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Home-Staging soll Hauskäufer locken

Wer seine Immobilie verkaufen will, der spekuliert auf einen attraktiven Kaufpreis. Aus den USA schwappt eine Marketing-Strategie über den Teich, die Kunden locken soll. „Home-Staging“ lautet das Zauberwort, das allerdings auch Kritiker auf den Plan ruft.

Hausverkauf

Home-Staging regt den Kaufreiz an und veführt zum Erwerb einer Immobilie (Foto: Feverpitch / Clipdealer.de)

Die Gründe, warum die eigene Immobilie einen Käufer finden muss, sind zumeist vielfältig. Immer gleich bleibt jedoch der Wunsch, einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen. Schließlich wurde die Immobilie über viele Jahre liebevoll gepflegt und aus- oder umgebaut. Das soll sich natürlich in Euro und Cent niederschlagen.

Home-Staging setzt Immobilien in Szene

Damit Kunden Appetit auf die angebotene Immobilie bekommen, kann mittels Home-Staging das Haus perfekt in Szene gesetzt werden. Au den Vereinigten Staaten kommt das diesbezüglich erfolgreiche Marketing-Instrument, das nunmehr auch in Europa großen Anklang findet. Dabei wird die Immobilie durch eine Vielzahl an Kleinigkeiten in einen Zustand verbracht, der attraktiver kaum sein könnte. Die Mittel hierzu sind vielfältig und reichen vom frischen Anstrich, über hübsche Blumendekorationen bis hin neuen Vorhängen und neuen Teppichen. Treffen die potenziellen Interessenten dann ein, wird noch tiefer in die Trick-Kiste gegriffen. Duft von frisch gebrühtem Kaffee zieht aromatisch und anregend durch das gesamte Haus zieht und das adrette Outfit der Wohnräume fördert die Kauflust des Interessenten deutlich.

Home-Staging gegen das Schattendasein

Das so genannte Home-Staging findet besonders dann Anwendung, wenn aus Standfort-, Lage-, oder Ausstattungsgründen der Kauf deutlich erschwert ist. Stager-Experten raten in solchen Fällen gerne zum perfekten Herrichten der Immobilie, um die Kauflust zu steigern. Wirken Räume hell, aufgeräumt und anziehend, gewinnt die Immobilie schnell das Interesse möglicher Käufer. Gründliches Ausmisten vor den Besichtigungsterminen ist daher ebenso sinnvoll, wie eine Neuordnung der Innenausstattung. Überflüssiges wird rigoros aussortiert und in die Jahre gekommen Teile durch neue Highlights ersetzt. Der Kunde muss sich buchstäblich bildlich vorstellen können, später hier leben zu wollen.

Home-Staging – Aufpoliert und attraktiv

Home-Staging lässt sich nicht nur bei Häusern praktizieren, die eingerichtet sind. Auch leerstehende Immobilien könne verkaufsfördernd hergerichtet werden. So lässt sich ein verwaistes Haus mit gemieteten Möbeln aufpolieren und vermittelt so den Eindruck behaglicher Wohnkultur. Handelt es sich um geerbte Häuser, deren altmodische Einrichtung Käufer eher abschreckt denn zum Kauf anregt, ist ein Austausch der Möbel besonders wichtig, Schwieriger wird es bei völlig altmodischen Badezimmerkacheln oder Fliesen, die sich nicht schnell austauschen lassen. Hier können Dekorationen und ein frischer Farbanstrich wahre Wunder bewirken. Üppig drapierte Handtücher in strahlendem Weiß dämpfen zudem geschickt ein allzu aus der Mode gekommenes Interieur.

Home-Staging ruft Kritiker auf den Plan

Home-Staging ruft allerdings auch Kritiker auf den Plan. So befürchtet Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB), dass sich Käufer möglicherweise blenden lassen. Sie empfiehlt daher, ein Gutachten anfertigen zu lassen. „Dann kann man einen realistischen Preis für die Immobilie von einem Bausachverständigen ermitteln lassen“, erläutert die Expertin. Den Kaufpreis, den der Käufer dann zu zahlen bereit ist, kann er dem Verkäufer mitteilen. „So hat der auch nicht das Gefühl, feilschen zu müssen“, ergänzt Reinhold-Postina. Darüber hinaus könne ein solches Gutachten auch gleich den erforderlichen Sanierungsbedarf feststellen und Mängel aufdecken.

Verband verfügt über Ehrenkodex

„Falls der Verkäufer dem Käufer die Mängel verschweigt, kann es dazu kommen, dass der gesamte Verkauf rückgängig gemacht wird“, warnt die Expertin. Auf solche Bedenken hat die Deutsche Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) bereits reagiert. Mit einem speziellen Ehrenkodex verpflichten sich die Mitglieder, Baumängel nicht wissentlich zu vertuschen oder zu überdecken. Interessenten, die einen Home-Stager beauftragen wollen, rät der Verband zu einem Dienstleister, der in einem Verband organisiert ist. Wichtig sei es auch, dass der Anbieter über eine Betriebshaftpflichtversicherung verfügt und einen ordentlichen Vertrag mit dem Auftraggeber abschließt.

 

Verweise:

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Ideen, Wohnen, Finanzierung
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