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Den Traum vom Einfamilienhaus lieber mit dem Architekten verwirklichen?

Ein Haus „von der Stange“ scheint gut berechenbar zu sein. Bauherren wissen direkt, worauf sie sich einlassen und mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Dabei ist das individuelle Architektenhaus nicht viel teurer.

Empfehlenswert ist, den Architekten so früh wie möglich einzubeziehen.

Empfehlenswert ist, den Architekten so früh wie möglich einzubeziehen.
(Bild: bernardbodo / clipdealer.de)

Haus vom Architekten ist erste Wahl für Individualisten

Sicher, ein Haus „von der Stange“ zu beauftragen, ist besser planbar. Von Anfang an steht fest, welche Kosten auf den Bauherren zukommen, wie das Haus aussehen wird und dass der Hausbau wohl bequem werden wird. Alles das sind Punkte, die mit dem Hausbau, der durch einen Architekten geplant und begleitet wird, nicht in Verbindung gebracht werden. Dennoch ist das Bauen mit dem Architekten die bessere Wahl, wobei sich ein künftiger Bauherr für die Auswahl des passenden Bauplaners durchaus Zeit lassen sollte. Wer keinen Architekten kennt, kann den perfekten Partner durch eine private Ausschreibung finden oder verlässt sich auf Empfehlungen von Bekannten, Freunden oder aus dem Netz.

In diesen Fällen wird der Architekt zwingend gebraucht

Bauherren sei angeraten, komplexe Häuser mit dem Architekten zu bauen, denn wer Sonderwünsche hat oder eine besonders luxuriöse Ausstattung wünscht, wird mit dem Standardhausmodell nicht glücklich werden. Auch bei einem schwierigen Baurecht vor Ort oder bei drohenden Auseinandersetzungen mit der Stadt ist der Architekt die bessere Wahl. Modernisierungen, Umbauten oder eine energetische Sanierung sind ebenfalls bei Architekten in den richtigen Händen. Bei einem Eingriff in die Statik des Hauses, zum Beispiel bei einem Umbau, sind Architekt und Statiker ebenfalls nötig. Wichtig zu wissen: Muss ein Bauantrag gestellt werden, braucht der Bauherr ohnehin einen Bauvorlageberechtigten. Das kann zwar auch der Bauingenieur sein, doch der Architekt kann ebenso zurate gezogen werden.

Wichtige Tipps für Bauherren

Wer mit dem Architekten bauen möchte, sollte rechtzeitig mit der Suche beginnen. Schon allein das Beantworten einer Ausschreibung kann zwischen sechs und acht Wochen dauern. Das ist auch nicht verwunderlich, immerhin sind zahlreiche Berechnungen sowie Entwürfe nötig. Das kostet Zeit, die sich der Architekt nicht immer direkt nimmt. Es ist zudem gut, den Architekten so früh einzubeziehen wie möglich, was schon bei der Auswahl des Grundstücks sein kann. Entscheidend für die Vereinbarung der Zusammenarbeit ist aber nicht nur der Preis, den der Architekt verlangt. Auch die Zeichnung oder der Entwurf des künftigen Hauses ist nicht allein maßgeblich. Vielmehr ist es die Chemie zwischen Architekt und Bauherren, die stimmen muss und die den Ausschlag für die Zusammenarbeit gibt.

Tipp: Die erste Kontaktaufnahme mit dem Architekten kostet meist noch kein Geld, auch das Vorgespräch wird häufig kostenfrei angeboten. Danach rechnet der Architekt nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ab. Damit das Budget nicht überschritten wird, ist es möglich, ein Kostenlimit mit dem Bauherren zu vereinbaren. Die Kosten selbst werden als Prozentsatz vom Gesamthonorar auf die einzelnen Leistungsphasen des Bauvorhabens umgelegt. Insgesamt beträgt das Honorar für den Architekten meist rund zehn Prozent der Gesamtbaukosten.

 

Wird das Haus vom Architekten geplant, vergibt der Bauherr selbst die Aufträge an die Gewerke.

