Die einzelne Fächer des Kühlschranks haben verschiedene Zonen. Diese Zonen weisen unterschiedliche Temperaturen auf. Dabei gilt: Wie warme Luft von unten steigt immer nach oben.

Die Haltbarkeit vieler Lebensmittel kann ganz aktiv beeinflusst werden.
(Bild: AndreyPopov / clipdealer.de)

Die verschiedenen Kühlzonen im Kühlschrank

Jeder Kühlschrank besitzt verschiedene Kühlzonen. Gleichzeitig gibt es Lebensmittel, die zwar kühl gelagert werden sollen, aber nicht wirklich kalt werden dürfen. Wer aber Ordnung im Kühlschrank, vergisst diese Kühlzonen leicht und legt die Lebensmittel nach dem Einkaufen am liebsten dort ab, wo gerade der nötige Platz vorhanden ist. Dann liegt der Paprika im obersten Fach, weil neben der Butter noch ein Fleckchen frei war. Dafür wandert der Käse in die Kühlschranktür, denn die schmale Verpackung lässt sich prima zwischen andere Lebensmittel schieben. Experten sagen jetzt aber: „So geht’s nicht!“

Kühlzonen von 0 bis 15 °C

Was viele nicht wissen: Im Kühlschrank lässt sich zwar eine gewünschte Temperatur einstellen, die gern mit fünf oder sechs Grad Celsius angegeben wird. Doch diese herrscht nicht überall im Gerät und es gibt dennoch verschieden kalte Zonen:

• 0 bis 5 °C
  Auf den Fächern und hier ganz hinten an der Rückwand sowie auf der untersten Ablage über den Gemüsefächern im Kühlgerät findet sich die niedrigste Temperatur. Dort werden am besten Lebensmittel gelagert, die leicht verderblich sind. Fleisch, Fisch und Wurst sind dort gut aufgehoben. Auch Wintergemüse und Obst kann hier lagern, sollte allerdings nicht direkt an der Rückwand liegen. Leicht bildet sich direkt nach dem Einräumen des Kühlschranks dort Eis und das Obst, welches an die Wand anstößt, erfriert an dieser Stelle.
  Das Fach ist zudem gut geeignet, wenn Gefrorenes schonend aufgetaut werden soll. Dieses bitte einfach auf einen Teller oder in eine Schüssel legen und auf die unterste Ablage stellen.

 

• 0 °C
  Frühere Modelle von Kühlgeräten haben dieses Fach nicht, moderne Kühlschränke sind standardmäßig damit ausgestattet: Das 0 °C-Fach ist ideal für Obst und Gemüse, welches hier bei niedrigen Temperaturen und bei hoher Luftfeuchte perfekt gelagert werden kann. Damit die Luftfeuchtigkeit so hoch (rund 90 Prozent) bleibt, ist eine spezielle Membran verbaut. Lebensmittel bleiben hier sehr lange frisch, Vitamine werden bewahrt und weder Obst noch Gemüse trocknen aus.

 

• 4 bis 5 °C
  Umso weiter es im Kühlschrank nach oben geht., desto wärmer wird es. Über dem untersten Fach herrschen schon bis zu fünf Grad Celsius, Käse, Joghurt und Quark sind hier sehr gut aufgehoben. Das Fach liegt ungefähr in der Mitte des Kühlschranks oder sollte zumindest auf dieser Höhe befestigt werden.

 

• 6 bis 8 °C
  Das abgetrennte Gemüsefach ist ganz unten im Kühlschrank zu finden und für fast alle Obst- und Gemüsesorten perfekt. Wichtig: Kartoffeln und Tomaten gehören hier nicht hinein, sie verändern oder verlieren ihren Geschmack. Auch exotische Früchte lagern dort nicht gut, weil sie keine allzu niedrigen Temperaturen lieben. Bananen sollten daher nicht im Gemüsefach aufbewahrt werden.

 

• 8 °C
  Im oberen Teil des Kühlschranks ist es deutlich wärmer, hier sind geöffnete Konserven sowie eingewecktes Kompott gut aufgehoben. Auch Getränke oder große Südfrüchte lassen sich dort gut lagern.

