Wer sich in Kürze zu einem Hausbau entschließt und hierzu ein Baudarlehen aufnimmt, kommt noch in den Genuss günstiger Bauzinsen. Doch das Niveau steigt. Experten rechnen schon bald mit kräftigen Erhöhungen der Zinslast!
Die Zeiten könnten nicht besser sein, um sich eine Immobilie zu kaufen oder ein neues Haus zu bauen. Dies, obwohl die Bauzinsen in den vergangenen Wochen leicht gestiegen sind. Immerhin gibt es ein Baudarlehen noch immer für durchschnittlich 3,9 Prozent Zinsen. Im Vergleich zu den Bauzinsen der vergangenen drei Jahrzehnte mit durchschnittlich etwa sieben Prozent Zinsen ist das sehr günstig.
Baufinanzierung – last minute für den günstigen Hausbau
„Wir haben historisch gesehen immer noch ein sehr günstiges Zinsniveau“, erklärte Finanzexperte Prof. Klaus Fleischer von der Hochschule München gegenüber dem Handelsblatt. „Dieses Zeitfenster schließt sich aber jetzt.“ Erst letzte Woche hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins erhöht, damit eine steigende Inflation verhindert werden kann. Weitere diesbezügliche Anpassungsschritte werden von den Fachleuten erwartet. Für Bauherren heißt das aber auch, dass es Zeit wird, sich für den Hausbau zu entscheiden, um sich noch dauerhaft die günstigen Zinsen zu sichern.
Baufinanzierung – das Annuitätendarlehen
Zu den klassischen Finanzierungen im Bereich Baudarlehen zählt das Annuitätendarlehen. Ihm obliegt zumeist eine Bindung über einen Zeittraum von zehn Jahren. Der Vorteil für Bauherren liegt in den konstanten monatlichen, die Darlehensnehmer leisten müssen. Sie behalten so auch langfristig einen guten Überblick über die Kosten. Es werden bei diesen Rückzahlungen zudem sowohl der Kredit als auch die Zinsen getilgt. Die Angebote für diese Darlehensform sind am Markt jedoch rar gesät. Leider ist dieses Finanzierungsprodukt auch kostenintensiver, als Finanzprodukte mit einer kurzfristigen Zinsbindung.
Baufinanzierung – langfristige Zinsbindung
Prof. Fleischer erklärt hierzu im Handelsblatt: „Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Vertrag mit 15- oder 20-jähriger Zinsbindung nehmen“. Bauherren haben die Möglichkeit, den Vertrag bereits nach zehn Jahren aufzukündigen. Die Bank darf dann keine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Bauherren können dann ohne Verluste zu günstigeren Konditionen wechseln, sofern solche angeboten werden.
Baufinanzierung –Tilgungsraten nicht zu niedrig wählen
Als grundsätzliche Empfehlung geben Experten den Tipp, jährliche Tilgungsraten nicht zu niedrig zu bemessen. Die jährliche Tilgungsrate sollte ein Prozent der Kreditsumme nicht unterschreiten. Empfohlen werden von den Fachleuten zwei Prozent. Experte Klaus Fleischer empfiehlt Bauherren zusätzlich, sich ein jährliches Sonderkündigungsrecht von fünf oder zehn Prozent zu sichern und dies auch im Vertrag schriftlich zu fixieren. Damit ist zusätzlich eine Sondertilgung möglich, ohne weitere Kosten in Kauf nehmen zu müssen.
Verweise:
Baufinanzierung – Der Vergleich macht sicher
Höhere Nachfrage lässt Immobilienpreise steigen
Hausbau – Tipps vom Experten
Das eigene Haus auch für Normalverdiener
Schufa-Auskunft für Bauherren – Top oder Flop?
Damit der Hausbau nicht zum Albtraum wird
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