Wird das Haus vom Architekten geplant, vergibt der Bauherr selbst die Aufträge an die Gewerke.
(Bild: VadimVasenin / clipdealer.de)

Die Vor- und Nachteile des Bauens mit dem Architekten

Sicherlich ist das Bauen mit dem Architekten um einiges teurer, als ein Haus „von der Stange“ zu nehmen. Dafür wird das künftige Zuhause aber auch individuell geplant und kann verschiedene Sonderwünsche berücksichtigen. Wer beim Bauen Geld sparen will, kann aber dennoch den Architekten wählen. Das Haus selbst muss dann in der Ausstattung reduziert werden. So kosten unter anderem Erker viel zusätzliches Geld. Es ist aber auch möglich, das Haus erst einmal in einer einfachen Grundform bauen zu lassen und später, wenn es die Finanzlage wieder zulässt, An- und Umbauten vorzunehmen. Eine Gegenüberstellung der jeweils anfallenden Kosten zeigt, welche Variante die bessere Wahl ist.

Vorteile beim Hausbau mit dem Architekten

Als größter Vorteil muss die mögliche Individualisierung genannt werden. Ein vom Architekten geplantes Haus kann in Bezug auf die Raumaufteilung sowie die äußere Gestaltung völlig auf die Wünsche des Bauherren abgestimmt werden. Lediglich eventuelle Bauvorgaben, die von der Stadt gemacht werden, sind zu berücksichtigen. So kann es beispielsweise nötig sein, dass sich das Haus in seinem äußeren Erscheinungsbild an die übliche Bebauung der Wohngegend anpasst. Doch insgesamt ist der Architekt am besten in der Lage, das Maximum an Individualität aus dem Bauvorhaben herauszuholen.

Daneben gibt es zahlreiche weitere Vorteile:

  • Geringeres Ausfallrisiko
    Wenn der Baupartner in finanzielle Bedrängnis gerät und die Arbeit auf der Baustelle infolgedessen stillsteht, hat der Bauherr das Nachsehen. Sind keine Handwerker mehr auf der Baustelle, geht es nicht voran, das Bauvorhaben kann nicht weitergeführt werden. Wird das Haus aber vom Architekten geplant, vergibt der Bauherr selbst die Aufträge an die jeweiligen Gewerke, der Architekt hingegen führt vorab eine Ausschreibung durch. Für einzelne Gewerke lässt sich rasch ein anderes Unternehmen finden, sollte es mit einem nicht klappen.
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  • Geringeres Haftungsrisiko
    Wird bei der Bauplanung etwas einbezogen, was genehmigungspflichtig wäre, und wurde dafür keine Genehmigung eingeholt, kann der Bauherr haftbar gemacht werden. Es sei denn, die Bauplanung wurde mit dem Profi durchgeführt. Die Haftung des Architekten entlastet den Bauherren von etwaigen Forderungen.
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  • Ein Ansprechpartner
    Der Architekt ist der alleinige Ansprechpartner für den Bauherren, wenn es um den Baufortschritt oder um die Kontrolle der einzelnen Gewerke geht. Unstimmigkeiten werden ebenfalls über den Architekten geführt. Damit muss sich der Bauherr nicht mit mehreren Firmen oder Anlaufstellen auseinandersetzen.

Gibt es Nachteile beim Bau mit dem Architekten?

Neben den Vorteilen gibt es auch durchaus Nachteile, die beim Bauen mit dem Architekten auftreten können. Allen voran müssen hier die höheren Kosten gesehen werden, wobei für diese auch ein deutlich höheres Maß an Sicherheit für den Bauherren einhergeht. Insgesamt können Bauträger aber meist niedrigere Kosten bieten, da sie viele Häuser errichten und damit häufig günstigere Preise mit den ausführenden Unternehmen verhandeln können.
Ein weiterer Nachteil kann der höhere Zeitaufwand sein, wenn mit dem Architekten gebaut wird. Wer diesem nicht komplett freie Hand lassen möchte, muss sich immer wieder Zeit zu Kontrollen und Zusammenarbeiten nehmen.
Zuletzt sei die Suche nach dem passenden Grundstück als Nachteil erwähnt, wobei dieser nicht in jedem Fall hingenommen werden muss. Wird mit einem Bauträger gebaut, wird das Grundstück meist mit dem jeweiligen Haus erworben, beim Bauen mit dem Architekten muss dieses separat erworben werden. Gerade in Ballungsgebieten kann das eine echte Herausforderung werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Architektur, Hausbau
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