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Kalziumsilikatplatten zur innenliegenden Dämmung von Gebäuden

Nicht nur denkmalgeschützte Gebäude müssen bei einer Sanierung von innen gedämmt werden. Auch dann, wenn die Fassade nicht verändert werden soll, ist die Innendämmung zum Beispiel mit Kalziumsilikatplatten sinnvoll.

Handwerker bringt Kalziumsilikatplatten an.

Kalziumsilikatplatten können für unterschiedlichste Zwecke genutzt werden. (sinenkiy / clipdealer.de)

Kalziumsilikatplatten mit besonderen Eigenschaften

Kalziumsilikatplatten überzeugen nicht durch gute Dämmwerte. Vielmehr sind es einige andere Eigenschaften, die diese Platten für die Innendämmung sowie für die Schimmelsanierung von Gebäuden zur ersten Wahl werden lassen. Wichtig ist dabei natürlich, dass Hausbesitzer die Mindestanforderungen bei der Dämmung einhalten. Wer sein Haus also nachträglich dämmen lassen möchte, sollte unbedingt zuvor einen Energieberater befragen. Die Kosten für diesen werden über die BAFA gefördert. Gleichzeitig kann der Energieberater verschiedene Möglichkeiten zur Dämmung des Gebäudes empfehlen, sodass sich Kosten und zu erwartender Nutzen gegenüberstellen lassen.

Das sind Kalziumsilikatplatten

Im Zuge der Überlegungen zu einer Innendämmung der Räume fällt in jüngster Zeit vermehrt der Begriff „Kalziumsilikatplatten“. Diese werden auch als Klimaplatten bezeichnet und bestehen vorrangig aus Sand und Kalk. Wer umweltfreundlich dämmen möchte, ist daher mit den mineralischen Platten gut beraten. Die Ökobilanz von Kalziumsilikatplatten ist sehr gut, gleichzeitig gelten sie als gesundheitlich unbedenklich. Die Klimaplatten dünsten nicht in den Raum aus und sorgen somit nicht für schädliche Dämpfe. Lediglich bei der Verarbeitung und hier insbesondere beim Zuschnitt der Platten sollte darauf geachtet werden, dass ein Mundschutz das Einatmen des entstehenden Staubes verhindert.

Durch den Einsatz von Kalziumsilikatplatten entstehen unter anderem diese Vorteile:

  • Verbesserung des Raumklimas durch gute Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe der Platten
  • hoher pH-Wert (alkalisch) sorgt für einen wirksamen Schimmelschutz
  • Anbringen von innen besonders bei denkmalgeschützten Fassaden vorteilhaft
  • verschiedene Stärken erhältlich (meist 2,5 und 10,0 cm)
  • Brandschutzklasse A (nicht brennbar), damit Verbesserung des Brandschutzes im Haus

Die Kalziumsilikatplatten bestehen aus mineralischen Materialien, die mit Wasser und Zellulose vermischt werden. Dabei schäumen die Bestandteile auf. Unter Druck erfolgt das Pressen zu festen Platten. Mithilfe von Wasserdampf erfolgt die Aushärtung der Platten, die nun druckfest und dennoch sehr leicht sind. Sie bieten zahlreiche Mikroporen, in denen sich Feuchtigkeit sammeln kann und von denen dieses Wasser wieder abgegeben wird. Aufgrund der Eigenschaften, das Raumklima zu beeinflussen, heißen Kalziumsilikatplatten Klimaplatten.

 

Frau stellt mit Zetteln, Laptop und Taschenrechner Berechnungen an.

Die Kosten von Kalziumsilikatplatten sind sehr variabel. (Wavebreakmedia / clipdealer.de)

Verwendung von Kalziumsilikatplatten

Wie bereits angesprochen, werden Kalziumsilikatplatten vor allem in der Schimmelsanierung sowie bei der Dämmung von Altbauten eingesetzt. Experten empfehlen, schimmelgefährdete Stellen ohnehin mit Klimaplatten zu dämmen, denn mit ihnen ist auch eine partielle Dämmung möglich. So werden beispielsweise Fensterlaibungen damit ausgekleidet, was eine Verringerung der Schimmelbildung bedeuten kann. Ratsam ist die Verwendung von Klimaplatten vor allem bei der Sanierung, wenn neue und sehr dichte Fenster eingebaut werden. Sie lassen keinen Luftaustausch mehr zu. Die Kalziumsilikatplatten können dafür sorgen, dass sich die Feuchtigkeit nicht mehr staut, was wiederum zur Vorbeugung eines Schimmelbefalls dient.

