Nachdem die Strompreise bereits im letzten Jahr für rund zehn Millionen Verbraucher um durchschnittlich 41 Euro angestiegen waren, müssen deutsche Haushalte auch 2013 erneut Preiserhöhungen in Kauf nehmen.
Entscheidender Faktor ist dabei die Ökostrom-Umlage, die gegenüber 2012 von 3,6 Cent um knapp die Hälfte auf rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde angehoben worden ist. Das führt zu einer bisher beispiellosen Fördersumme von 20 Milliarden Euro für erneuerbare Energien – für den durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 KWh ergeben sich daraus gleichsam zusätzliche Kosten von etwa fünfzig Euro.
Haushalte senken ihren Verbrauch
Diese im Trend bereits seit Längerem vernehmbare Aussicht veranlasst viele Deutsche zu Sparmaßnahmen beim eigenen Stromverbrauch. Anfang des Jahres veröffentlichte die Prüforganisation DEKRA dazu eine Umfrage, aus der etwa hervorgeht, dass beinahe jeder zweite Befragte zu wärmerer Kleidung greift, um seine Wohnung nicht auf allzu hohe Temperaturen heizen zu müssen. Mehr als vier Fünftel der Befragten bemühen sich außerdem, ihren alltäglichen Stromverbrauch möglichst gering zu halten, sei es beim Waschen, Kochen oder bei der Beleuchtung.
Am häufigsten wird dabei die Preispolitik der Energiekonzerne für die hohen Strompreise verantwortlich gemacht. Drei Viertel der Befragten halten die Energiewende für richtig – knapp zwei Drittel identifizieren sie jedoch gleichzeitig als Kostentreiber.
Zukunft der Energiekosten
Um die Strompreise wieder zu stabilisieren, will die Bundesregierung bis zum Sommer eine Preisbremse durchsetzen, deren Grundlage Mitte Februar nach einigem Streit von Wirtschaftsminister Rösler und Umweltminister Altmaier vorgestellt worden war. Sie sieht eine Korrektur der bisher unausgewogenen Verhältnisse vor; so wäre die Ökostrom-Umlage für den Verbraucher etwa deutlich niedriger, würden im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen keine gesonderten Vergünstigungen zugestanden. Im Rahmen der Strompreisbremse würden somit künftig weniger Firmen einen Rabatt erhalten, außerdem soll die EEG-Umlage bis Ende 2014 auf ihrem derzeitigen Niveau eingefroren werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums soll sie dann um nicht mehr als 2,5 Prozent pro Jahr ansteigen.
Weitere Maßnahmen, beispielhaft ein etwaiger Solidarbeitrag der Anbieter von Ökostrom oder der Eingriff in bereits geschlossene und gültige Verträge zwecks Absenkung von Vergütungen für Bestandsanlagen, sind jedoch stark umstritten, sodass eine rasche Umsetzung der Preisbremse nicht gesichert ist.
Strom sparen durch Preisvergleich
Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Energieversorger in Deutschland im Zuge der Liberalisierung des Marktes stark angestiegen ist und mittlerweile bei über 900 liegt, denken viele Verbraucher über einen Wechsel ihres Strom- oder Gasanbieters nach – so versprechen sich davon 42 Prozent der Teilnehmer der DEKRA-Umfrage günstigere Konditionen. Die Kündigungsfrist für Versorgungsverträge liegt seit einer Verordnung aus dem letzten Jahr bei nur noch zwei Wochen – ein Wechsel ist somit in der Regel unkompliziert und vergleichsweise kurzfristig durchführbar.
Im Internet gibt es dazu Portale wie strompreisvergleich-24.de, die den Vergleich zahlreicher Stromanbieter und auf Wunsch auch die Beantragung eines Tarifwechsels erlauben.
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