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Dübel zur Befestigung: Tipps für die perfekte Wandmontage

Dübel sind sehr praktisch und ermöglichen das Befestigen schwerer Bilder und anderer Gegenstände an den Wänden. Auch für das Montieren von Lampen an der Decke sind sie unverzichtbar.

Dübel und Schrauben in unzähligen Formen

Dübel sind abhängig von deren Einsatzgebiet in unzähligen Formen erhältlich, (Bild: unkas/clipdealer.de)

Mit Dübeln lässt sich (fast) alles befestigen

Soll etwas an einem Werkstoff wie Holz, Kuststoff oder Blech befestigt werden, verwendet man dafür ganz einfach Schrauben, die in das Material gedreht werden. Finden allerdings Schrauben keinen Halt im Untergrund oder die Traglast ist zu hoch, bietet eine Dübelbefestigung die passende Lösung.

Dübel sind kleine Bauteile der Verbindungstechnik, die zwischen Schraube und Mauerwerk gesetzt werden und eine sichere Verbindung ermöglichen. Moderne Dübel bestehen meist aus dehnbarem Kunststoff, der sich dem Bohrloch perfekt anpasst und auch in porösen Werkstoffen wie Lochstein oder Porenbeton einen sicheren, festen Halt bietet.

Bei einer Dübelbefestigung wird die Last des Gewichts auf den Untergrund übertragen, sodass ein Herausbrechen oder Lockern der Schraubverbindung auch bei schweren Lasten nicht zu befürchten ist. Damit dieses System perfekt funktioniert, müssen Dübel und Untergrund zusammenpassen. Für eine Gipswand, hinter der sich ein Hohlraum verbirgt, werden andere Dübel benötigt als für eine massiv gemauerte Wand.

Anleitung zum Befestigen des Dübels

Bevor man damit beginnt, ein Loch in die Wand hineinzubohren, stellt sich die Frage, welche Dübelart verwendet werden sollte. Der Baustoff bestimmt die Wahl des Dübels. Es stehen unterschiedliche Dübelarten zur Verfügung:

  • Standarddübel und Universaldübel
  • Nageldübel
  • Spreizdübel
  • Rahmendübel
  • Dämmstoffdübel oder Dämmstoffhalter
  • Plattendübel
  • Injektionsanker
  • Messingdübel
  • Kippdübel oder Federdübel
  • Metall-Hohlraumdübel
  • Gipskartondübel
  • Gasbetondübel
Welcher Dübel wird in welchem Untergrund verwendet?

Welcher Dübel wird in welchem Material verwendet? (Infografik: contorion.de)

Damit ein optimales Ergebnis erzielt wird und die Traglast ausreicht, muss sich die Wahl der Dübelart an folgenden Faktoren ausrichten:

  • Untergrund
  • Schrauben
  • Gewicht des zu befestigenden Gegenstands

Kunststoff- oder Metalldübel?

Am gängigsten sind Kunststoffdübel, die als Spreizdübel fungieren. Diese werden in ein zuvor gebohrtes Loch gesteckt. Dann wird die Schraube eingedreht, die den Kunststoffdübel verformt, sodass eine kraftschlüssige Verbindung entsteht.

Kunststoffdübel in verschiedenen Ausführungen

Kunststoffdübel in verschiedenen Ausführungen (Bild: anmbph/clipdealer.de)

Befinden sich Hohlräume in der Wand oder müssen besonders große Lasten befestigt werden, kommen Metalldübel zum Einsatz. Diese Dübelarten funktionieren ebenfalls meist als Spreizdübel. Es gibt auch Varianten, bei denen der Teil des Dübels, der die Verankerung ermöglicht, gekippt oder in Position gedreht wird.

Den richtigen Dübel auswählen

In den meisten Fällen sind Universaldübel eine gute Wahl, da sie zu fast jedem Untergrund passen. Manchmal ist es jedoch nötig, einen Spezialdübel zu wählen. Vor der Entscheidung für einen Universal- oder Spezialdübel sollte man sich genau vergewissern, wie der Untergrund beschaffen ist. Durch das Klopfen gegen die Wand erkennt man, ob sich Hohlräume wie bei Trockenbauwänden unter der Oberfläche befinden. Gibt die Wand leicht nach und klingt das Klopfen eher hell, handelt es sich vermutlich um Dämmplatten.

Wenn man die Beschaffenheit des Mauerwerks nicht kennt, hilft eine kleine Probebohrung dabei, das Problem zu lösen. In Betonwände kann man nur sehr schwer hineinbohren und feiner, grauer Staub rieselt aus dem Loch. Porenbeton ist im Gegensatz dazu wesentlich leichter zu bohren und der Bohrstaub ist sehr grobkörnig. Besteht die Mauer aus Ziegeln, erkennt man das am roten oder rot-schwarzen Bohrstaub. Wurden Lochziegel vermauert, durchstößt man mit dem Bohrer die Löcher. Das Hineinbohren in Gipsplatten ist mühelos möglich und der Staub klebt danach am Bohrer.

Entweder man entscheidet sich jetzt für einen Spezialdübel oder greift zum Universaldübel, weil nicht erkennbar ist, welcher Baustoff verwendet wurde. Nun wählt man die Dübelgröße, die für die Traglast geeignet ist. Bei sehr schweren Gegenständen ist es sinnvoll, die Gesamtlast auf mehrere Dübel zu verteilen. Allerdings sind bei den meisten Gegenständen nur eine bestimmte Anzahl von Schraubenöffnungen vorhanden. In diesen Fällen ist es hilfreich, vorher eine Leiste als Hilfskonstruktion mit einer ausreichenden Anzahl von Dübeln anzubringen. An dieser Leiste wird dann der Gegenstand befestigt. Holzleisten sollten durch Lasieren vorbehandelt werden.

