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Baumängel sind ein Fall für Experten

Baumängel sind keine Seltenheit. Sie können Bauherren die Freude an der Immobilie gründlich verderben. Umso wichtiger ist es, Defizite frühzeitig zu erkennen und die Beseitigung der Mängel noch vor Ende der Gewährleistungsfrist einzufordern.

Baumangel

Mit Expertenbegleitung gehen Bauherren auf Nummer Sicher (Foto: Rebmann / Clipdealer.com)

Baumängel zählen zu den weniger angenehmen Erfahrungen, die Verlauf eines Bauprojekts gemacht werden. Der Verband Privater Bauherren (VPB) hat im Rahmen einer Umfrage errechnet, dass es Bauherren im Schnitt rund 25.000 Euro kosten kann, die aufgetretenen Probleme am Bau zu beseitigen. Besser dran sind Bauherren, die sich von Anbeginn an einen unabhängigen Sachverständigen an die Seite holen.

Baumängel in Folge mangelhafter Kontrolle

Tatsächlich beruhen die meisten Baumängel auf einer mangelhaften Kontrolle am Bau sowie durch eine äußerst lässige Vorgehensweise der beauftragten Bauunternehmen. Nach den Erfahrungen und Beobachtungen des VPB vertrauen viele Bauherren den Bauleitern, die es schon richten werden. Doch diese sind den Bauunternehmen verpflichtet und nicht etwa dem Bauherren. Das Interesse daran, sich mit ausreichenden Kontrollen am Bau zu befassen, ist bei den Bauleitern aus diesem Grund auch eher gering.

Viele Baumängel und insbesondere kleinere Defizite bleiben daher unentdeckt. Sie geraten häufig erst dann ins Blickfeld der Bauherren, wenn es für eine Schadensregulierung durch das Bauunternehmen längst zu spät ist. Dann ist zumeist die Gewährleistungsfrist bereits abgelaufen und mögliche Baumängel müssen auf eigene Kosten beseitigt werden. Bauherren sind gut beraten, sich gleich von Beginn an durch einen unabhängigen Sachverständigen begleiten zu lassen. Die geschulten Experten erkennen Baumängel rasch und leiten alles Erforderliche zur Regulierung ein.

Baumängel im Bereich Abdichtungen

Doch welche Baumängel kommen am häufigsten vor und an welchen Stellen lässt sich von Unachtsamkeit, Lässigkeit und gar Baupfusch reden? Auch diesen Aspekten hat sich die Umfrage des VPB gewidmet und Sachverständige in den Regionalbüros befragt. Dabei kristallisiert sich an vorderster Stelle das Problem mit Abdichtungen heraus. Dipl.-Ing. Carsten Clobes ist Leiter des Regionalbüros Kassel im Verband Privater Bauherren. Der Experte wird praktisch auf jeder Baustelle mit diesem Problem konfrontiert. „Oft merke ich das schon bei der Vertragsprüfung: Der Schlüsselfertiganbieter hat gar kein Baugrundgutachten vorgesehen. Ohne Baugrundgutachten kenne ich aber die Bodenverhältnisse nicht, und die sind entscheidend für die Planung und technische Ausführung des Kellers, also dafür, wie ich den Keller gegen Feuchtigkeit, vielleicht sogar drückenden Grundwasser schütze“, erläutert der Fachmann.

Bauwerksabdichtungen gemäß DIN 18195

Immer dann, wenn Bodengutachten fehlen, wird vom Bausachverständigen empfohlen, ein solches Gutachten auf eigene Kosten erstellen zu lassen. Bauherren müssen in dem Fall mit etwa 1000 Euro rechnen. Abdichtungsvorschriften für Bauwerke wie etwa Flachdächer, Keller, Flachdach und Balkone werden gemäß DIN 18195 geregelt. „Dabei gilt stets der alte Grundsatz: Abdichtung immer auf Rohbauebene. Das heißt, die heute gebräuchliche kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung, kurz KMB, muss direkt aufs Mauerwerk“, erklärt Experte Clobes.

„Werde ich zu spät an eine Baustelle gerufen, finde ich oft die Perimeterdämmung auf den Steinen und die Beschichtung außen drauf. Das ist technisch völlig verkehrt und muss natürlich korrigiert werden.“ Doch nicht nur solche Probleme werden von den Experten beobachtet. „Technisch korrekt wird die Bodenplatte mit einer Schweißbahn abgedeckt. Darauf kommen dann die Installation und schließlich der schwimmende Estrich. Auf vielen Baustellen liegt die Schweißbahn monatelang offen. Jeder läuft drüber, lässt Nägel und Schrauben fallen, sie sich festtreten. So entstehen Risse und Löcher. Die werden aber oft nicht entdeckt, weil niemand mehr zum Schluss die Folie säubert und prüft. Das muss aber gemacht werden“, beklagt der Experte vom VPB.

Baumängel bei Terrassentüren & Co.

Wie Terrassen- oder Bodentüren abgedichtet werden müssen, wir ebenfalls von der DIN geregelt. „Wird dieses Detail falsch ausgeführt, die Abdichtung nicht hoch genug gezogen, dann sickert gerade im Winter schnell Tauwasser unter der Tür hindurch in den Wohnbereich. Solche Schäden werden nur bei laufender Baukontrolle rechtzeitig erkannt“ erläutert der Experte. Darüber hinaus sei die Luftdichtigkeit insbesondere an Neubauten ein großes Problem. Ein Blower-Door-Test mit Thermografie, der zum Abschluss dieser Baumaßnahmen durchgeführt werden sollte, schafft Klarheit. Darüber hinaus beklagen die Experten des VPB, dass es hinsichtlich der Wärmedämm-Verbundsysteme häufig Kompetenzprobleme gibt. Nicht all Firmen seien in der Lage, damit fachgerecht umzugehen, lautet die Kritik der VPB-Berater. Auch der Umgang mit Dampfbremsen sei häufig defizitär. Hier werde der Einbau nicht korrekt vorgenommen und Dampfbremsen lediglich mit einfachem Klebe-Band stabilisiert.

Sachverstädnige begutachten Baumängel

Die Liste der Mängel lässt sich beliebig fortsetzen. Die Defizite können jedoch nur dann auffallen, wenn das Bauprojekt kontinuierlich kontrolliert wird. Die Kontrolle sollte ausschließlich von einem Experten durchgeführt werden, der ein Interesse daran hat, dass die Mängel fristgerecht beseitigt werden. Unabhängige Sachverständige sind daher stets die richtige Adresse, wenn es darum geht, Baumängeln professionell entgegenzutreten. Mit einem solchen Experten an der Seite gehen Bauherren auf Nummer Sicher und die Chancen sind groß, dass das Traumhaus am Ende nicht zum Albtraum wird.

 
Bau und Kauf eines Hauses mit Expertenbegleitung:

Verweise:
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