie transparente, leichte Gardinen oder Raffstores.
  • Heizkörper direkt unter dem Fenster lassen die warme Luft besser zirkulieren.

Beschlagene Außenseite

  • In der Regel harmlos.
  • Entsteht bei Energie-Effizienz-Fenstern mit hohem Wärmedämmvermögen (niedriger U-Wert).
  • Durch die gute Isolierung beschlagen über Nacht die Scheiben von außen.
  • Lässt sich durch Außen-Rollläden vermeiden.

Feuchtigkeit zwischen den Fensterscheiben

  • Ursache ist meist eine schlechte Belüftung, die auf mangelhafte Dichtungen oder Lüftungsschlitze zurückzuführen sind.
  • Lassen Sie dann den Fachmann ran, der die Ursache fachgerecht beseitigen kann.
  • Mögliche Ursache sind auch extreme Temperaturunterschiede, die beispielsweise durch Sonnenschein und kalten Wind entstehen. Dies ist harmlos.
  • Bei Energie-Effizienz-Fenstern deutet Feuchtigkeit zwischen den Scheiben daraufhin, dass diese beschädigt sind. In diesem Fall müssen Sie die Fenster austauschen lassen.

Was tun, wenn die Fenster undicht sind?

Die tägliche Beanspruchung, wechselnde Temperaturen und die Witterung können dazu führen, dass Ihre Fenster undicht werden oder sich verziehen und dann nicht mehr richtig schließen. Dann können Ihre Fenster zum einen ihre Wärmeschutzfunktion nicht richtig erfüllen, d.h. sie lassen kostbare Heizungswärme nach draußen entweichen. Zum anderen lassen sie kalte Luft in den Wohnraum, spürbar an einem kalten Luftzug an den Fensterrahmen. Dadurch steigen Ihre Heizkosten deutlich an, da sie sowohl aus dem Fenster heizen als auch die einströmende kalte Luft zusätzlich erwärmen müssen. Eine Fenstersanierung ist bei undichten Stellen daher dringend zu empfehlen.

Unser Praxis-Tipp

Mit einem einfachen Trick können Sie prüfen, ob und wo Ihre Fenster undicht sind. Schieben Sie entweder ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen oder halten Sie eine brennende Kerze an das Fenster. Durch die Zugluft bewegt sich das Blatt Papier bzw. die Kerzenflamme, und Sie sehen, wo die undichten Stellen sind.

Wenn Ihre Fenster undicht sind, sollten Sie die Dichtungen tauschen oder die Fenster zusätzlich abdichten.

So können Sie Ihre undichten Fenster sanieren:

  • Besorgen Sie im Baumarkt selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff.
  • Der Rahmen muss sauber und fettfrei sein. Befreien Sie ihn von grobem Schmutz mit einem Wischtuch und Seifenlauge und entfetten Sie ihn anschließend mit Spiritus.
  • Kleben Sie dann die Dichtungsbänder in die Innenfalz des Fensterrahmens.
  • Wenn Sie Ihre Fenster neu abdichten, sollten die Außentemperaturen über 5 Grad liegen. Ist es kälter, kann es sein, dass sich der Kleber der Dichtungsbänder nicht mit dem Rahmenmaterial verbindet und sich diese schnell wieder ablösen.
  • Im Schnitt halten die Dichtungsbänder ein bis zwei Jahre.
Moderne Fensterrahmen sind mit PU-Schaum, Weichfaser oder Kork speziell abgedichtet. (Fotoquelle: auremar / clipdealer.de)

Moderne Fensterrahmen sind mit PU-Schaum, Weichfaser oder Kork speziell abgedichtet. (Fotoquelle: auremar / clipdealer.de)

Was tun, wenn Ihre Fenster schlecht gedämmt sind?

Heutzutage sind doppelverglaste Fenster Standard. Die Energiesparverordnung schreibt zudem bestimmte Wärmedämmwerte vor, so dass moderne Fenster sehr gut gedämmt sind. Doch das war nicht immer so. In älteren Wohnhäusern findet man zum Teil noch Einfach-Verglasungen. Aber auch Fenster, die vor zehn Jahren verbaut wurden, sind weit von den Wärmedämmeigenschaften heutiger Modelle entfernt.

