MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Die richtige Pflege von Microfasertüchern: Das sollte beim Waschen beachtet werden

Microfasertücher sind im Haus unverzichtbar. Sie binden Staub und nehmen viel Wasser auf. Auch bei der Autopflege sind sie wunderbare Helfer. Doch auch selbst benötigen sie ab und an ein wenig Pflege.

Microfasertücher sind beim Hausputz ebenso perfekt wie bei der Pflege des Autos.

Microfasertücher sind beim Hausputz ebenso perfekt wie bei der Pflege des Autos.
(Bild: tpzijl / clipdealer.de)

Pflege der Microfasertücher: Weniger ist mehr

Und wieder einmal passt der alte Spruch: Weniger ist mehr! Gemeint ist die Intensität der Pflege von Microfasertüchern, die in Haus und Garten sowie bei der Autowäsche verwendet werden. Damit die hochwertigen Tücher stets weich und aufnahmefähig bleiben, benötigen sie zwar Pflege, diese darf aber nicht zu umfangreich sein. Zum einen besteht die Gefahr des Pilling-Effekts in der Waschmaschine: Die Tücher ziehen Fusseln anderer Wäsche scheinbar magisch an, die Fasern sind nicht mehr aufnahmefähig. Zum anderen kann den einzelnen Kunstfasern durch Waschmittel und Weichspüler geschadet werden. Dies ist übrigens ein Problem, das auch vom Waschen von Funktionswäsche und Sporttextilien bekannt ist. Diese werden in der Waschmaschine ebenfalls lieber nicht mit den üblichen Waschmitteln gereinigt, weil sie ansonsten ihre Funktionsfähigkeit verlieren.

Microfasertücher richtig waschen

Hochwertige Microfasertücher sind flauschig und weich, sie nehmen Schmutz gut auf und halten diesen fest. Zudem haben die Tücher dank der speziellen Fasern eine gute Reinigungsleistung und benötigen dafür noch nicht einmal zusätzliche Reinigungsmittel. Diese würden viel eher dafür sorgen, dass die Reinigungswirkung der Tücher abnimmt, weil die Fasern regelrecht verkleben. Wer Microfasertücher richtig waschen möchte, braucht dafür keine Wissenschaft zu betreiben. Es reicht, sie in die Waschmaschine zu stecken und ein Waschmittel für Funktions- oder Sportbekleidung zu verwenden. Folgende Tipps sorgen dafür, dass die Tücher auch nach der Reinigung ihre volle Leistung erbringen können:

  • Tücher bei 40 °C in der Waschmaschine reinigen
  • stark verschmutzte Tücher bei 60 °C waschen
  • keinen Weichspüler verwenden
  • Kurzprogramm reicht meist
  • im Trockner trocknen
  • nur mit anderen Microfasertüchern zusammen waschen oder Wäschenetz verwenden

Der letztgenannte Punkt berücksichtigt die Eigenschaft der Microfasertücher, Fusseln anderer Kleidung anzuziehen. Ein Tuch, das zum Beispiel zusammen mit Handtüchern und Waschlappen bei 70 °C gewaschen wird, lässt zwar eigene Verschmutzungen im Waschwasser zurück, zieht aber dafür die Fusseln der übrigen Wäsche aus Baumwolle an. Der Effekt: Das Tuch reinigt nicht mehr gut, die Wasseraufnahme ist nur noch eingeschränkt möglich. Sind nicht so viele Tücher zu waschen, dass die Waschmaschine voll wird, können die Tücher in einem Wäschenetz gewaschen werden. Auch darin werden sie sauber, sind aber vor den unzähligen Fusseln anderer Wäschestücke geschützt.

Pflegen mit der Hand ist oft ausreichend

Nicht alle Reinigungstücher aus Microfaser sind nach der Anwendung so stark verschmutzt, dass sie in der Waschmaschine gereinigt werden müssten. Oft reicht es auch, sie einfach mit der Hand auszuspülen. Dafür eignet sich das Waschbecken oder ein kleiner Eimer. Eine geringe Menge Waschmittel oder auch ein wenig Gallseife sollte in das handwarme Wasser gegeben werden, damit wird das Tuch für mindestens eine Stunde lang darin eingeweicht. Jetzt wird das Tuch gut ausgedrückt. Nicht wringen oder reiben! Das würde die Fasern beschädigen und das Tuch in seiner Funktion einschränken. Um die Waschmittelreste zu entfernen, wird das Tuch nun gut ausgespült, damit ausgedrückt. Abschließend kann es über einem Wäscheständer trocknen.

Hilfreich ist es zudem, die Tücher in alle Richtungen zu schlagen, damit sich die Fasern wieder gut aufstellen können. Das Ausschlagen ist nach dem Waschen möglich, sollte aber nach dem Trocknen noch einmal vorgenommen werden. Wichtig beim Trocknen an der Luft: Bitte nicht in die volle Sonne hängen und darauf achten, dass die Tücher rasch wieder abgenommen werden. Sie sollen zwar trocknen, nicht aber völlig ausdorren. Wenn sie zu lange hängen, sind die Tücher praktisch totgetrocknet. Somit sollte auch die Temperatur im Trockner nicht zu hoch eingestellt werden, daher bitte kein „extra-trocken“ als Programm wählen. Vorteil des Trocknens im Wäschetrockner: Hier werden durch das Sieb viele Fusseln und jede Menge Staub aufgenommen, sodass die Tücher deutlich fusselfreier aus dem Trockner kommen, als sie hineingelangt sind. Eine Runde im Pflegeleicht-Programm ist meist ausreichend.

