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Holzfenster streichen: Tipps für die Instandsetzung der Fenster

Fenster sind das ganze Jahr über den Wettereinflüssen ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, Holzfenster regelmäßig zu streichen, denn der schützende Anstrich verlängert die Lebensdauer ganz entscheidend.

Es ist wichtig, Holzfenster regelmässig zu streichen. (Fotoquelle: ccaetano / clipdealer.de)

Es ist wichtig, Holzfenster regelmässig zu streichen. (Fotoquelle: ccaetano / clipdealer.de)

Holzfenster streichen: gar nicht so kompliziert!

Holz ist ein natürliches, lebendiges Material und aus diesem Grund entscheiden sich viele Bauherren bei der Auswahl ihrer Fenster für Holz- anstatt für Kunststoffrahmen. Anders als Kunststofffenster benötigen Holzfenster jedoch eine regelmäßige Pflege. Damit die Holzfenster lange Zeit schön bleiben und vor Wind und Wetter optimal geschützt sind, sollte man sie alle zwei bis fünf Jahre streichen.

Die meisten Laien fürchten sich jedoch vor dem Aufwand beim Renovieren, denn diese Arbeit gilt als schwierig und mühsam. Außerdem ist Holz ein sehr empfindliches Material und Patzer bei der Renovierung fallen jedem Betrachter direkt ins Auge. Mit der richtigen Anleitung und einer sorgfältigen Vorbereitung gelingt es aber auch Ungeübten, den Anstrich selbst zu erneuern und auf diese Weise Geld zu sparen.

Holzfenster streichen: mit der richtigen Anleitung kein Problem

Am besten ist es, die Fensterrahmen regelmäßig mit einem pflegenden Anstrich zu schützen. Wer die Fensterrahmen alle zwei bis fünf Jahre streicht, kann sicher sein, dass seine Holzfenster mindestens genauso lange halten wie Kunststofffenster. Spätestens, wenn die Farbe abblättert, wird es jedoch höchste Zeit, die Holzfenster zu streichen. Ohne die schützende Farbschicht, ist das Holz den Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt und im schlimmsten Fall siedeln sich Pilze im Rahmen an, die das Fenster zerstören. Bestehen die Rahmen aus weichem Nadelholz, sind sie besonders anfällig für Schäden durch Nässe.

Vorbereitung der Streichaktion: Lasur oder Lack?

Wie bei jeder Heimwerker-Aktion gilt auch beim Fensterstreichen: Eine sorgfältige Vorbereitung ist für den Erfolg entscheidend. Zunächst muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob man die Rahmen lackieren oder lasieren möchte.

Mit einer Holzlasur den Charakter des Holzes unterstreichen

Eine Lasur ist transparent, sodass die Holzmaserung weiter sichtbar bleibt, selbst wenn die Holzfarbe verändert wird. Die Holzlasur bietet einen sehr effektiven Dauerschutz, denn sie dringt in das Holz ein und wirkt wie eine Imprägnierung, die das Material schützt.

Heimwerker können zwischen Dünnschichtlasuren und Dickschichtlasuren wählen. Die Dünnschichtlasuren enthalten weniger Lösungsmittel und lassen sich einfacher verarbeiten, was besonders für weniger geübte Heimwerker ein wichtiges Argument ist. Nachteil dieser Lasuren ist jedoch, dass sie das Holz nicht vor eindringender Flüssigkeit schützen. Aus diesem Grund eignen sich die Dünnschichtlasuren besonders für die Fensterinnenseiten.

Die Außenrahmen sollte man mit einer Dickschichtlasur streichen, wobei man zwischen wasser- und lösungsmittelhaltigen Produkten wählen kann. Diese Lasuren bilden einen Schutzfilm gegen eindringende Nässe.