 

• 10 bis 15 °C
  Die höchste Temperatur herrscht in der Tür des Kühlgeräts. Butter und Eier liegen hier am besten, sie können in den separaten Fächern gut aufgehoben werden. Auch Marmelade, Ketchup oder verschiedene Soßen können in die Tür gegeben werden, in der in der abgetrennten Halterung auch Milch oder Getränkeflaschen gut stehen können.

Auch Wurst und Fisch sollten in einer verschließbaren Verpackung aufbewahrt werden.
(Bild: AndreyPopov / clipdealer.de)

Was liegt wo am besten im Kühlschrank?

Nachdem nun klar ist, welche Lebensmittel im Kühlschrank wohin gehören, ist es an der Zeit für einige spezielle Tipps. Denn was viele nicht wissen: Die Haltbarkeit vieler Lebensmittel kann ganz aktiv beeinflusst werden und ist nicht naturgegeben. Wo sollen zum Beispiel die vegetarischen Patties aufbewahrt werden? Für sie gilt das gleiche wie für das Fleisch, das sie ersetzen sollen: Sie liegen bestenfalls auf der untersten Glasablage, die die kühlste Zone des Kühlschranks darstellt. Generell lagern dort alle leicht verderblichen Produkte gut.
Die richtige Aufbewahrung schützt zudem davor, dass sich Keime in den Lebensmitteln breitmachen. Empfindliches sollte daher direkt nach dem Einkaufen in die dafür vorgesehene Kühlzone des Kühlschranks gelegt werden.
Lebensmittel, die sehr viel Zucker beinhalten, reich an Säure oder Fett sind, sollten hingegen besser nicht zu kalt lagern. Sie sind ohnehin bereits durch ihre Inhaltsstoffe konserviert und daher nicht darauf angewiesen, mit niedrigen Temperaturen „am Leben gehalten“ zu werden.

Die besten Aufbewahrungstipps zum Schluss

Längst nicht alle Lebensmittel gehören in den Kühlschrank. Einige bekommen sogar bei den dort herrschenden Plusgraden Frostschäden: Gurken und Tomaten gehören dazu, auch Kartoffeln haben, wie bereits erwähnt wurde, nichts im Kühlschrank zu suchen. Letztere schmecken schnell süßlich, wenn sie zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt waren. Tomaten und Gurken hingegen können an Aroma verlieren. Auch Brot gehört nicht in das Kühlgerät und wird besser im eigenen Brotfach aufbewahrt. Es wird schneller hart und schmeckt bereits nach einem Tag altbacken. Helle Zwiebeln und Möhren wollen ebenfalls nicht in den Kühlschrank gelegt werden, sie bleiben besser in der dunklen Speisekammer. Freilich darf es dort nicht zu warm sein, ansonsten werden die verschiedenen Gemüsesorten rasch welk. Obst kann auch gern außerhalb des Kühlschranks lagern und reift hier nach.

Es ist zu empfehlen, Lebensmittel immer verpackt in den Kühlschrank zu legen. Gerade Milchprodukte nehmen rasch andere Gerüche an und schmecken dann seltsam. Auch Wurst und Fisch sollten in einer verschließbaren Verpackung aufbewahrt werden. Bevor gekochte Speisen in den Kühlschrank gestellt werden, diese bitte auskühlen lassen. Sie würden ansonsten den Kühlschrank zu einer immensen Arbeit anregen und dieser würde viel Strom verbrauchen. Im Winter können diese Speisen gern auf das Fensterbrett oder den Balkon gestellt werden, dort kühlen sie rasch aus.

Wer den Eindruck hat, es wäre im Kühlschrank nicht kühl genug, kann ein einfaches Küchenthermometer auf die einzelnen Ablagen legen. So kann überprüft werden, bei welchen Einstellungen des Thermostats welche Temperatur tatsächlich erreicht wird. Dementsprechend kann das Einräumen der Lebensmittel organisiert werden, die einzelnen Produkte kommen genau an die für sie perfekte Stelle im Kühlschrank.