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Wie Sie Kellerfenster richtig sichern

Kellerfenster sind Schwachstellen am Haus: Sie sind ein beliebtes Ziel, wenn Diebe sich Zutritt zu einem Gebäude verschaffen wollen. Jedes Jahr aufs Neue liest und hört man gerade vermehrt zur Urlaubszeit, dass die Langfinger durch die leicht erreichbaren Fenster in Wohnungen eindringen konnten. Wenn Ihre Kellerfenster noch nicht ausreichend geschützt sind, lesen Sie hier, wie Sie diese auch noch nachträglich richtig sichern.

Laut Statistiken sind 80 Prozent der erfolgreichen Einbrüche über Kellerfenster erfolgt. (Fotoquelle: moondog / clipdealer.de)

Laut Statistiken sind 80 Prozent der erfolgreichen Einbrüche über Kellerfenster erfolgt. (Fotoquelle: moondog / clipdealer.de)

Warum sind Kellerfenster ein beliebtes Einbruchziel?

Laut Statistiken sind 80 Prozent der erfolgreichen Einbrüche über Kellerfenster erfolgt. Warum das so ist, ist schnell erklärt. Zum einen sind die Kellerfenster sehr oft gekippt, da aus den Kellerräumen Feuchtigkeit und schlechte Luft entweichen soll. So haben, wenn die Fenster nicht ausreichend geschützt sind, die Verbrecher leichtes Spiel, wenn sie diese aufhebeln. Zum anderen bieten die ebenerdigen Fenster eine leichte Einstiegsmöglichkeit, für die keine Steighilfe und damit kein unnötiger „Ballast“ notwendig ist. Sind die Kellerfenster zudem von der Straße aus nur schwer einsehbar, durch Hecken und Bäume verdeckt, können die Einbrecher selbst am Tag unbemerkt einsteigen. Die Konstruktion eines normalen, nicht speziell gesicherten Fensters erlaubt es ihnen, nahezu lautlos zu arbeiten. Ein Einschlagen der Scheibe ist nicht notwendig, stattdessen hebeln sie die Fenster einfach aus dem Rahmen. Der Spritzguss bricht und die Sicherungen der Fensterbänder sind mit wenigen Millimetern Stärke zu schwach, um dagegen Widerstand zu leisten. Geübte Täter schaffen das bei einem Fenster, das nur mit einem einfachen Hebel geschlossen wird, innerhalb von 30 Sekunden. Lichtschächte und ebenso massive Stahllochblenden halten die Einbrecher übrigens auch nicht auf. Die Gitter sind in den meisten Fällen nicht fest genug verankert und können mit etwas Muskelkraft schnell aufgestemmt werden. Ist dann das Fenster im Lichtschacht auch noch offen – weil man dachte, es wäre ausreichend sicher – lädt man die Einbrecher quasi ins eigene Haus ein.

Welche Sicherungsmaßnahmen gibt es?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Kellerfenster zu sichern:

Sicherungsmaßnahmen um das FensterSicherungsmaßnahmen am und im FensterWeitere
Sicherungsmaßnahmen
Gitterstangen und SicherheitsgitterFensterschloss oder abschließbare GriffeFenster immer beim Verlassen schließen
EinzelstrebenPanzerriegelPflanzen und Gegenstände beseitigen, die den Blick von der Straße auf die Kellerfenster verhindern
Gitter- und RollrostsicherungenGesicherte StahllochblendenLampen mit Bewegungsmelder anbringen
Stahlarmierte LichtschachtabdeckungenFenstersensoren aus der Smart-Home-TechnikAlarmanlagen
Rollladensicherung

Kellerfenster in Lichtschächten schützen Sie durch folgende Maßnahmen:

  • Sicherungen an den Gitterrosten, die mit dem Mauerwerk fest verbunden sind
  • Rollrostsicherungen – bewegliche Rundstäbe aus Metall, die durchdrehen, sobald man sie zersägen will und dadurch den Einbruch sehr stark erschweren
  • Abhebesicherungen für Gitterroste, z.B. Flacheisen, die tief im Lichtschacht oder bei Kunststofflichtschächten im Mauerwerk verankert werden
  • Angeschweißte Gitterroste, die allerdings den Nachteil haben, dass Sie die Lichtschächte dann nicht mehr reinigen können
  • Angeschweißte Gitterroste, die allerdings den Nachteil haben, dass Sie die Lichtschächte dann nicht mehr reinigen können
  • Stahlarmierte Glasbetonsteine, die den Lichtschacht abdecken
Vor das Fenster montierte Gitterstangen. (Fotoquelle: novi / clipdealer.de)

Vor das Fenster montierte Gitterstangen. (Fotoquelle: novi / clipdealer.de)

Kellerfenster über Erdniveau schützen Sie am besten durch:

  • Gitterstangen, die außen vor das Fenster montiert werden
  • Einzelstreben, die von außen vor das Fenster montiert werden und als Stahlkonstruktion stabil sowie äußerst einbruchshemmend sind
  • Einzelstreben mit Durchsägesicherung; sie sind zusätzlich mit einer Rollstange versehen, die beim Ansägen durchdreht
  • Sicherheitsgitter mit Widerstandsklassen von RC 1 bis RC 3 für den privaten Bereich
  • Fensterschloss, das innen auf der Öffnungsseite montiert wird und das Kellerfenster mit einem Stahlbolzen sichert
  • abschließbare Griffe, die verhindern, dass die Einbrecher über die Glasdichtung den Griff von innen öffnen; ebenso ist auf diese Weise der sogenannte Glasdurchgriff nicht möglich, bei dem die Täter ein Stück der Scheibe zerbrechen und dann den Griff von innen per Hand öffnen
  • Panzerriegel, welche die gesamte Fensterbreite auf der Innenseite überspannen und so gleichzeitig Scharnier und Griff sichern; wird unterhalb des Fensterbeschlags montiert
  • Rollladensicherung, die verhindert, dass der geschlossene Rollo nach oben geschoben werden kann

Kellerfenster mit Stahllochblenden sollten Sie ebenfalls zusätzlich sichern mit

  • Vorhängeschlössern, welche die Blendenseiten verbindet
  • Stabile Verschraubung mit dem Rahmen
  • Zusätzliches Gitter an der Innenseite
  • Panzerriegel

Prüfen Sie außerdem, dass die Stahllochblenden selbst fest im Mauerwerk verankert sind. Nach etlichen Jahren ist das oft nicht mehr der Fall und die Blenden können einfach aus der Mauer gebrochen werden.

Welcher Einbruchschutz für Ihre Kellerfenster am sinnvollsten ist, hängt von den baulichen Gegebenheiten, der Lage und dem Zustand der Fenster ab. Aber auch von Ihrem Budget oder eigenen Präferenzen. Je nach Situation kann auch mehr als eine Sicherungsmaßnahme sinnvoll sein. Wenn Sie gerade neu bauen oder Ihre Fenster ohnehin austauschen wollten, schauen Sie sich doch gleich nach einbruchsicheren Modellen oder nach einbruchsicheren Rollläden um. Bezüglich geeigneter Sicherungsmaßnahmen sowie notwendiger Widerstandsklassen für Ihren Bereich lassen Sie sich am besten von einem Fachmann beraten. Polizeilich zertifizierte Handwerker helfen hier gerne und können gleich den Einbau übernehmen.