Mit einem Fensterlack die Farbe des Rahmens verändern

Anders als das Lasieren bietet das Lackieren der Holzfenster die Möglichkeit, beim Renovieren einmal eine ganz neue Farbe auszuwählen. Fensterlack ist ein deckender Anstrich, mit dem das Aussehen des Hauses komplett verändert werden kann. Warum nicht einmal die Rahmen blau lackieren oder statt Weiß die schöne Farbe Grün wählen? Wenn dann auch noch die Haustür in der gleichen Lackfarbe gestrichen wird, ist der neue Look perfekt.

Wer sich für Farblack entscheidet, sollte darauf achten, einen atmungsaktiven Fensterlack zu wählen. Ein hochwertiger Lack ist ebenfalls ein zuverlässiger Dauerschutz, der das natürliche Material atmen lässt und somit verhindert, dass die Holzrahmen faulen. Für die Innenseite der Rahmen sind Acryllacke empfehlenswert. Diese Lacke sind wasserlöslich und deshalb besonders umwelt- und gesundheitsschonend, denn es treten keine schädlichen Dämpfe aus.

Für die Außenseiten ist ein stärkerer Schutz sinnvoll, den die chemiebasierten Kunstharzlacke bieten. Diese Lacke sind weniger umweltverträglich, aber besser zur Imprägnierung gegen Wettereinflüsse geeignet.

Welche Materialien werden benötigt?

Wenn die Entscheidung für Lack oder Lasur gefallen ist, führt der Weg in den Baumarkt, wo alles nötige Material und die entsprechenden Werkzeuge besorgt werden. Es ist sinnvoll, Zuhause eine Liste zu erstellen, denn nichts ist nerviger, als beim Arbeiten festzustellen, dass etwas fehlt.

Für das Streichen von Holzfenstern wird folgendes benötigt:

  • Holzlack oder Holzlasur
  • Lack- oder Lasurpinsel in unterschiedlichen Größen
  • Elektroschleifer oder Schleifpapier
  • Spachtel
  • Schraubenzieher
  • Kreppband und Folie

Müssen alte Silikonreste entfernt werden, leistet ein Teppichmesser gute Dienste. Wenn an den Holzrahmen Schäden ausgebessert werden müssen, kann dafür Flüssigholz verwendet werden. Außerdem benötigt man eine Grundierung, wenn diese nicht bereits im ausgewählten Lack enthalten ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Streichen der Holzfenster beginnt mit der Vorbereitung und schließt mit der Nachbearbeitung ab. Wer unsicher ist, kann sich im Internet Tutorials anschauen, bei denen die einzelnen Tätigkeiten und Handgriffe nicht nur erklärt, sondern auch praktisch vorgeführt werden.

  • Demontage der Fenster
  • Entfernen alter Lacke
  • Anschleifen der Rahmen
  • Entfernen des Silikons
  • Dichtungen und Fensterscheiben sorgfältig abkleben
  • Grundierung auftragen
  • Auftragen des Lacks oder der Holzlasur
  • Trockenzeit abwarten
  • Nacharbeiten erledigen

Demontage der Fenster

Wenn lediglich die Innenrahmen gestrichen werden sollen, kann meist auf eine Demontage verzichtet werden. Ansonsten müssen die Fensterflügel ausgehängt und auf Böcken oder einer anderen Vorrichtung gelagert werden. Vor dem Anstrich sollten Griffe und Scharniere abgeschraubt und ordentlich aufbewahrt werden.

Entfernen alter Lacke

Für die Entfernung alter Lacke kann eine Beizflüssigkeit verwendet werden. (Fotoquelle: wabeno / clipdealer.de)

Für die Entfernung alter Lacke kann eine Beizflüssigkeit verwendet werden. (Fotoquelle: wabeno / clipdealer.de)

Der alte Lack wird mit einem Spachtel vorsichtig entfernt. Eine sogenannte Beizflüssigkeit kann ebenfalls zur Entfernung des alten Anstrichs verwendet werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Beize in jede kleine Ecke dringt und dort die alten Farbreste beseitigt.

