Erst in den 1930er Jahren kamen die Balkone auf, die heute sogar im ländlichen Raum beliebt sind. Doch die Balkongestaltung zeigt sich mit immer neuen Herausforderungen.

Der Balkon ist ein weiteres Zimmer, in das schöne Möbel gestellt werden können.
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Balkongestaltung: Gestalterisches Element des Hauses

Nachdem in den Städten Balkone groß in Mode gekommen waren, stand schon bald die Balkongestaltung im Mittelpunkt. Die neuen Balkone waren groß genug, um mehr als nur ein Austritt aus dem Zimmer zu sein. Sie waren ein architektonisches Element und dienten der Gestaltung des Hauses gleichermaßen. Als Balkone im ländlichen Raum üblich wurden, wurden sie zur gern genutzten Zusatzfläche, um zum Beispiel Feuerholz trocken lagern zu können.
Heute ist der Balkon ein weiteres Zimmer, in das schöne Möbel gestellt werden können, in dem man sich wohlfühlt und wo Pflanzen für das gewünschte grüne Flair sorgen. Ein Sichtschutz zum Nachbarn ist wichtig, damit neugierige Blicke ferngehalten werden. Balkons sind eine ideale Möglichkeit, zum zu Hause und gleichzeitig an der frischen Luft zu sein. Damit sich jeder wohlfühlen kann, kommt der Balkongestaltung eine besondere Bedeutung zu. Ähnlich wie im Garten geht es bei der Gestaltung um persönliche Vorlieben und um eine individuelle Deko, die hinweisend auf die Persönlichkeit der Balkonbesitzer ist.

Wichtiger Fakt: Balkongestaltung nach der Lage

Die Balkongestaltung kann nicht überall gleich sein, denn sie muss sich auch nach der Ausrichtung des Balkons richten. Ein Balkon, der nach Süden geht, kann mit anderen Pflanzen bestückt werden als ein Balkon, der nach Norden ausgerichtet ist:

• Ausrichtung nach Osten
  Ein Balkon, der nach Osten ausgerichtet ist, ist für das Frühstück unter der aufgehenden Sonne perfekt. Der Bodenbelag des Balkons sollte aus Terracotta oder Schiefer sein, denn diese Materialien speichern die morgendliche Wärme. Möbel sollten groß genug sein, damit hier auch wirklich das gemeinsame Frühstück mit der Familie stattfinden kann, außerdem sollten die gewählten Farben einen fröhlichen Tagesbeginn ermöglichen.
  Ideale Pflanzen für einen Ostbalkon sind Petunien, Margeriten und Fuchsien.
• Ausrichtung nach Süden
  Sonnenanbeter werden sich auf dem Südbalkon wohlfühlen. Hier ist es den ganzen Tag warm und sonnig, ein Sonnenschutz ist unverzichtbar. Bitte keine dunklen Fußböden oder gar Metall für die Balkongestaltung wählen, beides heizt sich stark auf. Besser sind Holz, Korb und textile Bezüge.
  Ideale Pflanzen für den Südbalkon sind Oleander, Oliven, Lavendel, Zitronen, Geranien und alle anderen mediterranen Pflanzen.
• Ausrichtung nach Westen
  Der frühe Nachmittag wird auf dem Westbalkon sonnig, Tipps für die Balkongestaltung beziehen sich vor allem auf die Nutzung der Nachmittagsstunden. Vielleicht entsteht hier eine kleine Hausbar für den Absacker nach Feierabend? Die verwendeten Materialien sollten Wärme gut speichern und so dafür sorgen, dass es auf dem Balkon auch abends noch wohlig warm ist. Pflanzen brauchen im Sommer oft noch einen Sonnenschutz, auch ein Windschutz kann sinnvoll sein. Dieser lässt sich mit dem Sichtschutz kombinieren bzw. beide erfüllen beide Funktionen.
  Ideale Pflanzen für den Westbalkon sind Callas, Lilien, Nachtkerzen oder Engelstrompeten.
• Ausrichtung nach Norden
  Diese Balkone bekommen gar keine Sonne und sind in heißen Sommer angenehm kühl. Die Möbel sollten daher hell sein, auch eine helle Deko ist zu bevorzugen. Reines Weiß ist nicht zu empfehlen, denn wenn sich Moose festsetzen, sind sie hierauf besonders gut zu sehen. Generell sollten Möbel und alle verwendeten Materialien unempfindlich gegen Feuchtigkeit sein, denn auf dem Nordbalkon trocknet alles langsamer. Zur Deko sollten am besten auch ein paar Decken gehören, denn auf dem Nordbalkon wird es abends rasch sehr frisch.
  Ideale Pflanzen für den Nordbalkon sind Fuchsien, Farne, Buntnesseln, Fingerhut und Akelei.

