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Induktion, Gas oder Elektro: Welcher Herd passt zu mir?

Welche Herdart – Induktion, Gas, Elektro – individuell am besten geeignet ist, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Geht es um das Höchstmaß an Sicherheit oder soll das Kochen besonders energiesparend möglich sein?

Ein Herd, der mit Induktion arbeitet, braucht spezielles Kochgeschirr.

Ein Herd, der mit Induktion arbeitet, braucht spezielles Kochgeschirr.
(Bild: simpson33 / clipdealer.de)

Induktion, Gas oder Elektro: Welcher Herd darf’s denn sein?

Bei einem Vergleich verschiedener Herdsysteme zeigt sich, dass Induktion, Elektro und Gas jeweils Vor- und Nachteile haben. Um sich für ein System zu entscheiden, kommt es daher vor allem darauf an, individuelle Vergleichspunkte zu finden. Für eine Familie mit Kindern spielt sicherlich das Thema der Sicherheit beim täglichen Kochen eine große Rolle. Gleichzeitig soll der Herd energiesparend sein. Das wiederum ist vielleicht für Singles, Paare und Senioren ein Punkt, der sogar noch über die Sicherheit gestellt wird. Um zu entscheiden, welches Herdsystem nun das beste ist, sollten daher die verschiedenen Gesichtspunkte miteinander verglichen werden.

Das Thema Sicherheit: Induktion hat die Nase vorn

Ein Herd, der mit Induktion arbeitet, braucht spezielles Kochgeschirr. Durch die Induktionsspulen unter der Glaskeramikplatte fließt Strom und es wird mit dem Topfboden ein magnetisches Feld erzeugt. Der Herd arbeitet nur dann, wenn der passende Topf auf der Platte steht. Dann wird der Topfboden erhitzt, von hier aus wird die Wärme zum Topfinhalt geleitet. Wird der Topf nun von der Platte genommen, ist diese kalt bzw. bleibt nur ein wenig Restwärme vorhanden. Damit ist das Verbrennen von Fingern, die testen müssen, ob die Platte noch warm ist, Vergangenheit.

Das Thema Sicherheit spielt auch beim Kochen mit Gas eine wichtige Rolle. Sind Anschlüsse marode oder kommt es zu einem Leck, kann es zu Gasexplosionen kommen. Auch das Verbrennen an der offenen Flamme ist möglich. Es kann aber für das Kochen mit Gas auch eine Herdvariante gewählt werden, bei der die Flamme unter einer Glasplatte ist. Damit ähnelt diese Variante dem Kochen mit Elektro, sodass die Sicherheit bei der Anwendung ähnlich hoch ist.

Das Thema Energieeffizienz: Gas ist die Nummer eins

Bei einem Vergleich der Herdarten lässt sich in Bezug auf den Energieverbrauch folgende Reihenfolge aufstellen: Gas, Induktion, Elektro. Der Gasherd kommt mit wenig Gas aus, außerdem lässt sich die Flamme präzise einstellen. Damit wird nur ein Mindestmaß an Energie verbraucht. Auch beim Induktionsherd geht keine Energie verloren. Der Topfboden wird erwärmt, wenn er auf der Induktionsplatte zu stehen kommt. Ein Vorheizen ist nicht nötig, was allerdings auch ein Umdenken beim Kochen erfordert. Wer meint, erst das Öl in die Pfanne tun zu können und danach erst das Gemüse zu schnippeln, liegt falsch. Die Zutaten müssen beim Kochen mit Induktion bereits bereitliegen, wenn das Öl in die Pfanne kommt, denn es ist umgehend heiß.

Den größten Energieverbrauch bzw. die geringste Energieeffizienz hat der Elektro Herd. Der Grund: Die Platte wird angestellt und sie erwärmt über längere Zeit das Kochgeschirr nebst Inhalt. Ist das Essen gar, bleibt die Platte noch länger heiß bzw. kühlt nur langsam ab. Diese Restwärme kann zum Warmhalten von Speisen genutzt werden. Ist das nicht nötig, verpufft diese Wärmeenergie ungenutzt.

Das Thema Sauberkeit: Induktion ist wieder der Gewinner

Wer auf Induktion setzt und beim Kochen nicht aufpasst, muss nicht mit einer großen Reinigungsaktion rechnen. Dadurch, dass sich nur der Topfboden und nicht die Kochstelle erwärmt, kann auf der Glaskeramikplatte nichts anbrennen. Das heißt, es bilden sich keine Verkrustungen oder schwarze Flecken. Beim Reinigen reicht es daher in der Regel, die Platte mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Möglich ist es zudem bei neuen Herdmodellen, dass die Hitzezufuhr sensorgesteuert wird. Das heißt, dass das Überkochen in den meisten Fällen gänzlich verhindert werden kann, weil der Sensor dafür sorgt, dass die Hitze nach unten reguliert wird, ehe größere Katastrophen passieren.

