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Anleitung Trockenbau: Raumbegrenzungen selbst anbringen

Der Trockenbau ist eine Art des Innenausbaus in Leichtbauweise. Mit einer entsprechenden Anleitung können Heimwerker die Raumbegrenzungen für Wände, Decken und Böden mit industriell vorgefertigten Bauteilen selbst anbringen.

Der Trockenbau ist eine Art des Innenausbaus in Leichtbauweise.

Der Trockenbau ist eine Art des Innenausbaus in Leichtbauweise. (Bild: auremar/clipdealer.de)

Trockenbau: praktische Lösungen für den Innenausbau

Der Trockenbau wird für unterschiedliche Projekte des Innenausbaus genutzt. Mit dieser Leichtbauweise werden Trennwände errichtet oder Deckenverkleidungen angefertigt. Die Einsatzmöglichkeiten des Trockenbaus sind vielfältig.

  • Errichten einer Leichtbauwand
  • Trockenbauwand als Raumtrenner
  • Installationswände für Vorwandinstallationen
  • Abhängen von Decken
  • Aufbau, Dämmen und Beplanken von Wänden
  • Ausgleich von Böden

Es werden industriell vorgefertigte Bauteile verwendet, die mit Hilfe einer Schraub-, Steck- oder Klemmverbindung montiert werden. Im Gegensatz zur Massivbauweise werden keine Baustoffe, die Wasser enthalten, wie Beton, Putz oder Mörtel, verwendet. Feuchte Materialien wie Farbe kommen erst bei der Weiterverarbeitung zum Einsatz.

Trockenbau: Materialien

Das klassische Element im Trockenbau sind Montageplatten aus Gipskarton. Dieses Material verfügt über entscheidende Vorteile: Es ist leicht zu verarbeiten, formbar und sehr widerstandsfähig gegen Feuer. Außerdem handelt es sich beim Rigips um ein recycelbares Naturprodukt, sodass auch Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz erfüllt werden. Die Gipsplatten sind in unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich:

  • Feuerschutzplatten für optimalen Brandschutz
  • Schwerlastplatten
  • gelochte oder geschlitzte Gipsplatten für maximalen Schallschutz
  • Akustikplatten für eine Verbesserung der Raumakustik
  • imprägnierte Platten für die Sanierung von Badezimmern und Küchen
  • Gipsplatten mit integrierten Schutz vor elektromagnetischer Strahlung

Das Ständerwerk, auf dem die Platten montiert werden, besteht entweder aus Metall oder Holz. Ein geringer Ressourceneinsatz und die hohe Tragfähigkeit sind wichtige Vorteile dieser Bauweise. Ständerwerke bilden die Unterkonstruktion für die Wände und abgehängte Decken.

Zwischen den Rigipsplatten wird eine Dämmschicht angebracht, die den Brandschutz und den Schallschutz optimiert und außerdem wärmedämmend wirkt.

Trockenbau: Schritt-für-Schritt Anleitung

Jedes dieser Trockenbauprojekte läuft nach dem gleichen Muster ab. Wenn man die einzelnen Arbeitsschritte mit der passenden Anleitung einmal selbst durchgeführt hat, kann man sich auch an größere Projekte wagen. Trockenbau ermöglicht die schnelle und kostengünstige Realisierung von Umbauten und Renovierungen.

Im Wesentlichen läuft der Trockenbau in sechs Phasen ab:

  • 1. Planung und Vermessung
  • 2. Feststellung des Materialbedarfs
  • 3. Aufbau des Ständerwerks
  • 4. Montage der Platten
  • 5. Verspachteln der Rigipsplatten
  • 6. Streichen oder Tapezieren

1. Planung und Vermessung

Mit einem Maßband und einer Wasserwaage wird der Raum genau vermessen. Alle Maße werden sorgfältig notiert. Außerdem ist es sinnvoll, einen Plan aufzuzeichnen, an welchem die Maße ebenfalls notiert werden. Wichtig ist bei diesem Schritt die exakte Vorgehensweise und das Notieren, wo Unebenheiten bestehen, die ausgeglichen werden müssen.