Verwendung von Klimaplatten bei Öfen und Kaminen

Großer Vorteil: Kalziumsilikatplatten machen teure Schimmelbehandlungen des Hauses überflüssig. Doch nicht nur das: Sie sorgen auch dafür, dass die Brandgefahr in Häusern, in denen noch Öfen oder Kamine verwendet werden, deutlich sinkt. Durch ihre Hitzefestigkeit ist es möglich, dass Klimaplatten auch als Verkleidung gefährdeter Bereiche genutzt werden. Sie halten heißen Temperaturen zuverlässig stand und sorgen selbst bei Funkenflug dafür, dass nichts in Flammen aufgeht.

Verwendung zur Innendämmung

Was ist es, das Kalziumsilikatplatten prädestiniert für die Innendämmung macht? Dies ist einfach zu erklären: Die Dämmplatten haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit, welche zwischen 0,05 und 0,07 Watt pro Meter liegt. Die Wärmeleitfähigkeit ist damit höher als die von Polystyrol mit 0,035 Watt je Meter. Klimaplatten sind aber in der Lage, Wärmebrücken zu verhindern, was die Temperatur an der Wand um einige Grad steigen lässt. Die Wand selbst bleibt in der Folge wärmer, es muss in den Räumen weniger geheizt werden, um eine behagliche Wärme zu erlangen. Damit verbunden sind niedrigere Energiekosten, was die Sanierung mit Kalziumsilikatplatten durchaus attraktiv erscheinen lässt. Gut zu wissen: Inzwischen gibt es Hochleistungsdämmstoffe, die mit 0,02 Watt je Meter eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Diese Dämmstoffe werden auf der Basis von Kalziumsilikat hergestellt, dem Ausgangsstoff der Klimaplatten.

Was kosten Kalziumsilikatplatten?

Die Preise für Kalziumsilikatplatten sind nicht einheitlich und variieren zum einen je nach Anbieter, zum anderen je nach Stärke. Meist liegen sie zwischen 30 und 100 Euro je Quadratmeter. Sie sind damit deutlich teurer als beispielsweise Polystyrol. Außerdem müssen neben den reinen Kosten für die Platten noch die Kosten für den Kleber sowie für die Grundierung gerechnet werden. Teilweise ist eine Förderung über die KfW möglich, wenn eine energetische Sanierung des Gebäudes vorgenommen wird.

Gibt es Nachteile bei der Verwendung von Kalziumsilikatplatten?

Kalziumsilikatplatten können auch nachteilig sein, denn sie schränken den Hausherren beispielsweise bei der Gestaltung der Wände ein. Verwendet werden können nur noch diffusionsoffene Wandanstriche und Tapeten, auch ein Mineralputz macht keine Problemen. Vinyltapeten, Fliesen oder Latexfarbe hingegen würden die Poren verstopfen und den Kalziumsilikatplatten die Diffusionsfähigkeit nehmen.
Bei einer Innendämmung wird der Raum kleiner, das ist insbesondere bei der Wahl der Stärke der Klimaplatten zu beachten. Gleichzeitig ist die Außenwand kein Wärmespeicher mehr, weil die Heizenergie nicht mehr an diese Wand herankommt. Im Sommer kann es daher passieren, dass sich die Räume rascher aufheizen, im Winter kühlen sie schneller ab. Werden die Kalziumsilikatplatten bei Altbauten verwendet, ist dies aufgrund der typischen dicken Mauern aber kein Problem.

Tipps zur Verarbeitung von Kalziumsilikatplatten

Zur Montage von Kalziumsilikatplatten ist Spezialkleber nötig, auch die Wand muss für die folgende Anbringung der Platten vorbereitet werden. Wichtig ist, dass diese glatt, sauber und trocken ist. Farb- und Tapetenreste sind zu entfernen, Unebenheiten müssen verspachtelt und geschliffen werden. Ist Schimmel vorhanden, muss dieser fachkundig entfernt werden. Dafür ist es unter Umständen nötig, den befallenen Putz von der Wand zu schlagen und die Wand neu zu verputzen. Wichtig: Stark saugende Wände müssen mit einer Silikatgrundierung behandelt werden, damit die Platten später optimal halten. Diese Grundierung sollte wenigstens sechs Stunden lang trocknen können.
Der Spezialkleber wird danach vollflächig aufgetragen, danach müssen die Platten aufgebracht und aneinander ausgerichtet werden. Stoßfugen lassen sich mit Silikatkleber schließen.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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