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Altes Haus renovieren: Tipps für die Planung des Projekts

Wer ein altes Haus renovieren möchte, sollte sich vor dem Start des Projekts genau überlegen, in welcher Reihenfolge die einzelnen Schritte abgearbeitet werden und wie die Finanzierung bewältigt wird.

Vor einer Renovierung sollte man jeden folgenden Schritt planen.

Vor einer Renovierung sollte man jeden folgenden Schritt planen. (Bild: nyul/clipdealer.de)

Altes Haus renovieren: Lohnt sich der Aufwand?

Vor dem Kauf eines alten Hauses sollte man sich unbedingt einen Überblick verschaffen, welche Renovierungsmaßnahmen zwingend erforderlich sind. Da man als Laie den Zustand einer Immobilie kaum beurteilen kann, ist es sinnvoll, einen Experten mit der Begutachtung des Zustandes zu beauftragen. Dabei stehen besonders folgende Bereiche im Mittelpunkt des Interesses:

  • solides Fundament
  • trockene Wände
  • Wassereintritt im Keller
  • Heizungs,- Kanalisations- und Wasseranschlüsse
  • Risse in den Wänden
  • Stabilität von Balkonen
  • Schimmel
  • Dämmung von Fenstern und Wänden (Asbest?)

Die Entscheidung für den Kauf eines alten Hauses sollte nur dann getroffen werden, wenn der Kaufpreis und die Sanierungskosten günstiger sind als ein Neubau. Dabei müssen Käufer alter Häuser auch berücksichtigen, dass beim Eigentümerwechsel eine Pflicht besteht, innerhalb von zwei Jahren die energetische Sanierung durchzuführen. Die Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen hat Priorität vor dem Umbau des Hauses.

Manchmal spielen jedoch noch andere als wirtschaftliche Erwägungen bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Wer eine Immobilie in einem bestimmten Ort kaufen möchte und keine Kaufalternative hat oder dem Charme eines Altbaus erlegen ist, wird das Projekt Sanierung beherzt angehen. Auch das Erben einer Hauses, das sich bereits seit längerer Zeit im Familienbesitz befindet, ist ein Grund, ein Haus zu renovieren.

Wie wird die Renovierung geplant?

Wenn das zur Verfügung stehende Budget nicht ausreicht, um das Haus komplett zu renovieren, stellt sich die Frage nach der Reihenfolge der Maßnahmen. Es hängt ganz entscheidend vom Alter der Immobilie ab, welche Maßnahmen zuerst durchgeführt werden müssen. Wurde das Haus nach 1984 gebaut, kann man davon ausgehen, dass die Außenhülle (Fassade, Dach und Fenster) den energetischen Mindestanforderungen genügt. In diesem Fall wird mit einem Austausch der Heizungsanlage der größte Energiespareffekt erzielt. Der Käufer kann also das Budget für die Erneuerung der Heizung und den Innenausbau verwenden.

Bei älteren Immobilien muss jedoch auch die Dämmung erneuert werden, sodass man mit einer Komplett-Sanierung rechnen muss:

  • Dach neu eindecken
  • Dachstuhl reparieren oder erneuern
  • Dachdämmung anbringen
  • Fassade dämmen
  • Fenster austauschen
  • Heizungsanlage austauschen
  • Erneuerung der Elektrik
  • Erneuerung der Sanitärinstallationen
  • Umbauen des Hauses
  • Erneuerung oder Reparatur der Treppe
  • Erneuerung der Bodenbeläge
  • Tapezieren oder Streichen der Wände
  • Austausch von Innentüren

Sanierung des Daches

Das Dach ist der wichtigste Teil der Gebäudehülle. Ist es undicht, dringt Wasser ins Haus und beschädigt nachhaltig die Bausubstanz. Auch die Ausbreitung von Schimmel hat oft ihre Ursache in einem undichten Dach. Zu den Maßnahmen der Dachsanierung gehört das Eindecken mit neuen Dachziegeln, die Erneuerung des Dachstuhls sowie das Anbringen einer Dämmung.

