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Kartoffeln pflanzen: Anleitung für Hobbygärtner

Um Kartoffeln zu pflanzen, benötigt man lediglich einen Platz für den Kartoffelanbau, Saatkartoffeln und eine Anleitung, die eine reiche Ernte der leckeren Knollen garantiert.

Für eine erfolgreiche Ernte benötigt man Saatkartoffeln, Anleitung und Platz.

Für eine erfolgreiche Ernte benötigt man Saatkartoffeln, eine Anleitung und Platz. (Bild: madllen/clipdealer.de)

Anleitung für das Pflanzen von Kartoffeln

Mit der folgenden Anleitung ist es nicht schwierig, Kartoffeln zu pflanzen und sich mit den gesunden Knollen zu versorgen. Für viele Hobbygärtner gehört der Kartoffelanbau jedes Jahr zu den liebsten Tätigkeiten, denn Kartoffeln aus eigener Ernte schmecken unvergleichlich gut und können zu vielen köstlichen Gerichten verarbeitet werden.

Kartoffeln gibt es seit mindestens 13.000 Jahren. Nachdem Friedrich der Große im 18. Jahrhundert erkannte, dass das Pflanzen von Kartoffeln eine hervorragende Methode war, seine Soldaten zu ernähren, wurde die schmackhafte Knolle auch in Deutschland immer beliebter. Nach und nach verdrängte die Kartoffelpflanze, die mit den spanischen Eroberern nach Europa gekommen war, das Getreide als Grundnahrungsmittel. Heutzutage verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich 50 Kilogramm Kartoffeln.

Beim Anbauen von Kartoffeln kann man zwischen zwei Varianten wählen: Entweder die Kartoffeln werden ausgesät oder es werden Saatkartoffeln gepflanzt. Das Pflanzen der Kartoffeln ist die für Hobbygärtner einfachere Methode, sodass sich die folgende Anleitung darauf bezieht.

Welche Kartoffelsorten eignen sich für den Anbau im Garten?

Ein wesentlicher Vorteil des Kartoffelanbaus im Garten besteht darin, dass man sich gezielt die Kartoffelsorten aussuchen kann, die der Familie am besten schmecken. Für das Pflanzen von Kartoffeln sind beispielsweise folgende Kartoffelsorten empfehlenswert:

  • Roter Erstling: Frühkartoffel
  • Granola: optimale Lagerkartoffel
  • Violetta: auch optisch ein Genuss
  • Rosa Tannenzapfen: leicht süßlich
  • Cara: resistent gegen Trockenheit

Diese Liste stellt nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten dar. Weltweit gibt es mehr als 2.000 Kartoffelsorten und in Deutschland sind ungefähr 210 Sorten in der Bundessortenliste aufgeführt, die festlegt, welche Sorten gehandelt und als Pflanzkartoffeln vertrieben werden dürfen.

Welche Saatkartoffeln gewählt werden, hängt von geschmacklichen Vorlieben und dem gewünschten Erntezeitraum ab. Zur Wahl stehen mehlige, vorwiegend festkochende und festkochende Sorten sowie Kartoffeln, die besonders früh oder erst im Herbst geerntet und dann für die Wintersaison eingelagert werden. Die Saatkartoffeln werden nach diesen Kriterien ausgewählt und im Gartenhandel gekauft. Es ist auch möglich, einfach Kartoffeln aus dem Supermarkt zu verwenden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese oft chemisch behandelt und anfälliger für Krankheiten sind. Bei Hobbygärtnern sind insbesondere alte Kartoffelsorten sehr beliebt, da diese über ein intensives Aroma verfügen.

Anleitung und Tipps für den Kartoffelanbau

Vor dem Anbauen der Kartoffeln sind folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie viel Fläche benötigt man für den Kartoffelanbau?
  • Welche Mischkulturpartner sind geeignet?
  • Welcher Standort ist optimal?
  • Wann kann man mit dem Pflanzen beginnen?
  • Konkrete Anleitung für das Anbauen der Pflanzkartoffeln

Wie viel Fläche benötigt man für den Kartoffelanbau?

Die Fläche, die man für das Beet benötigt, hängt davon ab, ob man sich vollständig selbst mit den Kartoffeln versorgen möchte und wie viele Personen zur Familie gehören. Grundsätzlich sieht die Anleitung eine Fläche zwischen 70 und 100 Quadratmetern vor, um eine erwachsene Person komplett mit den leckeren Knollen aus eigenem Anbau zu versorgen.

Welche Mischkulturpartner sind geeignet?

Das Anbauen von Kartoffeln hinterlässt einen Boden von guter Qualität, sodass sich dieses Gemüse hervorragend dafür eignet, für andere Gemüsesorten als Vorkultur genutzt zu werden. Die Kartoffel selbst sollte allerdings nur alle vier Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden. Wenn man eine vielfältige Mischkultur im Wechsel pflanzt, erzielt man die besten Ernteergebnisse.

Geeignete Mischkulturpartner für die Kartoffel sind:

  • Baldrian
  • Bohnen
  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Kapuzinerkresse
  • Mais
  • Meerrettich
  • Pastinaken
  • Pfefferminze

Tomaten sollten auf keinen Fall in die Nähe des Kartoffelbeets gepflanzt werden, denn dabei bestünde die Gefahr, dass sich Krankheiten, vor allem die Krautfäule, ausbreiten. Bei der Platzierung der Beete sollte auch die hauptsächlich vorherrschende Windrichtung beachtet werden, um den Kontakt zwischen diesen beiden Gemüsepflanzen zu minimieren.

Welcher Standort ist optimal?

