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Kühlen mit der Wärmepumpe

Wärmepumpen sind eine nachhaltige und günstige Methode, um zu heizen, die von immer mehr Menschen genutzt wird. Doch dass man mit diesen Systemen auch kühlen kann, ist weniger bekannt. Durch eine Umkehrung des Heizsystems lassen sich Wohnräume klimatisieren, ohne dass die Anschaffung einer eigenen Klimaanlage notwendig wäre.

Das Kühlen mit der Wärmepumpe ist nachhaltig und umweltschonend.

Eine Luftwärmepumpe kann auch zur aktiven Kühlung genutzt werden. (Bild: NikD51 / clipdealer.de)

Kühlen mit einer Wärmepumpe

Normalerweise wärmen Wärmepumpen, indem sie der Umgebung Energie entziehen und diese dann zum Heizen verwenden. Viele Modelle bieten aber auch die Möglichkeit, zu kühlen oder können nachträglich mit einer Kühlfunktion ausgestattet werden. Man sollte sich vor dem Kauf über die Funktionen der Wärmepumpe informieren, ob diese über eine Kühlfunktion verfügt und bei Minusgraden funktioniert.

Hierbei arbeiten die Wärmepumpen genau umgekehrt: sie entziehen den Wohnräumen Wärme und leiten diese nach draußen. Wie beim Heizen mit Wärmepumpen sind auch beim Kühlen Flächenheizkörper von Vorteil. Herkömmliche Heizkörper sind ungeeignet, da sie die Raumluft aufgrund ihrer kleinen Fläche nur unzureichend abkühlen können. Dahingegen sind Fußboden- und Wandheizungen ideal. Je nach Modell der Wärmepumpe unterscheidet man beim Kühlvorgang zwischen aktiv und passiv.

Passive Kühlung

Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen arbeiten mit der passiven Kühlung. Das bedeutet, dass der Verdichter und somit die ganze Wärmeerzeugung umgangen wird; diese Kühlmethode funktioniert nur durch das Temperaturgefälle, also die Tatsache, dass thermische Energie immer von warm nach kalt fließt. Somit wandert die Wärme automatisch vom Heizsystem in das Erdreich oder Grundwasser, wo auch im Sommer lediglich ca. 10 Grad Celsius herrschen. Diese Kühltechnik ist also nur möglich, wenn die Raumtemperaturen über denen des Erdreichs liegen. Außerdem ist die Leistung der passiven Kühlung deutlich geringer als die der aktiven Kühlung oder einer Klimaanlage.

Weil die Fußbodenheizung hierbei eher träge reagiert, was eine nicht sehr effiziente und langsame Kühlung mit sich bringt, sollte man die passive Kühlung vorausschauend verwenden.

Zwar ist die passive Kühlung nicht sehr effizient, jedoch ausgesprochen energiesparend. Es wird lediglich ein wenig Strom für die Umwälzpumpen benötigt. Erfahrungen zeigen, dass sich die Raumtemperatur Mithilfe der passiven Kühlung um etwa drei Grad Celsius absenken lässt.

Aktive Kühlung

Diese Methode kommt vor allem bei Luftwärmepumpen zum Einsatz. Hierbei bleibt der Verdichter in Betrieb, lediglich das Kältemittel zirkuliert in die andere Richtung. Somit läuft der Heizprozess genau umgekehrt und die Wärmepumpe leitet die Energie im Heizsystem nach draußen, wodurch sich die Räume abkühlen.

Aktive Kühlung benötigt etwas mehr Energie, ist jedoch insgesamt immer noch effizienter, als die Anschaffung einer separaten Klimaanlage.

Nachhaltigkeit beim Kühlen mit Wärmepumpe

Wärmepumpen sind ausgesprochen umweltfreundlich, da sie emissionsfrei arbeiten. Sie gewinnen Wärme aus Umweltenergie von Luft, Grundwasser oder der Erde. Einzig etwas Strom wird benötigt; handelt es sich dabei um Ökostrom, beispielsweise von der eigenen Photovoltaikanlage, so betreibt man die Wärmepumpe vollständig klimaneutral. Dabei ist es egal, ob man heizt oder kühlt. Wie bereits erwähnt, ist die passive Kühlung besonders günstig und nachhaltig. Ein positiver Nebeneffekt ist hierbei, dass sich Erdboden oder Grundwasser als Wärmequelle durch die beim Kühlprozess ihnen zugeführte Wärme der Wohnräume etwas regenerieren. Dies steigert wiederum die Gesamteffizienz der Wärmepumpe.

Der Einbau einer Wärmepumpe bringt viele Vorteile mit sich. Nicht nur kann man damit effizient und nachhaltig heizen, auch das Kühlen von Räumen im Sommer ist möglich.

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Autor: Marvin Perner
Veröffentlicht in: Hausbau, Ratgeber
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