2. Feststellung des Materialbedarfs

Zunächst wird entschieden, aus welchem Material die Trockenbauwand oder -decke bestehen und welches Ständerwerk gebaut werden soll. Außerdem muss man sich für eine Art von Dämmung entscheiden. Für eine Leichtbauwand im Badezimmer sollten imprägnierte Gipskartonplatten gewählt werden und wenn ein neues Kinderzimmer entstehen soll, ist der Schallschutz der Trockenbauwand besonders wichtig.

Anhand des im ersten Arbeitsschritt erstellten Plans kann nun der Materialbedarf ganz einfach ermittelt werden. Dabei sollte man beachten, dass es sinnvoll ist, einen Materialzuschlag von zehn Prozent zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass man die Arbeit unterbrechen muss, weil das Material zu knapp kalkuliert wurde. Sind viele Unebenheiten auszugleichen, sollte man sogar 20 Prozent mehr Material einkaufen.

3. Aufbau des Ständerwerks

Bevor man mit der Errichtung des Ständerwerks beginnt, wird das nötige Material und Werkzeug bereitgelegt, um einen reibungslosen Arbeitsablauf sicherzustellen:

  • Rahmenprofile
  • Maßband
  • Wasserwaage
  • Bohrmaschine
  • Dübel und Schrauben
  • Silikon
  • Blechschere

Soll eine freistehende Leichtbauwand errichtet werden, wird zunächst damit begonnen, die mit der Blechschere zugeschnittenen Rahmenprofile (UW Profile) auf dem Boden zu verschrauben oder mit Silikon festzukleben. Es folgt das Anbringen der Deckenprofile und der Wandanschlussprofile. Zum Schluss werden die vertikalen Rahmenprofile eingesetzt. Das Anbringen einer Anschlussdichtung perfektioniert den Übergang zu massiven Bauteilen aus Beton oder zum Mauerwerk. Die Anschlussdichtung wird direkt auf dem Rahmenprofil angebracht und dichtet den Anschluss der Wand- oder Deckenkonstruktion ab.

Soll eine Decke abgehängt werden, startet man damit, die Längsträger zu montieren. Anschließend werden die Traglattenprofile daraufgesetzt und das Dämmmaterial in die Konstruktion gesteckt.

Das nötige Material wird vor der Errichtung des Ständerwerks bereitgelegt. (Bild: /clipdealer.de)

Das nötige Material wird vor der Errichtung des Ständerwerks bereitgelegt. (Bild: auremar/clipdealer.de)

4. Montage der Platten

Für diesen Arbeitsschritt benötigt man einen Cutter, einen Kantenhobel sowie einen Akkuschrauber. Zunächst schneidet man die Platte zu und glättet danach mit dem Kantenhobel die Schnittkanten. Es folgt das Anfasen der Platte, welche dann festgeschraubt wird. Die Montage erfolgt im Versatz. Zum Boden, zur Wand und zur Decke hin entsteht eine Fuge. Das gilt auch für abgehängte Decken, hier muss an jedem Wandabschluss ebenfalls eine Fuge bleiben.

5. Verspachteln der Rigipsplatten

Für das Verspachteln benötigt man:

  • Fugenspachtel in verschiedenen Größen
  • Acryl oder Silikon
  • Schleifpapier oder Schwingschleifer
  • Bewehrungsstreifen

Alle Fugen und Schraubenlöcher müssen sorgfältig mit Spachtelmasse gefüllt werden und Bewehrungsstreifen sorgen für Stabilität. Wandanschlussfugen werden mit Acryl oder Silikon gefüllt. Sind Ecken vorhanden, müssen zunächst Eckprofile angebracht und anschließend eingeputzt werden. Zum Schluss wird die Oberfläche geschliffen, sodass alle Unebenheiten beseitigt werden.

