Viele Bauherren denken in Hinblick auf die Wohnsituation im Alter an Barrierefreiheit. Schließlich soll der Lebensabschnitt im Ruhestand gesichert sein. Wird das bisherige Familienhaus zu groß, sollte auch an einen Neubau gedacht werden.

Barrierefreies Bauen steht bei Senioren hoch im Kurs (Fokus: Kzenon / Clipdealer.com)

Ab 60 Plus ändern sich die Wohnansprüche erheblich. Der Nachwuchs hat zumeist das Haus verlassen. Langsam aber sicher nähern sich die Bewohner dem wohlverdienten Ruhestand. Wer dann den Mut besitzt, ganz neu zu bauen, der sollte umsichtig planen und viele Details mit in die Überlegungen zum Bauprojekt berücksichtigen.

Barrierefreies Bauen nach modernsten Standards

Wird ganz neu gebaut, dann gehört vor allem auch der künftige Standort auf den Prüfstand. Wer bisher jenseits der Stadt in herrlich grüner Idylle lebt, der möchte später vielleicht wieder aus der Isolation heraus und die Infrastruktur nahe der Metropolen nutzen. „Die soziale Einbindung als Schutz vor Isolation spielt im Alter eine größere Rolle als der Blick ins Grüne“, erläutert hierzu auch die Architektin Antje Bernier von der Hochschule Wismar.

Barrierefreies Bauen sorgt vor

Dabei spielt die Möglichkeit, den Nahverkehr zu nutzen, eine erhebliche Rolle und auch Einkaufzentren lassen sich so schnell und günstig erreichen. Ebenso wichtig ist es, dass ältere Bewohner kulturelle Angebote in Anspruch nehmen können, ohne gleich viel Kilometer Wegstrecke zurücklegen zu müssen. Faktoren wie etwa breite Gehwege, vorhandene Ampelanlagen und geeignete Radwege für Senioren spielen bei der Standortbestimmung für die neue Immobilie eine zusätzliche Rolle.

Finanzierung Barrierefreies Bauen

„Die Grundsätze des barrierefreien Bauens sind von vornherein wichtig, um eine lange Nutzung der Wohnung oder des Hauses allein und ohne fremde Hilfe zu ermöglichen“, erläutert Expertin Bernier. Sie zählen zu den wichtigsten Grundlagen für das künftige Wohnen im Alter. Schwellenfreie Zugänge auf allen Ebenen sind dabei unverzichtbar, wenn das Treppensteigen später immer schwerer fällt. Zusätzlich sollte es genügend freie Bewegungsflächen und besonders breite Türöffnungen. Auch tiefliegende Fensterbrüstungen sind ein Garant für ein leichteres Leben im Alter.

Barrierefreies Bauen betrifft auch Gestaltung

Kontrastgebende Einrichtungen und Gestaltungen im Inneberich helfen zusätzlich, das Leben in den eigenen vier Wänden so komfortabel wie nur möglich zu gestalten. „Die wenigsten Menschen landen im Alter im Rollstuhl, aber die meisten sind sehbehindert“, weiß auch Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Insofern spielt eine perfekte Beleuchtung eine weitere, gewichtige Rolle. Sonnenlicht sollte gedämmt werden, die Beleuchtung hingegen ausreichend hell und klar kontrastiert sein.

Barrierefreies Bauen hat seinen Preis

Das Häuschen für das Alter sollte natürlich auch bequem finanzierbar sein und für ältere Bauherren nicht zur übermäßigen Belastung werden. Lässt sich das barrierefreie Haus nur mit Ach und Krach bezahlen, so sind die Probleme vorprogrammiert. „Nicht einfach nur hoffen, dass es geht, sondern sich rechtzeitig darum kümmern“, rät daher auch Expertin Reinhold-Postina. Berücksichtigt werden sollten bereits frühzeitig die später anfallenden Raten, die kontinuierlich und zuverlässig abgetragen werden, müssen. „Beim Eintritt ins Rentenalter sollte man genug angespart haben, damit das eigene Haus kein Klotz am Bein wird“, rät die Expertin. Schließlich hat kein älterer Hausbesitzer etwas davon, wenn die Immobilie erst im Alter von 80 Jahren schuldenfrei ist.

 
Barrierefrei Bauen:

Verweise:

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