Dämmung der Fassade

Bevor ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) angebracht wird, muss festgestellt werden, ob Wärmebrücken vorhanden sind, an denen die Wärme entweicht und Kälte eindringt. Diese Schwachstellen befinden sich oft an Ecken, Fensterrahmen, Rollladenkästen, Balkonen oder dem Übergang zum Dach. Mit Thermografie-Aufnahmen wird die Oberflächentemperatur an der Fassade sichtbar gemacht und somit festgestellt, wo sich Wärmebrücken befinden.

Austausch der Fenster

Der Einbau moderner mehrfach-verglaster Fenster trägt erheblich dazu bei, dass Heizenergie gespart werden kann. Werden einfach verglaste Fenster gegen moderne Isolierglasfenster ausgetauscht, können in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus jährlich zwischen 400 und 500 Euro Energiekosten eingespart werden. Die Investition in neue Fenster zahlt sich somit mittelfristig auf jeden Fall aus.

Heizungsanlage austauschen

Der Austausch der Heizungsanlage ist eine der wichtigsten Maßnahmen, wenn man ein altes Haus renovieren möchte und auch bei Häusern, die nach 1984 gebaut wurden, erforderlich. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß und reicht vom Einbau eines neuen Heizkessels mit Brennwerttechnik bis zur Installation einer Heizungsanlage, die mit regenerativen Energiequellen funktioniert. Wärmepumpen- oder Holzpellet-Heizungen minimieren in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage die Heizkosten und sind eine Investition in die Zukunft, die sich auszahlt. Darüber hinaus leistet man damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Erneuerung der Elektrik

Veraltete Elektroleitungen sind ein Sicherheitsrisiko, sodass die Erneuerung der Elektrik ebenfalls häufig anliegt, wenn ein Altbau saniert werden muss. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die neuen Leitungen zu verlegen, ohne dafür die Wände aufzustemmen. Die neuen Elektroleitungen können in Sockelleisten-Installationskanälen verlegt werden.

Erneuerung der Sanitärinstallationen

Wasser ist das wichtigste Lebensmittel und die mindere Qualität des Trinkwassers, das durch veraltete Leitungen fließt, ist ein Gesundheitsrisiko. Schwermetalle aus Bleirohren, Keime und Bakterien verunreinigen das Trinkwasser und sind besonders für Kinder, ältere und geschwächte Menschen eine Gefahr. Legionellen und andere Bakterien vermehren sich rasant, wenn das Wasser im System nicht ausreichend erhitzt wird. Die Erneuerung alter Wasserrohre sollte deshalb auch dann in den Sanierungsplan aufgenommen werden, wenn diese noch nicht undicht sind.

Außerdem steht meist das Renovieren des Badezimmers auf der Liste der Sanierungsmaßnahmen. Neue Fliesen und Sanitärobjekte machen aus einer tristen Nasszelle im Altbau eine Wellness-Oase, in der man sich vom Stress des Tages erholen kann.

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Am Wochenende ist in der oberen Etage eine weitere Wand rausgeflogen Wir haben uns jetzt dazu entschieden den Flur zu verkleinern und dafür das #badezimmer zu vergrößern Auf dem Bild würden wir vermutlich in der Badewanne stehen. Wenn ihr nach links wischt seht ihr, wie wir uns das Bad gerade vorstellen könnten (natürlich in etwas schöner ). Freue mich schon, wenn es an die detaillierte Planung geht! . #hausumbau #traumhaus #eigenheim #bauherren2019 #umbau #renovieren #sanierung #love #bad #badezimmerdesign #baustelle #neuesheim #ausaltmachneu #ausaltmachtraumhaus #blogger #zuhauseimglück #home #baublogger #baustelle #blog #einzug2019 #holzboden #dielenboden #inspo #interior #newhome #badezimmergestaltung #farbgestaltung #unsertraumvomhaus

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Umbauen des Hauses

Oft entspricht die Raumaufteilung im Altbau nicht den modernen Wohnbedürfnissen. Es sind viele kleine Zimmer vorhanden, sodass ein Umbau erforderlich wird. Bevor man damit beginnt, Wände einzureißen und aus zwei kleinen ein großes Kinderzimmer macht, sollte man den Rat eines Statikers einholen. Tragende Wände dürfen nicht entfernt werden, ohne dass die Statik durch Stützbalken oder Stahlträger gesichert wird.

