Viele wünschen sich ein nach den eigenen Vorstellungen gestaltetes Architektenhaus. Spezielle Wünsche zu Stil und Ausstattung können so realisiert werden. Doch dabei spielt auch der Preis eine Rolle, allgemein muss man für ein Architektenhaus etwas tiefer in die Tasche greifen als bei einem Fertighaus.

Ein Architektenhaus zeichnet sich durch individuellen Stil und Einzigartigkeit aus. (Bild: zstockphotos / clipdealer.de)

Was ist ein Architektenhaus?

Unter einem Architektenhaus versteht man grundsätzlich jedes Haus, das individuell von einem Architekten entworfen wurde. Dieser gestaltet das Haus ganz nach den Wünschen des Bauherrn und es entsteht ein einzigartiges Eigenheim das sich von einem Fertighaus abhebt. Der Architekt übernimmt in der Regel die Planung, Skizzierung sowie Realisierung der Immobilie.

Planung und Umsetzung

Am Beginn der Planung steht der Entwurfsprozess, in dem der Bauherr dem Architekten seine Wünsche und Vorstellungen mitteilt und die Grundstückspläne sowie das Grundstück selbst begutachtet wird. Der Architekt achtet dabei auch auf die Umgebung des geplanten Hauses, wie die Häuser in der Nachbarschaft gestaltet sind, Zufahrtsmöglichkeiten sowie die regionalen Bauvorschriften.

Anschließend erstellt der Architekt Vorentwürfe, die in ständigem Kontakt mit dem Bauherrn und einem Statiker schließlich zum finalen Bauplan ausgearbeitet werden. Wenn dies zur Zufriedenheit des Kunden umgesetzt ist, muss eine Baugenehmigung beantragt werden; im Falle einer Ablehnung wird der Plan überarbeitet und wieder eingereicht. Oftmals übernimmt der Architekt auch die weitere Bauplanung und kümmert sich um eine einwandfreie Umsetzung des Bauprojekts.

Die Kosten des Architekten

Wie viel Honorar für den Architekten aufgebracht werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst kann man sich an der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieure (HAOI) orientieren. Diese teilt Bauprojekte in fünf Schwierigkeitsgrade (Honorarzonen) ein, wobei Einfamilienhäuser meist der dritten Honorarzone zugeordnet werden. Weiters wird die Nettobausumme des Architektenhauses errechnet, also die Material- und Arbeiterkosten ohne Umsatzsteuer. Je höher dieser Betrag ist, desto höher fällt auch das Architektenhonorar aus; wenn sich während der Bauphase die Kosten erhöhen, kann auch das Honorar höher ausfallen. Natürlich ist dieses auch vom Umfang der erbrachten Leistungen abhängig. Man kann den Architekten von der Planung bis zur Fertigstellung des Hauses anstellen oder nur für das Erstellen der Pläne beauftragen.

Die Kosten des Architektenhauses

Neben dem Architektenhonorar, welches etwa 10% bis 15% der reinen Bausumme ausmacht, muss auch der Bau des Architektenhauses bezahlt werden. Das ist allgemein teurer als bei einem Fertighaus von der Stange. Solche kosten ungefähr 120 000 € bis 200 000 €, der Preis ist klarerweise von der Ausstattung abhängig. Bei luxuriöseren Ausführungen kann sich der Preis auch auf 300 000 € belaufen. Für ein Architektenhaus kann man als Faustregel mit ca. 30 000 € Mehrkosten rechnen.

Sparmaßnahmen

Um die Kosten etwas zu senken, kann man Eigenleistungen erbringen. Beispielsweise ist es grundsätzlich kein Problem, selbst zu streichen oder zu tapezieren. So verringert sich die Nettobausumme und damit ebenso das Architektenhonorar. Auch sollte man sich über die tatsächlich benötigte Wohnfläche Gedanken machen. Der Verzicht auf einen Keller ist außerdem eine Möglichkeit, den Preis zu senken; die Haustechnik kann in einem eigenen Hauswirtschaftsraum statt im Keller untergebracht werden und der Dachboden kann ebenfalls als Stauraum genutzt werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, Standardgrößen bei Türen und Fenstern zu verwenden, weil Maßanfertigungen in der Regel teuer sind.

Ein Architektenhaus drückt persönlichen Stil aus und kann nach den eigenen Vorstellungen geplant und umgesetzt werden.