Kocht hingegen etwas über, wenn mit dem Elektro Herd gearbeitet wird, kommt es zu Flecken und Krusten auf der Glaskeramik. Diese backen fest und können auch nicht direkt beseitigt werden, weil die Platte sehr heiß ist. Das wiederum bedeutet, dass das Einbrennen und auch die starke Geruchsbildung in Kauf genommen werden müssen. Die Reinigung geschieht später mit einem speziellen Schaber, der an der vorderen Seite eine Rasierklinge hat. Damit kann die Oberfläche nach einiger Zeit des Einweichens rückstandslos gereinigt werden. Teilweise ist das Nachwischen mit einem Glaskeramikreiniger nötig, der über feine Schleifpartikel verfügt.

Beim Kochen mit Gas ist die Reinigung besonders schwierig. Die Topfhalter können zwar in der Spüle oder in der Spülmaschine gereinigt werden. Doch die übrigen Teile der Herdplatte bzw. des Kochfeldes müssen mühsam per Hand gereinigt werden. Sind hier Verkrustungen vorhanden, ist damit ein erheblicher Reinigungsaufwand verbunden.

 

Der Gasherd kommt mit wenig Gas aus, außerdem lässt sich die Flamme präzise einstellen.

Der Gasherd kommt mit wenig Gas aus, außerdem lässt sich die Flamme präzise einstellen.
(Bild: farvatar / clipdealer.de)

 

Das Thema Kosten: Gas siegt vor Elektro und Induktion

Bei der Auswahl eines Herdsystems spielen die Kosten immer eine Rolle. Dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten, denn diese sind einmalig. Wichtig sind auch die laufenden Kosten, die unter anderem aus dem Energieverbrauch resultieren. Gleichzeitig ist einer der Vorteile des Induktionsherdes hier ein großer Nachteil. Das spezielle Kochgeschirr sorgt beim Kochen mit Induktion dafür, dass sich der Topfboden erwärmt und damit die Energie direkt in das Garen der Speisen fließen kann. Sind derartige Töpfe und Pfannen aber bei einer Umstellung des Kochsystems noch nicht im Haushalt vorhanden, müssen sie kostenaufwendig beschafft werden. Die Kosten dafür liegen deutlich höher als zum Beispiel für Aluminiumpfannen, die mit Teflon beschichtet sind.

Der Elektroherd hingegen kann alle Töpfe erwärmen. Induktionskochgeschirr ist auch auf dem Herd zu verwenden, der auf Elektro setzt, umgekehrt ist das nicht möglich. Der Herd verursacht Kosten, solange er genutzt wird, die Restwärme einer bereits erwärmten, aber dann ausgeschalteten Platte, kostet keinen Strom mehr. Die tatsächlichen Verbrauchskosten sind damit vom Strompreis abhängig, der aktuell nur eine Richtung kennt und konsequent nach oben klettert.

Bei einem Gasherd hingegen fallen Kosten für die Gasflaschen an, sofern kein Gasanschluss im Haus vorhanden ist. Diese Gasflaschen müssen immer wieder ersetzt werden. Außerdem fallen hier Kosten für die regelmäßige Inspektion an, denn aus Sicherheitsgründen sollte ein Gasherd immer wieder überprüft werden. Wichtig ist es, die Anschlüsse sowie verschiedene Verschleißteile durch eine Fachfirma prüfen zu lassen. Nur dann kann der sichere Betrieb gewährleistet werden.

Induktion, Gas, Elektro: Welches Herdsystem passt zu mir?

Aus den oben genannten Betrachtungen ergibt sich ein Fazit zu der Frage, welches Herdsystem das individuell passendste ist. Wer großen Wert auf Sicherheit legt, weil zum Beispiel kleine Kinder im Haushalt leben, sollte am ehesten auf den Induktionsherd setzen. Hier besteht auch keine Gefahr, dass in der Nähe der Kochstelle liegende Textilien in Brand geraten. Dieses Risiko ergibt sich zum Beispiel bei einem Gasherd, denn hier sind es nicht selten die achtlos zur Seite gelegten Topflappen, die in Brand geraten. Dies kann allerdings sogar bei einem Elektro Herd passieren, denn dieser bleibt noch längere Zeit heiß. Wenn nun nach dem Abschalten der Kochplatten ein Topflappen auf einer der Platten liegen bleibt, kann es sein, dass sich dieser entzündet.

In der Regel wird der Induktionsherd die Nase vorn haben, wobei gerade ältere Leute häufig der Meinung sind, dass sie bei ihrem alten Elektroherd bzw. der zugrunde liegenden Technik bleiben wollen. Sie möchten nichts mit Gas zu tun haben, weil sie das Sicherheitsrisiko sehen. Die Elektrovariante scheint hier die sicherste zu sein. Der Gasherd hingegen ist bei Profis und ambitionierten Hobbyköchen sehr beliebt, denn er erlaubt die feine Abstimmung der Flamme und damit ein sehr präzises Kochen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
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