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Mehrfamilienhaus: Als Kapitalanlage selbst bauen oder kaufen?

Das Mehrfamilienhaus besitzt zahlreiche Vorteile: Für Eigentümer und Vermieter bringt es Mieteinnahmen, für den Mieter günstigere Kosten im Vergleich zum Einfamilienhaus. Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt.

Mehrgenerationenhäuser - Oft werden Mehrfamilienhäuser auch durch Familien genutzt.

Mehrgenerationenhäuser – Oft werden Mehrfamilienhäuser auch durch Familien genutzt.
(Bild: elenathewise / clipdealer.de)

Mehrfamilienhaus: Diese Eigenschaften bringt es mit

Das Mehrfamilienhaus bietet, wie der Name schon sagt, Platz für mehrere Familien. Das heißt, dass hier mehrere Wohnungen vorhanden sind, die vermietet werden können. Oft werden Mehrfamilienhäuser auch durch Familien genutzt und sind hier als Mehrgenerationenhaus bekannt. Um als Mehrfamilienhaus bezeichnet zu werden, müssen diese Immobilien keine feste Anzahl an Wohnungen aufweisen, es genügt, wenn sich mindestens zwei separate Wohneinheiten hier befinden.

Mehrfamilienhäuser können wie andere Immobilien auch unterschiedlich ausgestattet sein, sollten jedoch immer eine ausreichende Schallschutzdämmung aufweisen. Andernfalls kann die Lärmbelästigung durch die Mieter untereinander sehr hoch sein. Außerdem kann das Grundstück selbst variieren: Teilweise gehört ein Gemeinschaftsgarten dazu oder jeder Mieter bekommt einen eigenen Bereich im Garten zugestanden.
Gerade in Städten sind Mehrfamilienhäuser häufig anzutreffen, denn sie stellen hier die einzige Möglichkeit dar, um den Platzmangel zu bekämpfen. Nicht auszudenken, wenn jeder ein Eigenheim bewohnen würde, denn platztechnisch wäre das nicht umsetzbar.

Die einzelnen Wohnungen im Mehrfamilienhaus sind meist ähnlich geschnitten. Häufig findet sich gerade bei größeren Objekten auch eine Kombination verschieden großer Wohnungen, sodass diese zum Beispiel Wohnungen für Singles (zwei Zimmer) und Paare ebenso aufweisen wie für Familien (vier Zimmer oder mehr).

Vorteile im Mehrfamilienhaus: Für Anleger interessant

Gerade Immobilien stehen nach wie vor im Fokus der Anleger, die ihr Kapital sicher und gewinnbringend investieren wollen. Es gibt die Möglichkeiten, das Mehrfamilienhaus vermieten zu können oder auch später gewinnbringend zu verkaufen. Die Vor- und Nachteile eines Mehrfamilienhauses zur Investition liegen dabei klar auf der Hand:

Vorteile

  • genauer Überblick über die Anzahl der Wohnungen und über theoretische Einnahmen
  • Einfluss auf den Zustand des Objekts
  • sicherere Einnahmequelle, da kaum alle Mieter gleichzeitig zahlungsunfähig werden können
  • Eigennutzung möglich

Nachteile

  • großer Aufwand beim Suchen durch Vielzahl der (oft wenig lukrativen) Angebote
  • hohe Kosten durch mieterverursachte Schäden möglich
  • Einnahmeschwankungen müssen kompensiert werden können

Anleger profitieren in jedem Fall davon, wenn sie ein Mehrfamilienhaus kaufen, denn die Nachfrage nach Wohnraum wird auch weiterhin wachsen. Allerdings kommt es hier wie immer bei Immobilien vor allem auf die Lage an. Unerfahrene Anleger können beim Suchen schnell eine Fehlinvestition tätigen und sollten sich daher professionelle Unterstützung und Beratung holen.

Mehrfamilienhaus bauen oder kaufen: Lohnt sich das Bauen wirklich?

Es gibt in Deutschland zahlreiche Angebote für Mehrfamilienhäuser unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Lage. Auffällig dabei ist, dass nur wenige neue Häuser im Angebot sind. Wenn Sie also ein solches suchen und konkrete Vorstellungen an das Haus haben, ist es oft besser, nur das Grundstück zu kaufen und selbst zu bauen. Auch dann kann das Mehrfamilienhaus natürlich als Kapitalanlage genutzt werden. Da aber die Kosten für den Neubau eines derartigen Hauses naturgemäß höher sind als beim Bau eines Einfamilienhauses, müssen Sie das nötige Eigenkapital mitbringen, um überhaupt einen Kredit zu bekommen.
Das Mehrfamilienhaus können Sie als Fertighaus oder als Massivhaus errichten lassen:

Mehrfamilienhaus als Fertighaus

Bei dieser Bauart müssen Sie zur Planung und Baubetreuung keine Zeit einplanen, denn das Haus wird komplett unter Aufsicht des Fertighausanbieters errichtet. Er ist Ihr Ansprechpartner und somit auch erste Adresse, sollte es zu Problemen kommen. Das Fertighaus ist meist kostengünstiger zu bauen, es wird zudem schneller errichtet. Allerdings ist der Wiederverkaufswert bei einem solchen Mehrfamilienhaus geringer als bei einem Massivhaus.