Die Wärmedämmung ist jedoch eine der wichtigsten Funktionen von Fenstern. Wenn sie diese nicht erfüllen, heizen Sie buchstäblich zum Fenster hinaus – sogar wenn diese eigentlich verschlossen sind. Schlecht gedämmte Fenster sind eine der größten Wärmeverlustquellen eines Hauses.

Wenn Ihre Fenster schlecht gedämmt sind, können Sie dennoch zwei Dinge tun:

  • Eine Isolierfolie an den Scheiben anbringen.
  • Die Scheiben austauschen lassen.

Die Isolierfolie ist der einfachste und schnellste Weg bei der Wärmedämmung nachzurüsten. Die Hersteller der Folie versprechen eine Halbierung des Wärmeverlustes. Denn die Isolierfolie nutzt den gleichen Effekt, der bei der Doppelverglasung entsteht. Deshalb wird sie nicht auf die Scheibe geklebt, sondern über den Rahmen gespannt. So ist – wie zwischen den beiden Scheiben der Doppelverglasung – zwischen Folie und Scheibe eine ruhende Luftschicht eingeschlossen. Durch diese bewegungslose Luftschicht, welche die kalte bewegte Außenluft und die warme bewegte Innenraumluft voneinander trennt, kann weniger Wärme aus dem Fenster entweichen.

  • + Die Folie ist billig.
  • + Sie ist einfach zu montieren und fast unsichtbar.
  • + Sie ist leichter als eine zweite Scheibe.
  • + Sie reduziert den Wärmeverlust spürbar.
  • – Sie ist sehr empfindlich und kaum mechanisch belastbar.
  • – Fensterinnenscheiben lassen sich nicht mehr putzen.
  • – Der Wärmedämmwert einer Wärmeschutzverglasung lässt sich mit ihr nicht erreichen.

Die zweite Möglichkeit bei der Wärmedämmung nachzurüsten, ist ein Austausch der Verglasung. Scheiben auszutauschen, ist die kostengünstigere und unaufwendigere Variante zum Fenstertausch. Ob diese Lösung für Sie in Frage kommt, hängt vom Fensterrahmen ab. Er muss breit genug sein, um eine dickere Wärmeschutzverglasung aufzunehmen. Den Austausch der Scheiben sollte unbedingt ein Fachmann vornehmen, damit gewährleistet ist, dass die neuen Scheiben auch dicht mit dem Rahmen abschließen und die Fenstersanierung erfolgreich ist.

Idealerweise tauschen Sie aber die Fenster komplett aus, wenn diese nicht ausreichend dämmen. Denn nicht nur die Verglasung auch der Rahmen trägt zum Wärmedämmvermögen eines Fensters bei, und er macht immerhin 30 bis 40 Prozent eines Fensters aus. Moderne Fensterrahmen sind mit PU-Schaum, Weichfaser oder Kork speziell abgedichtet. Daher lohnt sich der Fenstertausch.

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Wann Sie um einen Fenstertausch nicht herum kommen

Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen Sie relativ einfach, Ihre Fenster renovieren können. Doch nicht immer bringen diese Maßnahmen die gewünschten Ergebnisse und nicht in jedem Fall ist eine Fenstersanierung zu empfehlen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Fenstertausch notwendig ist, sollten Sie einen Fachmann um Rat fragen.

Eine Entscheidungshilfe ist das Alter Ihrer Fenster. Wenn Ihre Fenster schon sehr alt sind, kann fast immer nur noch ein Fenstertausch die volle Funktionsfähigkeit wiederherstellen.

Wann kommen Sie um einen Fenstertausch nicht herum?

  • Wenn das Fenster vor 1995 eingebaut wurde, denn dann gilt es als alt.
  • Wenn das Fenster in den 1980er oder früher eingebaut wurde. Denn dann handelt es sich mit Sicherheit um ein Fenster mit Einfachverglasung, die bis in die 1980er Standard waren.

Ein Fenstertausch macht sich in diesen Fällen bezahlt – bei einfach verglasten Fenstern sind rund 30 Prozent Heizkosten-Ersparnis für Sie drin. Dies zeigt auch der Vergleich: Ein altes einfachverglastes Holzfenster hat einen Wärmedämmwert von ungefähr Uw = 5,5 W/m2 K, während neue isolierverglaste Kunststofffenster einen sehr guten Wärmedämmwert von Uw = 1,1 W/m2 K erreichen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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