Pflanztöpfe sollten am Geländer angehangen werden und dürfen dort auch nach außen hängen.
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Farbenfrohes Blütenmeer auf dem Balkon

Wer nach Ideen und Tipps für die Balkongestaltung sucht, wird immer auch auf die Bepflanzung stoßen. Als Faustregel gilt hier: Bitte vor allem auf bunte Blumen setzen, denn der Balkon sollte bestenfalls eine Oase des Optimismus und der Lebensfreude sein. Wie auch im Garten möglich, kann der Balkon zu einem kleinen Dschungel werden, was gleich noch den Sichtschutz zu den Nachbarn ermöglicht. Er kann natürlich auch eher spartanisch gestaltet werden und präsentiert sich so modern, puristisch und kühl.

Der ideale Pflanzzeitpunkt ist das Frühjahr, Blumenzwiebeln hingegen werden meist schon im Herbst gesetzt. Tipp: Wenn der Balkon klein ist, sollten Pflanzkübel nicht zu wuchtig gewählt werden, ansonsten ist der eigentlich freie Platz schnell verstellt. Immerhin sollen doch auch noch Möbel auf dem Balkon Platz finden! Wichtig: Bitte nicht wahllos Pflanzen auswählen, sondern deren Standortvorlieben berücksichtigen. Je nach Ausrichtung des Balkons sind diese Ansprüche nicht immer umzusetzen.
Soll der Balkon sofort in aller Pracht erstrahlen, sind vorgezogene Blumenzwiebeln die beste Wahl. Auch Primeln, Stiefmütterchen und Veilchen wachsen schnell und erfreuen mit ihrer Blüte in verschiedenen Farben. Der Frühling kann kommen!
Damit der Balkon auch im Winter noch ein schöner Ort ist, bietet sich eine Herbstbepflanzung an. Astern, Alpenveilchen und Hortensien lassen Balkone in bunten Farben erstrahlen.
Die meisten Tipps drehen sich um die Bepflanzung in Töpfen und Kübeln. Und was ist mit dem Balkongeländer? Auch dieses kann bepflanzt werden, denn Schlingpflanzen nutzen ein solches Geländer gern, um daran hochzuranken. Sie dienen gleichzeitig als Sichtschutz, denn ein dicht beranktes Geländer verhindert zumindest von unten-seitlich den Einblick auf alles, was auf dem Balkon vor sich geht.

Balkongestaltung: Kleine Balkone voll ausnutzen

Tipps und Ideen für den Garten können meist auch für die Balkongestaltung genutzt werden. Dabei gilt es, dass kleine Balkone clever gestaltet werden müssen. Kübel und Pflanztöpfe sind für das Aufstellen auf kleinen Balkonen oft weniger geeignet, sie sollten eher am Geländer angehangen werden und dürfen dort auch gern nach außen hängen. So bleibt die Fläche auf dem Balkon nutzbar. Möbel sind bestenfalls zusammenzuklappen, denn damit können sie platzsparend aufgestellt werden. Die ganze Familie kann an den Möbeln sitzen und frühstücken, werden diese aber zusammengeklappt und beiseite geräumt, ist der Platz frei für die Sonnenliege. Möbel aus Holz wirken trotz aller Platzersparnis immer noch edel.
Auf dem Balkon können außer Kräutern auch Gurken, Erdbeeren oder Tomaten angepflanzt werden. Hier kommt es auf die Wahl der richtigen Sorte an, denn es sind immer die Sorten zu bevorzugen, die nicht zu groß oder buschig werden.
Tipps, wie ein Balkon größer wirkt, beziehen sich zudem auf den Boden. Sind die Bodendielen aus Holz quer gelegt, wirkt der Balkon breiter. Sind sie längst verlegt, wirkt er länger. Helle Gestaltungen lassen den Balkon größer aussehen, hier können all die Erkenntnisse, die auch im Bereich des Wohndesigns genutzt werden, zur Anwendung kommen.

Den Balkon zur mediterranen Oase werden lassen

Mit mediterranen Pflanzen lässt sich spielend ein südländisches Flair auf den Balkon zaubern. Wer sich nun nach der Arbeit auf den Balkon zurückzieht, wird sich wie im Urlaub fühlen. Es können Orangen und Zitronen angebaut werden, Clementinen oder andere Früchte. Wichtig ist nur, dass der Balkon dafür groß genug ist, andernfalls kommen die Pflanzen nicht zur Geltung. Das Schöne daran: Wer auf dem Liegestuhl ausruht, kann seine tägliche Portion Obst einfach pflücken. Auch hier ist der Balkon wieder ein Ersatz für den Garten, wenn er auch nur ein sehr kleiner Garten sein kann.
Der mediterrane Balkon kann jedoch nur bei Süd- und Westausrichtung entstehen, denn die dafür nötigen Pflanzen benötigen sehr viel Wärme und Sonne. Sie entwickeln sich andernfalls nicht gut. Tipp: Größere Pflanzen können hervorragend mit Kräutern aus dem südeuropäischen Raum kombiniert werden, sodass beim Kochen und Braten immer gleich frische Kräuter vom Balkon gezupft werden können.
Wichtig: Diese Pflanzen benötigen alle sehr viel Wasser, dürfen jedoch keine Staunässe erleben. Bitte bei der Bepflanzung an eine entsprechende Drainage denken!