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Rigipsplatten verlegen: Tipps für Heimwerker

Mit Rigipsplatten zu arbeiten, ist bei Heimwerkern sehr beliebt, denn das Verarbeiten und Verlegen der praktischen Gipskartonplatten ist mit einer ausführlichen Anleitung problemlos zu bewältigen.

Mit einer guten Anleitung, ist das Verlegen von Rigipsplatten für Heimwerker leicht.

Mit einer guten Anleitung, ist das Verlegen von Rigipsplatten für Heimwerker leicht. (Bild: zlikovec/clipdealer.de)

Rigipsplatten verlegen: Vorteile und Anwendungsbereiche

Rigipsplatten sind Leichtbaumaterialien, die im Kern aus Gips bestehen und mit Karton ummantelt werden. Durch den Karton erhält die Leichtbauplatte ihre Stabilität und außerdem eine perfekt glatte Oberfläche.

Gipskartonplatten sind für Heimwerker immer dann eine gute Wahl, wenn der Dachboden ausgebaut, unebene Fußböden ausgeglichen, Decken abgehängt oder Leichtbauwände errichtet werden sollen. Auch für das nachträgliche Dämmen von Häusern eignen sich die Platten aus Gipskarton perfekt. Fehlt dafür die nötige Struktur, kann man selbst einen Holz- oder Metallrahmen bauen. Rigipsplatten bieten verschiedene Vorteile:

  • geringes Gewicht
  • einfach auf passende Größe zu kürzen
  • leicht zu verarbeiten
  • fast überall im Innenbereich einsetzbar
  • in verschiedenen Stärken erhältlich
  • als imprägnierte Variante sogar in Badezimmer einsetzbar

Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man sich über die verschiedenen Maße informieren. Es erleichtert das Verlegen der Rigipsplatten, wenn die Maße bereits auf das Projekt abgestimmt sind und auch der Holz- oder Metallrahmen möglichst exakt errichtet wurde.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Verlegen von Rigipsplatten

Um Gipskartonplatten zu verlegen, ist in den meisten Fällen eine Unterkonstruktion erforderlich. Die Rigipsplatten sollten im Hinblick auf den Untergrund ausgewählt werden. Es gibt Trockenbauplatten für Nassräume oder mit einem speziellen Brand- sowie Schallschutz. Wer unsicher ist, sollte sich vor dem Kauf im Baumarkt beraten lassen.

Vor Beginn der Arbeit werden das benötigte Material sowie das Werkzeug bereitgelegt:

  • Rigipsplatten
  • Schrauben in passender Größe
  • Holzkeile
  • Maßband
  • Wasserwaage
  • Cutter
  • Kanten- und Gipshobel
  • Schleifblock mit Schleifpapier
  • Akkuschrauber
  • Plattenheber

Jetzt kann man mit dem Verlegen der Rigipsplatten beginnen und sollte dabei folgende Arbeitsschritte durchführen:

  • 1. Schritt: Zuschneiden der Platten
  • 2. Schritt: Platten sägen
  • 3. Schritt: Kanten glätten
  • 4. Schritt: Platten mit Nägeln oder Schrauben montieren
  • 5. Schritt: Glätten der Nähte
  • 6. Schritt: Glätten der Stoßkanten
  • 7. Schritt: Schutz vor Feuchtigkeit

1. Schritt: Zuschneiden der Platten

Gipskartonplatten lassen sich problemlos zuschneiden. Mit einem Teppichmesser oder Cutter erzielt man die besten Ergebnisse. Zunächst durchtrennt man auf der Oberfläche der Platte die Kartonschicht, mit der die Leichtbauplatte umhüllt ist. Mit einem Holzbrett als Führungsschiene gelingen gerade Schnitte. Jetzt bricht man die Platte entlang der Schnittlinie mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung durch, bevor man schließlich die Kartonfläche auf der Rückseite mit dem Cutter durchtrennt.

