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Mit verschiedenen Putzarten die Fassade verschönern

Außenputz bietet vielfältige Möglichkeiten, die Anmutung eines Hauses vollkommen zu verändern. Welche Putzarten eignen sich dafür, die Fassade zu verschönern und was ist bei der Auswahl zu bedenken?

Haus mit Putzfassade

Putzfassaden sind individuell gestaltbar und vergleichsweise preiswert (Bild: alvinge/clipdealer.de)

Welche Putzarten sind für die Fassade geeignet?

Die Fassade eines Hauses bestimmt dessen Anmutung und den spontanen Eindruck, der sich beim ersten Betrachten des Gebäudes einstellt. Moderne Putzfassaden bieten hervorragende Möglichkeiten, ein Haus individuell zu gestalten und es außerdem vor Witterungseinflüssen zu schützen. Die Vielfalt an unterschiedlichen Farben, Verarbeitungsformen und Strukturen bietet Hauseigentümern zahlreiche Optionen, die Fassade ihres Hauses zum Blickfang zu machen und dafür zu sorgen, dass das eigene Zuhause in neuem Glanz erstrahlt.

Eine frisch verputzte Fassade steigert den Wert der Immobilie und ist spätestens dann fällig, wenn sich bereits Löcher oder Risse im Putz zeigen. Es gibt verschiedene Putzarten für die Außenwand des Hauses und bevor eine Entscheidung über die Art der Renovierungsmaßnahme fällt, sollte man sich über die Besonderheiten der Putzarten und darüber, wie der Außenputz aufgebaut ist, informieren.

Wann wird es Zeit für einen neuen Fassadenputz?

Putzfassaden sind beliebt, denn sie sind günstiger als verklinkerte Fassaden und bieten wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Neue Dämm-Materialien sorgen dafür, dass verputzte Fassaden energetisch mit Klinker-Fassaden vergleichbar sind. Viele Hauseigentümer bevorzugen den speziellen Look einer Putzfassade und die Möglichkeit, in einigen Jahren mit einer anderen Fassadenfarbe dem Haus eine vollkommen neue Optik zu verleihen.

Im Gegensatz zu anderen Fassadenverkleidungen muss eine verputzte Fassade jedoch nach einiger Zeit erneuert werden. Nach zehn Jahren sollte die Putzfassade neu gestrichen werden. Zeigen sich in der Putzschicht Risse und bröckelt der Putz bereits an einigen Stellen ab, reicht ein neuer Anstrich nicht mehr aus. Jetzt wird es Zeit, die Außenwand vollständig neu zu verputzen.

Wie ist der Außenputz aufgebaut?

Die Putzfassade ist in mehreren Schichten aufgebaut. Sie besteht aus dem:

  • Grundputz (Unterputz)und dem
  • Oberputz

Mit dem Grundputz werden Unebenheiten auf der Fassade ausgeglichen. Er hat eine Dicke von zehn bis 15 Millimetern. Darüber wird der Oberputz aufgebracht. Diese auch als Edelputz bezeichnete Schicht ist nochmals drei bis zehn Millimeter dick und verleiht der Hausfassade ihr typisches Aussehen. Insgesamt müssen beide Schichten eine Stärke von mindestens 20 Millimetern aufweisen.

Bei Neubauten wird der Putz meist in Verbindung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem verarbeitet. Dieses WDV-System ist eine Schicht aus Styropor oder Hartschaum, die als Außendämmung angebracht wird. Um die Stabilität zu gewährleisten, wird vor dem Verputzen zusätzlich eine Armierung auf der Dämmung angebracht. Die Armierung bildet die Basis für den Fassadenputz.

Waermedaemm-Verbundsystem

Ein Wärmedämm-Verbundsystem besteht aus besteht aus einem Dämmstoff, einer Putzträgerschicht und einer Oberflächenschicht (Bild: Rockwool)

Wie wird der Sockel des Hauses verputzt?

Der Sockel des Hauses ist besonderen Einflüssen ausgesetzt und benötigt deshalb einen frostsicheren, wasserhemmenden Grundputz. Dieser Putz wird entweder maschinell oder von Hand auf den sauberen, saugfähigen Untergrund aufgetragen und bildet eine hervorragende Grundlage für den Oberputz. Der Sockelputz dichtet alle Flächen, die mit dem Boden in Kontakt kommen, ab. Auf diese Weise wird verhindert, dass Feuchtigkeit über die Außenwände ins Gebäude eindringt. Das Aufbringen der Putzschicht am Sockel des Hauses ist deshalb ein entscheidender Faktor für die Langlebigkeit des Gebäudes und muss fachmännisch ausgeführt werden.

Welche Putzarten stehen für die Fassade zur Wahl?

Grob werden die Putzarten in mineralische und Kunststoffputze unterschieden. Mineralische Putze sind diffusionsoffen und puffern Schlagregen. Feuchtigkeit wird problemlos wieder an die Luft abgegeben, sodass die Fassade optimal trocknet. Allerdings sind mineralische Putze eher anfällig für den Befall durch Moose, Algen oder Flechten.

Ökologisch orientierte Hauseigentümer wählen häufig natürliche Putzarten wie Reinkalkputze und hydraulische Kalkputze. Kunstharzputze enthalten einen Anteil an Kunststoff. Dieser verleiht dem Putz eine bessere Haftungsfähigkeit und der Farbe eine längere Strahlkraft. Nachteilig ist jedoch die Tatsache, dass Kunstharzputze Feuchtigkeit schlechter ausgleichen und dann schneller abplatzen.

