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Verstopfter Abfluss: Bewährte Mittel gegen Haare und Co.

Ein verstopfter Abfluss verlangt nicht immer nach der chemischen Keule. Auch eine mechanische Reinigung ist möglich, zudem können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden. So lösen sich Haare und andere Ursachen einfach auf.

Das Spülbecken in der Küche ist nicht selten eine Art Auffangbecken für Abfälle aller Art.

Das Spülbecken in der Küche ist nicht selten eine Art Auffangbecken für Abfälle aller Art.
(Bild: Kurhan / clipdealer.de)

Verstopfter Abfluss: Viele Gründe für Verstopfungen

Ein verstopfter Abfluss kündigt sich meist dadurch an, dass das Wasser immer langsamer abfließt. Während das Waschbecken anfangs noch leer wird, kann die Verstopfung durch Haare oder ähnliche Dinge soweit reichen, dass sich das Problem stöpselartig zeigt und kaum ein Tropfen Wasser mehr durchgeht.

Unterschiedliche Ursachen für Verstopfungen im Spül- und Waschbecken

Das Spülbecken in der Küche ist nicht selten eine Art Auffangbecken für Abfälle aller Art. Der Apfel wird geschält, das Kerngehäuse kommt erst einmal in das Becken. Nach dem Kochen wird die Pfanne von Fett befreit, dieses Fett wird ebenfalls durch den Abfluss entsorgt. Ähnlich wie bei der Arteriosklerose setzen sich fettige Bestandteile am Abflussrohr fest und verkleinern es immer mehr, bis es endlich zur kompletten Abdichtung kommt.
Das Waschbecken im Bad hingegen wird vor allem durch Haare verstopft. Nach dem Reinigen der Bürste oder nach dem Rasieren wird der Wasserhahn aufgedreht und alles weggespült. Leider sind diese Fremdbestandteile nicht wirklich weg, sondern bleiben irgendwo im Abfluss oder im Siphon hängen. Auch hier werden es nach und nach immer mehr Teile, die den Abfluss zusetzen.

So lässt sich ein verstopfter Abfluss reinigen

Viele Tipps gegen verstopfte Abflüsse befassen sich mit dem Einsatz von Reinigern chemischer oder mechanischer Art. Doch zuerst kann versucht werden, das Problem einfach wegzuspülen. Dafür einfach den Abfluss verschließen und das Waschbecken mit möglichst heißem Wasser füllen. Nun den Stöpsel ziehen und hoffen, dass der Wasserdruck und die Hitze dafür sorgen, dass die Verstopfung verschwindet. Möglich wird das, wenn Fett die Ursache für den verstopften Abfluss ist, denn das heiße Wasser kann das Fett anlösen.

Weitere Tipps gegen verstopfte Abflüsse

Das Durchspülen mit heißem Wasser wird generell alle vier Wochen empfohlen, das kann viele weitere Maßnahmen überflüssig machen. Ein verstopfter Abfluss lässt sich aber auch mit diesen Tipps begegnen:

  • Backpulver und Essig einsetzen
    Das alte Hausmittel von Oma kann durchaus hilfreich sein und chemische Mittel überflüssig machen. Zuerst kommt Backpulver in den Abfluss, dann ein wenig Essig. Nun muss das Waschbecken abgedeckt werden, es wird einfach der Stöpsel eingesetzt. Eine Zeit lang wirken lassen, nachspülen, fertig. Viele Menschen setzen bei gleicher Vorgehensweise auf Cola statt Backpulver und Essig, auch das funktioniert sehr gut.
  • Pümpel anwenden
    Der Pümpel, der auch als Saugglocke bezeichnet wird, muss auf die Abflussöffnung gesetzt werden. Der Überlauf an Wanne oder Waschbecken wird mit einem Lappen verschlossen und das Waschbecken kann nun bis zu einem Drittel mit Wasser gefüllt werden. Jetzt die Saugglocke bewegen, also Pumpbewegungen ausführen. Es entsteht eine Sogwirkung, mit der sich eine Verstopfung nach und nach lockern kann. Dieser Vorgang wird immer wieder wiederholt, bis sich die Verstopfung gelöst hat. Jetzt bitte den Abfluss reinigen und mit heißem Wasser nachspülen.
  • Siphon abbauen
    Der Siphon ist oft letzte Ruhestätte für Haare, Seifenreste, Fusselansammlungen und sogar Haarnadeln. Hier hängen sich an eine einmal begonnene Verstopfung immer mehr Dinge, bis der Abfluss völlig dicht ist. In dem Fall hilft auch keine Saugglocke mehr! Es ist nun ratsam, den Siphon einfach abzuschrauben. Dafür unbedingt einen Eimer darunter stellen, damit das restliche Wasser abfließen kann und nicht den Boden verschmutzt. Tipp: Ein Lappen um die Überwurfmutter am Siphon kann Schäden am Chrom des Abflusses vermeiden. Nach der Entfernung der Verstopfung wird alles wieder zusammengesetzt und es kann mit heißem Wasser nachgespült werden.
  • Rohrreinigungsspirale einsetzen
    Die Spirale, die benötigt wird, um einen verstopften Abfluss reinigen zu können, ist im gut sortierten Baumarkt erhältlich. Solche Rohrreinigungsspiralen sind als handbetriebene Variante ebenso erhältlich wie als maschinelle Ausführung, wobei Erstere natürlich günstiger ist. Wer sich für die maschinelle Ausführung entscheidet, sollte mit niedrigen Drehzahlen arbeiten, damit keine Beschädigungen des Abflusses auftreten.
    Die Spirale wird in das Abflussrohr geführt und gedreht. Die Drehung erfolgt solange, bis sie auf einen Widerstand trifft. Mit kreisenden Bewegungen kann nun die Verstopfung gelöst werden. Zwischendurch sollte immer wieder heißes Wasser in den Abfluss fließen, damit bereits gelöste Teile der Verstopfung abfließen können.
  • Kleiderbügel als Hausmittel einsetzen