2. Schritt: Platten sägen

Wird nicht die gesamte Länge benötigt oder soll ein Ausschnitt für eine Tür oder ein Fenster angefertigt werden, ist es empfehlenswert, die Platten zu sägen. Dafür kann man eine Holzsäge verwenden. Sollen kleine Ausschnitte, beispielsweise für Steckdosen oder Lichtschalter, in die Platte gesägt werden, gelingt dies am einfachsten mit einer Loch- oder mit einer Säbelsäge. Eine Stichsäge ist die beste Wahl, wenn Kanten abgerundet oder besondere Formen zugeschnitten werden müssen.

Wenn nicht die gesamte Länge der Platte benötigt wird, sollte man sie sägen.

Wenn nicht die gesamte Länge der Platte benötigt wird, sollte man sie sägen. (Bild: tonobalaguer/clipdealer.de)

Kanten glätten

Mit dem Kantenhobel oder einem Schmirgelblock werden nun die Kanten sorgfältig geglättet, damit die Schnittkanten eine einerseits glatte und andererseits abgeschrägte Oberfläche erhalten. An den so vorbehandelten Kanten wird die Spachtelmasse hervorragend in den Fugen haften und die Nähte können nach der Montage sauber verbunden werden.

Platten mit Nägeln oder Schrauben montieren

Sollen die Rigipsplatten mit Nägeln montiert werden, ist ein Schlosserhammer das perfekte Werkzeug, denn mit dem abgerundeten Kopf lässt sich der Nagel problemlos in der Platte versenken, ohne diese zu beschädigen. 30 Millimeter lange Nägel eignen sich sehr gut, um Rigipsplatten mit einer Standarddicke zu verlegen. Mindesten alle 20 Zentimeter sollte ein Nagel platziert werden und der letzte Nagel sollte nicht weiter als einen Zentimeter vom Plattenrand entfernt sein. Wer möchte, kann diese Arbeit auch mit einem Nagler erledigen.

Wer sich für das Verlegen mit Schrauben entscheidet, sollte spezielle Rigipsplattenschrauben besorgen. Die Schrauben haben eine Länge von 25 bis 35 Millimeter und verfügen über einen schwarzen Kopf sowie eine besonders harte Spitze. Werden die Trockenbauplatten auf einer Metallkonstruktion befestigt, haben sie ein sogenanntes Feingewinde, wohingegen Schrauben für eine Holzkonstruktion sich durch ein grobes Gewinde auszeichnen.

Mit einem Akkuschrauber kann sich der Heimwerker die Arbeit erleichtern. Ein Spezialbit für Gipskartonplatten oder ein Akkuschrauber, der über ein einstellbares Drehmoment verfügt, vermeidet, dass die Schrauben die Leichtbauplatten komplett durchdringen. Es sollte ein maximaler Schraubenabstand von 25 Zentimeter gewählt werden und es ist nicht nötig, die Löcher vorzubohren.

5. Schritt: Glätten der Nähte

Für die weitere Verarbeitung ist es wichtig sicherzustellen, dass sowohl die Oberfläche der Rigipsplatte als auch die Nähte vollkommen staubfrei, sauber und trocken sind. Jetzt werden die Nähte mit der Spachtelmasse gefüllt. Nach einer Trockenzeit von 24 Stunden muss dieser Vorgang eventuell noch einmal wiederholt werden, bevor die Nähte dann mit Schleifpapier geglättet werden.

6. Schritt: Glätten der Stoßkanten

Innere Stoßkanten sollten zunächst mit einem Dichtband geglättet werden, nachdem auf die Oberflächen der Kanten das Dichtmittel aufgetragen wurde. Das Dichtband wird mittig geknickt und im rechten Winkel in die Ecke hineingedrückt, sodass es sich mit dem Dichtmittel verbindet. Darüber wird eine weitere Schicht des Dichtmittels verteilt. Schließlich wird überschüssiges Material mit einem Cutter entfernt und die innere Stoßkante geglättet. Wer sich diese doch recht mühsame Arbeit sparen möchte, greift zu selbstklebendem Glasfaserdichtungsband.

