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Einen Kiesgarten anlegen und gestalten

Einen Kiesgarten anlegen und gestalten ist zunächst einmal mit viel Aufwand verbunden. Bei einem Kiesgarten ist der Pflegeaufwand im Gegensatz zu konfessionellen Gärten aber eher gering. Darüber hinaus können sie individuell gestaltet werden.

In einem wirklichen Kiesgarten verschmelzen die Kiesel in Kontrast zu den Blüten.

In einem wirklichen Kiesgarten verschmelzen die Kiesel in Kontrast zu den Blüten. (Bild: bolina/clipdealer.de)

Dauerhaft einen Kiesgarten anlegen

Einen lieblos mit beliebigen Steinen vollgestopften Vorgarten, in dem sich ein einsamer in Form geschnittener Buchsbaum befindet, hat nichts mit einem Kiesgarten zu tun. Trotzdem findet man diese Art von Gärten in vielen Neubaugebieten. Deshalb hat der Kiesgarten auch eher einen schlechten Ruf. Doch in einem wirklichen Kiesgarten verschmelzen die Kiesel in Kontrast zu den Blüten und Farben der Pflanzen zu einem lebendigen Miteinander, welches auf Dauer angelegt und pflegeleicht ist.

Ein Kiesgarten ist mehr, als nur Steine hinlegen

Das schlichte Äußere eines Kieselsteines lässt es nicht vermuten, aber ein Kiesel ist vielfältig einsetzbar. Er verleiht dem Garten eine Anmut, die seinesgleichen sucht. Als Belag auf Wegen und Gartenböden kostet er deutlich weniger als Pflastersteine. Ein runder Kiesel knirscht vertraut, wenn man ihn betritt. Kies, der kantig ist, also Splitt, greift besser. Dadurch wird das Auftreten geräuscharmer. Auf einem Gartenbeet sorgt der Kies dafür, dass Temperaturschwankungen ausgeglichen werden und die Bodenfeuchtigkeit nicht verdunsten kann. Im Sommer erspart das dem Gärtner viel Wasser. Das Unkraut kann man unterdrücken, wenn man zwischen Kies und Gartenboden Vlies legt.

Gestaltungsideen mit Kies

Es gibt die verschiedensten Stile, die man wirkungsvoll in Szene setzen kann:

  1. den Barockstil,
  2. den asiatischen Stil,
  3. den Landhausstil oder
  4. den mediterranen Stil.

Aufgrund der vielen Farbtöne und Korngrößen, ist die Umsetzung mit Kies problemlos möglich. Wer viel Terrakotta im Haus und im Garten hat, der sollte rötliche Kieselsteine verwenden. Weiße Hauswände lassen sich mit Marmorkies zu einem Hingucker machen. Barocke Buchsbaumgärten sind ohne Kies gar nicht vorstellbar und auch für Treppen eignet sich Kies hervorragend als Füllmaterial. Für eine moderne Sitzecke im Außenbereich kann man mit einer Kiesfläche kinderleicht ein mediterranes Lebensgefühl erzeugen. Das passende Mobiliar drückt sich stabil in den Untergrund. Wer Flusskiesel zur Verfügung hat, kann mit diesen tolle Gartenhighlights kreieren.

Die Planung, um einen Kiesgarten anlegen zu können

Um einen Kiesgarten anlegen zu können, sollte man sich zunächst überlegen, welcher Gartengestaltung man den Vorzug gibt. Dabei ist es wichtig, zu entscheiden, ob nur einzelne Flächen oder gleich der ganze Garten gestaltet werden sollen. Nachdem ein Kiesgarten leicht einsehbar ist, sollte man sich im Vorfeld überlegen, ob Hecken und Sträucher an der Grundstücksgrenze sinnvoll sein können. Am besten geeignet ist dafür der Bambus. Hat der Nachbar bereits eine Hecke gepflanzt, erübrigt sich diese Überlegung. Liegt das Grundstück an einem Wald oder Feld, sollte man den Kiesgarten in diese Richtung offenlassen. So sorgt man für eine optische Vergrößerung des Gartens.

Wer einen Sichtschutz anlegen möchte oder muss, kann auf verschiedene Materialien zurückgreifen:

  • Bambus und Holz für asiatische Kiesgärten,
  • Weide wirkt natürlich und warm,
  • ein Steinzaun oder eine Mauer wirken urban.

Der Steinzaun und die Mauer sind die, welche am kostenintensivsten sind, auch wenn sie am längsten halten. Plastikplanen und -matten wirken dagegen nicht einladend.

Am richtigen Standort den Kiesgarten anlegen

Berg- und Steilhänge eignen sich nicht für die Anlage eines Kiesgartens. Beim ersten heftigen Regen, würde der ganze Hang ins rutschen kommen. Es muss ein Platz an der Sonne sein, der warm ist. Pflanzen, die in Kiesgärten wachsen benötigen sehr viel Sonne. Aber auch die unter dem Kies liegenden Bodenschichten, sollen nach einem Regenguss schnell trocknen. Auch Schattenplätze müssen deshalb gemieden werden.

Passende Stauden für den Kiesgarten

In einen Kiesgarten gehören ausdrucksstarke Stauden, die aber pflegeleicht sein müssen. Nur so erhält der Kiesgarten seinen typischen Charme. Im Folgenden einige Stauden, die verwendet werden können:

  • Palmlilie
  • Steppen-Iris
  • weißer Flieder
  • Büschelgras
  • Kaiserkrone
  • Steppensalbei
  • Duftnessel
  • Riesen-Federgras
  • Buchsbaum.

