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Garten planen: Wohlfühloase leicht gemacht

Sie wollen einen Garten planen? Egal, ob Sie diesen neu anlegen wollen, weil das Wohnhaus gerade fertiggestellt wurde oder ob die bestehende Gartengestaltung gänzlich verändert werden soll: Sie brauchen einen Plan!

Ehe Sie den Garten planen, überdenken Sie bitte die spätere Nutzung.

Ehe Sie den Garten planen, überdenken Sie bitte die spätere Nutzung. (Bild: deepgreen / clipdealer.de)

Garten planen vor der Gartengestaltung

Überall finden sich Tipps zur Gartengestaltung, doch meist sind diese nicht wirklich anwendbar, weil der eigene Garten den beschriebenen Gegebenheiten nicht entspricht. Wenn Sie Ihren Garten planen wollen, müssen Sie sich daher zuerst über zwei Dinge im Klaren werden: Wie groß ist der Garten? Was gefällt Ihnen persönlich? Es ist ein Unterschied, ob ein Ziergarten neben mit kleiner Terrasse angelegt wird, ob es sich um einen Nutzgarten mit Obst- und Gemüsebeeten sowie Beerensträuchern und Obstbäumen handeln soll oder ob der Garten ein großer Spielplatz für die Kinder wird, der von Hecken und Blumen gesäumt wird. Ehe Sie den Garten planen, überdenken Sie daher bitte die spätere Nutzung. Erstellen Sie entsprechend dieser Überlegungen eine Wunschliste, die Sie wiederum in Prioritäten teilen. Nicht alle Wünsche werden sich umsetzen lassen, doch wenn Sie den Garten geschickt planen, sollte zumindest vieles davon Realität werden.

Überlegen Sie sich, wie Sie den Garten planen und anlegen wollen. Wo ist die stärkste Sonneneinstrahlung und wo kommen die Pflanzen hin, die nur wenig Sonne vertragen? In welcher Himmelsrichtung liegt der Garten? Brauchen Sie vielleicht einen Sichtschutz, um die Blicke der „interessierten“ Nachbarn fernzuhalten?
Zeichnen Sie einen Grundriss des Gartens und tragen Sie hier alle Elemente ein, die sich im Laufe Ihrer Überlegungen darstellen. Finden Sie danach die beste Lage für die Terrasse, die mehreren Ansprüchen genügen muss:

  • Sichtschutz zu Nachbarn und zur Straße ist gegeben
  • gute Erreichbarkeit vom Haus bzw. von der Küche aus
  • Möglichkeiten zum Beschatten sind vorhanden oder können installiert werden
  • Terrasse ist groß genug für ausreichend Sitzgelegenheiten
  • Optik passt zum übrigen Garten

Wenn Sie Ihren Garten planen, gehen Sie in folgenden Schritten vor:

  1. Garten planen
    Messen Sie den Garten aus und zeichnen Sie einen Grundriss. Tragen Sie hier die Himmelsrichtungen und eventuell feststehende Objekte ein.
  2. Wunschliste aufsetzen
    Erstellen Sie eine Liste mit Ihren Prioritäten: Wollen Sie eine Terrasse oder nur eine Sitzecke? Brauchen Sie eine Sommerküche? Möchten Sie Wasserspiele oder einen Schwimmteich anlegen? Soll es einen Bereich für den Nutzgarten geben? Wo muss ein Sichtschutz installiert werden? Welche Wege sollen befestigt werden?
  3. Eintragen
    Tragen Sie die einzelnen Punkte der Wunschliste entsprechend der Prioritäten in den Gartenplan ein. Es kann sein, dass Sie zu viele Wünsche und zu wenig Gartenfläche haben, dann fallen die Wünsche mit der geringsten Priorität leider heraus. Wählen Sie beim Eintragen der Einzelheiten die besten Plätze für jeden einzelnen Punkt. Gegebenenfalls müssen diese Plätze später noch getauscht werden.
  4. Angebote einholen
    Suchen Sie online oder in den örtlichen Gartencentern und Baumärkten nach Angeboten für Baumaterialien und Pflanzen. Dort gibt es oft noch genügend Tipps und Ideen, wie manche Dinge anders als geplant angeordnet werden können. Vergleichen Sie die Angebote und setzen Sie auf hochwertige Pflanzen (nicht auf die billigsten!).
  5. Garten anlegen
    Sind Sie fertig mit dem Planen des Gartens? Nun kann es endlich an die Gartengestaltung gehen und Ihre kleine Wohlfühloase wird auf den Weg gebracht.

Wichtige Richtwerte bedenken

Viele Leute, die einen Garten planen, wollen einfach zu viel. Dabei hilft es, sich die folgenden Richtwerte ein wenig zu Herzen zu nehmen und beim Anlegen des Gartens zu berücksichtigen. Geht es zum Beispiel um die Rasenfläche, so sollten dafür mindestens 100 m²zur Verfügung stehen. Nur so kann ein Rasen als grüne Fläche wirklich wirken. Eine Terrasse, die von vier Personen genutzt werden soll, muss mindestens 16 m² groß sein. Wer hier häufiger seine Gäste begrüßen will, sollte großzügiger planen. Ein Hauptweg sollte mindestens 120 cm breit sein, andere Wege sind mit 60 bis 80 cm ausreichend breit. Hier reicht es, wenn zwei Personen hintereinander diese Wege betreten können.