Ansonsten bietet ein Altbau mit einer großen Wohnfläche viele Möglichkeiten, eigene Wohnideen zu verwirklichen. Die Öffnung der Küche hin zum Wohnbereich oder die Vergrößerung von Badezimmern machen aus einem alten Haus ein schickes Domizil für die Familie.

Erneuerung oder Reparatur der Treppe

Die Treppe ist ein Einrichtungselement, das den Charakter des Hauses ganz wesentlich prägt. Oft ist es möglich, eine Holztreppe im Altbau zu erhalten, indem man die Stufen austauscht. Das ist besonders dann empfehlenswert, wenn man den Charme einer älteren Immobilie schätzt und diese deshalb nur behutsam renovieren möchte. Stylisch wirkt hingegen der gezielte Kontrast, den man mit einer Stahltreppe in einem alten Gebäude setzt.

Erneuerung der Bodenbeläge

Zum Modernisieren des Hauses gehört auch die Erneuerung der Bodenbeläge. Doch gerade in einem älteren Haus lohnt es sich oft, Parkettböden zu erhalten. Meist reicht es aus, das Parkett abzuschleifen und neu zu versiegeln.

Wird beim Sanieren eine Fußbodenheizung verlegt, müssen dafür vorhandene Bodenbeläge entfernt werden. Ob man dann Fliesen, Parkett oder Laminat verlegt oder sich für einen Teppichboden entscheidet, ist Geschmackssache.

Zum Modernisieren des Hauses gehört auch die Erneuerung der Bodenbeläge.

Zum Modernisieren des Hauses gehört auch die Erneuerung der Bodenbeläge. (Bild: ginasanders/clipdealer.de)

Tapezieren oder Streichen der Wände

Beim Modernisieren eines Altbaus sollte auch im Innenausbau die Architektur berücksichtigt werden. Offenes Mauerwerk oder verputzte Wände unterstreichen das besondere Ambiente älterer Gebäude. Vielfach sind in Häusern, die in den 60er- und 70er-Jahren gebaut wurden, die Wände und Decken mit Holz vertäfelt. Wer diesen Look nicht mag und die Verkleidungen dennoch nicht entfernen möchte, erzielt mit einem Anstrich in einer hellen Farbe ein optisch ansprechendes Ergebnis.

Austausch von Innentüren

Beim Umbauen sehr alter Häuser ist es schwierig, die passenden Türen zu finden, die der Architektur des Hauses entsprechen. Aus diesem Grund wählen Bauherren oft einen bewussten Kontrast und ersetzen beispielsweise traditionelle Kassettentüren aus Massivholz durch schlichte Glastüren, die gleichzeitig für Helligkeit und optische Weite sorgen.

Haus renovieren und umbauen: ein lohnendes Projekt

Ein altes Haus zu renovieren, ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Anders als beim Neubau, muss man die vorhandene Bausubstanz, Architektur und Raumaufteilung berücksichtigen und an die eigenen Wünsche anpassen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, durch das Umbauen genau das Haus zu gestalten, in dem sich die Familie wohlfühlt.

Mit der richtigen Renovierung wird das Haus zum perfekten Wohnort.

Mit der richtigen Renovierung wird das Haus zum perfekten Wohnort. (Bild: halfpoint/clipdealer.de)

Der Aufwand, der mit dem Umbau verbunden ist, hängt vom Alter und der Größe der Immobilie ab. Ein Reihenhaus zu renovieren, das 1990 gebaut wurde, ist mit Sicherheit nicht so aufwendig wie das Sanieren einer Jugendstilvilla, bei der Vorgaben des Denkmalschutzes erfüllt werden müssen. Doch ob es sich um ein Reihenhaus oder eine Villa handelt: Mit der sorgfältigen Planung behalten Bauherren den Überblick über die einzelnen Schritte und können entscheiden, ob sie das Projekt „Haus renovieren“ in Angriff nehmen wollen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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