Einbruchschutz durch spezielle Fenster

Kommen keine der Sicherungsmaßnahmen um und an den Kellerfenstern in Frage, können die Fenster selbst Einbruchschutz bieten. Sogenannte Sicherheitsfenster sind mit stabilen Bändern und Beschlägen ausgestattet. So wird das Aufhebeln erschwert oder sogar oft gänzlich verhindert. Ein weiterer Vorteil: Dauert der Einbruch zu lange, lassen die Täter in den meisten Fällen auch davon ab, da die Gefahr, entdeckt zu werden, mit jeder Sekunde steigt. Sie probieren es dann nicht mehr an anderer Stelle ins Haus zu gelangen und geben auf. Wenn Sie sich für einbruchhemmende Kellerfenster entscheiden möchten, achten Sie auf die Europäische Norm 1627. Diese gibt vor, dass pilzförmige Zapfen in eine gehärtete, umlaufende Verriegelung greifen. Für zusätzlichen Einbruchschutz kann dann noch ein Schloss sorgen.

Zusätzlicher Schutz mit moderner Technik

Abschreckung heißt das Zauberwort, wenn Sie nicht nur den Einbruch, sondern schon den Versuch verhindern möchten. Gitter an den Kellerfenstern schrecken bereits ab. Sind diese mit Rollstäben versehen, erschweren sie zudem das Durchsägen. Das wissen auch die Einbrecher und probieren es daher oft gar nicht. Neben den mechanischen Sicherheitsmaßnahmen rund um das Fenster kann zudem moderne Technik beim Einbruchschutz unterstützen. Auch hier sollten Sie auf Abschreckung setzen. Lampen mit Bewegungsmeldern, die Sie gezielt um Schwachstellen am Haus anbringen, wie Kellerfenster, Balkone oder Terrassentüren, haben bereits eine deutliche Abschreckungswirkung. Sobald das Licht angeht, sind die Einbrecher in der Nacht sichtbar und Passanten bzw. die Bewohner werden aufmerksam. Ebenfalls abschreckend wirken sichtbare Alarmanlagen sowie Überwachungskameras, sowohl echte als auch Attrappen.

Weiteren Schutz für Ihre Kellerfenster bietet zudem die moderne Smart-Home-Technik. Diese erleichtert Ihnen nicht nur die Steuerung und Überwachung von Heizung, Strom sowie elektronischen Geräten. Sie dient Ihnen auch als Einbruchswarnung, indem sie Alarm schlägt, wenn Fenster in Ihrem Haus geöffnet werden. Möglich ist dies über Fenstersensoren, die registrieren, ob ein Fenster offen oder geschlossen ist. Jederzeit prüfen können Sie das über eine App auf Ihrem Smartphone. Es gibt darüber hinaus Sensor-Technik, die mit Rauchmeldern kombiniert werden kann. Der Rauchmelder-Alarm wird dann auch ausgelöst, wenn das Fenster geöffnet wird. Er übernimmt so die Funktion einer Alarmanlage und kann genau wie diese eine Abschreckungswirkung haben, wenn er angeht. Den Einbruch haben Sie dadurch natürlich verhindert, vertreiben können Sie die Täter aber so allemal. Darüber hinaus ist es ein beruhigendes Gefühl, immer zu wissen, dass alle Türen und Fenster im Haus verschlossen sind.

Was noch hilft

Neben den verschiedenen Sicherungsmaßnahmen können Sie selbst auch etwas für den Einbruchschutz Ihrer Kellerfenster tun. Achten Sie immer darauf, dass diese genau wie alle anderen Fenster und Türen ge- und verschlossen sind, wenn Sie das Haus verlassen. Mit der Smart-Home-Technik können Sie dies bequem von unterwegs prüfen. Zäunen Sie Ihr Grundstück ein, so setzen Sie eine klare Grenze. Sichtschutz durch Büsche und Bäume wünscht sich zwar jeder – jedoch kann man dann Ihr Grundstück auch nicht einsehen. Insbesondere Schwachstellen wie Kellerfenster sollte man von der Straße aus sehen können. Setzen Sie dann dort noch Lampen mit Bewegungsmelder ein, stehen die Täter quasi auf einer „Bühne“, die Sie nicht möchten und lassen Ihre Kellerfenster in Ruhe.

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