Im Hinblick auf den Standort ist die Kartoffel sehr genügsam, das Anbauen gelingt auf nahezu allen Böden. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn das Kartoffelbeet sonnig und außerdem windoffen liegt. In diesem Fall sinkt die Gefahr, dass sich Krankheiten wie die Kraut- oder Knollenfäule, die bei Hobbygärtnern besonders gefürchtet sind, ausbreiten.

Wann kann man mit dem Pflanzen beginnen?

Wer bereits im Juni ernten möchte, sollte schon im Februar damit beginnen, die Saatkartoffeln vortreiben, also keimen zu lassen. Zu diesem Zweck legt man die Knollen etwa einen Monat vor dem Einpflanzen in eine flache, mit Pflanzenerde gefüllte Kiste und stellt diese an einen hellen Ort, an dem die Temperatur zwischen zehn und 15 Grad beträgt. Besonders kräftige Triebe entwickeln sich, wenn man die Kiste in ein helles Gewächshaus stellt. Haben die Triebe eine Länge von 15 bis 20 Millimeter erreicht, ist es Zeit, das Beet zu bepflanzen.

Das Bepflanzen der Beete mit vorgekeimten Kartoffeln hat entscheidende Vorteile:

  • früher Erntetermin ab Juni möglich
  • Kartoffelpflanzen wachsen sogar bei kühler Witterung
  • Kartoffeln reifen, bevor sich Krautfäule ausbreiten kann
  • Ernteertrag ist durchschnittlich 20 Prozent höher

Im April können die gekeimten Saatkartoffeln ins Beet gepflanzt werden, wobei darauf geachtet werden sollte, das die Nächte frostfrei sind. Aus diesem Grund wird in kälteren Regionen (wie beispielsweise im Mittelgebirge) bis zum Mai mit dem Bepflanzen der Beete gewartet. Es ist empfehlenswert, das Kartoffelbeet im April mit Gärtnerflies abzudecken, um Kälteschäden zu vermeiden.

Konkrete Anleitung für das Anbauen der Pflanzkartoffeln

Kartoffeln können gesät oder gepflanzt werden, wobei das Pflanzen die beliebtere Methode ist, denn beim Aussäen können neue Formen auftreten, mit denen man nicht gerechnet hat. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Sämling und die Mutterpflanze nicht identisch sind.

Anleitung für das Pflanzen von Kartoffeln:

  • Vorbereitung des Bodens
  • Pflanzschnur spannen und Pflanzrille ziehen
  • Pflanzkartoffeln ins Beet setzen und Pflanzgräben mit Erde bedecken
  • Pflege des Beets
  • Ernte

Vorbereitung des Bodens

Der Boden im Beet sollte mit einem Spaten oder einer Grabegabel umgegraben werden, sodass er feucht, unkrautfrei und locker ist. Am besten geeignet sind sandige, leicht lehmige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7. Sowohl Staunässe als auch Trockenheit des Bodens müssen verhindert werden. Wenn im Sommer oder Herbst des Vorjahres eine Vorfrucht, die zu den Stickstoffsammlern zählt (beispielsweise Klee, Erbsen, Lupinen oder Bohnen), in das Beet gepflanzt wurde, ist dies eine optimal vorbereitende Gründüngung für das Kartoffelbeet.

Pflanzschnur spannen und Pflanzrille ziehen

Eine Pflanzschnur sorgt dafür, dass die Reihen gerade werden und erleichtert das Ziehen der Pflanzrillen, die ungefähr zehn bis 20 Zentimeter tief in einem Reihenabstand von mindestens 50, besser 60 bis 70 Zentimeter mit einer Hacke gezogen werden. Schon jetzt sieht die Anleitung eine Düngung vor, denn Kartoffelpflanzen zählen zu den Starkzehrern. Kompost oder ein organischer Dünger (Hornspäne, Hornmehl) aus dem Gartencenter sind dafür besonders gut geeignet.

Pflanzkartoffeln ins Beet setzen und Pflanzgräben mit Erde bedecken

Die Kartoffeln werden leicht in die Erde gedrückt, wobei zwischen den Knollen jeweils ein Abstand von ungefähr 30 Zentimeter eingehalten wird. Anschließend wird die Pflanzrille mit einer Harke geschlossen. Nach ungefähr zwei bis drei Wochen wird das erste Grün sichtbar.

Es sollte zwischen den Knollen jeweils 30 Zentimeter Abstand eingehalten werden.

Es sollte zwischen den Knollen jeweils 30 Zentimeter Abstand gehalten werden. (Bild: wihtgod/clipdealer.de)

Pflege des Beets

Jetzt müssen die Pflanzen regelmäßig angehäufelt werden, um zu verhindern, dass die Kartoffelknollen dem Licht ausgesetzt sind. In diesem Fall verfärben sich die Kartoffelknollen grün, denn sie bilden das giftige Solanin und werden somit ungenießbar.

Beim Anhäufeln wird gleichzeitig Unkraut entfernt. Wer sich die Arbeit sparen möchte, kann das Beet auch mit einer Mulchschicht bedecken, die mindestens 20 Zentimeter dick sein sollte. Regelmäßiges Gießen am Morgen wirkt sich ebenfalls positiv auf die Ernte aus, denn die Kartoffelknollen gewinnen schnell an Masse und benötigen dafür ausreichend Wasser.

Ernte

Drei Monate nach dem Auspflanzen ist es so weit: Der Hobbygärtner kann mit der Ernte beginnen. Der richtige Zeitpunkt ist einfach zu erkennen, denn dann färbt sich das Kartoffelkraut gelblich bis bräunlich. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Kartoffelpflanzen in eine Ruhephase eintreten. Probehalber kann man einzelne Knollen vorsichtig ausgraben. Wenn sich die Kartoffelknollen leicht herausziehen lassen und man die Schale nicht mehr abreiben kann, ist es Zeit für die Ernte.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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