Es gibt eine große Auswahl an Stauden für die Garten-Gestaltung eines Kiesgartens. Große, umfangreiche Stauden sollten jedoch vermieden werden. Filigranen Gräsern und zarten Blüten ist der Vorzug zu geben. Alle verwendeten Pflanzen sollten aber Trockenheit vertragen. Deshalb sind es häufig Pflanzen, die aus dem Mittelmeerraum kommen. Gräser eignen sich für jede Stelle im Kiesgarten, sollten aber in Gruppen gepflanzt werden. Gräser sorgen für die Struktur im Kiesgarten und sind deshalb unverzichtbar.

In einen Kiesgarten gehören ausdrucksstarke Stauden, die aber pflegeleicht sein müssen. (Bild: smaily/pixelio.de)

In einen Kiesgarten gehören ausdrucksstarke Stauden, die aber pflegeleicht sein müssen.

In einen Kiesgarten gehören ausdrucksstarke Stauden, die aber pflegeleicht sein müssen. (Bild: smaily/pixelio.de)

Den Kiesgarten anlegen

Um einen Kiesgarten anlegen zu können, sollte auf den Herbst gewartet werden. Dann kann der Garten auf die Gestaltung mit Kies vorbereitet werden. Der Mutterboden wird 25 bis 30 Zentimeter tief ausgehoben. Ist der Boden schwer, müssen es sogar 40 Zentimeter sein. Der entnommene Mutterboden wird mit grobem Schotter zu gleichen Teilen gemischt. Die Mischung sollte 16 bis 32 Millimeter sein. Das bedeutet, dass die Schotterkörner diesen Durchmesser in Millimeter haben müssen. Nachdem alles gut miteinander vermengt ist, wird die Mischung wieder auf die ausgehobene Fläche gegeben. Aber Achtung, nur zu zwei Dritteln. Darauf kommt ein Vlies, um das Wachstum von Unkraut zu verhindern. Dann werden die ausgewählten Pflanzen verteilt und anschließend unter den Pflanzen ein Kreuz in das Vlies geschnitten. Nachdem die Pflanze ihre Position eingenommen hat, bringt man auf das Vlies und um die Pflanze herum den Kies auf. Hier sollte Kies in creme- oder sandfarben gewählt werden. Weißen Kies bitte meiden, da er die Sonneneinstrahlung zu stark reflektiert. Dunkler Kies erwärmt sich im Frühjahr schneller als heller. So wird das Wachstum der Pflanzen angeregt. Um einzelne Bereiche beim Kiesgarten anlegen abzugrenzen, darf farblich unterschiedlicher Kies verwendet werden.

Elemente beim Kiesgarten anlegen verwenden

Nicht nur Pflanzen eignen sich zur Dekoration und Garten-Gestaltung. Auch Skulpturen, Pflanzkübel, Findlinge, Dekosteine und Statuen dürfen eingesetzt werden. Für japanische Gärten sind Skulpturen ein Muss, aber auch in mediterranen Gärten sind sie gern gesehen. Ein Buchsbaum lässt sich leicht in die gewünschte Form schneiden. Vasen, alte Holzfässer und Ähnliches eignen sich ebenfalls zur Dekoration. Farne und Palmen können bei exotischen Garten-Gestaltungen Ziergräser ersetzen. Da diese jedoch nicht winterhart sind, müssen sie vor dem Winter allerdings wieder ausgegraben werden. Kleine Teiche sind ebenfalls echte Hingucker.

Skulpturen, Pflanzkübel, Findlinge, Dekosteine und Statuen können eingesetzt werden.

Skulpturen, Pflanzkübel, Findlinge, Dekosteine und Statuen können eingesetzt werden. (Bild: udo72/clipdealer.de)

Wie pflegt man einen Kiesgarten?

Nun ist ein schöner Kiesgarten entstanden, aber wie wird er gepflegt? Generell ist ein Kiesgarten extrem pflegeleicht. Das Vlies verhindert das Wachstum von Unkraut und so es doch durchbricht, lässt es sich leicht auszupfen. Der Kies bietet ihm keinen Halt. Die meisten Pflanzen müssen wenig Wasser bekommen. Der Hochsommer stellt eine Ausnahme dar, da es dann sehr heiß werden kann. Damit sich die Stauden gut verwurzeln, sollte im ersten Jahr mehr gegossen werden. Pflanzen, die nicht winterhart sind, können in Töpfen im Kiesgarten eingebracht werden.
Ist das Kiesgarten anlegen gelungen, zeigt sich schon nach einigen Wochen, die volle Blütenvielfalt. Zu Beginn wirken die Stauden etwas verloren, aber das ändert sich rasch. Der Kontrast zwischen dem frischen, satten Grün, den bunten Farben der Pflanzen und dem Kies, ist das eigentlich Schöne an einem Kiesgarten.

Man kann zusammengefasst also sagen, dass es einigen Aufwand und eine gute Planung erfordert einen Kiesgarten anzulegen. Doch der Aufwand lohnt sich, denn der Anblick entschädigt für die Mühe und ein Kiesgarten ist pflegeleicht.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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