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Garten am Hang: Möglichkeiten der Gartengestaltung

Einen Garten am Hang zu bepflanzen und zu gestalten gilt als schwierig. Es ist aber auch denkbar, diese besondere Grundstücksform in einen Vorteil zu verwandeln, indem Höhenunterschiede gezielt bei der Bepflanzung genutzt werden.

Es ist denkbar, einen Garten am Hang in Vorteil zu verwandeln.

Höhenunterschiede nutzen und Hanglagen gezielt in „Gestaltungselemente“ verwandeln. (Bild: elenathewise/clipdealer.de)

Ein Garten am Hang bietet reizvolle Gestaltungsoptionen

Der Hanggarten gilt allgemein als unpraktisch, denn er ist schwierig zu bepflanzen und die Gartenpflege ist mühsam. Während die oberen Bereiche meist unter Trockenheit leiden, sammelt sich unten Regen- oder Gießwasser. Außerdem ist es sehr aufwendig, die Beete zu pflegen oder Rasen zu mähen.

Es ist sicher einfacher, einen flachen Garten zu gestalten. Der Garten am Hang ermöglicht jedoch unzweifelhaft die Umsetzung ganz besonders attraktiver und kreativer Gartenideen wie beispielsweise das Anlegen eines Bachlaufs. Wer die Herausforderung annimmt, kann sich mit seinem Hanggarten ein kleines Paradies schaffen, um das ihn andere Garten-Fans mit Sicherheit beneiden werden.

Gliederung des Hanggartens in verschiedene Gartenbereiche

Hobby-Gärtner, die einen ebenen Garten bearbeiten, bemühen sich oft durch Geländemodellierung oder das Aufstellen von hohen Gestaltungselementen eine interessantere Optik zu kreieren. Wer einen Garten am Hang besitzt, kann die natürliche Geländeform direkt in die Gartengestaltung einbeziehen.

Es ist zwar mehr Planung und wahrscheinlich auch mehr Arbeit erforderlich, aber das Ergebnis belohnt den Garten-Fan. Ein Garten am Hang, der in verschiedene Geländestufen eingeteilt und entsprechend bepflanzt wurde, ist eine Augenweide und eine Wohlfühl-Oase direkt am eigenen Zuhause.

Die Grundidee der Gartengestaltung besteht darin, die Höhenunterschiede zu nutzen und den Garten in mehrere Terrassen zu gliedern. Diese lassen sich dann wesentlich leichter bepflanzen und pflegen. Auf diese Weise wird die Hanglage nicht nur beherrschbar, sondern zum markanten Gestaltungsmerkmal.

Welche Vorteile hat ein Hanggarten?

Wenn man einen abschüssigen Garten gestalten möchte, sollte man das Augenmerk auf die unbestreitbaren Vorteile richten:

  • Hanggrundstück lässt sich in Geländestufen gliedern
  • verschiedene Gartenebenen sind unterschiedlich nutzbar
  • meist ist eine wunderschöne Aussicht vorhanden
  • Garten kann interessanter gestaltet werden

Praktische Tipps zur Gestaltung eines Hanggartens

Der abschüssige Garten stellt den Hobbygärtner vor Herausforderungen. Wurden diese Herausforderungen jedoch bewältigt, möchten viele Gartenbesitzer nicht mehr auf ihren einzigartigen Garten am Hang verzichten. Es ist sinnvoll, den Garten in folgenden Arbeitsschritten zu modellieren und anschließend zu bepflanzen:

  • Stützmauern zum Schutz vor Erdrutschen errichten
  • Garten in verschiedene Ebenen aufteilen
  • Absicherung jeder Terrasse
  • Gestaltung der Gartenbereiche
  • Anlegen von Treppen und Wegen
  • Gestaltung von Sitzbereichen
  • Spezialfall Senkgarten

