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Wärmepumpen: Modelle und Kosten

Eine Wärmepumpe arbeitet unabhängig von fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas. Sie nutzt die Energie aus ihrer Umgebung, wie zum Beispiel der Umgebungsluft. Wärmpumpen benötigen allerdings Strom für den Betrieb. Deshalb ist auch der Strompreis ein großer Faktor bei den Betriebskosten.

Eine Wärmepumpe ist effizient und nachhaltig.

Luftwärmepumpen arbeiten mit der Umgebungsluft. (Bild: NikD51 / clipdealter.de)

Funktionsweise und Varianten von Wärmepumpen

Das Funktionsprinzip von Wärmepumpen besteht darin, dass sie Energie aus der Umwelt der Heizung oder der Warmwasserbereitung zur Verfügung stellen. Somit arbeiten sie emissionsfrei und nachhaltig, lediglich 15% der Energie muss durch Strom beigesteuert werden, um den Betrieb zu ermöglichen. Die restlichen 75% werden wie erwähnt aus der Umwelt geschöpft. Prinzipiell gibt es drei Systeme von Wärmepumpen:

  • Luftwärmepumpen, welche die Wärme aus der Umgebungsluft entziehen.
  • Erdwärmepumpen, die im Boden gespeicherte Wärme verwenden.
  • Wasserwärmepumpen, bei denen mit Grundwasser gearbeitet wird.

Die Kosten

Die Kosten einer Wärmepumpe hängen nicht nur vom Anschaffungspreis, sondern klarerweise auch von den Betriebskosten ab. Zunächst spielt es eine große Rolle, welches Wärmepumpensystem man installieren will. Luftwärmepumpen kosten in der Anschaffung je nach Aufstellungsort und Ausführung zwischen € 13 000 und € 24 000. Dahingegen zahlt man für Erdwärmepumpen € 12 000 bis € 24 000, wobei für die Erschließung der Wärmequelle zusätzliche € 6 000 bis € 12 000 anfallen können. Der Preis einer Wasserwärmepumpe liegt bei € 12 000 bis € 15 000 (inklusive Wärmepumpe, Pufferspeicher, Trinkwasserspeicher, Regelung). Die Erschließung der Grund- bzw. Oberflächenwassernutzung kostet noch zwischen € 1 000 und € 10 000.

Betriebskosten

Um die Betriebskosten von Wärmepumpen festzustellen muss man sich vor allem mit dem Stromverbrauch auseinandersetzten; die Wartungskosten fallen nicht sehr stark ins Gewicht. Lediglich bei Luftwasserpumpen sollte mit € 100 pro Jahr für die Wartung gerechnet werden. Für den Stromverbrauch ist vor allem die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe von Bedeutung. Diese gibt die Effizienz und damit die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe an, sie wird als Quotient der Heizwärme und dem von der Wärmepumpe benötigten Strom, bezogen auf ein Jahr, berechnet. Die JAZ ist für jede Pumpe individuell und kann beispielsweise über den JAZ-Rechner des Bundesverbandes Wärmepumpe e.V. berechnet werden.

Will man nun den Stromverbrauch berechnen, müssen die Heizstunden, die JAZ und die Heizleistung bekannt sein. Hier eine Beispielrechnung für eine 10 kW-Wärmepumpe:

10 kW (Heizleistung) / 3,5 (JAZ) x 2 000 (Heizstunden) = 5 714 kWh.

Die hier verwendete JAZ ist der Durchschnitt bei Luftwärmepumpen, für Erdwärmepumpen kann von ca. 3,8 ausgegangen werden und bei Wasserwärmepumpen bewegt sich die JAZ etwa im Bereich 4-4,5.

Ist der Stromverbrauch nun also abgeschätzt, muss noch der Strompreis berücksichtigt werden. Bei einem durchschnittlichen Tarif von 38 Cent/kWh käme man also in diesem Beispiel auf:

5.714 kWh x € 0,38 = € 2.171,32 + € 90 Grundpreis = € 2.261,32 pro Jahr.

Sparmaßnahmen

Verschiedene Faktoren können verantwortlich sein, sollte der Strompreis wesentlich höher als erwartet ausfallen. Zuerst muss überprüft werden, ob für die Wärmepumpe passende Flächen-Heizkörper montiert sind. Auch eine Verbesserung der Dämmung kann den Wärmeverbrauch erheblich senken. Des Weiteren ist es zu empfehlen, sich mit dem Stromtarif auseinanderzusetzten; fast alle Energieversorgungsunternehmen bieten einen eigenen Wärmepumpen-Tarif an, für welchen lediglich ein zusätzlicher Zähler notwendig ist. Auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach senkt die Strompreise erheblich.

Mit einer Wärmepumpe kann nachhaltig und in der Regel auch günstig geheizt werden. Ob sich eine solche Heizung im individuellen Fall auszahlt, ist von den beschriebenen Faktoren abhängig.

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