Anschleifen der Rahmen

Letzte Lackreste werden mit Schleifpapier oder einem Elektroschleifer entfernt. Mit dem Anschleifen wird das Holz außerdem sehr gut auf den neuen Anstrich vorbereitet. Ein Elektroschleifer erleichtert diesen Arbeitsschritt ganz erheblich. Besonders wenn mehrere Fenster neu gestrichen werden sollen, ist es also empfehlenswert, sich einen Elektroschleifer zu kaufen oder ein Gerät im Baumarkt zu mieten.

Mit dem Anschleifen wird das Holz gut auf den neuen Anstrich vorbereitet. (Fotoquelle: stocksnapper / clipdealer.de)

Mit dem Anschleifen wird das Holz gut auf den neuen Anstrich vorbereitet. (Fotoquelle: stocksnapper / clipdealer.de)

Entfernen des Silikons

An der Unterkante des Fensters befindet sich sehr oft altes Silikon, das am einfachsten mit einem Spachtel entfernt wird. Werden Risse oder Löcher im Holz entdeckt oder ist das Holz an einigen Stellen angeschimmelt und faulig, ist jetzt der Zeitpunkt, den Rahmen mit Flüssigholz auszubessern.

Dichtungen und Fensterscheiben sorgfältig abkleben

Bevor es mit dem Streichen losgehen kann, müssen die Scheiben und Dichtungen sorgfältig abgeklebt werden. Das erspart nachträgliches, mühevolles Entfernen von Farbspritzern. Nur wer bereits Erfahrung mit dem Streichen von Holzfenstern und außerdem eine absolut ruhige Hand hat, kann auf diesen Arbeitsschritt verzichten.

Sorgfältiges Abkleben erspart nachträgliches, mühevolles Entfernen von Farbspritzern. (Fotoquelle: alho007 / clipdealer.de)

Sorgfältiges Abkleben erspart nachträgliches, mühevolles Entfernen von Farbspritzern. (Fotoquelle: alho007 / clipdealer.de)

Grundierung auftragen

Eine Grundierung schützt das Holz vor Pilzbefall. Oft ist die Grundierung jedoch bereits im Lack oder der Holzlasur enthalten. Ein Blick auf das Etikett genügt, um festzustellen, ob eine vorherige Grundierung nötig ist. Wenn die Maserung deutlicher hervortreten soll, kann zunächst ein Entgrauer eingesetzt werden. Das ist insbesondere bei sehr stark verwitterten Fensterrahmen zu empfehlen.

Auftragen des Lacks oder der Holzlasur

Nach der gründlichen Vorbereitung ist das eigentliche Streichen des Fensterrahmens nun problemlos möglich. Mit Rundpinseln, die der Breite der Rahmenteile entsprechen, wird der Anstrich vorgenommen. Es ist wichtig, immer in Richtung der Holzmaserung zu streichen und nicht zu viel Lack oder Holzlasur zu verwenden. Das Nacharbeiten mit einer Lackrolle sorgt für ein besonders gleichmäßiges Resultat.

Trockenzeit abwarten

Jetzt heißt es, Geduld aufzubringen und die empfohlene Trockenzeit abzuwarten. Meist dauert es acht Stunden, bis die Farbe trocken ist und die Fensterflügel wieder eingehängt werden können.

Nacharbeiten erledigen

Zunächst werden Kreppband und Folie vorsichtig entfernt. Anschließend wird bei Bedarf das Silikon erneuert. Jetzt werden die Griffe und Scharniere wieder angeschraubt und im Anschluss daran die Fenster eingebaut. Wer spätestens alle fünf Jahre die Fenster streicht, kann sich mehrere Jahrzehnte über optisch und technisch einwandfreie Holzfenster freuen. Sogar Rahmen aus empfindlichem Nadelholz können auf diese Weise effektiv gegen Verwitterung geschützt werden. Sind die Fenster besonders starken Witterungseinflüssen ausgesetzt, kann es nötig sein, diese Prozedur sogar bereits nach zwei Jahren zu wiederholen. Das zweite Mal wird einem das Fensterstreichen jedoch viel leichter von der Hand gehen, da man von den Erfahrungen profitiert.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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