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Klee im Rasen: Tipps zur Unkrautbekämpfung

Klee gilt als Glücksbringer, allerdings nur in seiner seltenen, vierblättrigen Variante. Überwuchert normaler dreiblättriger Klee den Rasen, ist schnelles Handeln nötig, damit das Rasenunkraut nicht die gesamte Fläche bedeckt.

Klee gilt als Glücksbringer, allerdings nur in seiner seltenen, vierblättrigen Variante.

Klee gilt als Glücksbringer, allerdings nur in seiner seltenen, vierblättrigen Variante. (Bild: alexmag/clipdealer.de)

Klee im Rasen: Zeichen Mängel bei der Rasenpflege

Klee ist ein Rasenunkraut, das sich besonders schnell ausbreitet und dann einen dichten Teppich bildet, der die Gräser verdrängt. Besonders Familien mit Kindern sehen Klee sehr kritisch, denn seine Blüten sind beliebte Nektarquellen für Bienen, Hummeln und Wespen. Schwirren diese Insekten dann in der Blütezeit des Klees über die Rasenfläche sind schmerzhafte Stiche vorprogrammiert und Barfußlaufen wird völlig unmöglich.

  1. manuelle Bekämpfung
  2. mechanische Bekämpfung
  3. Abdecken mit Folie
  4. Nutzung von Herbiziden

Klee im Rasen manuell bekämpfen

Hobbygärtner, die einen Naturgarten pflegen, versuchen meist, den Kleebewuchs manuell zu beseitigen. Die Erfolgschancen dieser Methode sind beim weit verbreiteten Weißklee gar nicht so schlecht. Weißklee ist weniger hartnäckig als andere Kleearten. Wenn die Fläche, die der Weißklee erobert hat, noch nicht allzu groß ist, lohnt es sich, zunächst manuell gegen das Rasenunkraut vorzugehen. Ist der Rasen von Hornklee befallen, hat man mit dieser Methode allerdings nur dann eine Chance, wenn man sofort einschreitet, um einzelne Kleepflanzen zu entfernen.

Mit einem Unkrautstecher werden die Kleepflanzen erfasst und mit leicht rüttelnden Bewegungen aus dem Rasen entfernt. Es ist wichtig, bei der Gartenarbeit darauf zu achten, dass die gesamte Pfahlwurzel beseitigt wird. Sind bereits größere Flächen befallen, sollte man diese mit dem Spaten abtragen. Die Lücken im Rasen kann man mit Rollrasen einer einer Nachsaat schließen. Das manuelle Auszupfen des Klees ist wenig erfolgversprechend, weil es auf diese Weise meist nicht gelingt, die gesamte Pfahlwurzel zu erfassen. Es reichen kleinste Wurzelreste, damit der Klee sich erneut ausbreitet.

Ein Hausmittel, das allerdings nur bei vereinzeltem Kleebefall eingesetzt werden sollte, ist heißes Wasser. Das Wasser wird direkt auf das Unkraut gegossen und stirbt daraufhin ab. Nach dem Trocknen der Stelle können die Kleepflanzen dann samt Wurzel ausgeharkt werden. Viele Hobbygärtner setzen auf dieses Hausmittel, es sollte jedoch aufgrund der Verletzungsgefahr sehr vorsichtig genutzt werden.

Mechanische Beseitigung des Klees

Die mechanische Unterstützung mit einem Vertikutierer wird dann notwendig, wenn sich die invasiven Kleepflanzen bereits großflächig ausgebreitet haben. Hobbygärtner sollten das Vertikutieren im April und im September einplanen und dafür einen trockenen Tag wählen. Zunächst wird die Fläche gemäht. Im Anschluss daran bearbeitet man die Grasfläche schachbrettartig mit dem Vertikutierer. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollte die Rasenfläche dann gedüngt und in der Folgezeit regelmäßig gewässert werden, um das Rasenwachstum optimal zu fördern.

Durch das Vertikutieren werden unerwünschte Pflanzen wie Weißklee oder auch Moos aus der Rasenfläche herausgekämmt. Die Schnitttiefe von drei bis fünf Millimeter lässt die Graspflanzen unversehrt und durch das Düngen breiten sich die Gräser dann schnell in den entstandenen Lücken aus. Hat das Vertikutieren dazu geführt, dass in der Rasenfläche kahle Stellen entstanden sind, sollte man durch Nachsäen diese Lücken schließen.

Durch das Vertikutieren werden unerwünschte Pflanzen aus der Rasenfläche herausgekämmt.

Durch das Vertikutieren werden unerwünschte Pflanzen aus dem Rasen entfernt. (Bild: mariok/clipdealer.de)

Klee durch Lichtentzug beseitigen

Wer sich für diese Methode entscheidet, braucht ein wenig Geduld. Allerdings ist dies die am wenigsten körperlich anstrengende Art der Unkrautbekämpfung. Die betroffenen Flächen werden mit einer lichtundurchlässigen Folie abgedeckt, sodass die Fotosynthese verhindert wird. Die Ränder der Unkrautfolie werden mit Kunststoffankern, Steinen oder Sand beschwert.

Nach ungefähr vier bis acht Wochen wird die Folie entfernt und der Klee ist eingegangen. Auch die Rasenpflanzen haben sich zurückgezogen, doch sie erholen sich im Gegensatz zum Klee von der Aktion, wenn sie mit einer Extra-Portion Dünger versorgt werden. Nach dem Entfernen der Folie wird die Fläche gründlich geharkt, verdichtet und gedüngt. Größere Kahlstellen werden außerdem mit einer Nachsaat versorgt.