    Wer keine Rohrreinigungsspirale hat, kann auf einen Kleiderbügel aus Draht als Hausmittel setzen, denn auch damit lassen sich Verstopfungen des Abflusses lösen. Der Kleiderbügel wird dafür einfach ein wenig auseinandergebogen, am unteren Ende sollte eine kleine Kurve entstehen. Nun wird er in den Abfluss geschoben und leicht gedreht, sodass sich Haare und andere Bestandteile um die Kurve wickeln und einfach mit herausgezogen werden können.

  • Handwerker holen
    Nicht jede Verstopfung lässt sich einfach lösen und irgendwann stößt jeder an seine Grenzen. Die sind dort erreicht, wo die Reinigung mit Beschädigungen verbunden wäre. Einen verstopften Dusch- oder Badewannenabfluss kann niemand einfach reinigen, ohne ihn komplett abschrauben zu müssen. Auch der Bereich des Siphons in der Wand kann nicht mehr durch den Heimwerker gereinigt werden. Wenn hier Beschädigungen an den Dichtungen auftreten, kann es zum Wasserschaden kommen. Daher: Als letzte Möglichkeit bitte den Handwerker holen!
Der Pümpel muss zuerst auf die Abflussöffnung gesetzt werden – gefolgt von Pumpbewegungen.

Der Pümpel muss zuerst auf die Abflussöffnung gesetzt werden – gefolgt von Pumpbewegungen.
(Bild: andreypopov / clipdealer.de)

Auf keinen Fall mit diesem Mittel arbeiten

Ein verstopfter Abfluss ist ärgerlich, lässt sich jedoch beheben. Weitaus problematischer wird es, wenn chemische Mittel für Beschädigungen am Siphon sorgen. Meist ist dieser aus Kunststoff, der sich wiederum durch die Hitzeentwicklung der chemischen Rohrreiniger verformen kann. Auch für die anwendende Person sind chemische Mittel nicht gerade gesundheitsförderlich, sie wirken stark ätzend und können zu Beschwerden an Haut und Schleimhäuten führen. Letzten Endes landen diese Mittel im Abwasser und damit in den Klärwerken, wo sie ihre umweltschädliche Wirkung weiterhin entfalten können.

Verstopften Abfluss vermeiden

Damit es gar nicht erst so weit kommt und die oben genannten Maßnahmen nötig werden, sollte ein verstopfter Abfluss direkt vermieden werden. Möglich wird das durch Abdeckungen aus Edelstahl, die den Abflussbereich schützen. Sie haben nur kleine Öffnungen und lassen zwar Wasser hindurch, nicht aber Haare und andere verstopfungsfördernde Fremdkörper.
Auch mit diesen Tipps werden verstopfte Abflüsse von vornherein vermieden:

  • Keine Essensreste oder Kaffeesatz ins Waschbecken geben!
  • Haarsieb auch in der Küchenspüle einsetzen!
  • Oft benutzte Becken mit kochendem Wasser spülen (einmal wöchentlich)!
  • Mindestens einmal wöchentlich mithilfe einer Pinzette Haare aus den Abflüssen ziehen!
  • Fettige Abfälle und Speisereste gehören in die Biotonne!

Kosten berücksichtigen: Hilfe durch den Fachmann kann teuer werden

Wer nicht ausreichend vorbeugt oder den Abfluss eben nicht regelmäßig reinigt, läuft Gefahr, einen Fachmann zurate ziehen zu müssen. Das kann viel Geld kosten, denn meist fallen hier für eine Abflussreinigung zwischen 150 und 250 Euro an. Dennoch sollte die Ausgabe nicht gescheut werden, denn kommt es dank der Verstopfung zu einem Rohrbruch, wird dieser erst richtig teuer.
Für Mieter gilt: Eine Verstopfung durch Müll oder Essensreste wird als „unsachgemäßer Gebrauch“ des Mietgegenstands bezeichnet, der Vermieter kann die Rückerstattung der Kosten für die Abflussreinigung verlangen. Meist sind derartige Fragen schon im Mietvertrag geklärt, wo steht, dass der Mieter für Kleinreparaturen selbst aufkommen muss. Kalkablagerungen hingegen sind als Ursache nicht Schuld des Mieters, für eine dadurch verursachte Verstopfung muss der Vermieter zahlen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
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