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Mülltrennung – Was gehört in welche Tonne?

Jeder Bürger macht Müll. Damit dieser aber nicht überhandnimmt und wertvolle Ressourcen geschont werden, muss der Müll getrennt werden. Aber in welche Tonne gehört eigentlich welcher Müll?

Auch der finanzielle Aspekt der Mülltrennung ist nicht zu vergessen.

Auch der finanzielle Aspekt der Mülltrennung ist nicht zu vergessen.
(Bild: kelifamily / clipdealer.de)

Recycling ist nur durch Mülltrennung möglich

Fast 80 Kilogramm reiner Verpackungsmüll werden pro Jahr in Deutschland gezählt. Über 630 kg Müll macht ein Deutscher insgesamt und liegt damit weit über dem Durchschnitt in der EU. Kein Wunder, dass das Thema Mülltrennung so wichtig ist, denn daran knüpft das Recycling an. Nicht sortierter Müll ist problematisch und stört den Recycling-Kreislauf erheblich. Was nicht sortiert ist, gilt als Restmüll und wird einfach verbrannt. Damit gehen wichtige Ressourcen verloren und sind nicht mehr wiederzuverwerten. Daher: Ohne Mülltrennung kein Recycling!

Die Notwendigkeit des Müllsortierens

Viele Menschen sehen zum einen den Umweltaspekt als Grund für die Mülltrennung. Es sollen nicht immer neue Ressourcen verbraucht, sondern die vorhandenen besser genutzt werden. Andere wiederum sehen einen finanziellen Aspekt in der Mülltrennung und auch sie haben nicht Unrecht. Der Grund: Die Restmüllbehälter müssen bei jeder Leerung bezahlt werden. Die Müllabfuhr kostet also Geld, was bei der Abholung der gelben oder der blauen Tonne nicht der Fall ist. Ihre Leerung ist mit dem üblichen Grundpreis, der an den Abfallverband gezahlt wird, abgegolten. Für Mieter wichtig: Je mehr Müll produziert wird, desto mehr Mülltonnen müssen bereitgestellt werden. Die Kosten dafür trägt nicht etwa der Vermieter, sondern er legt diese auf die Mieter um.

Müll muss so wenig verschmutzt wie möglich sein, nur dann ist das Recycling auch effizient möglich. Somit beginnt das Recycling schon im Haushalt, in dem der Müll sortiert wird. Natürlich finden sich auch in den Abfallverwertungsanlagen Sortieranlagen, doch sie können nicht so gut und sauber trennen wie der Mensch. Einzelne Fehlwürfe sind für sie nicht problematisch, diese werden einfach aussortiert. Doch große Verunreinigungen werden zum Problem. Schon zu Hause muss daher nach Verpackungen und Restmüll getrennt werden, damit nicht etwa schmutzige Babywindeln bei den Kunststoffverpackungen landen. Somit trägt jeder direkt zu einem guten und effizienten Recycling bei.

 

Ebenso wichtig wie das richtige Sortieren ist es, Müll so gut wie möglich zu vermeiden.

Ebenso wichtig wie das richtige Sortieren ist es, Müll so gut wie möglich zu vermeiden.
(Bild: belchonock / clipdealer.de)

Für jeden Topf gibt’s einen Deckel (oder eine Tonne)

Um die Sortierarbeit der Menschen zu erleichtern, stellen die Abfallverbände verschiedene Tonnen bereit. Diese tragen die bekannten Farben und sind somit leicht zu unterscheiden. Für jede Tonne gibt es feste Vorgaben, was hier eingeworfen werden darf. Wie bereits erwähnt, hat es damit jeder selbst in der Hand, bereits zu Hause den Grundstein für das richtige Sortieren zu legen. Die folgenden Entsorgungsmöglichkeiten werden bereitgestellt:

  • Gelbe Tonne
    Eingeworfen werden alle Leichtverpackungen. Dazu zählen Verpackungen aus Weißblech und Aluminium ebenso wie aus Kunststoff. Auch Getränkekartons, die als sogenannte Verbundmaterialien entsorgt werden, gehören in die gelbe Tonne oder in den gelben Sack. Regional gibt es besondere Regelungen und teilweise dürfen auch Plastikgegenstände in die gelbe Tonne geworfen werden.
  • Schwarze Tonne
    Die schwarze Tonne ist manchmal auch grau und sie ist für den Restmüll vorgesehen. Asche, Knochen, Papiertaschentücher und Babywindeln werden hier entsorgt.
  • Blaue Tonne
    Die blaue Tonne ist die Papiertonne und nimmt sämtlichen Papiermüll auf. Dazu gehören Zeitungen und Werbezeitschriften, Pappe und Karton. Beschichtete Papiere gehören in die gelbe Tonne. Kartons sollten zerlegt werden, damit sie platzsparend in der blauen Tonne entsorgt werden können.
  • Biotonne
    Die Biotonne ist für die Entsorgung organischer Abfälle vorgesehen. Diese gehören nicht in den Restmüll und haben demzufolge in der schwarzen Tonne nichts zu suchen. Wird Biomüll richtig entsorgt, wird daraus wertvoller Dünger.
  • Glascontainer
    Die einzelnen Haushalte bekommen keine separaten Glascontainer gestellt. Diese finden sich beispielsweise vor Supermärkten oder in kleinen Dörfern auch zentral im Ort. Wichtig ist, dass das Glas hier sortenrein entsorgt wird. Es wird nach Farben getrennt eingeworfen. Tipp: Blaues Glas wird in die Tonne für Grünglas gegeben. Trinkgläser hingegen gehören nicht in den Container für Weißglas, sondern müssen in den Restmüll gegeben werden. Das gilt zudem für Gegenstände aus Porzellan und Keramik.

Im Internet finden sich ebenso wie bei den Abfallverbänden Übersichten zur richtigen Mülltrennung, sodass hier bei Zweifeln und Fragen direkt nachgeschaut werden kann. Wichtig ist, dass die Menschen auch nicht aus Bequemlichkeit Dinge in die falsche Tonne entsorgen!
Ebenso wichtig wie das richtige Sortieren ist es, Müll so gut wie möglich zu vermeiden. Lieber auf Mehrweg- statt auf Einwegverpackungen setzen, Obst nicht in kleinen Tüten kaufen und überhaupt auf alles verzichten, was separat in Folie eingeschweißt ist. Wer muss schon eine Banane haben, die einzeln in Folie eingeschweißt ist, wie es erst vor Kurzem in der Werbung einer Supermarktkette ersichtlich war?

Wer seinen Müll nicht richtig trennt, bekommt Ärger

Mal schnell die Taschentücher in der gelben Tonne entsorgt? Die Babywindeln in die Papiertonne geworfen? Wer seinen Müll nicht richtig trennt und dabei erwischt wird, muss mit Ärger rechnen. Stichprobenartig prüfen die Mitarbeiter des Entsorgungsdienstes die Inhalte der Mülltonnen, daher lässt sich eine falsche Sortierung auch direkt einem Verursacher zuordnen. Die Mitarbeiter sind dann berechtigt, die betreffenden Tonnen nicht zu leeren. Sie bleiben gefüllt stehen und bekommen einen entsprechenden Aufkleber. Der Eigentümer der Tonnen wird damit zum Nachsortieren aufgefordert. Wenn das zuständige Ordnungsamt einen entsprechenden Verstoß feststellt, ist es sogar möglich, dass ein Bußgeld verhängt wird. Wie hoch dieses ausfällt, ist im Einzelfall verschieden und richtet sich danach, wie schwer der Verstoß eingeordnet wurde.

Die Folgen nicht richtig getrennten Mülls können auch die folgenden sein:

  • Höhere Kosten bei der Sortierung
    Der Müll muss manuell getrennt werden, was höhere Kosten verursacht. Diese Kosten werden von den Produktherstellern getragen, welche ihre Mehrbelastungen in der Folge wieder auf den Verbraucher umlegen.
  • Höhere Umweltbelastung
    Die Menge an recycelbaren Materialien steigt, je besser der Müll sortiert wurde. Damit können kosten- und ressourcenschonend neue Produkte hergestellt werden. Dies schont die Umwelt.
  • Höhere CO2-Belastung
    Laut Öko-Institut in Freiburg lassen sich durch die Verwertung recycelter Materialien pro Jahr mehrere Millionen CO2 sparen. Das ist aber nur möglich, wenn die Menschen ihren Müll trennen und damit das Recycling überhaupt ermöglichen.
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
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