Einsatz von Unkrautvernichtern

Hat man mit den drei vorgestellten Methoden das Problem nicht beseitigen können, gibt es drei weitere Möglichkeiten, mit dem Kleebewuchs umzugehen:

  1. Klee tolerieren und Rasenfläche zur Wiese werden lassen
  2. Rasen komplett neu anlegen
  3. Unkrautvernichter anwenden

Es gibt spezielle Rasenherbizide, die nur Unkräuter schädigen und keine Wirkung auf die Rasenpflanzen haben. Diese Art der Kleebekämpfung hat nur dann einen Sinn, wenn anschließend die Ursachen der Unkrautverbreitung durch optimale Rasenpflege beseitigt werden.

Die Wirksamkeit der Unkrautvernichter wird dadurch gesteigert, dass zwei Wochen vorher der Rasen gedüngt wird. Je kräftiger das Rasenwachstum ist, desto wirksamer ist die Unkrautbekämpfung. Der Rasen sollte vorher nicht gemäht werden und es muss außerdem sichergestellt werden, dass mindestens acht Stunden, nachdem die Herbizide verteilt wurden, kein Regen fällt. Auch direkte Sonneneinstrahlung ist kontraproduktiv, denn dabei trocknet das Rasenherbizid schnell aus und verliert ebenfalls seine Wirksamkeit.

Optimale Rasenpflege: bester Schutz vor Klee

Unkraut breitet sich immer dann in einer Rasenfläche aus, wenn die Gräser selbst nicht kräftig genug sind. Eine dichte Grasnarbe ist der beste Schutz vor Weißklee und auch vor den anderen Kleearten oder Moos. Gesunde Graspflanzen, die bestens mit Nährstoffen versorgt sind, lassen Unkräutern keine Chance.

Eine optimale Pflege des Rasens umfasst folgende Maßnahmen:

  1. regelmäßiges Düngen
  2. häufiges Mähen
  3. umsichtiges Wässern

Regelmäßiges Düngen

Dünger versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und ermöglicht kräftiges Wachstum. Um zu wissen, welche Nährstoffe die Gräser benötigen, sollte man alle zwei bis drei Jahre mit Hilfe einer Bodenanalyse feststellen, wie hoch der pH-Wert des Bodens ist. Ein solcher pH-Wert-Test ist im Gartenfachhandel erhältlich und kann problemlos vom Hobbygärtner selbst durchgeführt werden.

Je nachdem, welches Ergebnis der Test zeigt, benötigt die Rasenfäche im Frühling Kalk oder Hornmehl als Dünger. Im Herbst ist meist ein stärker kaliumhaltiger Dünger vorteilhaft. Kalken ist nur hilfreich, wenn Weißklee bekämpft werden soll. Da Hornklee jedoch kalkliebend ist, würde ein kalkhaltiger Dünger zum stärkeren Wachstum des Unkrauts führen.

Häufiges Mähen

In der Wachstumsphase sollte die Rasenfläche mindestens einmal wöchentlich gemäht werden. Die Rasenpflanzen dürfen dabei nicht tiefer als fünf bis sieben Zentimeter abgeschnitten werden. Erstens benötigen Rasenpflanzen eine gewisse Blattgröße, um möglichst viel Licht für die Fotosynthese aufzunehmen. Zweitens wird auf diese Weise verhindert, dass das Sonnenlicht die Unkrautsamen erreicht und diese daraufhin keimen.

Umsichtiges Wässern

Auch das regelmäßige Wässern des Rasens mit dem Rasensprenger stärkt das Wachstum. Dabei sollte die Fläche zwei- bis dreimal pro Woche längere Zeit mit dem Rasensprenger gewässert werden. Das ist wesentlich effizienter als tägliches kurzes Gießen. Die Morgenstunden und der frühe Abend eignen sich am besten für das Wässern, denn die Mittagssonne würde die Gräser verbrennen.

Auch das regelmäßige Wässern des Rasens mit dem Rasensprenger stärkt das Wachstum.

Das regelmäßige Wässern des Rasens mit dem Rasensprenger stärkt das Wachstum. (Bild: elenathewise/clipdealer.de)

In welchen Fällen muss der Rasen vollkommen ausgetauscht werden?

Besonders wenn Horn- oder Wiesenklee und nicht Weißklee die Rasenfläche überwuchern, hilft in vielen Fällen nur das komplette Neuanlegen der betroffenen Areale. Die Grassoden mit dem Klee werden entfernt und die Stellen mit neuem Mutterboden aufgefüllt. Jetzt wird entweder Rollrasen verlegt oder die Fläche neu eingesät.

Es sollten ausschließlich hochwertige Aussaat-Mischungen gewählt werden, da diese eine dichte Grasnarbe bilden, die von vornherein eine gewisse Resistenz gegen Unkrautbesiedelung gewährleistet. Günstige Rasenmischungen enthalten Futtergras, das schnell von Unkräutern verdrängt wird.

Blumenrasen als Rasenersatz

Wer Naturgärten liebt und außerdem keine Lust hat, jede Woche die Rasenfläche zu mähen, kann einen Blumenrasen anlegen. Dabei handelt es sich um Aussaat-Mischungen, bei denen kleinwüchsige Blumenarten mit langsam wachsenden Gräsern kombiniert wurden. Dieser Blumenrasen wird nur zwei- bis dreimal pro Saison gemäht.

Ein anderer Rasenersatz ist der sogenannt Microclover, der von dänischen Saatgutzüchtern entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine besonders kleinwüchsige Kleesorte, die wenig Nährstoffe und Wasser benötigt. Da dieser Spezialklee steril ist, entfällt das Problem mit den Blüten. Microclover wird mit Grassamen gemischt und das Ergebnis ist eine Rasenfläche, die auch bei längerer Trockenheit und mit wenig Dünger sattgrün bleibt und außerdem überaus trittfest ist.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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