Wollen Sie eine Terrasse oder nur eine Sitzecke?

Wollen Sie eine Terrasse oder nur eine Sitzecke? (Bild: delcreations / clipdealer.de)

Eine echte Herausforderung: Einen kleinen Garten planen

Nicht jeder kann einen Garten planen, der wirklich groß ist und sämtliche Freiräume lässt. Tipps und Ideen, wie kleine Gärten zur Geltung kommen und dennoch zur Wohlfühloase werden, sind daher gefragt. Es geht darum, kleine Gärten optisch größer wirken zu lassen und einen Großteil der Wünsche des Gartenbesitzers umzusetzen. Ein Beispiel: Ein Garten soll als Nutzgarten angelegt werden. Für die Beete bleibt aber kaum Platz! Die Lösung sind Hochbeete. Diese unterbrechen die Fläche optisch und lassen entlang der Außenkanten Platz für eine weitere Bepflanzung, die normalerweise an einem Beetrand nicht vorgenommen werden würde. Fragen Sie sich aber auch bei einem kleinen Garten, wie viel Zeit Sie zur Verfügung haben, um ihn zu pflegen. Ein Garten, der einfacher angelegt wurde und dafür weniger Arbeit macht, ist manchmal die bessere Wahl! Natürlich können Sie sich auch technische Unterstützung in den Garten holen, was zum Beispiel durch ein automatisches Bewässerungssystem möglich ist.

Kleine Gärten wirken größer, wenn sie wie ein „S“ angelegt wurden. Der dicke Bauch des Buchstabens zieht sich dann über den gesamten Garten und schafft so einen Freiraum zum Unterbringen Ihrer Pflanzen. Gleichzeitig wird der Garten optisch in die Länge gezogen.
Ähnliche Ideen gibt es auch für einen breiten Garten. Der Trick mit dem „S“ funktioniert hier ebenfalls sehr gut. Der Blick des Betrachters muss nach links und rechts geleitet werden, was durch eine schwungvolle Einarbeitung der Seiten in die Fläche funktioniert. Außerdem ist die Grenzbepflanzung wichtig, denn der Blick auf den Zaun begrenzt den Garten sofort. Ist der Zaun kaschiert, bleibt offen, ob der Garten danach noch weitergeht.
Wenn Sie einen langen Garten planen, sollten Sie eine Unterbrechung des Blicks durch das „S“ oder eine ähnliche Gartengestaltung erwägen. Ansonsten wirkt Ihre Wohlfühloase wie ein Schlauch, an dem links und rechts die Pflanzen drapiert wurden. Versuchen Sie außerdem, die Bepflanzung nach hinten breiter werden zu lassen.

Setzen Sie Wege in kleinen Gärten nur vorsichtig ein, sie verkleinern die Fläche optisch noch mehr. Setzen Sie aber auf kräftige Farben, wobei Blau und Weiß in den hinteren Gartenbereich gehören. Außerdem können einzelne Objekte einbezogen werden. Ein kleiner Brunnen, ein Sprudelstein oder eine Skulptur lenkt davon ab, wenn der Garten eher klein ist. Als Blickfang können auch kleine Bäume und Solitärgehölze dienen.

Garten planen nur mit hohen Kosten?

Wenn Sie den Garten planen und hier keine professionelle Hilfe hinzuziehen, kostet Sie das nicht viel. Besser gesagt, Sie zahlen gar nichts, ehe Sie nicht die Pflanzen und das nötige Material kaufen. Wer allerdings auf einen Profi setzt, muss doch ein gewisses Budget einplanen. Hierbei ist der erste Besuch des Gartengestalters meist kostenlos, erst danach kommen Gebühren auf Sie zu. Diese können um 450 Euro betragen, wenn die ersten Entwürfe gestaltet und mit Ihnen durchgesprochen werden. Dabei handelt es sich meist noch um pauschale Gebühren. Eine individuelle Beratung bei Ihnen im Garten kann ab 40 Euro aufwärts pro Stunde kosten. Das ist aber nur die Beratung! Kommen noch Pflanzen und Gestaltungsmaterialien dazu, werden diese aufgerechnet. Wenn Sie einen Garten planen lassen, der komplett gestaltet ist, Wege, Terrasse und Sichtschutz aufweist, können Sie mit Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro rechnen.
Dementsprechend wird es günstiger, wenn Sie auf die professionelle Hilfe verzichten und selbst den Garten planen. Sind die finanziellen Möglichkeiten sehr eng gesteckt, kann es lohnend sein, die Gartengestaltung Stück für Stück vorzunehmen und den Garten langsam „wachsen“ zu lassen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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