Welche Schrauben sind passend?

In den meisten Fällen können Holz- oder Universalschrauben ohne Bohrspitze verwendet werden. Eine Bohrspitze kann den Kunststoffdübel beschädigen und unbrauchbar machen. Die Schraubenlänge richtet sich nach der Dübellänge und der Materialdicke. Bei der Montage sollten die Schrauben den Kunststoffdübel vollständig durchstoßen, um eine maximale Tragkraft zu gewährleisten. Generell sollten die Schrauben einen etwas geringeren Durchmesser haben als der Dübel. Welche Größen zueinander passen, ist auf der Verpackung angegeben.

Holzschrauben in verschiedenen Längen

Holzschrauben in verschiedenen Ausführungen (Bild: 123bogdan/clipdealer.de)

Anleitung zum Befestigen des Dübels

Zunächst legt man alles bereit, was für das Befestigen des Dübels benötigt wird:

  • Universal- oder Spezialdübel in passender Größe
  • Schrauben
  • Holzleim oder Tiefengrund
  • Wattestäbchen oder kleiner Pinsel
  • Cutter

1. Arbeitsschritt: Zuerst wird ein Loch in der passenden Größe gebohrt und danach freigesaugt oder sauber gepustet. Das exakte Bohren ist wichtig, damit die gesamte Konstruktion sicher hält. Für die verschiedenen Mauer- und Wandmaterialien gibt es spezielle Bohrer. Die Bohrlochgröße sollte dem Dübeldurchmesser entsprechen. Ist der Untergrund allerdings sehr weich, sollte das Loch einen Millimeter kleiner sein. Die nötige Tiefe des Bohrlochs wird meist auf der Verpackung angegeben. Als Faustregel gilt, dass zur Dübellänge zehn Millimeter addiert werden sollten.

2. Arbeitsschritt: Ist die Wand fest und es löst sich kein Material, sind weitere Vorbereitungen nicht erforderlich. Der Dübel wird in die Wand gesteckt und leicht mit einem Gummihammer fixiert, sodass er sich nicht mehr bewegt. Ansonsten muss jetzt ein Zwischenschritt erfolgen. Zunächst wird der Bereich um das Bohrloch herum gesäubert. Anschließend wird das Bohrloch mit Holzleim oder Tiefengrund ausgepinselt, um den Untergrund zu verfestigen.

3. Arbeitsschritt: Nach angemessener Trocknungszeit, die mit Hilfe eines Föhns beschleunigt werden kann, erfolgt der nächste Schritt. Ist das Loch ausgefranst und zu groß, weil das Mauerwerk sandig oder porös ist, kann es mit Gips verspachtelt werden. Alternativ wird das Loch mit einer speziellen Reparaturmasse, die vor Gebrauch durchgeknetet wird, gefüllt. In beiden Fällen wird danach der Dübel hineingedrückt.

>4. Arbeitsschritt: Es muss erneut auf das Aushärten der Masse gewartet werden und danach wird die Schraube eingedreht. Jetzt kann man den Wandschrank, das Bild, die Lampe oder andere Gegenstände sicher befestigen.

Tricks zur Beseitigung von Problemen

Wurde ein zu großes Loch gebohrt, führt dies zum Durchdrehen des Dübels. Ist ein Entfernen des Dübels nicht möglich, kann man versuchen, diesen mit Zahnstochern oder Streichhölzern seitlich zu fixieren und wie geplant zu verwenden. Diese Methode ist auch anwendbar, wenn das gebohrte Loch zu sandig ist und man keinen Holzleim oder Tiefengrund zur Verfügung hat.

Das Herausbrechen des Dübels aus der Wand ist ein zweites häufig auftretendes Problem. Das dabei entstehende Loch kann mit Gips oder Reparaturmasse verspachtelt werden. Sollen größere Lasten befestigt werden, ist es sinnvoll, das Loch mit Verbundmörtel zu füllen und darin eine Gewindestange zu befestigen. Auch Flüssigdübel sind eine Möglichkeit ein fehlerhaft gebohrtes Loch zu retten. Beim Flüssigdübel handelt es sich um eine Masse, die im Loch aushärtet, sich dabei ausweitet und holzähnliche Eigenschaften entwickelt.

Die Wahl des Bohrverfahrens kann ebenfalls zu Problemen führen. In Lochstein darf nicht mit einem Schlagbohrer gebohrt werden, weil ansonsten die Stege innerhalb des Steins beschädigt werden. Für Beton und Naturstein wird ein Bohrhammer benötigt. Bei Rigips-Platten kann ganz auf einen Bohrer verzichtet werden. Es ist ausreichend, die Schrauben in die Wand zu drehen, wieder zu entfernen und dann den Kunststoffdübel einzusetzen.

Worauf sollte man achten?

Mit einem Dübel kann man schwere Lasten sicher befestigen. Allerdings sollte man vorher genau überlegen, wo man den Bohrer ansetzt. Es ist gefährlich, direkt über einer Steckdose oder einem Schalter zu bohren. Auch der Verlauf der Wasserrohre muss beachtet werden. Stößt man während des Bohrens auf eine Metallplatte, ist dies ein Warnsignal, da mit Metallplatten häufig Elektroinstallationen oder eben Wasserrohre geschützt werden.

Verwendet man Dübel bei Holzoberflächen wie beispielsweise Fassadenverkleidungen, sollten die Flächen vorher durch Lasieren geschützt werden. Ansonsten entsteht durch die Bohrung eine Eintrittspforte für Feuchtigkeit.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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