Das Lieblingsshirt soll möglichst lange wie neu aussehen, die Hose nach dem Waschen nicht plötzlich auf 7/8-Länge geschrumpft sein. Um alles richtig zu waschen, ist das Wäschelabel wichtig.

Die Pflegekennzeichen sollen anzeigen, wie ein Textil behandelt werden kann.
(Bild: Syda_Productions / clipdealer.de)

Die Aussagen des Wäschelabels

Wohl jeder kennt die teils nervtötenden Schilder in der Kleidung, die gerade bei Unterwäsche oftmals größer sind als das Teil selbst. Auf einem Zettelchen steht das Land der Herstellung, auf dem nächsten werden die Waschsymbole in schriftlicher Form erklärt. Das alles in mehreren Sprachen und schon braucht es ein halbes Buch statt eines einzelnen Wäscheschildes, um alles Nötige zu erklären. Dabei kommt es vor allem auf vier Wäschesymbole an, die besonders wichtig sind und die als die bekanntesten Wäschezeichen auch beachtet werden sollten. Tipp: Diese Symbole können immer wieder in veränderter Form auftreten und weisen dann einige Zusatzzeichen auf. Einzelne Linien oder andere Temperaturen sind möglich. Die Standard-Wäschezeichen sind jedoch nicht kompliziert. Weitaus anspruchsvoller sind die besonderen Zeichen unter anderem für die chemische Reinigung.

Die vier wichtigsten Wäschesymbole kurz erklärt

Die schmutzige Kleidung vor dem Waschen nach ihrer Farbe zu sortieren, ist schon mal ein guter Anfang. Dennoch darf nicht alles Bunte bei 40 °C gewaschen werden! Immer wieder sind besonders empfindliche Teile dabei, die nur 30 °C vertragen. Dann auch noch nur die Fein- oder gar die Handwäsche mögen und nicht geschleudert werden sollen. Häufig werden derlei Feinheiten nicht beachtet und die Teile werden alle zusammen in die Waschmaschine gegeben. Sie sind ja auch alle bunt! Das kann aber fatal enden und aus der Maschine kommt ein unfreiwillig bauchfreies Oberteil, eine nur noch dreiviertellange Sommerhose und Unterwäsche, die in dieser Größe nur noch eines ist: viel zu eng! Die vier wichtigsten Wäschesymbole sollten daher in jedem Fall beachtet werden:

1. Waschen oder nicht
   Auf dem Wäscheetikett ist ein Becken abgebildet, in dem Wasser ist. Das bedeutet, dass das betreffende Teil gewaschen werden kann. In dem Becken steht eine Zahl, die wiederum auf die maximale Waschtemperatur hindeutet. Steht hier eine 40, darf das Teil nicht heißer als bei 40 °C gewaschen werden. Es ist zwar okay, die Kleidung bei niedrigeren Temperaturen zu waschen, heißer sein sollte das Wasser aber nicht.
   Befinden sich unterhalb des Symbols weitere Linien, zeigt das den nötigen Schonwaschgang an. Eine Linie steht für „Feinwäsche“, zwei Linien sind mit „Wollprogramm“ gleichzusetzen. Solche Textilien benötigen zusätzlich ein besonders mildes Waschmittel, es kann beispielsweise ein Fein- oder Wollwaschmittel verwendet werden.
   Sollte das Becken aber durchgestrichen sein, darf das Kleidungsstück nicht gewaschen werden. Dies ist häufig bei besonders empfindlichen Teilen der Fall, auch bei Kostümen oder Anzügen ist das Symbol zu sehen. Die Teile müssen in die Reinigung gegeben werden. Wer sie dennoch wäscht, kann damit Glück haben. Kann, muss aber nicht – der Hersteller oder Verkäufer übernimmt dann keine Haftung, die Reklamation ist ausgeschlossen.

 

2. Nur in die Handwäsche geben
   Zu sehen ist auch hier der kleine Waschzuber, allerdings taucht gerade eine Hand in das kleine Becken ein. Das heißt, dass das betreffende Kleidungsstück nur in die Handwäsche gegeben werden darf. Damit ist nicht zwingend die tatsächliche Handwäsche gemeint, möglich ist auch das Waschen im Handwäsche-Programm der Waschmaschine (häufig gleichgesetzt mit dem Wollwaschprogramm). Werden die Teile häufig getragen und dementsprechend häufig gewaschen, ist die tatsächliche Handwäsche aber vorzuziehen. Auch im Schonprogramm der Waschmaschine würden die Teile zu stark leiden. Wichtig ist auch hier wieder ein mildes Waschmittel, das die Fasern schont. Ein Vollwaschmittel darf nicht angewendet werden.