Stützmauern zum Schutz vor Erdrutschen errichten

Oberste Priorität hat die Absicherung des Garten vor Erdrutschen. Gabionen, Trockenmauern und Palisaden eignen sich hervorragend als Stützmauern am Fuße des Hangs. Weist der Garten eine extreme Neigung auf, sollten die Stützmauern mit Betonfundamenten gesichert werden. Die Auswahl des Materials für die Absicherung der Stufen bestimmt entscheidend das Gesamtbild des Gartens. Natursteine, Holzbohlen, Steinquader, Findlinge oder Beton sind beliebte Baustoffe, die für die Gestaltung der stützenden Elemente verwendet werden. Dränagen verhindern, dass diese Konstruktionen nach starken Regenfällen instabil werden.

Besteht nur ein leichtes Gefälle, ist es ausreichend das Abrutschen des Erdreichs durch die Anpflanzung von Bodendeckern oder Gräsern zu verhindern. Eine sinnvolle Maßnahme der Hangsicherung ist die Verwendung einer Mulchfolie vor der Bepflanzung. Damit wird das Areal gleichzeitig vor dem Bewuchs mit Wildkräutern geschützt.

Sind höhere Mauern nötig, um steile Hänge zu sichern, ist dies eine Aufgabe für Experten. Mit schmalen Mauern aus Natursteinen lassen sich platzsparend Höhendifferenzen von mehr als einem Meter stabil abstützen. Sanfte Übergänge ermöglicht das Modellieren einer Böschung. Dies ist jedoch nur in sehr großen Gärten umsetzbar. Die stabile Hangsicherung ist Voraussetzung für eine dauerhafte Gestaltung des Areals und deshalb sollte großer Wert auf eine fachgerechte Ausführung gelegt werden.

Oberste Priorität hat die Absicherung des Garten vor Erdrutschen.

Oberste Priorität hat die Absicherung des Gartens vor Erdrutschen. (Bild: haigala/clipdealer.de)

Garten in verschiedene Ebenen aufteilen

Der gesamte Garten kann in mehrere Geländestufen aufgeteilt werden. Da dieser Arbeitsschritt umfangreiche Erdbewegungen erforderlich macht, sollte man einen Fachbetrieb für Gartenbau beauftragen, die Erdarbeiten mit einem Bagger auszuführen. Es entstehen mehrere Terrassen, die nun unterschiedlich genutzt werden können. Ob man dabei ein harmonisches Gesamtkonzept verwirklichen will oder gezielt die einzelnen Bereiche als getrennte Gartenräume nutzt und in verschiedenen Stilen gestaltet, ist Geschmackssache.

Der Aufbau der Gartenebenen erfolgt immer von unten nach oben. In den Bereichen, die später als Treppen ausgebaut werden, können Minibagger auf das Gelände gelangen. Nachdem ein Bereich planiert wurde, muss man das verdichtete Erdreich lockern, bevor der Mutterboden oder ein Substrat aufgebracht wird. Es ist zu beachten, dass jede Gartenebene durch stützende Maßnahmen abgesichert wird. Pflegeleichte, langlebige Pflanzen erleichtern die Pflege der schwer zugänglichen Flächen.

Gestaltung der Gartenbereiche

Das Setzen der Pflanzen sollte nach einem genauen Plan erfolgen, der berücksichtigt, wie die verschiedenen Gartenebenen miteinander verbunden werden. Es ist sinnvoll Pflanzenarten zu wählen, die über dichte, weit verzweigte Wurzeln verfügen, denn in einem abschüssigen Garten besteht immer die Gefahr der Bodenerosion.

Ein Garten am Hang ermöglicht die Realisierung wunderschöner Konzepte. Wurde zur Hangsicherung eine Böschung angelegt, kann dieser Bereich hervorragend für einen Bachlauf mit malerischem Wasserfall genutzt werden. Auch ein Steingarten oder ein Beet mit Prachtstauden setzen eine Böschung perfekt in Szene.