Mehrfamilienhaus als Massivhaus

Das Massivhaus gilt in Deutschland immer noch als „Haus der Wahl“ und wird vor allem von Kapitalanlegern bevorzugt, die auf lange Sicht gesehen eine sehr sichere Einnahmequelle und einen geringen Wertverlust bevorzugen. Massivhäuser gelten als wertbeständiger, dafür ist die Bauphase deutlich länger und größtenteils auch kostenintensiver. Mithilfe eines Bauunternehmens können Sie selbst als Bauherr entlastet werden, allerdings verteuert dieser Dienstleister das gesamte Vorhaben. Somit braucht es deutlich länger, bis sich die Kosten für das Haus durch Mieteinnahmen amortisieren können.

Das Massivhaus ist auf lange Sicht gesehen eine sehr sichere Einnahmequelle für Kapitalanleger.

Das Massivhaus ist auf lange Sicht gesehen eine sehr sichere Einnahmequelle für Kapitalanleger.
(Bild: etfoto / clipdealer.de)

So viel kostet ein Mehrfamilienhaus

Die genauen Kosten, die für ein Mehrfamilienhaus in Deutschland anfallen, lassen sich nicht pauschal beziffern. Abhängig sind sie von der Größe der Wohnungen und des gesamten Objekts. Auch die Herstellungskosten sowie die Kosten für das Grundstück müssen mit aufgerechnet werden. Grob lässt sich für den Bau eines Mehrfamilienhauses sagen, dass er mit rund 1500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angenommen werden kann. Dabei handelt es sich aber nur um einen durchschnittlichen Wert. Dieser kann deutlich nach oben abweichen, wenn eine besonders gehobene Ausstattung gewünscht wird. Entscheidend für die Höhe des Preises für das Mehrfamilienhaus ist zudem die Bauweise: Ein in Fertigbauweise errichtetes Gebäude ist deutlich kostengünstiger als ein Massivhaus.

Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage kaufen: Darauf müssen Sie achten

Es ist eine Tatsache: Immer mehr entscheiden sich für ein Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage. Doch egal, ob Sie mit einem besonders großen Objekt möglichst umfassende Mieteinnahmen erzielen wollen oder ob Sie das Gebäude als Mehrgenerationenhaus selbst nutzen möchten: Sobald Sie das Haus nicht nach Ihren Vorstellungen bauen lassen, sondern ein fertiges Mehrfamilienhaus kaufen möchten, sollten Sie den Zustand des Objekts genau in Augenschein nehmen. Andernfalls werden sich immer wieder neue Mängel einstellen, die Sie anfangs übersehen haben, die Sie aber teuer zu stehen kommen können. Achten Sie daher unter anderem auf diese Punkte:

  • Wann wurden die letzten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt (z. B. am Dach, an Fenster und Türen)?
  • Wie alt ist die Heizungsanlage?
  • Zeigt sich Feuchtigkeit an den Wänden oder im Keller?
  • Welche Eintragungen finden sich im Grundbuch (auf Rechte achten: Vorkaufs-, Wege- und Nutzungsrechte)?
  • Gibt es Verlegungs- und Leitungspläne?
  • Wie ist der Energiestandard des Hauses?
  • Welche Schäden liegen vor, welche wurden bereits beseitigt (unbedingt Nachweise zeigen lassen!)?

Beim Kauf sollte es weniger darum gehen, wie Sie das Mehrfamilienhaus optisch finden und ob es genügend Zimmer pro Wohnung hat. Vorrangig muss der bauliche Zustand betrachtet werden. Schäden oder längst überfällige Modernisierungsvorhaben können Sie teuer zu stehen kommen!
Dennoch kann es sein, dass es sich bei einigen Angeboten zwar um neue Objekte handelt, die perfekt in Schuss sind und die keinerlei Schäden aufweisen, die aber dennoch nicht infrage kommen. Immer dann, wenn Sie das Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage kaufen wollen, sollten Sie vor allem auf dessen Lage achten. Was bringt Ihnen das schöne neue Mehrfamilienhaus, das auf dem Dorf abseits jeglicher gut ausgebauter Infrastruktur liegt? Im Idealfall finden sich Supermärkte und medizinische Versorgungseinrichtungen in der Nähe oder sind zumindest gut erreichbar, denn nur bei solchen Objekten wird die Nachfrage durch potenzielle Mieter auch entsprechend groß sein. Bei schlechter Wohnlage müssen Sie immer mit Mietausfällen rechnen!

Noch ein Wort zum sogenannten Windowdressing: Viele Verkäufer preisen ihr Mehrfamilienhaus auch damit an, dass angeblich sehr hohe Mieten zu erzielen sind. Vergleichen Sie die angeblichen Mieten mit den tatsächlich vor Ort üblichen. Liegen diese mehr als 20 bis 25 Prozent über der Durchschnittsmiete für den betreffenden Ort, ist Vorsicht geboten. Teilweise werden Mietverträge mit Verwandten geschlossen, die bereit sind, wahre Unsummen als angebliche Miete zu zahlen. Andere Vermieter gehen mit ihren Mietern einen Deal ein und zahlen diesen zu viel überwiesene Mietbeträge wieder zurück. Davon bekommt ein möglicher Käufer natürlich nichts zu sehen! Die hohen Mieten sollen wertsteigernd wirken, sind aber natürlich nur Betrug. Fallen Sie nicht auf diese Masche rein und informieren Sie sich (auch mit professioneller Hilfe) über realistische Miethöhen und damit über eine mögliche Rendite.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Finanzierung
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