Pflege mit Microfasertüchern: Leichter putzen mit Kunstfasern

Die Benutzung von Microfasertüchern hat sich längst durchgesetzt und nur in wenigen Haushalten wird noch auf die guten, alten Baumwolllappen gesetzt, mit denen Staub oder der Boden gewischt wird. Baumwolle hat als Naturfaser den Vorteil, deutlich umweltverträglicher zu sein, wenn sie ökologisch hergestellt wurde. Ansonsten ist Baumwolle nicht wirklich besser für die Umwelt, denn für ihren Anbau benötigt es jede Menge Wasser in den Anbaugebieten, die üblicherweise nicht gerade von Regengüssen verwöhnt werden. Gern wird dieser Punkt von Kritikern der Kunstfasertücher vergessen. Doch auch Microfaser hat Nachteile.

Mikroplastik durch Microfaserputztücher

Vor allem beim Waschen werden Mikropartikel aus den Tüchern gespült, die über das Abwasser die Umwelt belasten. Um das zu verhindern, sollten die Tücher nur in Wäschenetzen gewaschen werden. Diese fangen die Partikel auf, sodass sie umweltgerecht entsorgt werden können. Bei der Verwendung von zu viel Waschmittel oder beim zu heißen Waschen werden noch mehr dieser Partikel aus den Tüchern gelöst, was ebenfalls ein Grund dafür ist, die Pflege der Tücher nicht zu übertreiben.

Da sowohl Baumwolle als auch Microfaser umwelttechnisch nicht gänzlich unbedenklich sind, sollte die Pflege der verwendeten Tücher unbedingt darauf abzielen, so schonend wie möglich zu sein. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Lebensdauer des jeweiligen Tuchs deutlich verlängert.

Einfaches Reinigen mit Microfasertüchern

Durch die speziellen Fasern sind bei der Anwendung der Microfaserputztücher keine weiteren Reinigungsmittel nötig. Wer dennoch auf diese setzt, wird bemerken, dass sich die Fasern des Tuchs verkleben. Sie werden angedrückt und die Reinigungsleistung beruht nur noch auf der Kraft, die für das Andrücken des Tuchs auf der Oberfläche aufgewendet werden muss, in Verbindung mit den fettlösenden Substanzen aus dem Reinigungsmittel. Das Tuch selbst kann seine Reinigungsleistung nicht mehr erfüllen. Normalerweise braucht es keine Putzmittel, um zum Beispiel Kalk, Verfärbungen und Ablagerungen zu entfernen. Bei alleiniger Verwendung der Putztücher ohne Reinigungsmittel sind es die Kunstfasern, die für eine gründliche Reinigung sorgen.

Tipp: Nicht auf empfindlichen Oberflächen anwenden

Microfaserputztücher werden gern für sämtliche Reinigungsarbeiten im Haushalt angewendet. Ob beim Fensterputzen, beim Staubwischen oder beim Wischen des Bodens: Das Tuch ist ein Alleskönner. Ist es theoretisch auch, praktisch aber kann es große Schäden auf empfindlichen Oberflächen anrichten. Wer bei deren Pflege auf Microfaser setzt, wird schon bald kleine Kratzer auf den Oberflächen erkennen können. Diese werden durch das Abwischen oder gar Reiben auf den Flächen erzeugt. Für derart empfindliche Flächen sind diese Tücher nicht geeignet, hierfür werden besser Baumwolltücher verwendet. Doch auch diese sollte zumindest ohne Weichspüler gereinigt werden, damit die Fasern aufnahmebereit bleiben.

Fazit: Pflege von Microfasertüchern lieber einfach halten

Wer Microfaserputztücher zur Pflege von Möbeln, Oberflächen und Autolack einsetzt, sollte besser auf Reinigungsmittel verzichten. Das Verkleben der Fasern würde die Reinigungsleistung der Tücher deutlich reduzieren. Ebenso sollte beim Waschen der Tücher nicht einfach ein normales Vollwaschmittel verwendet werden. Es handelt sich um eine Kunstfaser, daher ist bei der Auswahl des Waschmittels darauf zu achten, dass das Mittel für derartige Fasern geeignet ist. Meist reicht das Auswaschen per Hand aber sogar schon aus, um eine genügende Reinheit der Tücher zu erzielen. Wichtig ist dabei das ausreichend lange Einweichen, sodass sich Staub und Schmutz bereits lösen. Beides wird später einfach ausgespült, sodass das Microfasertuch nach dem Trocknen wieder sauber und flauschig ist. Sollte einmal versehentlich Weichspüler verwendet worden sein, braucht ein Microfasertuch in der Regel mehrere Waschdurchgänge, um die volle Funktionsfähigkeit wiederzuerlangen.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
Tags:

Das könnte Sie ebenfalls interessieren