6. Streichen oder Tapezieren

Zunächst wird die Wand mit Tiefgrund behandelt und nach dem Trocknen verputzt. Jetzt kann mit dem Streichen oder Tapezieren der neuen Trockenbauwand begonnen werden. Es gibt Bauplatten in Beton-, Holz- oder Rostoptik, mit denen die Rigipswand verkleidet werden kann. Auf diese Weise erzielt man ohne großen Aufwand eindrucksvolle Effekte und kann jedem Raum eine individuelle Note verleihen.

Gestaltung von Bodensystemen mit Trockenbauelementen

Bei dieser Trockenbauvariante werden Installationsböden, Hohlraumböden oder Trockenunterböden verlegt. Auf diese Weise gleicht man Bodenunebenheiten aus oder verkleidet Installationen. Über den Trockenbauboden wird ein beliebiger Oberbelag verlegt. Es können sowohl Fliesen, als auch Parkett, Laminat oder PVC-Belege gewählt werden.

Trockenbau: Vorteile der Leichtbauweise

Der Trockenbau überzeugt durch Effizienz und Wirtschaftlichkeit und wird deshalb für viele Projekte des Innenausbaus genutzt. Die Verarbeitung von Rigips hat folgende Vorteile:

  • Einsparen von Kosten und Zeit
  • Einsparen von Material
  • technologisch sicheres Verfahren
  • Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten

Einsparen von Kosten und Zeit

Rigips ist ein sehr leichtes Material, das eine schnelle Verarbeitung ermöglicht. Da die Montage trocken erfolgt, muss nicht gewartet werden, bis die Baufeuchte verschwunden ist. Die Räume sind sofort bezugsfertig, sodass Umbauten in extrem kurzer Zeit abgeschlossen werden. Zeitintensive Arbeitsschritte wie das Mauern von Wänden entfallen. Die Zeitersparnis führt zu geringeren Kosten, sodass der Trockenbau insgesamt betrachtet eine sehr wirtschaftliche Bauweise ist.

Einsparen von Material

Es werden hauptsächlich Metall- oder Holzprofile sowie die Platten aus Rigips benötigt. Die Materialien sind günstig und dank des geringen Gewichts leicht zu transportieren und zu handhaben. Mit einer detaillierten Anleitung können selbst Laien damit den Innenausbau bewältigen.

Technologisch sicheres Verfahren

Die Auswahl an Rigipsplatten ist sehr groß, sodass es für jeden Einsatzzweck die passende Lösung gibt, die allen Anforderungen gerecht wird. Sogar die Erfordernisse des Brand-, Schall- und Strahlenschutzes können mit dem Trockenbau problemlos erfüllt werden.

Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten

Die Gestaltungsmöglichkeiten der Trockenbauweise sind nahezu unbegrenzt. Man kann ohne weitere Baumaßnahmen Trockenbauwände versetzen oder Räume neu gestalten, indem Decken abgehängt werden. Auch im Keller können Leichtbauwände gesetzt werden, um getrennte Bereiche zu schaffen. Darüber hinaus können Einbauten in Konstruktionen realisiert werden, um Beleuchtungssysteme kabellos zu verlegen oder Tragekonstruktionen für große Lasten zu errichten.

Die Gestaltungsmöglichkeiten der Trockenbauweise sind nahezu unbegrenzt. (Bild: /clipdealer.de)

Die Gestaltungsmöglichkeiten der Trockenbauweise sind nahezu unbegrenzt. (Bild: zazamaza/clipdealer.de)

Trockenbau: flexibel und wirtschaftlich

Die Einsatzmöglichkeiten von Rigipsplatten sind vielfältig. Speziell imprägnierte Montageplatten werden sogar im geschützten Außenbereich eingesetzt. Außerdem ist dieses Material bis zu einem gewissen Grad biegbar, sodass es sogar möglich ist, runde oder wellenförmige Bauteile herzustellen, mit denen eindrucksvolle Wand- und Deckenkonstruktionen errichtet werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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