Vor dem Auftragen einer neuen Putzschicht sollte die alte sorgfältig entfernt werden. Besonders die Kombination von mineralischen und Kunstharzputzen ist nicht empfehlenswert. In diesem Fall haftet der neue Putz nicht dauerhaft und es bilden sich schnell Löcher und Risse, die ein erneutes Verputzen erforderlich machen.

Die passenden Putzarten für unterschiedliche Anwendungsbereichehttps://mein-bau.com/wp-admin/post.php?post=51823&action=edit&message=1#

Sowohl mineralische als auch Kunstharzputze weisen Vor- und Nachteile auf. Die Wahl des Außenputzes hängt von den persönlichen Vorlieben der Hauseigentümer, aber auch von den klimatischen Bedingungen ab. Steht das Haus in einer Region, in der es überdurchschnittlich feucht ist, sind Kunstharzputze eine gute Wahl. Die mineralischen Putze werden in solchen Gebieten sehr schnell von Moosen, Flechten und Algen besiedelt, sodass die Haltbarkeit der Putzschicht relativ kurz ist.

Neben den klimatischen Bedingungen ist der Untergrund der Fassade wichtigster Einflussfaktor für die Wahl des Außenputzes. Der Baustoff entscheidet darüber, welcher Putz am besten geeignet ist. Wird der Zusammenhang zwischen dem Baustoff und der Putzart ignoriert, drohen Schäden am Gebäude, die nur schwer zu beseitigen sind. Im Folgenden werden verschiedene Putzarten vorgestellt und erläutert, für welche Einsatzzwecke sie jeweils am besten geeignet sind:

  • Mineralischer Putz
  • Kunstharzputz
  • Silikonharzputz
  • Silikatputz
  • Buntsteinputz
  • Strukturputz

Mineralischer Putz

Mineralische Putze werden mit Bindemitteln wie Kalk oder Zement hergestellt. Diese Putzarten sind diffusionsoffen und außerdem nicht brennbar. Mineralische Putze zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Ökobilanz aus und werden bereits seit Jahrtausenden zum Verputzen von Häusern verwendet. Die Wände können atmen, sodass im Inneren des Hauses ein angenehmes Wohnklima herrscht und Feuchtigkeitsschäden vorgebeugt wird.

Mineralische Putze sind gut geeignet, um zusammen mit einer Dämmung die Außenfassade zu schützen. Diese zusätzliche Fassadenbeschichtung ist in den meisten Fällen erforderlich, weil die Putze eine starre Struktur aufweisen. Dies und die eingeschränkte Farbwahl sind Nachteile der mineralischen Putze. Darüber hinaus sind sie, wie oben bereits erwähnt, in sehr feuchten Gebieten weniger geeignet.

Kunstharzputz

Diese Putzart wird sehr oft in Verbindung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem eingesetzt. Derartige Putze sind extrem widerstandsfähig und platzen auch bei Hagel nicht ab. Sie sind außerdem wasserabweisend und diffusionsoffen. Kunstharzputz ist für fast alle Untergründe geeignet und wird häufig als Sanierputz verwendet.

Silikonharzputz

Dabei handelt es sich um eine äußerst strapazierfähige Putzart, die resistent gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen sowie die Besiedelung mit Algen, Moosen und Flechten ist. Weder chemische noch biologische oder mechanische Beanspruchungen gefährden die Haltbarkeit des Putzes. Silikonharzputze sind besonders für nördlich ausgerichtete Fassaden empfehlenswert, da diese ganz besonders der Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Silikatputz

Silikatputze verfügen über ähnliche Eigenschaften wie Silikonharzputze, sind jedoch günstiger. Die Putze sind in vielen Farbvarianten verfügbar und werden aus diesem Grund häufig für die Sanierung historischer Gebäude verwendet. Die Bindemittelmischung aus Dispersionen und Kaliwasserglas sorgt für eine leicht zu reinigende, widerstandsfähige Oberfläche.

Buntsteinputz

Diese Putzart kommt überall dort zum Einsatz, wo die Oberflächen der Fassade besonders stark beansprucht werden. Buntsteinputze werden also im Sockelbereich und an Treppen genutzt, denn sie sind besonders kratz- uns stoßfest. Optisch überzeugen sie durch die mosaikartige Struktur und die viele Farbtöne, in denen sie erhältlich sind. Da Buntsteinputz immer ein Dünnschichtputz ist, eignet er sich ausschließlich als Edelputz.

Strukturputz

Strukturputze sind mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen verfügbar und bieten vielfältige Möglichkeiten, eine Fassade zu gestalten. Es sind sogar Wischeffekte oder Spachtelmuster umsetzbar. Je gröber die Struktur ist, desto leichter setzt sich allerdings Schmutz auf der Fassade ab. Feiner strukturierter Putz wirkt besonders edel und ist schmutzabweisender, neigt jedoch leider schneller zu Rissbildung

Neuer Fassadenputz oder komplette energetische Sanierung?

Spätestens wenn 25 Prozent der Putzfläche Löcher und Risse aufweisen, ist ein Ausbessern der Putzschicht mit anschließendem Streichen nicht mehr ausreichend. Die Energiesparverordnung (EnEV) sieht vor, dass beim Verputzen gleichzeitig eine Wärmedämmung angebracht wird.

Das Anbringen einer Wärmedämmung mit dem Verputzen der Hausfassade zu verbinden, ist die wirtschaftlich günstigste Lösung, um beide Arbeitsschritte durchzuführen. Das energetisch sanierte, neu verputzte Haus sieht dann nicht nur aus wie neu, sondern spart auch viel Heizenergie, sodass sich die Maßnahmen mittelfristig auszahlen. Ein Energieberater informiert darüber, welche Dämmung zum Haus und der Putzfassade passt und welche staatlichen Fördermittel die energetische Sanierung erleichtern.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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