Äußere Stoßkanten werden mit einem Vestärkungsstreifen, der ebenfalls im rechten Winkel geknickt wird, geglättet. Dieser Streifen wird fest auf die mit Dichtmittel bestrichene äußere Stoßkante gedrückt und dann nochmals geglättet. Mit einem Aluminiumkantenstreifen wird eine noch stärkere Stabilität erreicht.

7. Schritt: Schutz vor Feuchtigkeit

Wurde die Rigipsplatte verlegt, um eine Wandkonstruktion zu errichten, ist es wichtig, im unteren und oberen Bereich, also zwischen Rigipsplatte und Boden sowie Rigipsplatte und Decke, mit Holzkeilen einen Schutz gegen Nässe zu bilden. Nach dem endgültigen Fixieren der Leichtbauwände aus Rigips werden diese Keile entfernt.

Beim Verlegen der Rigipsplatten das Verlegemuster beachten

Nachdem man bereits einige Platten aus Rigips verlegt hat, ist es Zeit, das Verlegemuster zu überprüfen. Es sollte vermieden werden, dass Kreuzfugen entstehen. Aus diesem Grund sollten die Stirnkanten von Leichtbauplatten, die nebeneinander verlegt werden, mindestens um vier Zentimeter versetzt werden.

Erfolgt eine zweilagige Beplankung sollten beide Lagen auf die gleiche Weise versetzt montiert werden. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass eine Gipskartonplatte keinesfalls mit dem Verlauf eines Türstocks zusammenfällt, da ansonsten Risse im Gipskarton kaum zu vermeiden sind.

Wie kann man für den nötigen Schallschutz sorgen?

Die besten Ergebnisse beim Schallschutz werden erreicht, wenn die Unterkonstruktion und die Beplankung entkoppelt werden, um Schallbrücken zu vermeiden. Deswegen dürfen die Trockenbauplatten nicht bündig mit Boden oder Decke abschließen. Holzkeile stellen den nötigen Abstand her.

Abschlussarbeiten nach dem Verlegen der Rigipsplatten

Zum Schluss werden die Schraubenlöcher und alle Fugen mit Spachtelmasse verfüllt, wobei dieser Vorgang zwei- bis dreimal wiederholt werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Selbstklebende Fugendeckstreifen sind praktisch und vermeiden auch in Zukunft die Bildung von Rissen. Wer möchte, kann die gesamte Oberfläche nochmals abschleifen. Nach der Grundierung wird die Platte aus Gipskarton gestrichen, tapeziert oder sogar gefliest.

Das Spachteln muss zwei- bis dreimal wiederholt werden.

Das Spachteln muss zwei- bis dreimal wiederholt werden. (Bild: olgasun/clipdealer.de)

Platten aus Rigips: vielseitig einsetzbar und einfach zu verarbeiten

Mit Leichtbauplatten aus Rigips können sich auch Heimwerker an den Trockenbau wagen und Innenwände errichten, Fußböden ausgleichen oder Decken verkleiden. Das ist die günstigste Möglichkeit, in einer Wohnung oder einem Haus neuen Wohnraum zu schaffen. Es werden nur wenige Werkzeuge benötigt und die Verarbeitung erfolgt schnell und sauber. Mit speziellen Trockenbauplatten kann man außerdem für einen besonders guten Schallschutz sorgen und auch ein besonderer Brand- oder Strahlenschutz ist mit diesen Platten realisierbar. Für stark beanspruchte Flächen gibt es Varianten, die sehr tragfähig sind und in Badezimmern oder in der Küche sind imprägnierte Leichtbauplatten die perfekte Wahl.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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