Im Hinblick auf die Auswahl der Blumen, Stauden, Gräser und Sträucher sind die Vorlieben des Gartenbesitzers entscheidend. Mediterrane Gärten, Landhausgärten mit einem Bereich für einen Nutzgarten oder Naturgärten sind schöne Gestaltungsalternativen. Geneigte Flächen lassen sich sehr gut mit Wildhecken, Stauden und Sträuchern bepflanzen. Auch ein Teich kann optimal in einen Garten am Hang integriert werden. Wird der Teich in zwei Bereiche unterteilt, die sich auf unterschiedlichen Gartenebenen befinden, bietet es sich an, den Übergang mit einem Wasserspiel oder einem Wasserfall zu gestalten.

Anlegen von Treppen und Wegen

Erst Wege und Treppen ermöglichen es, den Garten am Hang zu nutzen und erleichtern die Gartenpflege. Durch die Hangsicherung mit Mauern oder Böschungen kann man sich nicht einfach frei im Garten bewegen, sodass die Wege noch wichtiger sind als in einem flachen Garten. Lose Beläge wie Rindenmulch sind nicht empfehlenswert, da diese sehr leicht vom Regen weggespült werden.

Weist der Garten ein Gefälle von mehr als sieben Prozent auf, ist es sinnvoll Ausgleichsstufen zu bauen, die dem Gelände angepasst werden und sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Die Stufen sollten ein Verhältnis von 2:3 bis höchstens 5:6 (Steigung : Stufentiefe) aufweisen. Damit sich auf den Stufen kein Regenwasser sammeln kann, sollte jede Stufe sanft ansteigend gesetzt werden.

Erst Wege und Treppen ermöglichen es, den Garten am Hang zu nutzen.

Erst Wege und Treppen ermöglichen es, den Garten am Hang zu nutzen. (Bild: dianazh/clipdealer.de)

Gestaltung von Sitzbereichen

Ein Garten am Hang bietet verschiedene Optionen für die Gestaltung von Sitzbereichen. Relativ weit oben genießt man den Blick über sein privates Gartenparadies und die Nähe zum Haus ist praktisch, wenn es darum geht, den Tisch zu decken. Drüber hinaus lassen sich Mauern und Treppen ebenfalls als Sitzmöglichkeiten nutzen, um inmitten des Gartens zu verweilen. Es ist auch möglich, einen Grillplatz zu bauen oder einen zweiten Sitzbereich geschützt zwischen Bäumen zu integrieren.

Spezialfall Senkgarten

Ein Senkgarten ist ein tiefer gelegter Bereich in einem Garten, der meist rechteckig oder quadratisch angelegt wird. Das Areal wird mit Mauern aus Naturstein gesichert und bringt eine spannende Tiefenwirkung in einen ansonsten flachen Garten. Es entstehen unterschiedliche Gartenebenen, die kleine Gärten größer wirken lassen. Oft wird diese Gestaltungsmöglichkeit genutzt, um dort einen Sitzplatz anzulegen, da dieser Bereich windgeschützt ist und man das Gefühl hat inmitten der Blumenpracht zu sitzen.

Ein abgesenkter Gartenbereich muss ähnlich wie ein terrassierter Garten am Hang abgestützt werden. Bei der Errichtung der Mauern sollte eine Dränage angelegt werden, damit die Konstruktion auch bei starken Niederschlägen stabil bleibt.

Garten am Hang: Herausforderung und Chance

Die Gestaltung eines Gartens mit Hanglage ist schwieriger, bietet aber auch wesentlich interessantere Möglichkeiten als das Anlegen eines flachen Gartens. Da bei der Auswahl der Pflanzen von vornherein besonders auf Langlebigkeit und pflegeleichte Eigenschaften geachtet wird, ist ein solcher Garten später einfacher zu pflegen. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich durch einen Fachbetrieb für Gartenbau beraten und auch praktisch unterstützen zu lassen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ideen, Architektur, Garten
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