 

3. Das Symbol für die chemische Reinigung
   Befindet sich auf dem Wäschelabel ein Kreis, bedeutet das, dass das Teil nicht gewaschen werden darf. Die chemische Reinigung ist die richtige Anlaufstelle. Das hat nicht nur Nachteile, denn wenn das Teil aus der Reinigung abgeholt wird, ist es direkt fertig zum Anziehen. Es muss noch nicht einmal gebügelt werden! Meist findet sich ein solches Symbol auf hochwertigen Abendkleidern oder auf Wintermänteln.

 

4. Pflegesymbole zum Trocknen der Kleidung
   Ist auf dem Pflegeetikett ein Kreis in einem Quadrat zu sehen, wird damit angezeigt, dass das betreffende Kleidungsstück im Trockner getrocknet werden kann. Doch Vorsicht: Das Symbol ist auf vielen Kleidungsstücken zu sehen. Auch Jeans können theoretisch im Trockner getrocknet werden. Abgesehen davon, dass dies umwelttechnisch gesehen nicht gerade empfehlenswert ist, kann es sein, dass sich das Teil im Trockner verzieht. Gerade bei Jeans bilden sich auch schnell Falten, deren Kanten wirken nach dem Trocknen im Wäschetrockner abgestoßen.
   Zu beachten ist die Anzahl der Punkte, die bei diesem Pflegesymbol zu sehen sind und die darauf hindeuten, ob ein Teil eher kühl (ein Punkt) oder heißer (zwei Punkte) getrocknet werden kann.
   Ein durchgestrichenes Trocknersymbol zeigt an, dass das Kleidungsstück an der Luft zu trocknen ist. Teilweise ist eine Ergänzung zu lesen, die „liegend trocknen“ lautet. In dem Fall ist es am besten, ein Handtuch auf die Erde zu legen und das Kleidungsstück darauf zu trocknen. Das geht am besten, wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist, dann trocknet das Handtuch direkt gleich mit.

Weitere Tipps zu Wäschesymbolen in der Kleidung

Häufig ist die Frage zu hören: „Muss ich mich wirklich an die Wäschesymbole halten?“ Natürlich braucht sich niemand zwingend daran zu halten. Es ist jedoch sinnvoll, wenn die Lebensdauer des Kleidungsstücks so lang wie möglich sein soll. Dafür gibt es bekannte Pflegesymbole in der Kleidung, aber auch einige sehr seltene Symbole. Es gibt zum Beispiel das Dreieck mit zwei Strichen, welches dafür steht, dass das Bleichen mit Sauerstoff erlaubt ist. In einer Variante steht in dem Dreieck die Buchstabenkombination „CL“. Das wiederum heißt, dass das Bleichen mit Chlor erlaubt ist. Viele dieser Symbole sind im Alltag ohne Bedeutung, weil sie zum Beispiel der Reinigung Hinweise auf die Pflege besonders empfindlicher Teile geben. Bekannt sein sollten aber die gängigen Wäschesymbole, die überdies europaweit genormt sind. Wer sich nicht an die Vorgaben zum Waschen, Trocknen und Bügeln hält, muss das auf eigene Gefahr machen, denn der Hersteller ist dann nicht mehr haftbar zu machen.

Teilweise ist auf den Wäscheschildchen sogar vermerkt, dass das betreffende Teil in der ersten Wäsche um bis zu fünf Prozent eingehen kann. Hier lohnt es sich, besonders schonend zu waschen, denn aber der zweiten Wäsche ist ein derartiges Einlaufen eher selten. Auch auf das Ausbluten der Farben wird häufig hingewiesen. Wer das Teil nicht allein waschen möchte, sollte daher unbedingt farbgleiche Kleidungsstücke in die Waschmaschine geben, sodass sich ein Verfärben derselben nicht abzeichnen würde. Teilweise lässt sich damit sogar ein (gewünschter) Batiklook erreichen!